Prüfung

1265 Words
Die Tür geht auf und der Direktor kommt herein. „Hier sind ein paar weitere Tests.“ Mischa nickt und setzt sich wieder hin. Diesmal bleibt der Direktor im Zimmer und sie öffnet den ersten Test. Nach zwei weiteren Stunden schließt die die letzte Seite des Tests und schaut zum ersten Mal seit zwei Stunden hoch. Mischa: „Herr Direktor, ich bin mit diesen Tests fertig.“ Der Direktor nickt und nimmt den gesamten Stapel und sagt: „Dann würde ich sagen, sie haben frei bis 13:00 und dann treffen wir uns wieder.“ Mischa nickt und schaut auf die Uhr. Es ist gerade mal 11 Uhr. Also geht sie lieber in die Bibliothek, schnappt sich ein Buch und setzt sich an einen Tisch. Gegen 12:00 stellt sie das Buch zurück und macht sich auf den Weg in die Kantine. James kommt auch kurz darauf und sie holen beide ihr Essen. James hat einen dicken fetten Burger mit Pommes auf seinem Teller und Mischa, Gemüse mit Käse überbacken sowie ein Steck. James: „Hey, komm an unseren Tisch und Mischa folgt ihm. Doch als sie die Leute sieht, die an seinem Tisch sitzen schüttelt sie den Kopf, „Nein, James besser nicht.“ James sieht wie ihre Augen an zwei der Leute hängen bleibt, sie lächelt und erklärt: „Geh du zu deinen Freunden – ich hab eh noch ein Buch zu lesen.“ Damit setzt sie sich an einen der leeren Tische und beginnt zu essen. James betrachtet die beiden Personen an seinem Tisch und runzelt die Stirn. Dann schüttelt er den Kopf und setzt sich neben Mischa. James: „Mischa, was ist los?“ Mischa runzelt die Stirn, dann sagt sie: „Das sind deine Freunde und zu dir sind sie bestimmt gut.“ James sieht Mischa ernst an: „Raus damit. So gut bin ich mit denen nicht befreundet.“ Mischa seufzt: „Die beiden gehören zum Freundeskreis von meiner Halbschwester und der eine hat mich die Treppe herunterschuppst – der andere hat in der Toilette meinen Kopf heruntergedrückt und hat die Spülung betätigt. Aber ich bin sicher, zu anderen Personen ist er ganz reizend.“ James sieht so wütend aus, dass Mischa lächelt und ihm den Arm tätschelt. „Keine große Sache, kein Stress.“ James nickt und erklärt, „Es ist schlimm, dass du denkst ich will mit solchen Leuten befreundet sein.“ Kurz darauf kommt Teenager an den Tisch und fragt „Bro, wieso sitzt du hier und nicht an deinem Tisch. Die anderen warten“ James erklärt: „Elli, es hat sich ergeben, dass zwei der Leute an meinem Tisch meine Cousine die Treppe runtergeschubst und in die Toilette gesteckt haben. Ich unterstütze niemanden, der meine Cousine bullied.“ Elli macht ein überraschtes Gesicht, „Das ist deine Cousine? Ich habe gerade gehört, dass sie nur Abfall ist“ James steht ohne irgendeine Regung auf und rammt die Faust ins Gesicht des Jungen.“ Mischa ruft: „James!“ Sie springt auf und geht dazwischen. Dann betrachtet sie das Gesicht des Jungen und erklärt: „Sitzenbleiben!“ Elli weiß gar nicht wie ihm geschieht und wird auf einen Stuhl verfrachtet, dann holt das Mädchen ein Glas hervor und reibt etwas auf die Stelle, die bereits anschwillt. Innerhalb von Sekunden ist der Schmerz weg. James sieht Mischa an: „Mischa, er hat dich gerade Müll genannt und du hilfst ihm?“ Mischa lächelt: „Ja, weil ich nicht will, dass du Probleme bekommst. Ich hab doch gesagt, du sollst dich an deinen Tisch setzten.“ James: „Du findest so etwas normal? Ich kann das nicht tolerieren.“ Mischa umarmt ihn und sagt: „Danke, das hat bisher noch niemand gemacht.