Kapitel 3: Wir haben unser Gegenstück gefunden

1975 Words
Landons Perspektive „Portia…Portia Colby.“ Sie seufzt und schaut auf ihren Knöchel, inspiziert den Schaden. „Tia.“ „Was?“ „Ich habe gesagt, es ist Tia.“ Sie seufzt erneut und versucht aufzustehen. Ich bewege mich schnell an ihre Seite, greife nach ihrer Hand. Zuerst zieht sie sich zurück, dann legt sie ihre Hand in meine und es sprühen Funken. Mein Körper zittert bei der Berührung und ich muss tief einatmen, um mich zu konzentrieren. Ich lege meine andere Hand an ihren Ellenbogen und helfe ihr vom Boden auf. Sie lehnt sich an mich, um Druck von ihrem Knöchel zu nehmen. Ich weiß, er wird bald ganz gut heilen, aber im Moment sieht es ziemlich übel aus. „Warum ‚Tia‘?“ Sie dreht ihren Kopf zu mir und zieht eine Augenbraue hoch. „Huh?“ „Warum benutzt du den Namen Tia?“ Sie kichert ein bisschen, aber in ihrer Stimme ist kein Humor. „Weißt du, was der Name Portia bedeutet?“ Ich schüttele meinen Kopf. Um ehrlich zu sein, habe ich nie wirklich darüber nachgedacht, was die Namen der Leute bedeuten. „Der bedeutet nun ja, in vielen Kreisen bedeutet er Schwein oder Eber. Shakespeare hatte es anders gemeint, aber das war nicht die beabsichtigte Bedeutung, als mir der Name gegeben wurde.“ Jetzt frage ich mich, wie zum Teufel sie das alles weiß. „Und wie weiß ich das, fragst du dich? Mein Vater hat es mir gesagt. Er hat mich genau deshalb Portia genannt, wegen dieser Bedeutung. Deshalb verwende ich Tia.“ Verdammt, das ist doch echt beschissen. Warum sollte ein Elternteil so etwas einem Kind antun und ihnen dann auch noch sagen? Sohn, was zum Teufel passiert hier? Alle sind verwirrt und warten auf euch beide. Beide? Ich schaue mich um, aber Lincoln ist nirgendwo zu sehen. Wo ist er wohl hingegangen? Vater, es ist ein bisschen kompliziert, aber.......wir haben unsere Seelengefährtin gefunden. Bitte verschieben Sie die Dinge für uns. Ich werde später alles erklären. Sag nicht mehr. Nehmt euch Zeit und wir sprechen morgen. „Mit wem hast du da gesprochen?“ Ich schaue Tia an. „Nur mein Alter. Er wird die Zeremonie verschieben müssen. Wir... wir sollten reden.“ Tia seufzt und schaut auf ihre Füße. Sie nickt leicht, bevor sie wieder zu mir aufblickt. Sie ist verdammt umwerfend. Sie hat große, hellbraune Augen mit langen, natürlichen Wimpern. Ihre Lippen sind d**k und verführerisch. Sie hat makellose braune Haut und ihre Frisur sieht mit ihren Göttinnenzöpfen in Braun/Blond niedlich aus. Die Farbwahl passt sehr gut zu ihrem Hautton. Sie ist ungefähr 5'7 groß und hat einen zum Sterben schönen Körper. Sie hat einen schönen runden Hintern und eine großzügige Oberweite, aber nicht zu groß. Alles sieht gut proportioniert an ihrem trainierten Körper aus. Man kann sehen, dass sie immer noch trainiert, obwohl sie weg war. Mein Körper fängt langsam an auf sie zu reagieren, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas. Wir gehen zurück zum Rudelhaus und ich bemerke, dass Tia hinkt. Ich hebe sie schnell in Brautmodestil hoch, was sie zum Aufkeuchen bringt. “Hey, ich kann laufen, weißt du.„ „Du kannst das stimmt, aber du humpelst. Du musst deinem Knöchel Zeit zum Heilen geben. Ich wäre kein Gentleman, wenn ich nicht versuchen würde, dir zu helfen.“ Ich zwinkere ihr zu und bemerke, wie sich eine leichte Röte auf ihren Wangen zeigt. Sie schaut weg und schlingt schüchtern ihre Arme um meinen Hals. Ich atme tief ein, versuche ihren Duft zu genießen, ohne dabei creepy zu sein. „Wo ist dein Bruder? Ich nehme an, dass ich euch beiden vorbestimmt bin, oder?“ „Ich weiß nicht, wo er ist, aber ich denke, er wird irgendwann auftauchen.