10Am Abend ging es Jeanne besser. Sie konnte aufstehen, und um die Mutter zu beruhigen, schleppte sie sich ins Eßzimmer, wo sie sich vor ihre leere Schüssel setzte. »Es wird nichts sein,« tröstete sie und versuchte ein Lächeln. »Du weißt ja, daß ich nicht tapfer bin ... Iß du doch, Mama! Bitte, iß!« Und als sie sah, daß ihre Mutter blaß wurde und fröstelte, nicht imstande, einen Bissen herunter zu würgen, täuschte sie selbst Appetit vor. Sie möchte ein bißchen Backwerk essen, beteuerte sie. Da nahm sich Helene zusammen und aß. Das Kind schaute sie ständig lächelnd mit nervösem Kopfschütteln bewundernd an. Beim Nachtisch wenigstens wollte Jeanne ihr Versprechen halten, aber ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Es geht nicht, du siehst's doch,« sagte sie matt, »du darfst mich nicht schelt