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Der Doktor und sein Baby Teil II

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Nach ihren aufregenden Monaten mit dem Doktor war Ariane hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Sie hatte kaum Zeit, die tragischen Ereignisse zu verkraften, und daher sie griff zu ihrem altbewährten Mittel: Sich unter einem Berg an Arbeit zu vergaben. Sie versucht, ein professionelles Verhältnis zu Doktor Fink zu bewahren und langsam aber sicher hat sie das Gefühl, wieder zurück in ihr Leben zu finden. Doch die Professionalität hält nur so lange, wie sie genug Abstand zwischen sich und Doktor Fink halten kann und er scheint es darauf angelegt zu haben, ihr so oft wie möglich so nahe wie möglich zu kommen. Doch Ariane muss sich noch mit ganz anderen Dingen herumschlagen, als nur den tagtäglichen Unistress. Der Einzug bei ihrem Vater, das Zusammenleben mit ihrer Stiefschwester, die sie nur Zellhaufen nannte, das neue Liebesglück ihrer besten Freundin und der Beginn ihres Mastertudiums an einer anderen Universität können sie jedoch nur so lange ablenken wie sie nicht an die dunklen Augen des Doktors denkt. Dann lernt sie Tim kennen und er scheint ihr endlich die Ablenkung geben zu können, nach der sie sich so sehr sehnte, doch der Doktor taucht nicht nur in ihren Fantasien immer öfter auf. Ariane muss schließlich entscheiden, ob Tim ihr geben kann was sie will und das schnell, denn der Doktor ist auf dem besten Wege, das Land zu verlassen.

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I. Schmerzen zufügen
Ich ziehe meinen Koffer auf die Straße und fische das Handy aus der Tasche. Wie genau ich von hier zum Bahnhof komme, würde mir hoffentlich Google sagen. Doch bevor ich die App aufmachen kann, sehe ich das Pop-up Fenster. Meine Fahrt wurde gestrichen. Wollen die mich verarschen?! Wütend tippe ich auf dem Bildschirm herum. Streik. Überall streikt jemand. f**k. f**k. f**k! Ich seufze und suche nach alternativen Verbindungen von Norditalien nach Hause. Kein Zug. Und die Busse... Ausgebucht. „Scheiße!", fauche ich und werfe das Handy zurück in die Tasche. Zuerst diese vollkommen sinnlosen Tage hier in dem Arschkaff und dann das. Ich muss irgendwie nach Hause! Ich raufe mir die Haare und überlege, was ich tun soll. Wo gibt es den nächsten Flughafen? Bestimmt erst in Deutschland, denke ich missmutig und greife nach meinem Koffer, vielleicht kann ich bis in die Schweiz laufen, oder Österreich. Die sprechen zumindest annähernd meine Sprache und nicht dieses seltsame Kauderwelsch, das sie mir hier als Deutsch verkaufen wollen. Ohne zu wissen, was ich tun soll, drehe ich mich um und will zielstrebig loslaufen. Doch ich erstarre, als ich ein paar Leute aus dem Hotel kommen sehe. Sie haben auch alle an der Tagung teilgenommen. Ein paar von ihnen sogar als Redner. Beschissen waren sie. Allesamt! Und natürlich steht er unter ihnen. „Ariane?!", höre ich die vertraute dunkle Stimme und meine Nackenhaare stellen sich auf. Bitte nicht! Obwohl Doktor Fink und ich mittlerweile eine Art Freundschaft etabliert haben, will ich nicht, dass er mich so sieht. Ich drehe mich zu ihm und setze ein falsches Lächeln auf. „Jan!", begrüße ich ihn und er erwidert mein Lächeln. Doch sofort verändert sich sein Ausdruck. „Ist alles in Ordnung?", fragt er und kommt weiter auf mich zu. Egal was ich mache, er wird immer in mir lesen können, wie in einem offenen Buch. „Ja, alles klar.", antworte ich ihm fest und hoffe, dass ich den verräterischen verzweifelten Ausdruck in meinen Augen verschwinden lassen kann. Er steht direkt vor mir und mustert mich. Ich trage den gleichen Rock wie gestern und ein verknittertes Shirt, die hohen Schuhe, weil ich