Kapitel 3-1

358 Words
3 Ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel, dann war ein dröhnendes Donnern zu hören, das die Wände der Hütte erschütterte. Der Strom war vor über einer Stunde ausgefallen und Abby hatte zwei Kerzen angezündet, um für etwas Licht in ihrer Hütte zu sorgen, auch wenn das bei all den Blitzen wahrscheinlich nicht nötig war. Bo hatte unter dem Bett in ihrem Schlafzimmer Zuflucht gesucht. Ab und zu hörte sie ihn jaulen und rief ihm beruhigende Worte zu. Gloria war sicher in der Scheune angebunden. Abby hoffte, dass der Sturm nicht allzu großen Schaden anrichten würde, war aber angesichts der Lautstärke des Unwetters nicht sonderlich optimistisch. Sie bereitete sich darauf vor, so gut wie es ging. Es regnete in Strömen, sodass man draußen nur ein paar Meter weit sehen konnte. Es würde eine lange Nacht werden. Abby saß an dem kleinen Tisch und blickte aus dem Küchenfenster, als erneut ein Blitz den Himmel erhellte. Es war seltsam, aber sie hätte schwören können, dass da noch etwas anderes in dem folgenden Donner zu hören war. Bei dem letzten Blitz hatte sie einen Blick von etwas am Himmel erhascht. Bo winselte erneut und kam unter dem Bett hervor, um seinen Kopf auf Abbys Knie zu legen. Er hatte immer noch seinen Tennisball im Maul. Abby bückte sich, streichelte abwesend Bos Kopf und kraulte ihn hinter den Ohren. Seufzend drückte Abby einen sanften Kuss auf Bos Kopf. „Komm schon. Gehen wir schlafen. Wenn wir uns den Sturm ansehen, vergeht er deswegen auch nicht schneller und ich habe so eine Ahnung, dass wir morgen viel aufräumen müssen. Vielleicht finden wir ein paar Stöcke für dich, die du zurücktragen kannst.“ Sie stand auf und blies die Kerze auf dem Tisch aus. Dann nahm sie die andere Kerze mit in ihr Schlafzimmer, kämmte sich die Haare und schlüpfte in eine Schlafanzughose und ein dazu passendes Top mit kleinen Hundebildern. Sie kletterte in ihr großes Bett, rutschte zur Seite und klopfte neben sich, woraufhin Bo auf das Bett sprang. „Du kannst mich heute Nacht warmhalten, du großer Softie“, flüsterte Abby, als sie einen Arm um das weiche Fellbündel neben sich legte.
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