Prolog
- Dieses Buch widme ich Mr. X.
ER, der es schafft, mir immer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ER, der mich durch seine bloße Anwesenheit zum glücklichsten Menschen der Welt macht, ER, der immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche und ER, der einfach so unglaublich unbeschreiblich ist, weil er so ist, wie er ist.
Und ich widme es allen dort draußen, die wissen, was ich meine und denen, die es noch erfahren dürfen.
Samira Flend -
Die meisten Geschichten beginnen mit einem Schulwechsel, nach dem du plötzlich die Beliebtheit in Person bist und bemerkst, dass du zaubern kannst. Mit einem neuen Mitschüler, der alles verändert, weil er dich in einen Werwolf verwandelt. Mit der Begegnung eines heißen Typen, der natürlich voll auf dich abfährt und das, obwohl er dich eigentlich hätte umbringen sollen. Mit einem Fluch, der dich in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Mit einer Auserwältensache, die dich zu einem Superhelden macht. Mit einem Vampirbiss, der dich unsterblich und sexy werden lässt oder sonst etwas so total Typischem, dass es dir selbstverständlich alles mindestens einmal im Leben passiert.
Doch meine Geschichte hat einen anderen Anfang. Einen Anfang, den ich am liebsten aus meinem Leben streichen würde, was ich aber natürlich nicht kann. Denn schließlich ist es einfach nur mein gewöhnliches Leben, von dem ich euch berichten werde. Und aus einem Lebenslauf hat man schon immer eher weniger Dinge entfernen können. Außer natürlich, man arbeitet beim Geheimdienst und erhält eine neue Identität, aber das war bei mir natürlich nicht der Fall.
Früher liebte ich Fantasyromane mit einem Schuss Romantik. Ich vergötterte sie und stellte mir vor, dass mir auch irgendwann einmal so etwas Cooles passieren würde. Irgendetwas, was mich von der Norm abhob. Ich glaube, das ist doch irgendwie jedermanns Wunsch. Einfach etwas Besonderes sein und nicht in der Masse der Gesichts- und Namenlosen verschwinden. Ausgespuckt als winziges Wesen auf die Erde, dann länger oder kürzer dort verweilt, wieder vom Erdboden verschluckt und dabei nie wirklich beachtet.
Aber dann merkte ich, dass es das Leben ist, das die wahren und mitreißenden Geschichten schreibt und nicht die Traumwelt der Fantasie, in die ich mich selbst gerne flüchtete, wenn ich las oder selbst etwas zu Blatt brachte. Denn das Leben ist die Wirklichkeit und die Wirklichkeit das Leben. Mein Leben.