Auf der Stirn des Mädchens befindet sich eine zarte rote Blume. Der Mann lächelt und streicht dem jungen Mädchen über die Haare. „Keine Sorge, wir werden den Dieb finden. Die Jade gehört zu dir und sie wird dir helfen deinen Weg zu gehen.“ Eine süße, zarte Stimme ertönt, „Vielleicht bin ich nicht die eine…“ Der Mann schnaubt, sieht aber nicht den Hinweis von Böswilligkeit, welche die Augen des Mädchens erfüllt. Sittsam sind diese auf den Boden gerichtet. Der Mann sagt, „Du hast das Mal, da gibt es kein irren. Und dir wurde die Jade gestohlen, natürlich kannst du den Weg nicht finden. Wie gut, dass du herausgefunden hast, wer es gestohlen hat.“ Das Mädchen seufzt, innerlich aber denkt sie, „Wenn du wüsstest, dass dies ein Mal ist welches meine Mutter mir via Zauber verpasst hat, würdest du dann immer noch so freundlich sein? Und wir müssen verhindern, dass die eine erstarkt, denn die Konsequenzen wären undenkbar. Aber sie hat ein Tool gefunden und er macht sich bislang recht gut.“
Die Minions auf dem Schlachtfeld suchten lange und hart und fanden nichts. Nun, sie fanden eine ganze Menge, aber sie fanden kein Token, wie das auf dem Bild welches ihnen am Anfang gezeigt wurde. Am Ende erstatteten sie Bericht, „Master, wir haben dieses Token nicht gefunden.“ Die Augen des Mannes verengten sich zu Schlitzen. Nicht gefunden? Wie konnte das sein? Haben sie die falschen Niedergemetzelt? Aber die Diebin war doch von diesem Stamm. Der Mann runzelt die Stirn und winkt zwei seiner Männer zu sich, „Überprüft, ob irgendwer hier entkommen ist.“ Die Männer verbeugen sich und schlagen mit der Faust gegen die geöffnete Handfläche. Dann erkunden sie die Umrandung des Schlachtfeldes…gab es Blutspuren, die von hier wegführten? Nach einer längeren Zeit steigt einer der Männer vom Pferd, geht auf die Knie und sein Auge folgt einer Spur in den Wald. Schnell folgt er der Spur zu einem Baum und von dort weiter tief in den Wald hinein, bis sich die Spur im Unterholz verliert. Dann geht er den Weg zurück und erstattet Bericht. Sein Master bedeutet ihnen die Spur aufzunehmen und nichts unversucht zu lassen. Er selber und das junge Mädchen begeben sich zurück zu ihrem Volk. Die letzte Anweisung, „Findet die Person, die hier entkommen ist. Tot oder lebendig!
Fröhliches Gezwitscher erklingt und eine leichte warme Brise streichelt das Gesicht des jungen Mädchens. Die Wimpern zucken und langsam schlägt sie die Augen auf. Sie richtet sich auf und sieht sich um. Sie liegt auf einer sonnenüberfluteten Wiese und über ihr spannt sich ein weiter blauer Himmel mit leichten Schäfchenwolken. Erst als sie wirklich keine Bedrohung feststellen kann, sieht sie an sich herunter. Sie sieht kein bisschen getrocknetes Blut. Keine Wunden – ihre Haare fallen lang und schwarz wie Seide nach unten. Sie runzelt die Stirn und steht langsam auf. Soweit das Auge reicht, sieht sie nur diese Wiese. Als sie vorwärts geht spürt sie nach wenigen Schritten eine Barriere. Sie tastet danach, spürt aber nur einen unglaublichen Widerstand. Langsam geht sie in jede Richtung und überall bemerkt sie diese Barriere nach wenigen Schritten. Ein Gefängnis das nicht aussieht wie ein Gefängnis? Sie erinnert sich wie sie mit der Stirn gegen den Stamm des Baumes gefallen war, legt ihre Hand an die Barriere und wünscht sich mit aller Kraft das diese Verschwindet. Plötzlich sieht sie ein goldrotes Licht an ihrem Arm entlangwandern und auf die Barriere treffen und sie geht einen Schritt vorwärts, spürt wie sie die Barriere durchschreitet und auf der anderen Seite zwar auch die Wiese ist, aber zusätzlich stehen dort vier Wesen. Das Mädchen macht große Augen und fragt, „Wer seid ihr?“ Langsam kommt eines der Wesen näher…ein blau-weißer Drache, vier Beine und ein schlangenähnlicher Körper. Das Wesen kommt heran und fragt, „Erinnerst du dich nicht?“ Das Mädchen steht da, blinzelt die eindeutig einzigartigen Augen und betrachtet das Wesen fragend. Dann schüttelt es den Kopf und einen Moment lang sieht sie Traurigkeit in den Augen des Wesens. Dann schüttelt dieses seinen Kopf und sagt, „Ich bin Long, ich existiere schon seit der uralten Zeit, man könnte sagen ich war da seit der Erschaffung dieser Welt.“ Das Mädchen nickt und antwortet, „Hallo.“ Long seufzt, zu gerne würde er Erkennen in den Augen sehen, aber da ist nichts. Die Wesen tauschen verschiedene Blicke aus, als dann das nächste Wesen das Wort ergreift. Das Mädchen betrachtet das Wesen. Es scheint ein riesiger Vogel zu sein mit einem wunderschönen Federkleid. Rote und goldene Federn vermischen sich zu einem prachtvollen Bild. „Hallo, ich bin Fenghuang. Tatsächlich existiere ich schon genauso lange wie die Schlange hier.“ Der Drache grault, „Achte auf deine Worte…du Huhn.“ Jetzt tritt das 3. Wesen dazwischen und nickt dem Mädchen zu, „Hallo, ich bin Gui und wir alle bestehen schon seit diese Welt existiert.“ Das Mädchen nickt und wendet dann die Augen dem 4. Wesen zu, dieses sieht etwas ähnlich wie ein Hirsch aus, ist es aber nicht. Abgesehen von einem weißen Fell befinden sich Schillernde Schuppen am Körper. Zusätzlich befindet sich ein Geweih auf dem Kopf des Wesens. Riesige Augen betrachtet das Mädchen, „Mein Name ist Qilin.“ Dann beugt es den Kopf. Das Mädchen sieht die vier Wesen an und fragt dann, „Sollte nicht auch Si Ling hier sein? Wenn ich mich nicht irre, dann seid ihr die Wu Ling, die 5 beseelten Wesen.“ Qilin nickt, „er ist nicht hier, er sucht unseren Meister.“ Das Mädchen runzelt die Stirn, „Wer ist euer Meister?“ Fenghuang, „Du bist unser Meister. Denn nur unser Meister kann hier herein.“ „Heißt das das jeder der hier herein kommt eurer Meister ist?“ Das Mädchen blinkt mit den Augen und schaut die Wesen dann fragend an. Alle fragen auf einmal, „Woher weißt du das?“ Das Mädchen antwortet unbeweglich, „Der Gedanke kam mir.“ Dann fragt sie, „Was ist das hier?“ Jetzt kommt Qilin vor und antwortet, „Das hier ist die Zuflucht.“ Das Mädchen fragt, „Zuflucht? Zuflucht für wen?“