meine Ballerina kaputt gemacht habe, und die Haare wirr nach oben gebunden. „Ich wusste nicht, dass du auch teilgenommen hast... Bist du mit dem Zug hier?", fragt er mich, nachdem er seine Musterung abgeschlossen hat. Ich seufze und bejahe. „Auto. Wenn du willst, kann ich dich mitnehmen.", bietet er an und am liebsten würde ich mir die Haare ausreißen. Das war eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Acht Stunden mit ihm im Auto? Oder nicht wissen, wie ich nach Hause komme, aber zumindest nicht in seiner Nähe sein? „Das wäre toll.", höre ich mich sagen, noch ehe ich realisiere, wozu ich da zugestimmt habe. Er lächelt mich an und nimmt mir den Koffer ab. Natürlich steht sein Wagen in einer teuren Garage. Und natürlich sieht er genauso aus dem Ei gepellt aus, wie Doktor Jan Finck. Mein Kryptonit. Der Mitte dreißigjährige Dozent, der eine dunkle Mischung aus James Dean und Superman für mich darstellt und all meine sexuellen Vorlieben kennt, öffnet mir die Tür des Autos und ich schiebe mich auf den Sitz. Es riecht nach Neuwagen und der helle Ledersitz schmiegt sich perfekt an meinen Körper. Er räumt das Gepäck und unsere Vorräte ein und dann fahren wir los. Ein seltsam nervös-beklemmendes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als wir so stumm nebeneinander sitzen und auf den Verkehr blicken. Es ist später Nachmittag und alle wollen nach Hause fahren. Jan drückt an den Knöpfen im Auto herum und anstatt des Radios für Senioren – der einzige Sender, der nicht rauscht – hören wir eine mir nur zu bekannte Playlist. Als das erste Lied ertönt, sehe ich ihn reflexartig an. Er versucht ein Grinsen zu unterdrücken, doch ich kann seine Mundwinkel zucken sehen. Er weiß es genau! Ich versuche unbemerkt tief einzuatmen und sehe dann wieder aus dem Fenster. Die letzten Akkorde von Bruce Springsteens Thunder Road ertönen und ich muss die Tränen unterdrücken. Er will mir absichtlich wehtun. Will sehen, wie ich reagiere. Das Lied, zu dem wir so oft s*x hatten. Meinen s*x. Blümchensex. Kuschelsex. Wie auch immer man es nennen mag. Es war meine Belohnung, wenn ich brav war. Wir haben uns leidenschaftlich geküsst und er hat mir tausend schöne Worte ins Ohr geflüstert, ab und an sogar mitgesungen, bis ich heftig zitternd und bebend und manchmal auch weinend gekommen bin. Und ich dachte, ich würde für immer so glücklich sein, alles würde perfekt bleiben. Mein kleines feines Paradies, mit Thunder Road als Soundtrack. Heute stehe ich noch immer in den Scherben dieser hartnäckigen Wunschvorstellung, die für ein Jahr tatsächlich wundervolle Realität war. Wenigstens riecht das Auto nicht nach ihm, denn dann hätte ich bestimmt den Kloß im Hals nicht so einfach runterschlucken können. Er hat das After-shave gewechselt und war jetzt von verruchter Bücherwurm zu aufdringlicher Möchtegern-Fußballer gewechselt. Wie zur Hölle hat er gedacht, dass ihm der Duft steht? Ich drehe die Musik leiser und schlüpfe aus den Schuhen. „Gefällt es dir nicht?", fragt er mich rau und ich weiß genau, worauf er hinaus will. „Nicht mehr. Ich mag jetzt was anderes.", antworte ich, ohne ihn anzusehen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er nickt und sich dann wieder der Straße zuwendet. Ich grinse ein wenig über diesen kleinen Triumph und hoffentlich hat es ihm genauso wehgetan wie er mir mit dem Lied. Wir schweigen wieder eine Weile, bis wir endlich aus der Stadt raus sind und wir uns in die Riege an ausländischen und italienischen Kennzeichen einreihen und mit ihnen Richtung Norden brausen. „Wie hat dir das Symposium gefallen?", fragt er mich schließlich in die Stille. Ich verziehe nur das Gesicht und er lacht. „Ging mir genauso. Warst du bei Rosen-" „-berg? Ja! Grauenhaft! Wer hat denn