Erstes Kapitel-2

2893 Words
Story Ich weiß nicht, warum es mir nicht in den Sinn gekommen ist, bis Oleg mir meine Autoschlüssel wieder in die Hand drückt, aber er hat jetzt keine Möglichkeit mehr, nach Hause zu kommen. Sein Denali steht ja noch an der Bar! Na ja, klar. Sieht so aus, als müsste er über Nacht bleiben. Ähmmmm … seltsam. Das tut mir nicht leid. Ich hatte schon früher hin und wieder darüber nachgedacht, ihn mit nach Hause zu nehmen. Ich meine, ich war mir hundertfünfzig Prozent sicher, dass er mitgekommen wäre, wenn ich ihn gefragt hätte. Er ist immerhin mein ergebenster Fan. Er schaut mir bei den Auftritten auf eine Art und Weise zu, bei der mir ganz warm und kribbelig wird. Er beschützt mich, als wäre er mein eigener, persönlicher Bodyguard, schiebt seinen Körper zwischen mich und jeden betrunkenen Zuschauer, der mir zu nahe kommt. Ich fange an, ganz aufgeregt wegen der Konzerte am Wochenende im Rue’s zu werden, weil ich weiß, dass der große, tätowierte Kerl da sein wird, dass er meinetwegen im Publikum sitzen wird. Weil ich weiß, dass er nur Augen für mich haben wird. Ich glaube, ich bin der Sache bisher nur deshalb nie nachgegangen, weil dann das vorbei sein würde, was wir jetzt haben. Es würde nur wieder eine meiner flüchtigen Affären daraus werden und wir würden niemals zu dieser Sache zurückkehren können. Und ich liebe es irgendwie, einen stummen Bodyguard-Schrägstrich-Fan zu haben, der immer da ist. Was, wenn wir s*x haben und er es furchtbar findet? Dann würde er nicht mehr zu den Konzerten kommen. Das würde ihn zwar irgendwie zu einem Arschloch machen, klar, aber ich befinde mich in einer Blase, in der ich noch fantasieren kann. Oder was, wenn er gruselig wird. Den Eindruck bekomme ich von ihm eigentlich nicht, aber ich bin ja nicht dumm. Es ist eine Möglichkeit. Aber aus irgendeinem Grund fühle ich mich sicher mit ihm. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir niemals wehtun würde. Aber vor allem will ich nicht, dass er so wird wie die anderen Kerle, mit denen ich zusammen war – ein Freund für ein paar Monaten, den ich sitzenlasse, sobald die Dinge zu ernst werden. Meine kleine Schwester sagt, es sei ein Sicherheitsmechanismus. Ich verlasse die Kerle, bevor sie mich verlassen können. Vermutlich hat sie recht. Wie auch immer, ich weiß nur, dass Oleg anders als diese Typen ist. Besonders. Jetzt denke ich darüber nach. Bitte ich ihn, mit reinzukommen? Oder bedanke ich mich bei ihm dafür, mich nach Hause gefahren zu haben, und frage ihn, ob ich ihm ein Uber rufen soll? Aus irgendeinem Grund weiß ich, sollte ich Letzteres wählen, würde er gehen, ohne irgendwas zu versuchen. Ich meine, in all den Monaten hat nicht ein einziges Mal versucht, mich nach Hause zu begleiten oder nur in der Bar mit mir zu sprechen. Er hat mich nicht mal nach meiner Nummer gefragt oder mir seine gegeben. Er ist einfach nur da. Jede Woche zur gleichen Zeit. Verlässlich wie niemand sonst jemals in meinem Leben. Und ja, ich weiß, dass er nicht sprechen kann, um mich um eine Verabredung zu bitten. Annie, die Kellnerin im Rue’s, hat mir das erzählt, als er anfing, herzukommen. Sie hat erzählt, dass er für gewöhnlich bestellt, indem er auf das Bier eines anderen Gastes deutet. Ich wusste nicht einmal, dass er Russe ist, bis seine Freunde ihn mal begleitet und uns vorgestellt haben. Und es ist diese Erkenntnis, die mir