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929 Words
"Take on me. Take me on. I'll be gone. In a dayyy!" Die Leute in der Bar begannen zu jubeln und zu klatschen. Nur eine einsame Gestalt an der Bar stimmte nicht mit ein. Ein Mädchen, ganz in schwarz gekleidet, neben dem eine Flasche Tequila stand, die bereits halb leer war. Sie hielt ein leeres Shot Glas in der behandschuhten Hand und starrte es ausdruckslos an. Die schwarzen Seidenhandschuhe hat sie, genauso wie die dünne Lederjacke, nicht ausgezogen, seit sie hier war, trotz der Hitze, die es in der Bar durch die ganzen Leute hatte. Der Barkeeper kam auf das Mädchen zu und grinste sie freundlich an. "Kein Fan von Karaoke oder von a-ha?", fragte er zwinkernd. Das Mädchen sah ihn an, nahm die Tequila Flasche, goss sich einen weiteren Shot ein und kippte ihn runter, ohne eine Miene zu verziehen. Dann stellte sie das Glas ab, verschränkte die Finger ineinander, stützte sich mit den Ellbogen ab und lehnte sich zu ihm. "Ganz im Gegenteil, ich liebe Karaoke.", flüsterte sie ihm leise zu und sah auf das Namensschild. "Darren.", fügte sie hinzu, bevor ein kaltes, berechnendes Lächeln auf ihren Lippen erschien. Sie fixierte seinen Blick und der junge Barkeeper versank in ihren irritierend dunklen Augen, mit den eisigen blauen Sprenkeln, was ihren Blick sowohl kalt und gefährlich als auch faszinierend machte. "Skylar!", ertönte da plötzlich eine Stimme. Es schien als sei ein Bann von Darren abgefallen. Verwirrt blinzelte er und riss seinen Blick von den Augen des Mädchens los. Neben ihr war ein Junge aufgetaucht. Mit verschränkten Armen und einem vorwurfsvollen Blick sah er das Mädchen an, welches nur gelangweilt die Tequila Flasche nahm, um sich erneut nachzuschenken, was der Junge jedoch verhinderte, indem er ihr die Flasche einfach aus der Hand nahm. "Hast du nichts Besseres zu tun als zu schmollen?", fragte er gespielt ruhig, doch an seinem Blick erkannte man seine Ungeduld. Skylar verdrehte die Augen und wandte sich an ihn. "Ich schmolle nicht, Jax. Ich trinke. Tequila. Solltest du auch einmal versuchen, entspannt. Hast du dringend nötig.", sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Jax antwortete nicht sondern stellte die Flasche auf den Tresen, weit genug entfernt, sodass Skylar sie nicht erreichen konnte. Sie hob eine Augenbraue. "Ist das dein Ernst?" Jax zuckte nur mit den Schultern. Mit einem schadenfrohen Lächeln hob sie die Hand und schnipste. Wie von allein glitt die Flasche über den Tresen direkt in Skylars ausgestreckt Hand. Darren fielen fast die Augen aus dem Kopf, und Jax sah sich sofort nervös um. "Bist du wahnsinnig? Deine Magie einfach in aller Öffentlichkeit einzusetzen?", zischte er wütend. Skylar lächelte nur kalt. "Da sind sich die Leute uneins. Der Psychiater hatte leider keine Möglichkeit mir das Ergebnis mitzuteilen vor seinem unvorhersehbaren Unfall.", murmelte Skylar, mehr zu sich selbst als zu Jax. Der lachte ungläubig. "Unvorhersehbarer Unfall? Natürlich.", spottete er. Dann fiel sein Blick auf Darren der nach wie vor die Tequila Flasche anstarrte als wären ihr drei Köpfe gewachsen. Er seufzte genervt. "Und was machen wir jetzt mit dem da?", fragte er Skylar ungeduldig. Die hatte sich ein zweites Shot Glas besorgt, welches sie ihm nun hinschob, während sie das andere in die Hand nahm. "Wir könnten ihn töten.", schlug sie beiläufig vor und exte das Glas, bevor sie sich ein weiteres einschenkte. Darren stolperte einen Schritt zurück. "Tö tö tö töten?", stammelte er ungläubig. "Hier wird niemand getötet!", ging Jax dazwischen. "Spielverderber.", murmelte Skylar und kippte den nächsten Shot hinunter. Nun verlor Jax die Geduld. "Das reicht jetzt! Skylar, mitkommen, sofort!", knurrte er und deutete auf den Eingang. Kurz schien es beinahe so als würde sie ihn ignorieren, doch sie entschied sich dann doch zu tun was er wollte, erhob sich ohne Stress, winkte Darren, der wie ein Häufchen Elend dastand und die Welt nicht mehr verstand, mit einem sadistischen Lächeln zu und schlenderte nach draußen. Jax folgte ihr, jedoch nicht ohne ein Bündel Scheine an der Theke zurückzulassen. Nicht das ein Haufen Trinkgeld etwas ändern würde. Draußen angekommen verlor er keine Zeit. "Was sollte das denn? Du kannst nicht einfach herumrennen und drohen Leute umbringen nur weil dir langweilig ist!", schimpfte er. Skylar sah ihn nur gelangweilt an. "Warum nicht?", fragte sie unschuldig. "Weil…, weil das nicht Recht ist! Es ist falsch. Es ist unmoralisch!", rief er fassungslos über ihre Ignoranz. Skylar begann zu lachen. "Moral? Chéri, mit Moral konnte ich noch nie etwas anfangen.", spottet sie ohne einen Hauch schlechten Gewissens bevor sie an ihm vorbei stolzierte Richtung Auto. Jax fuhr sich genervt durch die Haare und atmete tief durch, um wieder zur Ruhe zu kommen. "Jetzt nur nicht die Nerven verlieren. Was erwarte ich, auch wenn ich mit einer verdammten Psychopathin herumreise.", murmelte er zu sich selbst, doch Skylar hatte es ganz genau gehört. "Ich bevorzuge den Begriff Soziopath.", säuselte sie mit einem süffisanten Grinsen. Jax kniff die Augen zusammen. "Gibt es da einen Unterschied?", fragte er sarkastisch. "Allerdings.", antwortete Skylar mit vollem Ernst, bevor sie die Wagentür aufmachte. "Jetzt komm schon, wir haben noch ein gutes Stückchen vor uns!", rief sie ihm ungeduldig zu. Er stöhnte genervt. Mit ihr zu reisen brachte ihn nervlich ans Ende. Vor allem die Stimmungsschwankungen waren der Horror. Er ging ebenfalls zum Auto, was sie mit einem triumphierenden Grinsen quittiert, ehe sie in den Wagen stieg. Er nahm am Beifahrersitz Platz und sah ungeduldig zu ihr. "Also, würdest du mir jetzt endlich verraten was eigentlich unser Ziel ist?", fragte er sie, nervlich am Ende. Ein diabolisches Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Es geht nach New Orleans, Chéri. Wir haben eine Familienzusammenführung zu planen." 
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