“ Beide ignorieren Elli und setzten sich hin, um weiter zu essen. James: „Wie ist die Prüfung gelaufen. „Mischa grinst: „Wie so etwas eben ist. Man sitzt allein in einem Zimmer und bekommt Aufgaben. Langweilig. Und ehrlich, einige der Aufgaben waren von vor 100 Jahren.“ Sie lacht. „Um 13:00 Uhr geht es weiter.“ James: „Wann warst du fertig?“ Mischa: „So gegen 11:00 und dann bin ich in die Bücherei gegangen.“ James schaut auf den anderen Jungen: „Wieso bist du noch hier?“ Elli blinzelt „Hör mal, wir sind die besten Freunde, seit schon immer und du schlägst mich ins Gesicht?“ James: „Was erwartest du denn, wenn du meine Cousine Müll nennst? Kennst du meine Cousine?“ Seine Augen bohren sich in die des Jungen. Mischa ignoriert ihn und greift in ihre Tasche. Dann schiebt sie eine Tuppadose zu James „Hab ich für dich gemacht.“ James macht die Dose auf und darin sind zwei Zimtschnecken. Sobald die Dose offen ist, strömt der Duft von Zimt und Honig heraus und Elli kann nicht umhin zu sehen was darin ist. James strahlt: „Oh Man, das ist klasse, danke Mischa.“ Mischa stupst ihn an, „Ich hab zwei eingepackt, du kannst deinem Freund eine abgeben. Klär die Luft. Es ist dein Freund. Ich muss los.“ Nimmt das Tablett mit dem nicht fertig gegessenen Essen und gibt es ab. Dann verlässt sie die Kantine. James starrt auf die Tuppadose und dann auf Elli, „Hier – wenn sie sagt du kannst es haben.“ Elli nimmt das Gebäck und beißt hinein. Er stöhnt, oh mein Gott, soo gut.“ James: „Der Müll hat es gebacken. Sie ist zu meinem Großvater gegangen, weil sie nur eine Person wollte die sie begleitet. Sie hatte gerade einen Mordversuch überlebt und sagte sie habe genug gespart. Sie könne jetzt ausziehen. Mein Großvater hat sie zu uns gebracht mit der Ausrede, dass er sonst allein essen müsse. Sie hat uns gesehen und sich bedankt und ist davon marschiert. Alles was sie bei sich hatte war eine Plastiktüte Kleidung und einen Rucksack. Mein Großvater hat sie zurückgeholt und sie hat mit uns gegessen. Da ist uns aufgefallen, dass sie Schmerzen hatte weil meine Großmutter sie umarmen wollte. Sie wollte sich nicht behandeln lassen, weil sie kein Geld hat – naja schon aber sie plante es für Miete auszugeben. Jack ist vorbeigekommen, ihr ganzer Rücken ist voller blutiger Striemen gewesen. Sie wurde bis aufs Blut geschlagen. Die Creme, die sie bei dir verwendet hat, hat sie selber gemacht. Ihre Rippen stehen hervor und sie kann nicht mehr als 5 Bissen essen, weil sie vorher nur essen durfte, was im Mülleimer gelandet ist. Deshalb ist der Koch hier, damit sie mindestens 5 Mahlzeiten isst. Sie ist nach dem Essen einfach aus dem Haus marschiert, weil sie ja nur da war um etwas zu essen. Wir sind alle ins Auto gestiegen, um sie zu suchen. Alle!!!! Wir haben sie gefunden und praktisch gezwungen zurück zu kommen. Sie ist morgens um 2 Uhr aus dem Haus geschlichen, zu ihrem Job. Sie verteilt Milchkartons und Zeitungen. Nebenbei versorgt sie Obdachlose mit einem Frühstück und unterstützt eine Familie, die ihren Vater im Krieg verloren hat. Meistens dauert die Tour wohl bis um 5, dann hat sie Frühstück für uns alle gemacht. Und sie wurde tatsächlich angehalten keine Arbeiten bei uns zu erledigen. Sie hatte bisher nicht mal ein Buch.“ James bricht ab, atmet tief durch und sagt dann: „Weißt du was ganz erstaunlich ist? Du hast sie Müll genannt und trotzdem hat sie dir geholfen, weil sie denkt das du mein Freund bist. Aber und das werde ich jetzt ganz deutlich machen, Mischa ist meine Cousine, sie ist Familie. Ich kann nicht mit jemanden befreundet sein, der meine Verwandten als Müll betiteln.“
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