vergewissert, dass er mir nicht gefährlich wird. Er wird nicht gruselig werden. Er würde gehen, wenn ich ihn darum bitten würde. Er würde mich absolut respektieren. Das weiß ich allein schon deshalb, weil ich während meiner Konzerte auf dem Kerl herumklettere, als wäre er ein Baum. Das ist einer meiner liebsten Momente. Ich locke ihn von der Bühne aus mit dem Finger und er schießt aus seinem Stuhl, stellt sich unterhalb der Bühne auf Position, damit ich einen Dirty-Dancing-Flugsprung in seine Arme machen kann. Oder auf seine Schultern krabbeln kann oder mich in seine Arme fallen lassen kann, als würde er mich über die Schwelle tragen. Ich kann mich darauf verlassen, dass der Kerl mich auffängt und mich herumträgt, während ich singe. Es ist zu einem festen Bestandteil unserer Aufführungen geworden. Meine Bandkollegen und die Fans erwarten es mittlerweile sogar. Ich weiß, dass Oleg mich niemals fallen lassen würde. „Komm“, sage ich zu ihm. Er zögert, schaut mich so misstrauisch an, dass ich lachen muss. „Du musst mich bis zur Haustür begleiten.“ Ich klinge betrunkener, als ich es bin. Ich blinzle. In der einen Sekunde steht er fünf Meter weit entfernt auf der anderen Seite des Vans, in der nächsten hält er meinen Ellenbogen fest, hilft mir, das Gleichgewicht zu wahren, weil ich keine gerade Linie über den Bürgersteig laufen kann. Ich schließe die Tür zum Wohnhaus auf. Oleg rührt sich nicht von der Stelle. „Du musst mich zu meiner Wohnung bringen“, erkläre ich ihm. „Was, wenn jemand versucht, sich im Treppenhaus an mich ranzumachen?“ Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Okay, vielleicht bin ich nicht so nüchtern, wie ich denke. Das klang wirklich bescheuert. „Du bist mein Bodyguard“, bestätige ich. Das ist etwas, was er natürlich schon längst weiß, weil er sich schließlich selbst dazu ernannt hat. Wir gehen die Treppe bis in den dritten Stock des alten Sandsteinhauses hinauf, dann schüttle ich meinen Schlüsselbund, um den richtigen zu finden. Als ich die Tür aufschließe, tritt Oleg einen Schritt zurück. Er ist riesig – breite Schultern, ein Brustkorb wie ein Fass, Arme wie Baumstämme. Seine dunkelbraunen Haare sind so kurz getrimmt wie sein Bart. „Willst du mit reinkommen?“ Seine feurigen braunen Augen gleiten über meinen Körper, aber er schüttelt den Kopf. Ich bin überrascht davon, wie sehr mich seine Ablehnung enttäuscht. Ich schätze, ich bin davon ausgegangen, er wäre eine sichere Sache. Nie im Leben habe ich das falsch eingeschätzt, oder etwa doch? Ich schaue ihn an und lehne mich an ihn, stelle mich auf die Zehenspitzen, lege ihm die Arme um den Nacken und hebe ihm mein Gesicht entgegen. „Warum nicht?“ Er erstarrt, sein ganzer, großer Körper wird steif. Wenn ich nicht seine Erektion spüren würde, die gegen meinen Bauch stupst, würde ich glauben, er hätte kein Interesse. Aber das hat er. „Warum hältst du dich zurück?