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969 Words
"Seit ich dich getroffen habe gibt es nur Ärger! Und dieser Ärger endet immer in einem Massaker.", schimpfte Jax, während er über die unzähligen Leichen stieg. Skylar lächelte nur herablassend. "Oh bitte, bevor du mich getroffen hast, war dein Leben armselig, langweilig und öde. Dein Leben war vergeudet, du warst gefangen. So wie Dschini in Aladdin, bevor dieser die Lampe gefunden hat und Dschini in die Freiheit entlassen hat. Ich bin dein Aladdin, der dich aus deiner tristen Lampe befreit hat und deinem Leben einen Sinn gab.", meinte sie dramatisch, während sie sich über die Theke lehnte, um an die Flasche Tequila zu kommen. Jax schnaubte verächtlich." Fang ja nicht an mit diesem Film. Was Disney aus uns gemacht hat ist ein Frevel. Ein dicker blauer Flaschengeist, der immer fröhlich ist und singend und tanzend durchs Leben schwebt, lächerlich!", knurrte Jax als er endlich neben Skylar stand. "Ich meine, hast du jemals einen Dschinn gesehen, der singt? Ein Hinweis, Nein!", fügte er mit finsterer Miene hinzu. Skylar lachte nur. "Es ist aber eine amüsante Vorstellung. Du auf der Bühne, mit dem Mikrofon in der Hand wie du singst You ain't never had a friend like me. Herzallerliebst." Jax verdrehte nur die Augen. "Dschinn sind einfach nicht fürs Singen gemacht. Ich weiß ganz genau was ich bin, nämlich kein singender Dschini.", knurrte er und ließ sich neben Skylar nieder die ihm ein Glas Tequila hinschob. "Wir wissen wohl was wir sind, aber nicht, was wir werden können.", säuselte sie mit einem schadenfrohen Lächeln. Jax nahm stirnrunzelnd das Shot Glas. "Othello?", riet er ins blaue. Skylar hob eine Augenbraue. "Hamlet, du Banause!", verbesserte sie ihn. Er zuckte mit den Schultern. "Beide sind von Shakespeare." Skylar legte eine Hand auf ihr Herz. "Du kannst doch nicht alles Ernstes Othello und Hamlet vergleichen du Barbar.", rief sie gespielt schockiert, doch ihre Augen funkelten schelmisch. "Aber keine Sorge, wir kultivieren dich schon noch.", säuselte sie zwinkern und hob das Shot Glas. "Und jetzt lass uns anstoßen, auf das was vor uns liegt." Seufzend hob Jax sein Glas. "Wahrscheinlich jede Menge Tote." Skylar lächelte böse. "Auf jeden Fall." "Das hatte ich befürchtet.", stöhnte er und kippte den Drink hinunter. "Also, wo beginnen wir?", fragte er resigniert. Skylar prostete ihm zu. "Zuerst, benötigen wir eine New Orleans Hexe.", antwortete sie und kippte den Drink ebenfalls hinunter. Jax hob eine Augenbraue und sah vielsagend zu den Leichen der Hexen, die um sie herum lagen. "Das hättest du nicht sagen können, bevor wir diese ganzen New Orleans Hexen umgebracht haben?", fragte er ironisch. "Oh, ich dachte da an eine ganz besondere Hexe.", murmelte sie geheimnisvoll. Jax nickte nur, stand auf, strich seinen Mantel glatt und sah sie erwartungsvoll an. "Also, wo finden wir diese ganz besondere Hexe?"   "Hier ist Ihre Voodoo Puppe. Viel Spaß beim Zaubern." Sophie übergab dem Kunden mit einem Lächeln seine Fake-Voodoo Puppe, der nahm sie strahlend entgegen, bedankte sich und verließ den Laden. Sophie verdrehte die Augen. Diese Touristen würden es wohl nie lernen. Aber diese endlose Naivität der Menschen ist gut für das Geschäft, also warum sollte sie sich beschweren? In dem Moment klingelte das kleine Glöckchen der Eingangstür. Sofort setzte Sophie wieder ihr Verkaufslächeln auf. "Willkommen im Mystery History, ihr Shop für Voodoo, Zaubertränke und magische Hilfsmittel.", begrüßte sie die neuen Kunden. Es war ein junges Paar, um die zwanzig herum, das Mädchen war vielleicht etwas jünger. Während das Mädchen sofort zu den Phiolen mit den angeblich magischen Kräutern ging, lächelte der Junge Sophie charmant an und kam auf sie zu. Sophie lächelte zurück. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie ihn freundlich. "Nun, möglicherweise. Wissen Sie, ich bin ein großer Fan der New Orleans Hexen und ich habe gehört sie halten immer wieder so magische Rituale ab. Wissen Sie vielleicht wann wieder so eins stattfindet?", fragte er neugierig. Sophie verkniff sich ein Lachen. Diese Touristen waren immer so begeistert von dem großen Tam Tam was die Hexen immer wieder aufführten, um Touristen in die Stadt zu locken. "Da muss ich Sie leider enttäuschen, aber das nächste Ritual findet erst wieder in zwei Wochen statt.", antwortete sie. Der Junge seufzte enttäuscht. "Und was ist mit den Ritualen, die nicht in der Öffentlichkeit stattfinden?", fragte er wie aus dem Nichts. Sophie entglitt kurz das Lächeln, doch sie hatte sich sofort wieder im Griff. "Es tut mir furchtbar leid, aber die sind nicht für Touristen zugänglich." Da mischte sich plötzlich das Mädchen ein. "Wer sagte, dass wir Touristen sind?", säuselte sie und lächelte, doch das Lächeln war kalt und erreichte ihre Augen nicht. Sophie wurde nervös. Das Mädchen schlenderte auf sie zu und drehte eine der Voodoo Puppen in ihrer Hand hin und her. "Weißt du, New Orleans war einmal mein Zuhause. Ich habe hier gelebt. Ich bin hier aufgewachsen. Leider musste ich mein Zuhause vor Jahren verlassen.", erzählte sie beiläufig, während sie die Puppe musterte. Sophie wurde blass und Angst stieg in ihr auf. Sie hatte bereits gehört wer wieder in der Stadt ist. "Skylar LaShaw.", flüsterte sie entsetzt. Skylar lächelte bösartig. "Höchstpersönlich!" Sie verbeugte sich dramatisch. "Darf ich dir meinen Freund vorstellen, Jax Andrew.", sie zeigte auf ihren Begleiter der Sophie mit einem süffisanten Lächeln zunickte. Sophie starrte die beiden kurz an bevor sie so schnell sie konnte zum Hinterausgang rannte. Kurz bevor sie die Tür erreichte, erschien wie aus dem Nichts Jax vor ihr. Mit einem leisen Aufschrei stolperte sie einen Schritt zurück. "Wohin so eilig?", fragte er unschuldig. Sophie wirbelte herum, doch dort stand Skylar und lächelte sie kalt an, in ihrer Hand hielt sie nach wie vor die Voodoo Puppe. "Wir können noch nicht zulassen, dass du uns verlässt, Chéri. Zuerst müssen wir uns unterhalten.", säuselte sie, bevor sie mit einer dünnen Nadel in die Brust der Puppe stach. Sophie spürte ein Stechen in der Brust, bevor alles schwarz wurde. 
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