den Realschüler aufs Podium gestellt?", rufe ich und wir lachen beide. „Warst du wegen Lehmann dort?" „Nein. Ich wollte Ehlich sehen.", antworte ich und drücke wie selbstverständlich an den Knöpfen im Auto herum, um die Klimaanlage runterzudrehen. Ich hasse es, wenn sie mir voll ins Gesicht bläst, davon werde ich immer krank. „Und? Sie soll fantastisch sein, aber ich bin noch zur Diskussion bei Berg geblieben und musste was klarstellen.", er zwinkert mir zu und ich beginne über Elke Ehlich zu erzählen. Ich verfolgte ihre Arbeit schon eine Weile und fand sie immer äußerst interessant. Doch an diesem Symposium hat sie mich quasi mit einem Satz zur Schnecke gemacht. Sie hat meine Arbeit, die ich seit Beginn meines Masters bei Doktor Lehmann mache, völlig runtergemacht und sie als sinnlos und inhaltsleer dargestellt. Natürlich wusste sie nicht, dass ich genau diese Arbeit erledige, als sie sich darüber ausließ. Und dennoch hat es mich ziemlich verletzt, dass eine meiner Vorbilder meine Arbeit als so unbedeutend ansieht. „Ach, lass die alte Tasche doch schimpfen. Der ist in den Sechzigern das verschnittene Marihuana nicht gut bekommen.", meint Jan und legt mit eine Hand beruhigend aufs Knie. Ich nicke und sehe auf seine Finger. Er hat mich schon lange nicht mehr so berührt und ich müsste lügen, wenn ich sage, dass es nicht etwas in mir auslöst. Das altbekannte Kribbeln ist sofort wieder da und ich tue so, als müsse ich mit dem Fuß meine Schuhe zur Seite schieben, um seiner Berührung auszuweichen. Als mein Handy klingelt danke ich stumm Gott und hebe ab. „Häschen! Rate wo wir sind!", ruft Iris und im Hintergrund kann ich Patrick dumpf lachen hören. Sofort bin ich guter Laune. Die beiden haben sich tatsächlich gesucht und gefunden. Iris ist noch immer so glücklich wie am ersten Tag mit ihm und ich gönne es ihnen von ganzem Herzen. „Wo, Süße?", frage ich sie, um das Gespräch am Laufen zu halten. „Du musst schon raten!", ruft sie enttäuscht und ich ahne, dass sie schon ein wenig getrunken hat. „Na gut. Die Seychellen?", frage ich und weiß, dass es falsch ist. Natürlich weiß ich, wo sie sind. „Du bist doof, Häschen! Da waren wir doch schon! Wir sind... in der Villa.", ruft sie weiter und ich drehe die Laustärke am Telefon rasch runter, als sie in ein alkoholbedingtes Kichern verfällt. Ich muss ebenfalls lachen und meine dann: „Tatsächlich? Dann müssen wir uns unbedingt treffen, wenn ihr schon mal wieder im Lande seid!" „Unbedingt!", ruft Iris zurück und dann verabschieden wir uns voneinander, nachdem ich versucht habe, noch ein paar Informationen aus ihr rauszubekommen. Ich schüttle den Kopf. Iris und Patrick leben ein Traumleben. Patrick, dessen Onkel der Verantwortliche für die Villa ist, reist beruflich an die schönsten Orte der Welt. Er arbeitet für einen abenteuerlichen Reiseveranstalter, für den er immer wieder Hotels und Orte besucht und dort „Urlaub" macht, um sie weiterempfehlen oder ablehnen zu können. Und Iris darf ihn begleiten und das kulturelle Angebot beurteilen. Die beiden jetten um die ganze Welt und nebenbei scheffeln sie Kohle, durch Patricks Investmenttalent. Der Mann hatte eine Faible für Risiko und Gefahr und kann Iris vermutlich deswegen ständig bei Laune halten. Was sie nicht weiß, ihr nächstes gemeinsames Abenteuer wird nichts mit ihren Reisen zu tun haben. Sondern mit einem Art-Deco-Verlobungsring, den Patrick in New Orleans bei einem Antiquitätenhändler erstanden hat. Ich wurde damals mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt und musste – noch im Halbschlaf – mit vier verschwommenen Bildern entscheiden, ob es der richtige Ring für Iris ist. Und bei Gott, das ist er. „Süße?", fragt der Doktor ein wenig verwirrt und reißt mich aus meinen