“, flüstere ich. Ich ziehe seinen Kopf hinunter und lege meine Lippen auf seine, schmecke ihn. Er bleibt noch eine weitere Sekunde wie erstarrt. Zwei. „Bitte“, dränge ich, muss ihn wissen lassen, dass ich es will. Und dann rauscht das Leben wieder durch ihn hindurch. Mein Rücken kracht gegen die Wand neben der Tür, als Oleg die Monate der aufgestauten Energie zwischen uns entfesselt. Eine starke Hand legt sich auf meinen Arsch, die andere in meinen Nacken, während er sich über meinen Mund hermacht, als wäre es die letzte Chance, Luft zu holen. Augenblicklich schmilzt mein Innerstes. Ich reibe mich an dem Bein, das er zwischen meine Schenkel gepresst hat, erwidere seinen Kuss mit so viel fieberhaftem Verlangen, wie er seinerseits verströmt. Ich kann seine Zunge nicht spüren, aber ich benutze meine – vermutlich viel zu schlabbernd. Er knetet meinen Arsch, hilft mir, auf seinem Bein zu reiten. Ich strecke die Hand aus, um die Tür aufzustoßen, dann kralle ich meine Finger in Olegs schwarzes T-Shirt – das eng über seine breiten Schultern und harten Brustmuskeln gespannt ist – und versuche, ihn in meine Wohnung zu ziehen. Versuchen ist hier das entscheidende Wort. Denn Oleg rührt sich nicht von der Stelle. Das Pulsieren zwischen meinen Beinen macht mich ganz zappelig. „Komm rein“, ermuntere ich ihn. Er schüttelt den Kopf. Was … zur Hölle? „Oleg, komm rein.“ Jetzt klingt es eher wie ein Befehl. Ich meine, der Kerl steht auf mich. Er wird mir geben, was ich brauche, richtig? Wieder schüttelt er den Kopf, dann mimt er trinken. Ach, f**k. Im Ernst? „Du willst mich nicht anfassen, weil ich was getrunken habe?“ Er nickt. Ist er wirklich so ein Gentleman? „Das ist … süß.“ Richtig, richtig süß. Und nervig. „Oleg, das kannst du mir nicht antun“, versuche ich ihn zu überreden und ziehe weiter an seinem T-Shirt. „Dieser Kuss hat mich ganz heiß und fickrig gemacht. Du kannst mich nicht einfach heißmachen und dann abservieren. Das ist nicht fair.“ Seine Augenbrauen ziehen sich ein bisschen zusammen. Sein Kiefer spannt sich an. Er fährt sich mit dem Daumen über die Unterlippe und seine Augen fallen auf meinen Mund. Ich kann sehen, wie er mit sich kämpft. Der Kerl, der mich respektiert, gegen den Kerl, der mir nichts vorenthalten will. Und dann ist da noch der Kerl, der seinerseits schon Kavaliersschmerzen hat. Denn ich konnte seinen Ständer spüren und der war steinhart gewesen. Wie schon im Augenblick zuvor stürzt er sich in Aktion, sobald er seine Entscheidung getroffen hat. Er drängt mich rückwärts in meine Einzimmerwohnung, dann tritt er die Tür zu und schließt sie ab. „Ja, Oleg.“ Ich lasse meine Handtasche fallen, schmeiße meine Jacke zu Boden und werfe mich wieder seinen Lippen entgegen. Wir küssen uns, als wäre es ein Wettbewerb, wer den anderen zuerst verschlingen kann. Aber noch immer keine Zunge von ihm. Als ob er dafür ein zu großer Gentleman wäre. Er hebt mich hoch, sein Unterarm unter meinem Arsch, und ich schlinge meine Beine um seinen massiven Körper. Er dreht sich einmal um sich selbst, um einen Überblick zu bekommen, und wählt die richtige Tür aus, die zu meinem Schlafzimmer führt, wo er mich mitten auf meinem Bett ablegt. In dem Moment, als ich liege, reißt er mir ein Loch in meine Netzstrumpfhose – als ob er schon die ganze Zeit darüber nachgedacht hätte, sie zu zerstören – und fährt mit seinem offenen Mund an der Innenseite meiner Schenkel entlang, bis er am Saum der Hotpants ankommt, die ich über der Strumpfhose trage. Dort angekommen, versenkt er seine Zähne im Stoff und zerrt daran, sein heißer Atem streift über meine Mitte. „Gierig, hm?