“ Wir setzen unseren Weg zurück zum Rudelhaus fort. Lincolns Perspektive Ich weiß nicht, wie lange ich schon renne. Ich habe unterwegs meinen Mantel und die Krawatte ausgezogen. Ich blockiere meine Gedanken und laufe los. Ich wünschte, ich könnte mich verwandeln, aber wenn ich das tue, lande ich genau dort, wo ich nicht sein möchte. Ich komme am See an, den wir hinten in unserem Territorium haben. Es ist ein wunderschöner See, den nicht viele Leute besuchen. Es ist der perfekte Ort für einen ruhigen Moment. Ich ziehe meine Schuhe aus und lasse meine Füße atmen.Laufen in Anzugschuhen war keine verdammt kluge Idee, aber jetzt ist es zu spät. Ich sitze nah am Rand des Sees und lege meinen Kopf auf meine Knie. Was zur Hölle soll ich tun? Wenn ich Portia als meine Gefährtin akzeptiere, bedeutet das, dass mein Bruder und ich sie teilen müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich stark genug dafür bin. Ich will nicht eifersüchtig oder wütend auf meinen Bruder sein. Die Zwillinge zu wählen wäre perfekt gewesen, und ich bin sicher, dass sich die Bindung irgendwann verstärkt hätte. Ehrlich gesagt, hatte ich schon immer ein bisschen Schwärmerei für Portia, aber das habe ich niemandem gesagt, nicht einmal meinem Bruder. Sie ist wunderschön und eine verdammt starke Kämpferin. Ich würde sagen, sie ist vielleicht besser als ihre Schwestern. Während sie verwöhnt wurden, hat sie sich selbst an ihre Grenzen gebracht. Sie wäre eine erstaunliche Luna. Während ich hier sitze und über den See blicke, höre ich einen Zweig hinter mir knacken. Ich tue so, als würde ich nichts hören und warte eine Weile. Und tatsächlich, der Geruch der Person erreicht meine Nase und verrät mir genau, wer es ist. „Was machst du hier?“ „Ihr seid so plötzlich abgehauen. Eure Eltern wollten uns nicht sagen, was los ist, nur dass die Zeremonie verschoben wurde.“ Der Eindringling setzt sich neben mich und legt eine Hand auf meinen Arm. Früher hätte mich das gefreut, diese Berührung. Aber heute fühlt es sich einfach verdammt falsch an. Es fühlt sich an, als würde ich meine Gefährtin betrügen. Ich seufze und wende mich Aida zu. Ich betrachte ihre perfekte Frisur und ihre manikürten Nägel. Ihr Make-up ist immer tadellos, aber sie trägt zu viel davon um die Augen herum. Ihr Parfüm ist immer penetrant und überwältigend. Ihre dunkelbraunen Augen dringen in mich ein und flehen mich an, sie glücklich zu machen. Aber ich scheine das einfach nicht zu schaffen. „Alles ist in Ordnung. Es ist nur so, dass etwas dazwischen gekommen ist und wir uns darum kümmern müssen.“ „Etwas ist dazwischen gekommen? Was zum Teufel hätte gerade passieren können, als du gerade als Alpha vereidigt werden solltest?“ Ich schließe die Augen. Ich weiß, dass das so lange weitergehen wird, bis die Wahrheit ans Licht kommt. Aida kennt es nicht, einfach die Dinge so zu lassen.Dann, wenn sie zu viele Informationen bekommt, ist sie am Boden zerstört. „Es ist einfach... einfach etwas. Bitte, wir müssen das jetzt nicht machen.“ Ich öffne meine Augen und sehe, wie ihr die Tränen in den Augen stehen. Sie ist immer emotional, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es die Hälfte der Zeit nur gespielt ist. „Warum sagst du ihr nicht einfach, was sie wissen will? Es hat keinen Sinn, es zu verheimlichen. Wir sollen die Lunas dieses Rudels sein, nicht wahr?“ Ah, Adela. Ich hätte wissen sollen, dass sie nicht weit weg ist. Wo immer der eine ist, ist der andere auch in der Nähe. Ich lege meinen Kopf wieder auf meine Knie. Ich bin nicht hierhergekommen, um verhört zu werden. Ich wollte nur alleine gelassen werden, damit ich nachdenken kann. „Bitte, Baby. Sag uns, was los ist.“ Aida küsst sanft die Spitze meines Ohrlochs, was Brutus wütend macht. Er möchte ihr die Zunge herausreißen, weil sie mich damit berührt hat. Ich kämpfe darum, ihn in Schach zu halten. Sie verdienen keine Bestrafung. Es ist ja nicht so, als ob einer von uns gewusst hätte, dass das passieren würde. Das ist vielleicht nicht der beste Weg, dies zu tun, oder der beste Zeitpunkt, aber die Wahrheit muss ans Licht kommen. Ich stehe auf und schaue zwischen Aida und Adela hin und her, die hinter ihr steht. Ich streiche mit meiner Hand über mein Kinn und seufze tief. „Wir... wir haben anscheinend unsere Gefährtin gefunden.