KAPITEL ZWEI

2345 Words
KAPITEL ZWEI Als sie beim Haus der Caldwells ankamen, hatte Keri plötzlich ein schlechtes Gefühl im Bauch. Immer wenn sie die Eltern eines möglichen Entführungsopfers traf, wurde sie an den Moment erinnert, in dem ihre eigene kleine Tochter von einem böswilligen Fremden mit einer tief ins Gesicht gezogener Baseballkappe über die Wiese davongetragen wurde. Sie spürte die Panik in ihrer Kehle, wie sie dem Mann auf dem Parkplatz hinterherrannte und sah wieder, wie er Evie in seinen weißen Van warf wie eine alte Puppe. Sie spürte den Schrecken, als sie mit ansehen musste, wie dieser Mann den Teenager erstach, der ihn aufhalten wollte. Sie spürte förmlich, wie die Kieselsteinchen ihre nackten Füße aufschnitten, als sie verzweifelt versuchte, den Van einzuholen, der bereits aus dem Parkplatz auf die schmale Straße bog. Sie durchlebte noch einmal die Hilflosigkeit, als sie bemerkte, dass sie es nicht schaffen würde, dass der Van keine Nummernschilder hatte, dass sie ihn der Polizei kaum beschreiben konnte. Ray wusste, wie schwer diese Momente für sie waren. Er saß stumm auf dem Fahrersitz und ließ ihr einen Augenblick Zeit, um mit ihren Emotionen klar zu kommen und sich auf das bevorstehende Gespräch vorzubereiten. „Alles okay?“, fragte er, als ihr Körper sich schließlich entspannte. „Fast“, sagte sie und klappte den Spiegel in der Sonnenblende herunter, um sicherzugehen, dass man ihr nichts ansehen konnte. Ihr Spiegelbild sah um einiges gesunder aus, als noch vor ein paar Monaten. Von den schwarzen Augenringen und den roten Adern in ihren Augen war nichts mehr zu sehen. Ihre Haut war nicht mehr so fleckig und ihr blonder Pferdeschwanz war nicht mehr so fettig und zerzaust. Keri ging auf ihren sechsunddreißigsten Geburtstag zu, aber sie sah so gut aus, wie schon lange nicht mehr – seit Evie ihr vor fünf Jahren genommen wurde. Vielleicht lag es daran, dass der Sammler wieder Kontakt zu ihr aufgenommen hatte. Vielleicht lag es aber auch an den Gefühlen, die sie für Ray hatte. Wahrscheinlich hatte auch ihr Umzug dazu beigetragen, dass es ihr wieder besser ging. Endlich hatte sie ihr heruntergekommenes Hausboot gegen festen Boden unter den Füßen eingetauscht. Es könnte aber auch daran liegen, dass sich ihr Whiskeykonsum in den vergangenen Wochen stark reduziert hatte. Woran es auch liegen mochte, sie hatte bemerkt, wie die Männer ihr wieder hinterhersahen. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit hatte sie das Gefühl, das Chaos in ihrem Leben wieder unter Kontrolle zu haben. Sie klappte die Sonnenblende wieder nach oben und wandte sich an Ray. „Bin bereit“, sagte sie. Als sie zur Haustür gingen, sah Keri sich die Nachbarschaft an. Sie waren am nördlichsten Ende von Westchester, unweit vom 405 Freeway und nur wenige Meilen südlich vom Howard Hughes Center, einem großen Einzelhandels- und Bürokomplex, der die Skyline dieses Stadtteils dominierte. Westchester hatte den Ruf einer ruhigen Arbeiterschicht. Die meisten Häuser waren bescheidene, einstöckige Einfamilienhäuser. Doch selbst diese Beschaulichen Unterkünfte waren in den vergangenen fünf Jahren so rasant im Preis gestiegen, dass sich die Gemeinschaft jetzt aus einer Mischung von Alteingesessenen, die ihr ganzes Leben hier verbracht hatten, und jungen Arbeiterfamilien, die neu hinzugezogen waren, zusammensetzte. Noch bevor Keri und Ray die Haustür erreichten, wurde diese bereits geöffnet und ein sichtbar beunruhigtes Pärchen erschien vor ihnen. Keri war überrascht über ihr Alter. Die Frau war eine zierliche Lateinamerikanerin mit einem strengen Kurzhaarschnitt, die bestimmt Mitte fünfzig war. Sie trug einen ausgetragenen Hosenanzug und gepflegte, aber alte schwarze Schuhe. Der Mann war etwa einen Kopf größer als sie. Er war blass und sein blond-graues Haar wurde bereits dünner. Eine Lesebrille hing an einem Band um seinen Hals. Er war mindestens so alt wie seine Partnerin, wahrscheinlich ging er sogar schon auf die sechzig zu. Er trug eine Jogginghose und ein einfaches Hemd. Seine braunen Halbschuhe waren abgewetzt und seine Schnürsenkel nur halbherzig gebunden. „Sind Sie die Detectives?