“, frage ich lachend. Er knurrt erwidernd. Dieses Geräusch … f**k, es lässt meine p***y schmelzen. Ich beeile mich, meine Shorts aufzuknöpfen und sie meine Beine hinunterzuschieben. Er übernimmt, zerrt sie von meiner Taille, zusammen mit den Netzstrumpfhosen. Als er nach meinen Stiefeln greift, kichere ich. Er macht ein missbilligendes Geräusch, als er an ihren Riemen zerrt. Innerhalb von ein paar Sekunden habe ich sie abgestreift und bin nun von der Taille abwärts nackt. Oleg greift nach meinen Beinen und zieht mich das Bett hinunter. Er ist ein offensiver Liebhaber – ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte –, aber ich liebe es. Ich mein, ich stehe wirklich darauf. Er knabbert und küsst meine Mitte, enthält mir aber aus irgendeinem Grund seine Zunge vor. Vielleicht findet er es eklig, da unten zu lecken. Stattdessen steckt er sich einen seiner großen Finger in den Mund, um ihn zu befeuchten, dann reibt er damit über meinen Schlitz. Ich bin schon längst feucht von der Art und Weise, wie er mich anfasst, und sein Finger gleitet ungehindert in mich hinein. Für gewöhnlich mag ich es nicht besonders, gefingert zu werden. Finger sind zu klein. Und nicht weich genug. Zu stochernd. Aber Olegs Finger ist riesig. So groß wie der Schwanz eines normalen Kerls. Und, oh, weiß er ihn zu benutzen. Er stößt ein paar Mal in mich hinein, dann nimmt er einen zweiten Finger dazu und beginnt, meine innere Wand zu streicheln. Der Mund fällt mir vor Lust auf, als er meinen G-Punkt findet. Meine Schenkel zucken und schlagen gegen seine breiten Schultern. Er reibt und umkreist den empfindlichen Nervenknoten, bis ich nur noch eine bebende Masse bin, dann beginnt er, mich mit seinen Fingern hart und schnell zu ficken. „Oh Gott“, keuche ich und kralle meine Finger in seinen freien Arm, als ob ich mich während dieses wilden Ritts ganz verzweifelt an etwas festhalten müsste. Er greift unter mein Oberteil und zieht mein BH-Körbchen hinunter. Ich bin erschrocken, als er meinen Nippel kneift – hart. Meine Hüfte schnellt erwidernd vom Bett hoch und sein Finger dringt noch tiefer in mich ein. Mein Kopf rollt auf dem Kissen hin und her, so kurz davor bin ich. Er stößt ein kehliges Geräusch aus und fickt mich schneller. Sein Daumen gleitet über meinen Kitzler, als er mit seinen Fingern in mich hineinstößt, und ich gehe in die Luft wie ein Feuerwerkskörper – explodiere vor Lust bei diesem ersten Orgasmus, den ich nur durch Fingern allein erreicht habe. „Oh mein Gott!“, stoße ich wieder aus und meine Muskeln beben und zucken noch immer. Wahnsinn. „Das war irre. So gut.“ Ich reibe die Beule seines Ständers in seiner Hose. „Jetzt bin ich definitiv bereit. Das war das beste Vorspiel meines Lebens.“ Aber Oleg weicht vom Bett zurück und schüttelt den Kopf. „Oh mein Gott! Dein Ernst?“ Ich stehe auf und laufe ihm in meinem größtenteils nackten Zustand hinterher. „Warum nicht? Weil ich getrunken habe? Ich bin wieder nüchtern.“ Es fühlt sich verrückt an, um s*x zu betteln. Nicht gerade meine übliche Vorgehensweise. Beileibe nicht. Er geht aus meinem Schlafzimmer in die offene Küche, die ins Wohnzimmer übergeht. Er öffnet die Schränke, bis er ein Glas gefunden hat, dann füllt er das Glas mit Wasser und hält es mir hin. Ich stoße ein protestierendes Schnauben aus, nehme das Glas aber an, weil die ganze Geste einfach so unglaublich … süß ist. Ist das wirklich sein Ernst? Diese Niedlichkeit steht in einem so starken Kontrast zu der rauen Art und Weise, wie er im Bett gewesen war, und ich finde diese Kombination berauschend. Wie Schokolade mit Meersalz. Man glaubt nicht, dass es zusammenpassen würde, bis man es versucht