11Die Genesung zog sich durch Monate hin. Noch im August hütete Jeanne das Bett. Gegen Abend durfte sie ein oder zwei Stunden aufstehen. Nur mühsam konnte sie sich bis ans Fenster schleppen, wo sie in einem Lehnstuhl ruhte, das Gesicht der untergehenden Sonne zugekehrt, deren Strahlen Paris in Flammen setzten. Die schwachen Beine verweigerten den Dienst. Man müsse eben warten, bis sie recht viel Suppe äße, scherzte sie wohl mit mattem Lächeln. Man schnitt ihr rohes Fleisch in die Kraftbrühe. Sie aß es tapfer, weil sie gar zu gern in den Garten zum Spielen gegangen wäre. So verstrichen Wochen und Monate in Eintönigkeit, ohne daß Helene die Tage zählte. Sie ging nicht mehr aus und vergaß über Jeanne Welt und Leben. Keine Nachricht drang von draußen bis zu ihr. Das Kind war gerettet, aber di