Gedanken. „Iris.", entgegne ich ihm und er scheint zu verstehen. „Ich dachte... Wie geht es ihr? Ich habe die beiden schon lange nicht mehr gesehen.", fragt Jan mich dann. Er dachte also, dass ich eine Freundin habe. Ich grinse hämisch und erzähle ihm dann, dass die beiden gerade eben aus dem Iran zurückgekommen sind. „Sie sind nicht mehr so oft in der Villa wie du. Immerhin müssen sie ja auch arbeiten.", stichle ich und krame dann die Wasserflasche von Rücksitz. „Oh, ich war schon eine ganze Weile nicht mehr.", antwortet er nur und hält mir die Hand hin. Nachdem ich getrunken habe, reiche ich die Flasche weiter. „Verstehe. Gefällt es Kathi dort nicht?", frage ich ehrlich interessiert. Der Doktor setzt an und trinkt in langen Zügen bevor er antwortet: „Keine Ahnung, Wir werden es nie erfahren." Mit einem Seitenblick reicht er mir die Flasche und ich fühle mich unbehaglich. So muss sich eine Maus fühlen, wenn die Katze zum Sprung ansetzt, schießt es mir durch den Kopf. Ich schüttle den Gedanken rasch ab, schließe die Flasche und lasse sie zwischen meine Beine auf den Boden gleiten. „Das tut mir leid. Sie war nett.", murmle ich ehrlich und denke über seine Worte nach. Kathi, die hübsche blonde Philosophiedoktorandin. Sie ist groß und hat ellenlange Beine, eine Figur zum Niederknien und klug ist sie auch. Obwohl ich sie mit einigen Vorbehalten kennengelernt habe, hat sie mich – trotz meines Widerstandes – auf ihre Seite gezogen und ich war ein Fan von ihr geworden. Naja, zumindest war sie besser als das andere Mädchen. Janette. Bäh. Eine Hohlbirne wie aus dem Buche. Kathi war einer der Menschen, die mit allem und jedem klarkommen, sie findet immer Gemeinsamkeiten und man kann sich fantastisch mit ihr unterhalten. Ich habe sie tatsächlich gemocht. „Tja, genau das war das Problem. Sie war – nett.", seufzt Jan und biegt auf die Überholspur. Ich nicke und habe keine Ahnung was er meint. War ich denn nicht auch nett? Ich verdränge den Gedanken rasch wieder in seinen dunklen Winkel in meinem Kopf. Daran darf ich nicht denken. Ich lehne die Stirn gegen die kühle Glasscheibe und sehe die Autos an uns vorbeiziehen. Wir machen eine kurze Pause um uns die Beine zu vertreten und auf die Toilette zu gehen. Ich stehe mit dem Rücken zum Wagen und sehe mir das Treiben auf dem Parkplatz an. Es ist Anfang Juni und schon warm, aber ich ärgere mich, dass ich nichts zum Überziehen anhabe. Mein Shirt war bequem, aber nicht sonderlich wärmend und eine Jeans wäre mir lieber als der figurbetonte Rock und die Strümpfe dazu. „Baby!", ruft Jan hinter mir ungehalten und sofort drehe ich mich um und sehe ihn erwartungsvoll an. Dann zucke ich zusammen. Ein überlegenes Funkeln blitzt in seinen Augen auf und ohne ein weiteres Wort reiße ich die Tür auf und steige ein. Kurz überlege ich, ob ich einfach jemand der anderen Fahrer hier fragen soll, ob sie mich mitnehmen können. Aber das erscheint mir dann doch ein wenig drastisch. Und gefährlich. „Anschnallen Ba-" „Ich will nicht, dass du mich so nennst.", unterbreche ich ihn barsch und schnalle mich an. Jan betrachtet mich kurz und startet dann den Wagen. „Entschuldige. Alte Gewohnheit.", erwidert er sanft und fährt los. Ich lehne mich demonstrativ von ihm Weg und sehe dann wieder gedankenverloren aus dem Fenster. Er hat mich seit unserer Trennung nicht mehr Baby genannt. Er ging nahtlos zu Ariane über und obwohl ich es mag, wenn er meinen Namen sagt, klingt es doch manchmal noch falsch. Doch sein Baby hat mir förmlich einen Stich in der Brust versetzt. Wie eine alte Narbe, die durch eine unbeabsichtigte Berührung wieder aufgerissen wurde. Ich schlinge die Arme um den Oberkörper und schließe die Augen.

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