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1020 Words
Langsam kam Sophie wieder zu sich, doch als sie versuchte sich zu bewegen musste sie feststellen, dass sie an einen Stuhl gefesselt war. Sie riss die Augen auf und versuchte sich zu befreien, doch keine Chance, die Fesseln waren zu fest. Da ertönte eine Stimme hinter ihr. "Die Fesseln tun mir leid, aber wie waren der Meinung, sie würden unsere Konversation erleichtern." Sie drehte den Kopf und sah den Jungen aus dem Laden, der an einer Wand lehnte und sie, ohne eine Miene zu verziehen musterte. "Was hast du jetzt mit mir vor, du Psychopath?", zischte sie angriffslustig. Jax seufzte und ging gemächlich zum Tisch auf, der eine Kristallkaraffe mit Bourbon stand. Ohne Stress schenkte er sich ein Glas ein. "Möchtest du auch?", fragte er, ohne sich umzudrehen. "Wie denn? Ich bin gefesselt.", gab Sophie patzig zurück. Jax hob die Hand, schnipste und sofort fielen die Fesseln ab. Sophie sah überrascht zu ihm. Er schenkte auch ein zweites Glas ein nahm beide, ging zu ihr und bot ihr das zweite Glas an. Sophie starrte ihn nur finster an. "Denkst du wirklich ich würde etwas von dir annehmen?", fauchte sie unfreundlich. "Dann eben nicht.", meinte er, ohne eine Miene zu verziehen und stellte das Glas auf dem Tisch neben ihr ab. Jax bemerkte, wie ihr Blick Richtung Tür wanderte. "Versuch es erst gar nicht. Ich bin schneller als du. Desto eher du es einsiehst desto leichter wird es für dich einzusehen das du unser Gast bist." Sophie lachte verächtlich. "Ich bin kein Gast ich bin eine Gefangene. Eine Gefangene dieser Abscheulichkeit.", knurrte sie. Jax wusste ganz genau von wem die redete. "Du urteilst zu vorschnell.", flüstert Jax. Sophie sah ihn verächtlich an. "Willst du sagen sie ist keine Abscheulichkeit. Kein Monster. Keine Mörderin.", sagte sie mit Abscheu in der Stimme. "Ich will sagen du solltest über niemanden urteilen dessen Geschichte du nicht kennst.", murmelte er leise. "Ihre Geschichte? Ich weiß genug. Ich weiß was sie getan hat. Was sie ihrer Mutter angetan hat. Ihren Geschwistern.", fuhr sie ihn an. Jax schüttelte den Kopf, ohne sich umzudrehen. "Du weißt gar nichts.", murmelte er. Sie zog eine Augenbraue hoch. "Dann erzähl mir doch was passiert ist. Was der Grund dafür ist, dass sie so geworden ist. Dass sie ein Monster geworden ist.", fauchte sie herausfordernd. Jax seufzte leise, ehe er zu erzählen begann. "Alles begann vor achtzehn Jahren. Schon bei ihrer Geburt war klar, sie war anders. Sie hatte keine Magie in sich. Dafür hatte sie eine andere Macht. Eine Macht welche die Hexen in Angst und Schrecken versetzte. Mit einer einzigen Berührung konnte sie Magie aufnehmen. Sie konnte anderen Hexen ihre Magie entziehen und selbst nutzen. Sie war eine Anomalie. Die Hexen haben sie von Anfang an dafür gehasst. Sie haben ihr keine Chance gegeben, sie haben sie sofort abgestempelt. Als Abscheulichkeit. Ihr Vater war der Schlimmste von allen. Sein Hass war so groß, dass er sich ihr entledigen wollte bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte heranzuwachsen. Er wollte sie töten. Doch ihre Mutter verhinderte es. Sie hatte Hoffnung für ihre Tochter. Doch sie war die Einzige. Alle anderen brachten ihr nur Hass und Abscheu entgegen. Sie war ein Kind. Sie wusste nicht, warum alle sie hassen. Sie wusste nicht was sie war. Keiner hat es ihr erklärt. Sie wusste nur eins, aus irgendeinem Grunde hassten sie alle. Eines Tages passierte es dann. Sie war gerade mal zehn Jahre und spielte draußen im Garten als es zu einem Streit mit einem ihrer Brüder kam. Während dieses Streits berührte sie ihren Bruder und begann seine Magie zu absorbieren. Es war das erste Mal, dass sie Magie spürte. Das erste Mal, wo sie Macht hatte. Eine Macht die sie nicht kontrollieren konnte. Ihr Vater hörte die Schreie seines Sohnes und rannte heraus. Als er sah was seine Tochter getan hat, verlor er die Kontrolle. Er schrie sie an, er holte aus, um sie zu schlagen. Reflexartig hob sie die Hand, um sich zu verteidigen und die Magie, schoss unkontrolliert aus ihr heraus. Sie wusste nicht was sie tat, hatte nie gelernt es zu kontrollieren. Sie setzte das Haus in Brand. Doch ihre jüngsten Geschwister waren noch darin. Ihre Mutter rannte, ohne zu zögern in das brennende Haus, um sie zu retten. Jedediah versuchte sie aufzuhalten, er versuchte das Feuer zu löschen, doch er konnte nichts tun. Alles was er tun konnte war hilflos mitansehen wie seine Frau in das brennende Haus rannte doch nicht mehr hinauskam. Dann flog das Haus in die Luft. Rasend vor Wut ging er auf Skylar los, doch diese hatte nach wie vor Reste der Magie in sich. Sie schleuderte ihren Vater von sich und dann rannte sie. Sie rannte, bis sie weit weg war. Sie war ein Kind, sie hatte Angst, war verwirrt und allein. Sie war hilflos. Aber es gab da jemanden der ihr geholfen hat." Sophie sah ihn mit großen Augen an. "Du. " Jax schüttelte den Kopf. "Leider habe ich sie erst viel später getroffen. Doch ich wünschte ich hätte verhindern können das er sie findet.", seufzte er. "Wer?", fragte Sophie leise. Jax sah sie eindringlich an. "Jemand der immer auf der Suche ist, nach mächtigen Individuen die leicht zu manipulieren sind. Nach Kindern mit unvorstellbarer Macht. Man kennt ihn unter vielen Namen, doch der bekannteste ist wohl Lucifer. Der Teufel." Sophie saß schweigend da und sah ihn überfordert an. So wurde ihr die Geschichte nie erzählt. Ihr wurde immer erzählt das Skylar böse war. Dass sie mit voller Absicht das Haus mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern niedergebrannt hat. Ihr wurde nie erzählt, dass es ein Unfall war. "Was ist dann passiert?", fragte sie leise. Jax drehte sich um und sah sie kalt an. "Das was mit jedem passiert der in Lucifers Fänge gerät. Zuerst war er fürsorglich und hilfsbereit. Zog sie groß, lehrte sie ihre Macht zu kontrollieren. Dann begann er jegliches Fünkchen Licht aus ihr heraus zu saugen. Moral, Mitgefühl, Liebe, Gewissen, alles wurde entfernt. Jegliche Emotion wurden unterbunden, sodass sie die perfekte Waffe wurde. Er hat sie zu dem gemacht, für das sie alle anderen schon immer gehalten haben. Ein Monster. "
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