Kapitel 6

1077 Words
„Was?", frage ich ihn fassungslos. Ich hoffe, ich hab mich gerade verhört. „Entscheide dich", sagt er kühl. Okay, er meint er wirklich Ernst. „Ich glaub, du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank! Was soll das bitte sein? Harvard oder ich! Denkst du wirklich damit bezweckst du die richtige Entscheidung?", schreie ich ihn an. „Anders entscheidest du dich ja nicht", blafft er zurück. „Ich hätte mich noch entschieden, wenn ich soweit gewesen wäre. Aber nein, der große Scott hat keine Geduld und wenn ich nach Harvard gehe bin ich ja auch gleich aus der Welt. Gott, bist du ein Baby", motze ich weiter, stehe auf und gehe aus dem Zimmer. „Ist das deine Entscheidung?", brüllt er mir hinterher. „Meine Entscheidung ist, dass ich nachhause gehe, weil du ein Idiot bist", zicke ich und lasse mich von Miranda nach Hause fahren. Gott sei Dank will sie keine Einzelheiten zu unserem Gespräch haben, aber ich glaube wir waren auch laut genug. Was ist bitte mit ihm? Geht's ihm noch ganz gut? Hallo? Ich verstehe das nicht. Er sagt wirklich entweder Harvard oder ich? Wie kann man auf sowas dämliches kommen? Das wäre wie wenn ich sage entweder ich oder Football!Oder nicht? Würde ich das machen? Nein! Aber wenn er was sagt soll ich springen, so wie er das will? Boa, ich war noch nie so wütend auf Scott, wie jetzt. Was stimmt nicht mit ihm? Zuhause schmeiße ich mich ins Bett. Dann hole ich mein Handy raus und rufe Amy an. Ich erzähle ihr was passiert ist. „Oh Gott", sagt sie nur, als ich meine kleine Rede beendet habe. „Was soll ich jetzt machen?", frage ich. „Das kann ich dir nicht sagen. Aber das was er sagt ist bescheuert. Ihr könnt auch zusammen sein, wenn du in Harvard bist", meint sie. „Anschein sieht er das aber nicht so", sage wir. Wir telefonieren noch eine halbe Stunde, in der ich mich eigentlich nur über ihn aufrege. Über was anderes kann ich gerade einfach nicht reden. Wenigstens versteht sie mich. Klar, ist es nicht das idealste, aber so kann ich an der besten Uni für Medizin studieren. Rafft der das nicht, was das für eine Chance für mich ist? Ich bin immer noch unendlich sauer, da ich Scott einfach nicht verstehen kann. Wie kommt er darauf mich vor so einer Entscheidung zu stellen. Er müsste doch wissen, dass er mich so drängt, dass zu tun was er will. Zu der hier zu bleiben, weil ich ihn nicht verlassen kann. Weil ich ihn Liebe. Ich muss doch gar nicht drüber nachdenken was mir wichtiger ist. Aber ich werde nicht sofort nachgeben! Ich werde ihn zappeln lassen! Das hat er sowas von verdient. Soll er denken, dass es mir schwer fällt darüber nachzudenken. Das mir die Uni wichtiger ist. Soll er schön leiden, whärend er sich fragt, wofür ich mich entscheiden werde. Okay, ich bin zu wütend, dass ich gar kein Wort mit ihm Wechseln will. Am liebsten gerade nie wieder. Was soll den der Blödsinn? Jemand der einen liebt, lässt einem doch nicht so eine Entscheidung fällen. Oder? Quatsch, niemals! Man will doch das beste für denjenigen den man liebt. Das will ich zumindest für Scott. Aber will er das auch für mich? Liebt er mich so sehr, dass er das beste für mich will? Das ich glücklich bin? Ich bin mir echt nicht mehr sicher, was ich überhaupt denken soll. Ich lerne noch ein wenig, um mich abzulenken von all dem. Doch es gelingt mir nicht wirklich. Ablenkung wäre jetzt gut und nicht alleine hier mit meinen Gedanken zu sein. Ich frage die Mädels, ob sie vorbeikommen und sie bejahen es. Eine viertel Stunde später sind alle da und wir schauen uns Filme an. „Wann kommt Tim?", frage ich Nicky. „Freitag", freut sie sich. Das ist wirklich schön für sie. Bald sind die beiden auch schon ein Jahr zusammen, aber so oft haben sie sich nicht gesehen, hoffe sie verstehen sich auch noch, wenn sie sich jeden Tag sehen. „Wir haben eine Wohnung gefunden", erzählt uns Anni. Wow. Ich freu mich riesig für sie Cody, unsere zwei Verlobten. Heute hat ja jeder gute Nachrichen oder was? Naja, bis auf ich. Obwohl für die anderen sind das auch welche. Insgeheim wollen sie doch alle das ich bleibe, aber die Mädels würden es verstehen, wenn ich nach Harvard gehe. „Hast du dich entschieden?", fragt Becky. Ich erzähle ihnen von der Entscheidung, die mir Scott gegeben hat. Was er genau gesagt hat, alles haarklein. „Er liebt dich halt", meint Nicky. Klar, ich stelle auch alle vor die Wahl, den ich Liebe. Das sagt sie auch nur, weil er ihr Bruder ist und sie ihm verteidigen will. Aber das war das Dummste was er je in seinem Leben gesagt hat. „Ich liebe ihn auch, aber es ist nur vier Stunden von hier entfernt", meine ich. „Also willst du hin?", fragt Anni. „Natürlich will ich, aber so wird Scott dann nicht mehr mein Freund sein. Das macht die Entscheidung jetzt eindeutig", sage ich. Klar, die Vorstellung auf diese Uni zu gehen, wäre einfach mega. Es wäre schon eine Umstellung. Meine Freunde und mein Freund waren nicht da und auch meine Eltern nicht. Ich wäre ganz auf mich alleine gestellt, aber es wäre eine ganz neue Herausforderung und ich denke der wäre ich gewachsen gewesen und unsere Beziehung hätte es geschafft. Aber ich will ihm nicht verlieren. Es war so ein Drama, bis wir endlich zueinander gefunden haben und das will ich einfach nicht verlieren. "Sieh das positive wir bleiben alle zusammen", meint Becky. "Ja, ich weiß, dass ist auch schön", grinse ich, trotzdem macht sich ein trauriges Gefühl in mir breit. Kurze Zeit später gehen alle bis auf Anni. "Bist du dir sicher, dass du hier bleiben willst, nur weil Scott dich zwingt? Denn genau das tut er damit", will sie wissen. "Ich will ihn nicht verlieren", meine ich. "Aber ich finde es nicht richtig, dass er mich vor die Wahl stellt und ich bin auch richtig sauer auf ihn", bin ich ehrlich. "Wann wirst du es ihm sagen?", fragt sie. "Keine Ahnung, im Moment will ich gar nicht mit ihm reden", erkläre ich ihr. "Kann ich verstehen, dass war einfach eine scheiß Aktion von ihm", wie Recht sie doch hat. Kurze Zeit später muss sie auch nach Hause und auch ich versuche irgendwie schlaf zu finden. 
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