“ fragte die Frau und streckte ihnen die Hand hin, ohne eine Antwort abzuwarten. „Jawohl, Ma’am“, antwortete Keri. „Ich bin Detective Keri Locke von der Einheit für Vermisste Personen des LAPD und das ist mein Partner, Detective Raymond Sands.“ „Es freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Ray. Die Frau winkte sie herein. „Vielen Dank, dass Sie so schnell kommen konnten. Ich bin Mariela Caldwell. Das hier ist mein Mann, Edward.“ Edward nickte nur zustimmend. Keri spürte ihre Unsicherheit und beschloss, direkt zum Punkt zu kommen. „Warum setzten wir uns nicht, damit Sie uns erklären können, warum Sie sich solche Sorgen machen.“ „Natürlich“, sagte Mariela und führte die beiden Polizisten durch einen schmalen Gang, in dem unzählige Fotos von einem dunkelhaarigen Mädchen hingen, das herzlich in die Kamera lächelte. Es mussten mindestens zwanzig Fotos sein, die sie von frühestem Kindesalter bis heute zeigten. Sie kamen zu einer kleinen, gemütlichen Sitzecke. „Kann ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee, oder einen Snack vielleicht?“ „Vielen Dank, Ma’am. Das ist nicht nötig“, antwortete Ray, während er versuchte sich auf die winzige Sitzbank zu zwängen. „Lassen Sie uns direkt beginnen. Wir brauchen möglichst viele Informationen. Soweit wir wissen, hat Sarah sich erst seit ein paar Stunden nicht mehr gemeldet. Warum sind Sie so besorgt?“ „Es sind fast fünf Stunden“, brummte Edward, der sich jetzt zum ersten Mal zu Wort meldete. Er setzte sich Ray gegenüber. „Sie hat ihre Mutter heute Mittag angerufen und gesagt, dass sie eine Freundin treffen will, die sie lange nicht mehr gesehen hat. Jetzt ist es fast fünf Uhr. Sie weiß genau, dass sie sich alle paar Stunden melden soll, wenn sie länger weg bleibt. Normalerweise würde sie wenigstens eine SMS schicken, damit wir wissen, wo sie ist.“ „Hält sie sich denn immer daran?“, fragte Ray so neutral, dass nur Keri die unterschwellige Skepsis heraushören konnte. Beide Caldwells schwiegen einen Augenblick. Keri befürchtete schon, dass diese Frage sie beleidigt hatte, als Mariela schließlich antwortete. „Detective Sands, ich verstehe, dass das für Sie vielleicht schwer zu glauben ist, aber ja. Sie hält sich immer daran. Ed und ich waren nicht mehr ganz jung, als wir Sarah bekommen haben. Nach vielen vergeblichen Versuchen wurden wir schließlich mit diesem Geschenk des Himmels belohnt. Sie ist unser einziges Kind und ich muss zugeben, dass wir beide besonders – wie sagt man – fürsorglich sind.“ „Typische Helikopter-Eltern“, fügte Ed hinzu und lächelte liebevoll. Auch Keri lächelte. Sie konnte die beiden gut verstehen. Dann redete Mariela weiter: „Jedenfalls weiß Sarah, dass sie unser Ein und Alles ist und so unglaublich es auch klingen mag, sie ist es gerne. Sie backt mit mir an den Wochenenden, sie besteht jedes Jahr darauf, Ed zum Familientag auf der Arbeit zu begleiten, sie ist vor ein paar Monaten sogar freiwillig mit mir auf ein Konzert von Motley Crue gegangen. Sie ist ebenso vernarrt in uns, wie wir in sie. Gerade weil sie weiß, wie wichtig sie uns ist, hält sie uns immer auf dem Laufenden. Wir haben eine Abmachung, dass sie uns immer eine SMS schreibt, wo sie ist. Dass sie sich alle zwei Stunden bei uns meldet, haben wir nie von ihr verlangt. Das war ihre eigene Regel.“ Keri beobachtete die beiden genau. Marielas Hand lag in der von Ed. Er streichelte sanft ihren Handrücken, während sie sprach. Erst als sie alles gesagt hatte, ergriff er das Wort. „Selbst wenn sie es heute wirklich zum ersten Mal vergessen hätte sich zu melden, wäre sie niemals so lange ohne Empfang. Wir sind mitten in einer Großstadt. Wir haben sie hundertmal angerufen und Nachrichten geschrieben. In meiner letzten habe ich ihr mitgeteilt, dass ich mich an die Polizei wende. Hätte sie auch nur eine unserer Nachrichten bekommen, dann hätte sie sich gemeldet. Außerdem habe ich Ihrem Lieutenant bereits gesagt, dass ihr GPS deaktiviert ist. Das ist noch nie vorgekommen.