„Ich kann immer noch nicht glauben, dass diese Schlampe deine Gefährtin ist!“ zischte Ashley wütend.
Justin schnaubte verächtlich: „Ich habe sie bereits abgelehnt. Sie ist nicht mehr meine Gefährtin. Jeder andere wäre besser, nur nicht sie!“
„Ich verstehe. Aber ich bin trotzdem enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass ich es sein würde. Nach einem Jahr des Wartens habe ich die Hoffnung auf ein Band mit dir verloren.“
Ashley berührte den Knopf seines Hemdes und ließ ihre Fingerspitze sanft über die Falten des Stoffes gleiten. Ihr schmollendes Gesicht brachte Justin zum Lachen. Er beugte sich vor und drückte einen flüchtigen Kuss auf ihre Wange.
Ana saß im Wohnzimmer und schaute fern, als Laurel hereinkam. Ihr scharfer Blick fiel sofort auf Laurel und ließ sie mit einem einzigen Wort erstarren.
„Warte.“ Ana musterte sie von oben bis unten mit einem Stirnrunzeln. Sie stand auf und ging näher, um sich Laurel genauer anzusehen.
Ihr Gesicht war ziemlich schlimm zugerichtet, und ihre Kleidung war dreckig und zerknittert. Obwohl sie Wechselkleidung dabei hatte, hatte sie keine Gelegenheit gehabt, sich umzuziehen.
Außerdem war sie nicht in der Verfassung, über ihre schmutzige Kleidung nachzudenken. Sie war gerade abgelehnt worden, und sich präsentabel zu machen, war das Letzte, woran sie dachte.
Ana wusste das alles nicht, und als sie Laurel in diesem Zustand sah, befürchtete sie sofort das Schlimmste, zumal Ashley nirgendwo zu sehen war.
„Wo ist Ashley?!“ rief Ana und riss Laurel ein Büschel Haare aus dem Kopf.
Laurels Augen weiteten sich bei dem plötzlichen Angriff. Sie hatte nicht erwartet, dass Ana so schnell zu Schlussfolgerungen springen würde! Mit einem einzigen Blick auf Anas rotgeränderte Augen konnte Laurel erkennen, was sie dachte.
Laurel sagte schnell: „Sie ist draußen mit ihrem Freund. Sie unterhalten sich.“
Anas Griff lockerte sich ein wenig. Da sie nun wusste, dass Ashley sicher und gesund war, hatte sie keinen Grund mehr, sich mit Laurel zu beschäftigen. Sogar die Wunden in ihrem Gesicht wurden nicht weiter hinterfragt. Es spielte keine Rolle, denn Laurel hatte ohnehin jeden zweiten Tag neue Wunden.
„Du schaffst es nicht einmal, außerhalb des Hauses weniger erbärmlich zu sein. Schau nur, wie du wieder aussiehst.“ Ana warf ihr einen verächtlichen Blick zu, der Ashleys sehr ähnelte.
Laurel hatte darauf nichts zu sagen. Sie blieb eine Weile an derselben Stelle stehen. Als Ana nichts weiter sagte, rannte sie schnell auf den Dachboden.
Als die Tür des Dachbodens hinter ihr geschlossen war und Laurel allein in ihrem kleinen Zimmer saß, ließ sie sich langsam auf den Boden sinken und brach in leises Schluchzen aus.
All die körperliche, mentale und emotionale Anspannung löste sich in Tränen auf. Mit angezogenen Knien und zusammengerollt wie eine Kugel saß Laurel lange auf dem Boden.
Auch wenn sie in der Stimmung war zu weinen, hatte Laurel nicht den Luxus, so lange zu weinen, wie sie wollte. Sie musste schnell aufstehen, sich zusammenreißen und wieder in ihren täglichen Rhythmus zurückkehren.
Das Thema, ihren Gefährten zu treffen und von ihm abgelehnt zu werden, wurde nicht angesprochen. Laurel wollte nicht darüber sprechen, und Ashley schwieg ebenfalls. Laurel war tatsächlich erleichtert, dass Ashley nichts sagte, sonst hätte Ana wieder ihre Wut an Laurel ausgelassen.