“ Adela sieht sauer aus, und Aida sieht verzweifelt aus. Verdammt, das ist gerade zu viel zum Verkraften. Ich habe so viel zu bedenken. „Ihr werdet sie ablehnen, oder? Ihr liebt uns und habt uns gesagt, dass wir an eurer Seite stehen würden. Sie wird abgelehnt werden. ODER?!“ Immer gleich auf den Punkt, diese Adela. Was soll ich sagen? Ich kann ihnen nicht sagen, dass Landon sie ablehnen wird, denn das weiß ich genau. Ich kann ihnen nicht sagen, dass er es nicht tun wird, denn das würde einen Scheißsturm auslösen, mit dem gerade niemand umgehen will. „Die Dinge werden... sich regeln. Gib uns einfach Zeit, dorthin zu kommen.“ Ich drehe mich um und gehe weg, ertrage die Blicke nicht mehr. Ich kann Aida schluchzen hören, und Adela tröstet sie. Ich gehe langsam von dem Paar weg und kehre in den Wald zurück. Ich brauche immer noch Zeit, um nachzudenken und herauszufinden, was ich tun werde. Adelas Perspektive Was zur Hölle. Das kann nicht passieren. Wer zum Teufel ist ihr Gefährt? Es muss jemand sein, der bei der Zeremonie war, aber wer? Es kann niemand in unserem Rudel sein. Sie sind seit etwa einem Jahr aus ihrem Training zurück. Als sie zurückkehrten, begannen wir wieder miteinander auszugehen, und sie sagten uns, dass sie uns zu ihrem Auserwählten machen wollten. Papa war begeistert, als wir ihm die Neuigkeiten erzählten. Er hat immer gesagt, dass wir für Großes bestimmt sind. Er ist stolz darauf, ein Krieger zu sein, aber seine Prinzessinnen verdienen Besseres. Und wir verdienen Besseres. Wir sind kluge und erstaunliche Krieger. Papa hat uns persönlich trainiert, und es gibt wirklich niemanden, der uns besiegen kann. Aida legt ihren Kopf auf meine Schulter und weint leise. Sie hatte diesen Traum schon lange, mit Lincoln verbunden zu sein. Sie hatte schon immer eine Schwäche für ihn und wagte es, es Liebe zu nennen. Ich fand die Zwillinge schon immer attraktiv, habe mich aber gefragt, ob ich mich in jemandem aus meinem eigenen Rudel verpaaren würde. Das steht nie fest. Ich bevorzuge es, hier die Luna zu sein, da ich jeden kenne und umgekehrt. Um ehrlich zu sein, haben wir unsere Gefährten gefunden, als die Zwillinge ihr Training absolvierten. Aida und ich waren gemeinsam in einem neutralen Gebiet einkaufen. Wir trafen zwei beste Freunde in der Einkaufsmall und wussten sofort, dass sie unsere Gefährten sind. Nachdem wir mit ihnen gesprochen hatten, realisierten wir, dass sie Krieger in ihrem Rudel waren, aber keine obersten Krieger oder für Beförderungen vorgesehen waren. Sie wollten noch nicht einmal mehr. Das reichte mir nicht, es war nicht genug. Aida konnte nicht verkraften, dass Lincoln nicht ihrs war. Wir haben die beiden abgelehnt und die Mall verlassen. Wir haben es nur unserem Vater erzählt, und er hat uns gesagt, dass wir das Richtige getan haben. Es gibt niemand anderen für uns außer den Alphas. Wir müssen das zum Laufen bringen. Papa? Ja, Schatz? Geht es dir und Schätzchen gut? Weißt du, was los ist? Lincoln hat es uns erzählt. Wir haben ein f*****g Problem. Sag Daddy einfach, was los ist, und er wird's in Ordnung bringen. Lincoln sagte......sie haben ihrem verdammten Gefährt gefunden. Mein Vater knurrt durch die Gedankenverbindung, was mich erschaudern lässt. Ihr zwei geht nach Hause. Ich kümmere mich darum. „Komm, Aida. Lass uns nach Hause gehen.“ Sie erhebt den Kopf und schaut mich mit feuchten Augen an. „Aber was ist mit ihnen? Was machen wir?“ „Nichts. Wir machen gar nichts. Dad hat gesagt, er wird sich darum kümmern.“ Das hellt Aida auf, und ich helfe ihr auf die Beine. Hand in Hand gehen wir nach Hause.
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