hat, und dann fragt man sich, warum nicht alles Meersalzgeschmack hat. Ich will mehr von Oleg. Alles von ihm. Er schaut auf das Wasserglas, dann hebt er sein Kinn und verschränkt die Arme vor der Brust. „Dieses herrische Gehabe wird bei mir nicht funktionieren“, erkläre ich ihm und versuche, ein Lächeln zu unterdrücken. Ich will empört sein, aber ich schaffe es nicht. Mein russischer Stalker ist genauso respektvoll und beschützend, wie ich es erwartet hatte. Ich kippe das gesamte Glas hinunter und stelle es auf der Arbeitsfläche ab. Er zieht eine Augenbraue hoch, als ob er sagen wollte: „Siehst du?“ Ich verdrehe die Augen. „Gut so? Willst du jetzt mit zurück ins Schlafzimmer kommen?“ Er schüttelt den Kopf, kommt aber auf mich zu. Meine Glieder werden ganz schlaff, seine Nähe verwandelt meinen Körper in Wackelpudding. Aber dann wirft er mich über seine Schulter, haut mir auf den nackten Arsch und trägt mich zurück ins Schlafzimmer. „Ooh!“, kichere ich. „Versohl mir den Hintern, Daddy.“ Er beugt sich hinunter, um meine Decke aufzudecken, dann legt er mich so behutsam ab, dass ich weinen möchte. Mein Arsch kribbelt von dem Klaps. Wer ist dieser Kerl? Warum habe ich ihn nicht schon viel früher mit nach Hause gebracht? Er deckt mich wieder zu, dann fährt er mit der Rückseite seiner Finger über meine Wange, starrt mich mit der gleichen Intensität an, mit der er auch meinen Konzerten zusieht. Als ob ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt wäre. Wenn ich auf der Bühne stehe, befeuert das meine Aufführung. In diesem Augenblick allerdings lässt es mein Herz wummern. Es ist zu intim. Fast ein bisschen beängstigend. Aber im nächsten Augenblick ist es vorbei, denn er geht aus dem Zimmer. Ich weiß, dass er nicht sprechen kann, aber er winkt oder nickt mir auch nicht zu. Er verschwindet einfach. Ich höre, wie die Wohnungstür sich öffnet und wieder schließt. Ohne nachschauen zu müssen, bin ich mir sicher, dass er das Schloss am Knauf umgedreht hat, bevor er die Tür zugezogen hat, damit ich in Sicherheit bin. Ich ziehe mir die Decke bis ans Kinn und kuschle mich in meine Kissen. „Verrückter Russe“, flüstere ich zu mir selbst und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Mein ganzer Körper vibriert noch immer von unserem Zwischenspiel. Ich will mehr von ihm. Viel mehr. Aber ich bin auch jetzt schon enttäuscht, weil wir das Siegel unserer Beziehung gebrochen haben und ich aus Erfahrung weiß, dass es nicht lange andauern wird. Ich bin nicht der Typ Frau, der bleibt. Ich mache mich aus dem Staub, sobald die Dinge ernst werden. Ich weiß auch nicht. Ich spüre diese Unruhe wie einen Stein in meinem Magen. Diese Unruhe ist für mich wie ein innerer Kompass, dass es an der Zeit ist, die Dinge zu beenden. Damit ich mich nicht von der Liebe zerstören lasse, so wie es meiner Mutter immer passiert ist. Und immer noch passiert. Diese Sache wird sich innerhalb von ein paar Wochen abspielen, so wie alle meine Beziehungen, und dann wird es vorbei sein. Und dann werde ich nie wieder zu dem Vergnügen zurückkehren können, ein Konzert zu spielen, bei dem Oleg zuhört. Mich die ganze Nacht lang in der Wärme seines Blicks sonnen können. Zu wissen, dass es wenigstens einen Menschen im Zuschauerraum gibt, der verrückt nach mir ist. Na ja. Zumindest für diese kurze Weile war es schön.
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