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KARMESINROTER MOND RUDEL
In einem Arbeitszimmer mit geschlossenen Vorhängen und gedämpften goldenen Lampen genoss Alpha Darius einen seltenen Moment der Ruhe.
Da niemand in der Nähe war, um ihn mit Arbeit vollzuquatschen, hatte Darius gerade die Augen geschlossen, als seine Hoffnungen durch eine Reihe von Klopfen jäh zerstört wurden.
„Komm rein.“
Obwohl seine Stimme ruhig und zurückhaltend war, ließ der gefährliche rote Ring um seine dunklen Pupillen seinen Beta viele der Worte hinunterschlucken, die er eigentlich sagen wollte.
„Alpha…“ Kits Stimme war höher, als er es sich gewünscht hätte.
Er räusperte sich und nahm unter den wachsamen Augen seines Alphas eine ordentliche Haltung ein.
Darius richtete sich in seinem Stuhl auf und deutete Kit an, Platz zu nehmen. Unter dem hochgekrempelten Ärmel zuckten seine muskulösen Arme bei jeder Bewegung. Ein leichtes Neigen seines Kiefers erzeugte Schatten auf seinem Gesicht, die die scharfen Konturen seiner Züge betonten.
Alpha Darius war ein Mann, von dem viele Frauen träumten. Doch der Alpha zeigte keinerlei Interesse an solchen Dingen.
„Was gibt es?“ fragte Darius. Seine Stimme klang rauer als sonst.
Man konnte sehen, dass er nach drei Tagen ohne richtigen Schlaf erschöpft war.
Kit setzte sich nicht. Er fühlte sich bereits schuldig, die Ruhe seines Alphas gestört zu haben, also beschloss er, es kurz zu machen und so schnell wie möglich zu gehen.
„Der neue Alpha vom Silberner Mond Rudel hat sein Amt angetreten und möchte dich zu seiner Feier einladen. Die Einladung wurde abgelehnt.“
Darius schaute zu Kit auf, der immer noch stand, „Wenn sie abgelehnt wurde, gibt es dann noch einen Grund, das Thema erneut aufzugreifen?“
Er fuhr sich mit der Hand durch sein leicht langes Haar, das seine Ohrläppchen streifte und einen moschusartigen Duft verströmte. Kits Augen weiteten sich bei dieser Geste.
Als der Beta, der an der Seite von Alpha Darius arbeitete, hatte Kit einen guten Überblick über alles, was mit ihm zu tun hatte.
In den letzten Tagen war der Alpha zu sehr mit den Aufgaben im Rudel beschäftigt und trainierte zudem persönlich die neuen Rekruten.
Nicht nur arbeitete er tagsüber über seine Grenzen hinaus, sondern auch seine Nächte waren von leichter Schlaflosigkeit geplagt. Der beste Weg, um zu erkennen, ob Alpha Darius in schlechter Stimmung war, war, wenn er häufig seine Haare berührte und seine Pheromone unbewusst freisetzte.
Derzeit hatte Kit das Gefühl, dass es klüger wäre, sich vom Alpha fernzuhalten, solange er in diesem Zustand war.
Doch Alpha Darius war gut darin, sich selbst zu kontrollieren. Nach ein paar Sekunden der Stille zog er seine Hände aus dem Haar zurück und zog auch sein Pheromon zurück, das allmählich auf Kit gedrückt hatte.
„Das war unhöflich von mir,“ atmete Darius schwer. „Fahr fort.“
Kits Redetempo beschleunigte sich, „Alpha Denis vom Silberner Mond Rudel möchte eine Frau hierher schicken, um dich zu begleiten.“
Darius schnaubte, als hätte er einen lächerlichen Witz gehört. Er lehnte sich im Ledersessel zurück und drehte ihn leicht zur Seite, um aus dem Fenster zu schauen. Seine schwarzen Augen spiegelten den Mond am Himmel wider, der durch das Fenster zu sehen war, während das Rot um seine Pupillen langsam wuchs, bis die ursprüngliche Farbe kaum noch zu erkennen war.
