Kapitel 8

1262 Words
Kapitel 8 Begierig starrte er mich an und leckte sich über die Lippen. „Ja" seine Stimme war rau und kratzig. Er beugte sich zu mir. Unsere Gesichter waren nur durch wenige Millimeter getrennt. Fies kicherte ich auf. „So leicht mache ich es dir aber nicht. Da musst du mich schon fangen!" Seine Augen weiteten sich und ich nutzte den Moment aus um schnell wegzurennen. Wohin, war bloß die Frage. Ich rannte nach oben. Da! An dem Zimmer stand Damon. Das gehörte sicher ihm! Meine Vermutung bestätigte sich. Ein grosses Zimmer mit Doppelbett. „Hab ich dich" Ich erschrak mich so heftig, dass ich in seine Arme fiel. Er lachte und trug mich aufs Bett. „Weisst du eigentlich, wie schön du bist?" Vermutlich war ich so rot wie eine Tomate. „Darf ich dich jetzt küssen?" In meinem Hirn ratterte es. Das war schon etwas fies gewesen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich dafür schon bereit war. Andererseits war es süss, dass er trotzdem noch einmal nachfragte und ich hatte es ihm ja quasi versprochen. „Für jeden Kuss oder jede Umarmung die du bekommst, möchte ich ein Geheimnis wissen" stellte ich klar. Wieder einmal versuchte ich, noch einen Vorteil für mich auszuhandeln. Auch wenn ich mir dabei ein bisschen falsch vorkam. Er grinste. „Na gut" und damit stürzte er sich auf meine Lippen. Es fühlte sich unglaublich an. So wie beim ersten Mal. Immer noch ganz zaghaft küsste ich ihn. Seine Hand legte sich um meine Hüfte und er zog mich ganz eng zu sich. Ich erschauerte und genoss es, wie seine andere Hand sich in meinen Haaren vergrub. Allerdings war Luft anhalten noch nie so meine Stärke gewesen, weshalb ich ihn überwältigt von mir schob. „D-Das war... t-toll" stotterte ich nervös. Was wenn er es nicht so empfunden hatte? Dann wäre das eine Blamage und mehr als nur peinlich. Doch zu meiner Erleichterung nickte er auch. „Noch schöner wäre es, wenn du kein Geheimnis dafür wissen wollen würdest" Ich lief knallrot an. Er stellte mich gerade so da, als würde ich mich verkaufen. Aber das stimmte gar nicht. Ich nutzte meinen Vorteil nur aus. „Versprichst du mir, dass du nicht sauer bist?" fragte er plötzlich und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich biss auf meine Unterlippe. „Das kann ich noch nicht sagen. Ich weiss doch noch gar nicht, was du mir jetzt sagen willst" er klimperte unschuldig mit seinen langen Wimpern. „Dann versprich, dass du nicht abhaust und versuchst mich zu verstehen" Ich seufzte. „Na gut. Jetzt sag schon. Wenn du erwartest, dass ich sauer werde, kann es ja eigentlich nur schlimm werden oder?" Er grinste. „Sagen wir so: Ich würde es jederzeit wieder tun, aber du wirst ganz bestimmt nicht begeistert sein." Ich zog die Augenbrauen hoch. „Muss man dir alles aus der Nase ziehen?" „Schon gut. Also..." er zögerte wieder. Was ein Spast. Aber immerhin MEIN Spast! Gott, hatte ich das gerade wirklich gedacht? „Erinnerst du dich noch an Jake?" Ich nickte. Der Kerl, in den ich am ersten Tag hineingelaufen war und den Damon zur Schnecke gemacht hatte. Plötzlich knurrte er. „Es wär mir lieber, du würdest jeden Mann ausser mich vergessen" Ich lachte. „Was ist jetzt mit ihm?" Damon holte tief Luft. „Er liegt im Krankenhaus" Ich hob eine Augenbraue. „Weil... ich ihn zusammengeschlagen habe" erschrocken kreischte ich auf und rückte von ihm weg. Wie konnte er so etwas tun? Was war er für ein Monster? „Wie bitte?" hauchte ich leise. Er schluckte und wollte mich in den Arm ziehen. „behalt deine Pfoten bei dir. Was fällt dir eigentlich ein? Wieso hast du ihn zusammengeschlagen? Er hat doch nichts getan, oder? Und selbst wenn. Es gibt keine Begründung, jemanden zusammenzuschlagen. GAR KEINE!" Er zuckte bei jedem Wort zusammen. „Wieso machst du dir Sorgen um ihn?" fauchte er. „Weil