“ Es war dieses beunruhigende Detail, das wie eine Drohung alles andere überschattete. Keri wollte schnell zur nächsten Frage kommen, bevor sich Panik breitmachte. „Mr. und Mrs. Caldwell, darf ich fragen, warum Sarah heute nicht in der Schule war? Es ist Freitag.“ Die Eltern sahen sie erstaunt an. Selbst Ray machte ein überraschtes Gesicht. „Gestern war Thanksgiving. Heute ist schulfrei“, klärte Mariela sie auf. Keris Brust zog sich zusammen. Nur Eltern waren sich solcher Details bewusst. Sie zählte nicht mehr dazu. Evie wäre jetzt dreizehn Jahre alt. Unter normalen Umständen hätte sie sich für heute etwas überlegen müssen, um sich nicht von der Arbeit frei nehmen zu müssen. Aber normale Umstände gab es in ihrem Leben schon lange nicht mehr. Die Rituale um Schulferien und Familienurlaub waren in den vergangenen Jahren so weit verblasst, dass sie sich kaum mehr daran erinnerte. Jetzt wollte sie etwas zu ihrer Verteidigung sagen, aber alles, was sie herausbekam, war ein unkontrolliertes Husten. Als ihr die erste Träne in die Augen stieg, senkte sie den Kopf, damit die anderen es nicht mitbekamen. Ray schaltete sich ein. „Sarah hatte also den ganzen Tag frei, aber Sie nicht?“, fragte er. „Nein“, antwortete Ed. „Ich besitze einen kleinen Malerladen im Westchester-Dreieck. Ich kann mir nicht erlauben, den Laden öfter als nötig zu schließen – Thanksgiving, Weihnachten, Neujahr – das sind so ziemlich die einzigen freien Tage, die ich mir nehmen kann.“ „Ich arbeite als Anwaltsgehilfin bei einer großen Kanzlei in El Segundo. Ich wollte mir heute frei nehmen, aber wir müssen uns auf einen wichtigen Fall vorbereiten, bei dem alle Mitwirkenden gebraucht werden.“ Keri räusperte sich. Sie hatte sich soweit zusammengerissen, dass sie sich an der Unterhaltung wieder beteiligen konnte. „Wer ist diese Freundin, mit der Sarah sich treffen wollte?“, fragte sie. „Sie heißt Lanie Joseph“, antwortete Mariela. „Sie war Sarahs beste Freundin, als sie noch gemeinsam zur Grundschule gingen. Doch dann sind wir umgezogen und seitdem haben sie kaum mehr Kontakt. Ehrlich gesagt wäre mir lieber gewesen, wenn es dabei geblieben wäre.“ „Was wollen Sie damit sagen?“, fragte Keri. Mariela zögerte einen Augenblick und Ed antwortete für sie. „Wir haben in Culver City Süd gewohnt. Es ist zwar nicht weit von hier, aber die Gegend ist doch völlig anders. Die Menschen dort haben es nicht leicht und das merkt man bereits den Kindern an. Lanie hat eine Art an sich, die uns nicht immer gefallen hat. Schon als sie jung war, ging es uns so, aber jetzt ist es noch schlimmer geworden. Ich möchte niemanden verurteilen, aber wir haben den Eindruck, dass sie einen gefährlichen Weg eingeschlagen hat.“ „Wir haben lange gespart“, mischte sich Mariela wieder ein. Sie wollte offenbar nicht länger negativ über andere Menschen reden. „Als Sarah in die Mittelstufe kam, sind wir dann hierher gezogen. Wir haben dieses Haus gekauft, kurz bevor die Preise explodiert sind. Das Haus ist klein, aber wir sind froh, dass wir es haben. Es war nicht einfach, aber wir hätten alles dafür getan, dass Sarah in einer besseren Gegend aufwächst.“ „Die beiden hatten also nicht mehr viel Kontakt“, schloss Ray. „Wieso gerade jetzt?“ „Sie haben sich noch ein paarmal pro Jahr getroffen“, erklärte Ed. „Sarah hat uns erzählt, dass Lanie ihr gestern geschrieben hatte, dass sie sie heute unbedingt treffen wollte. Sie sagte aber nicht, warum.“ Mariela sah traurig aus. „Sarah ist so ein liebes, hilfsbereites Mädchen, sie kommt ohne zu zögern jeder Bitte nach. Gestern Nacht sagte sie zu mir ‚Was für eine Freundin wäre ich, wenn ich nicht für sie da wäre, wenn sie mich braucht?