„Lehn es ab.“
Kit nickte, „Ja, Alpha.“
Nachdem er die Befehle erhalten hatte, konnte Kit es kaum erwarten, das Arbeitszimmer zu verlassen. In seinen Jahren der Erfahrung hatte er gelernt, dass es am besten war, Alpha Darius allein zu lassen, wenn er in schlechter Stimmung war. Jeder um ihn herum war in Gefahr, und selbst Alpha Darius riet dazu, sich fernzuhalten, da er nicht wollte, dass jemand verletzt wurde, während er kaum bei Bewusstsein war.
Kit hatte nur ein paar Schritte in Richtung Tür gemacht, als er den Stuhl knarren hörte. Er warf einen Blick über die Schulter und stellte fest, dass Alpha Darius nicht mehr auf dem Stuhl saß.
Das Fenster vor dem Stuhl stand weit offen. Er erinnerte sich, dass es gerade noch fest verschlossen gewesen war. Mit einem Seufzer ging er zurück zum Schreibtisch, legte alle wichtigen Papiere in die Schubladen und schloss sie ab, bevor er das Arbeitszimmer verließ.
Die alte Gewohnheit, plötzlich zu verschwinden, war eine Eigenart ihres Alphas. Anstatt eine Gefahr für sein Rudel darzustellen, verbrachte er die Nacht lieber im verlassenen Wald in der Nähe oder an einem Ort, wo es nur wenige Menschen gab. Es war seine Art, sich selbst zum Wohle anderer zurückzunehmen.
Kit konnte nicht anders, als seinen Alpha ein wenig zu bedauern. Alphas auf der ganzen Welt haben mit viel Arbeit und ständigem Stress zu kämpfen, aber sie haben auch ihre Gefährten, die ihnen in schweren Zeiten zur Seite stehen. Die Anwesenheit einer besonderen Person hat eine geradezu magische Wirkung, wenn es darum geht, Negativität zu lindern.
Doch Alpha Darius hatte seine Gefährtin auch mit sechsundzwanzig Jahren noch nicht gefunden. Und nicht nur das, er zeigte auch keinerlei Interesse an irgendjemandem, der seine Frau werden könnte.
Gelegentlich schlugen andere Rudel vor, jemanden zu schicken, der Alpha Darius bei seiner Einsamkeit helfen sollte. Doch das war nur ein Vorwand, um eine Verbindung zum Karmesinroter Mond Rudel aufzubauen. Diese Absichten waren leicht zu durchschauen.
Am Ende wurden diese „Opfergaben“ entweder abgelehnt, bevor sie überhaupt geschickt wurden, oder nach einem einzigen Blick auf den Alpha wieder zurückgeschickt. Kit hatte noch keine einzige dieser Frauen gesehen, die nicht beim Anblick von Darius gezittert hätte.
Kit konnte nicht anders, als zu denken, dass, wenn Alpha Darius jemanden hätte, der ihn beruhigen könnte, er nicht hinauslaufen müsste, um seine tierischen Instinkte zu besänftigen.
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In den folgenden Tagen war Laurel mehr denn je mit Hausarbeiten beschäftigt. Hauptsächlich, weil sie nun nichts mehr hatte, auf das sie hoffen konnte. Da dies nun ihr Leben war, war das Mindeste, was sie tun konnte, dafür zu sorgen, Ana nicht zu verärgern und sich in Sicherheit zu bringen.
Doch der Frieden schien eine persönliche Fehde mit Laurel zu haben. Sie konnte das relativ ruhige Leben nicht länger als eine Woche halten.
Ihr Vater war zurückgekehrt.
Laurel war nicht im Voraus über seine Rückkehr informiert worden, sonst hätte sie Vorkehrungen getroffen.
Diese Vorkehrungen hätten beinhaltet, ihm aus dem Weg zu gehen, da er sie nicht weniger verachtete als Ana und Ashley. Er war nur besser darin, es zu verbergen und seine Emotionen nicht zu zeigen.
Dennoch blieb der offensichtliche Ekel in seinen Augen, wann immer er sie ansah, für sie nicht verborgen.