du ihn zusammengeschlagen hast. Aber halt doch die Fresse. Oder nein! Antworte auf meine Fragen!" Er schluckte wieder. „Ich war eifersüchtig?" es klang mehr wie eine Frage. „Worauf den eifersüchtig" meine Stimme wurde hysterisch. Noch eine Oktave höher und mein Gehör würde nichts mehr wahrnehmen. „Na auf ihn! Er hat dich berührt! Und du hattest nichts dagegen! Bei mir hast du dich immer gesträubt... Ich habe keinen Fehler gemacht. Ich habe nur dafür gesorgt, dass der Kerl dich nie wieder anfasst!" Voller Wut schlug ich ihm auf die Brust. Er reagierte nicht. Starrte mich nur mit leerem Blick an. „Also... Also hast du dich für ihn entschieden?" fragte er kleinlaut und es klang so, als sei er den Tränen nahe. „Geht's noch? Bist du eigentlich komplett bescheuert? Natürlich nicht! Und es hat mir auch nicht gefallen, dass wir ineinander gelaufen sind, aber da konnten wir beide nichts für. Es gab überhaupt keinen Grund eifersüchtig zu sein. Und bei dir sträube ich mich auch nicht!" „Und was ist mit dem Deal? Ich darf dich ja nur noch berühren, wenn du es erlaubst!" keifte er, aber er wirkte wesentlich beruhigter. „D-das ist... Ich habe Angst. Nicht vor dir, aber vor dieser merkwürdigen Anziehungskraft, die ich verspüre. Und davor, dass du mich verlässt. Ich kann einfach nicht glauben, dass jemand der so fantastisch wie du ist – sehen wir mal von deinen Aggressionen ab – jemanden wie mich nach bereits ein paar Tagen so toll finden kann. Ich bin doch nur... ich. An mir ist nichts Besonderes. Wenn du mich erstmal näher kennst, langweile ich dich vermutlich und du magst mich nicht mehr. Ich weise dich ab, weil es mir Angst macht und weil... okay, das klingt jetzt bescheuert" Ich zögerte, dann fuhr ich fort. Ich hatte jetzt all meine Ängste vor ihm ausgepackt, da machte das letzte auch keinen grossen Unterschied. „Weil ich das Gefühl habe, dass du nicht so schnell das Interesse verlierst, wenn du erst um mich kämpfen musst" Tränen liefen mich über die Wange, auch wenn ich absolut nicht wusste, weshalb. Sein Mund öffnete sich. Er trat einen Schritt auf mich zu und zog mich einfach nur in seine schützenden Arme. „Oh Elise. D-Das wusste ich nicht. Du hättest mit mir reden können. Und um dich zu beruhigen, " er drückte einen sanften, hauchzarten Kuss auf meinen Scheitel. „Ich schwöre dir, dass ich dich niemals willentlich verletzten werde, so wahr ich Damon Smith heisse. Ich könnte niemals das Interesse verlieren. Das einzige was ich will, ist das du so bist wie du bist und mir eine Chance gibst, denn ich werde sie nutzen! Aber bitte versuche auch nachzuvollziehen wie ich mich fühle. Du bist... alles für mich Du bist das erste Mädchen das mein Herz höher schlagen lässt und wenn ich dich sehe, dann bleibt mir der Atem weg, so atemberaubend bist du. Es macht mich verdammt wütend und eifersüchtig, dich mit anderen Typen zu sehen. Selbst, wenn du sie zum Beispiel nur leicht berührst, sie anlachst oder gar mit ihnen sprichst. Dann wünsche ich mir immer, an ihrer Stelle zu stehen. Dass du mich berührst, meinetwegen lachst und mit mir sprichst" Ich quietschte und schloss ihn noch fester in meinen Arm. In diesem Moment war es mir egal, dass ich Angst hatte ihn zu verlieren. Naja, was man nicht hatte konnte man eigentlich gar nicht verlieren, also würde ich ihn wohl erst gewinnen müssen. Wenn man das so ausdrücken konnte. Er streichelte sanft meinen Nacken und küsste meinen Scheitel. Er gab mir das Gefühl, als wäre ich eine Porzellanpuppe die nicht kaputt gehen durfte und die er mit allen Mitteln beschützen musste. Normalerweise mochte ich das nicht, doch bei ihm war es einfach nur umwerfend! In seinen Armen fühlte ich mich geborgen. Hier würde mich niemand zerbrechen können.
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