‘“ Marielas Stimme versagte. Keri sah, wie Ed ihre Hand in stiller Unterstützung drückte und beneidete sie dafür. Selbst in dieser ungewissen Situation waren sie eine liebevolle Einheit, beendeten die Sätze des anderen und spendeten sich moralischen Beistand. Es wirkte fast, als würde ihre Liebe ihnen die Kraft geben, all das durchzustehen. Keri erinnerte sich an eine Zeit, in der sie geglaubt hatte, das gleiche zu haben. „Hat Sarah erwähnt, wo sie sich treffen wollten?“, fragte sie. „Nein, bis heute Mittag hatten sie noch nichts ausgemacht. Ich bin aber sicher, dass sie sich irgendwo in der Nähe getroffen haben – vielleicht im Howard Huges Center oder in der Fox Hills Mall. Sarah hat noch keinen Führerschein, sie würde einen Ort auswählen, den sie leicht mit dem Bus erreichen konnte.“ „Können Sie uns vielleicht ein paar Fotos von ihr geben?“, fragte Keri Mariela, die sofort aufstand. „Ist Sarah in den sozialen Netzwerken aktiv?“, fragte Ray. „Sie ist auf f*******:, i********: und Twitter. Sonst weiß ich nichts. Warum?“, fragte Ed. „Manchmal findet man wichtige Hinweise in den Profilen der Kids. Haben Sie denn Zugriff auf ihre Accounts?“ „Nein“, sagte Mariela und zog ein Foto nach dem anderen aus den Bilderrahmen. „Wir hatten nie einen Grund, danach zu fragen. Sie zeigt uns aber ständig ihre Einträge und Posts. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie irgendetwas vor uns verheimlicht. Auf f*******: sind wir sogar befreundet. Können Sie sich nicht den Zugang verschaffen?“ „Doch, das können wir“, sagte Keri. „Aber das dauert, wenn wir die Passworte nicht haben. Zuerst brauchen wir eine gerichtliche Verfügung. Nach der aktuellen Lage haben wir keine ausreichende Begründung dafür.“ „Nicht einmal, wenn ihr GPS ausgeschaltet ist?“, fragte Ed. „Das hilft unserem Gesuch“, sagte Keri, „aber momentan ist das bestenfalls nebensächlich. Sie haben uns ausführlich dargelegt, warum diese Situation außergewöhnlich ist, aber auf dem Papier wird das nicht reichen um einen Richter zu überzeugen. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wir stehen noch ganz am Anfang. Unser nächster Schritt ist es, die Ermittlungen einzuleiten. Ich möchte bei Lanie und ihrer Familie beginnen. Haben Sie ihre Adresse?“ „Ja“, sagte Mariela und übergab Keri eine Handvoll Fotos, bevor sie ihr Handy nach dem entsprechenden Kontakt durchsuchte. „Leider bin ich nicht sicher, ob das eine Hilfe ist. Lanies Vater ist nicht mehr bei seiner Familie und ihre Mutter ist… nun… eher unbeteiligt. Trotzdem, hier ist die Adresse.“ Keri schrieb sich auf, was sie wissen musste und dann begaben sich alle wieder zur Haustür. Sie verabschiedeten sich mit einem förmlichen Handschlag, was Keri seltsam vorkam, nachdem sie sich gerade über solch vertrauliche Themen unterhalten hatten. Sie und Ray waren schon fast bei ihrem Wagen, als Edward Caldwell ihnen eine letzte Frage hinterherrief. „Entschuldigen Sie, aber Sie sagten, dass das erst der Anfang ist. Das klingt nach einem langen Prozess. Ich habe einmal gehört, dass die ersten 24 Stunden nach dem Verschwinden einer Person die wichtigsten sind. Ist das wahr?“ Keri und Ray tauschten einen stummen Blick aus, bevor sie sich an Caldwell wandten. Sie wussten nicht genau, was sie antworten sollten. Ray übernahm es schließlich. „Das ist wahr, Sir, aber noch gibt es keinen Beweis, dass sich etwas Ungewöhnliches ereignet hat. Es ist gut, dass Sie sich sofort gemeldet haben. Ich weiß, dass es für Sie schwer ist, aber versuchen Sie, sich keine Sorgen zu machen. Ich verspreche, dass wir uns bald melden werden.“ Damit stiegen sie in ihren Wagen. Als Keri ganz sicher war, dass man sie nicht mehr hören konnte, murmelte sie: „Gut gelogen.“ „Ich habe nicht gelogen. Alles, was ich gesagt habe, ist wahr. Sie könnte noch immer jeden Augenblick nach Hause kommen.“ „Das stimmt, aber mein Instinkt sagt mir, dass es nicht so einfach sein wird.“
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