An diesem besonderen Morgen wachte Laurel auf, um den Tag wie gewohnt zu beginnen. Doch dieses Mal sah sie nicht das leere Wohnzimmer oder nur Ana vor. Im Wohnzimmer saß eine zusätzliche Person, die nach fast einem Jahr zurückgekehrt war.
Laurel machte schnell einen Umweg direkt in die Küche und begann, das Frühstück zuzubereiten. Ihr Herz schlug schneller vor Nervosität. Auch ihre Stirn begann zu schwitzen. Es war nicht jeden Tag, dass Laurel ihren Vater zu Gesicht bekam.
Von ihrem Aussehen her hätte niemand erraten, dass sie Vater und Tochter waren. Laurel ähnelte ihrer Mutter in allem. Ana pflegte zu sagen, dass ihr Vater sie hasste, weil sie ihrer Mutter so ähnlich sah und ihn ständig an sie erinnerte.
Deshalb wollte er sie nicht sehen, und es fiel ihm schwer, in ihrer Nähe zu bleiben. Wegen Laurel, so sagte Ana, seien sogar Ashley und Max der Liebe ihres Vaters beraubt worden.
Es war unfair, und in Anas Augen war es alles Laurels Schuld.
Laurel schnitt sich versehentlich in den Finger, während sie das Gemüse schnitt. Sie saugte an der Wunde, wusch das Messer ab und setzte die Arbeit ohne zu zögern fort. Ihr Schmerz war nicht wichtig.
Der Zweck seines Besuchs war Laurel nicht bekannt, denn niemand hielt es für nötig, es ihr zu sagen.
Normalerweise gab es einen Grund für seine Rückkehr, und er blieb nie länger als drei Tage am Stück. Es war, als würde etwas ihn erdrücken, je länger er bei ihnen blieb, desto lebloser schien er zu werden.
Laurel warf einen verstohlenen Blick auf ihren Vater. Mit seinem hellbraunen Haar und den dunkelbraunen Augen ähnelte Ashley ihm mehr als sie.
Seit der Rückkehr ihres Vaters verbrachte Laurel die meiste Zeit des Tages in ihrem Zimmer, außer wenn es an der Zeit war, Hausarbeiten zu erledigen oder Mahlzeiten zuzubereiten. Ihr Vater fragte auch nie nach ihr.
Es war erst, als der Abend hereinbrach, dass Laurel den wahren Grund für den Besuch ihres Vaters erfuhr. Der neue Alpha sollte in sein Amt eingeführt werden, und eine Feier war angesetzt. Ihr Vater, als Teil des Rudels, musste selbstverständlich anwesend sein.
Die Feier sollte später am Abend stattfinden, und Laurel wurde erst wenige Stunden vorher darüber informiert. Für den Anlass erhielt sie Ashleys alte Kleider. Schließlich war sie immer noch Teil der Familie Hopewell, und man konnte der Welt nicht offen zeigen, dass sie schlecht behandelt wurde.
Während Laurel sich in das etwas lose Kleid kleidete, dachte sie darüber nach, dass es ohnehin keinen Sinn ergab, der Welt zu zeigen, ob sie gut oder schlecht behandelt wurde. Fast jeder im Rudel hielt sie für so schlimm wie einen Bösewicht, der ihrer Mutter das Leben genommen hatte, sobald sie geboren wurde.
Laurel hörte jedes Mal, wenn sie das Haus verließ, die Gerüchte über sich. Es gab immer jemanden in der Nachbarschaft, der auf sie zeigte und über sie sprach, als wäre sie nicht direkt vor ihnen. Laurel musste nicht lange überlegen, um zu wissen, wer hinter all dem steckte.
Die Feier war in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil war die eigentliche Zeremonie, und der zweite Teil war der Feier des neuen Alphas gewidmet.
Der neue Alpha war bereits in seinen späten Dreißigern. Der verstorbene Alpha war vor drei Monaten gestorben, und nach einer langen Übergangsphase wurde dem ältesten Sohn die Position übergeben.
Laurel saß wieder hinten im Auto, als sie zum Veranstaltungsort fuhren. Ihr Haar war auf beiden Seiten ihrer Schultern drapiert, um ihr Gesicht so gut wie möglich zu verbergen. Die Wunde an ihrer Wange war inzwischen verheilt, doch die Krusten waren noch sichtbar.
Das lange Kleid verbarg die Blutergüsse an ihrem Körper, die sich im Laufe der Woche angesammelt hatten, gut. Dennoch war es nicht so schlimm wie früher, da Laurel sich mehr denn je in ihre Aufgaben stürzte.
Schließlich war ihre einzige Hoffnung, ihr Leben zu verändern, zunichte gemacht worden. Es ergab keinen Sinn mehr, sich selbst das Leben schwer zu machen.
Die Zeremonie verging rasch, und die Zeit für die Feier war gekommen. In ihren farbenfrohen Kleidern und schicken Anzügen versammelten sich alle, um zu reden und zu sozialisieren. Einige standen am Buffet, um zu essen.
Laurel wurde sofort allein an ihrem Tisch zurückgelassen, als die anderen sich entfernten. Ihr Vater und Ana unterhielten sich mit Leuten, die sie selten sahen. Max war bei seiner Gruppe von Freunden, und Ashley war irgendwohin verschwunden.
Da sie dachte, dass es gut war, allein gelassen zu werden, beschloss Laurel, das Beste daraus zu machen und ein wenig Frieden für sich selbst zu finden. Das Erste, was sie tun wollte, war, sich etwas Gutes zu essen zu holen. Jeden Tag war sie diejenige, die kochte, und es blieb kaum genug Essen für sie übrig.
Drei volle Mahlzeiten am Tag waren ein Luxus.
Laurel war gerade dabei, sich einen Teller zu holen, als ihre Blase sich bemerkbar machte. Etwas verloren machte sie sich auf die Suche nach einer Toilette.
Da Laurel jedoch bereits einen schlechten Ruf hatte und keine Freunde, wollte sie niemanden um eine Wegbeschreibung bitten, und es war auch niemand bereit, ihr den Weg zu zeigen.
Als Laurel auf der Suche nach der Toilette war, stieß sie versehentlich auf eine Szene, die sie besser nicht gesehen hätte.
In einer verlassenen Ecke hinter dem Veranstaltungsort, in der Nähe des Hauswirtschaftsraums, waren zwei Gestalten in der halbdunklen Ecke ineinander verstrickt. Laurel hätte nicht erkennen können, was sie taten, wären da nicht die anzüglichen Geräusche gewesen, die sie von sich gaben.
Sie waren gegen die Wand gelehnt und ziemlich enthusiastisch.
Laurel wollte sie in Ruhe lassen, als das Mädchen leise stöhnte: „Umm Justin...“
Laurels zurückweichende Gestalt erstarrte augenblicklich, und ihre entspannten Augenbrauen zogen sich sofort zusammen. Sie biss sich auf die Lippe, als sich ihr Herz zusammenzog. Ihr Körper reagierte, bevor ihr Gehirn es tat.
Laurel drehte sich um und stieß versehentlich ein dekoratives Stück auf einer kurzen Säule um.
Trotz der Tatsache, dass sie in einer Ecke waren, waren sie nicht wirklich aus den Augen der Leute. Zumindest war Laurel das nicht. In dem Moment, als die Vase fiel, zerbrach sie in viele kleine Stücke und erzeugte ein scharfes Geräusch, das die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf der Veranstaltung auf sich zog.
Im Dunkeln sprangen Ashley und Justin auseinander. Ihre schweren Atemzüge und schnellen Herzschläge waren für Laurel deutlich zu hören.
„Es tut mir leid... Ich wollte nicht stören…“ versuchte Laurel zu erklären.
Ashley geriet in Panik, als sie das Geräusch von etwas Zerbrechendem hörte. Sie dachte, jemand hätte sie erwischt. Aber in dem Moment, als sie Laurels Stimme hörte, entflammte ihre Wut wie nie zuvor. Aus irgendeinem Grund wollte sie sie heute Nacht nicht davonkommen lassen.
Bevor Laurel sich richtig erklären und gehen konnte, wurde sie mit brutaler Gewalt zurückgestoßen.