Kapitel 2

1011 Words
„Ich habe eine Zusage", springe ich Scott voller Freude in seine Arme. Oh mein Gott, wer hätte das gedacht. Sie haben mich angenommen. „Von der NYU?", fragt er und grinst ebenfalls. Oh, scheiße. „Ähm, nein von Harvard", bin ich kleinlaut. Vielleicht hätte ich ihn doch lieber vorwarnen sollen. Naja, jetzt ist es ja raus. Er versteht es vielleicht sogar. Ich meine, er hat mir schon so viel Verständnis entgegen gebracht, wieso sollte er es jetzt anders sein. „Was? Du hast dich da beworben?", hakt er nach. „Ja", gebe ich zu. „Aber wir wollten doch alle hier bleiben in New York", meint er erstaunt. „Ihr wolltet alle hier bleiben", maule ich. Mich hat nie jemand gefragt, was ich möchte. „Du weißt doch ich habe ein Stipendium hier bekommen",sagt er lauter. Wieso ist er denn direkt so angepisst? „Und?", frage ich. „Und? Und? Du weißt wo Harvard ist?", hakt er nach. „Es sind nur vier Stunden fahrt? Was regst du dich denn so auf?", werde ich lauter. Ist das jetzt so ein Problem? „Ruby, ich würde dich gerne jeden Tag sehen und nicht einmal im Monat, aber anscheind liebst du mich ja nicht so sehr, wie ich dich", wirft er mir an den Kopf und haut ab. Na toll. Wie nett von ihm. So denkt er wirklich von mir? Ist das dein Ernst? Ich liebe ihn nicht so, wie er mich. Pff. Was denkt er sich? Das zum Thema glücklich auf Wolke sieben. Sehr schön. Jetzt ist er einfach weg, statt einfach mit mir vernümpftig zu reden. Argh, wie mich das aufregt. Alle sind sich sicher hier zu bleiben, aber ich jetzt wo ich eine Zusage habe, da hab ich die Wahl. Ich könnte auf eine Eliteuni. Natürlich könnte ich auch hier bleiben. Das ist es ja, wir müssen darüber reden und dann schauen, was ich mache. Aber, Mister Super Scott muss ja einfach gehen, statt mit mir zu reden. Ich weiß, wegen seinem Sturkopf geht das ja nicht. Muss ja alles so laufen, wie er das will. Sicher nicht mit mir. Ich glaub, wir hatten das geklärt das ich nicht eine seiner Barbiepuppen bin! Ich hab meinen eigenen Kopf und weiß was ich will. Ich bin einfach fassungslos und irgendwie auch enttäuscht. Die Freude über die Zusage ist ziemlich schnell verflogen. Wenn ich drüber nachdenke, wie Scott reagiert hat werde ich wohl gar nicht überlegen müssen was ich möchte. Abends kommt Anni vorbei, weil wir ihren Geburtstag vorbereiten wollen. Dadurch komme ich auf andere Gedanken. „So Süße, unten habe ich schon alles vorbereitet", sage ich. „Wollen wir jetzt einkaufen?", fragt sie mich. „Na klar", antworte ich. Wir fahren in ein Supermarkt und kaufen alles ein. „Ich habe eine Zusage von Harvard", erkläre ich ihr. „Wie cool", freut sie sich für mich. „Naja, Scott ist nicht so begeistert", meine ich. „Wir wollten alle hier bleiben, aber ich verstehe, dass du auf eine Eliteuniversität willst", spricht sie mir zu. „Ja", meine ich. Wenigstens eine. Ich weiß, sie wäre traurig wieder eine beste Freundin zu verlieren nach Ivy, aber ich wäre ja nicht aus der Welt. Jedes Wochenende wäre ich ja eh da. Zuhause kommen noch Nicky und Becky und wir machen uns zusammen fertig. Wir feiern in Annis Geburtstag rein. Sie wird achtzehn. Das muss gebührend gefeiert werden. Wir wissen schon, was Cody für sie geplant hat und sind mega aufgeregt. Aber wir dürfen alle nichts sagen. Natürlich, sonst wäre die Überraschung ja vorbei. Ach ich kannst immer noch nicht glauben. Ich weiß noch, wie Cody ganz schüchtern zu mir kam und mich nach meiner Meinung gefragt hat. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme von der Idee. Wir haben wochenlang alles geplant, dass war so schwierig alles vor Anni geheim zu halten, damit sie nichts mitbekommt. Aber das hat alles super funktioniert. „Komm wir ziehen uns alle Kleider an", schlage ich vor. „Ne, wieso auch? Wir bleiben doch nur hier", antwortet Anni. „Na und deshalb können wir ja trotzdem uns schick anziehen", lache ich. Sie stimmt zu und machen uns fertig. Gott sei dank, ich dachte wir müssten sie jetzt lange überreden. Um acht Uhr kommen die anderen. Ich setzte mich auf das Sofa und trinke einen selbst gemachten Cocktail. „Wo ist Scott?", fragt Nicky. „Weiß ich nicht", antworte ich. Wer weiß, ob er überhaupt kommt. So pissig, wie er vorhin war. Es wäre schade, wenn er das heute verpassen würde. „Bin doch hier", höre ich seine Stimme hinter mir. Ich stehe auf. „Du bist da", freue ich mich. „Wieso auch nicht", meint er. „Weil wir Streit hatten", meine ich traurig. „Süße, ich komm immer wieder zu dir", sagt er. „Woher soll ich das denn wissen?", schlage ich ihn auf den Arm. Echt, ich weiß sowas doch nicht. Ist meine erste Beziehung. Also meine erste richtige. Paul zählt irgendwie nicht. In ihn war ich nicht verliebt. „Ich liebe dich", sagt er und küsst mich. „Ich dich auch", meine ich. Ich weiß, dass Thema ist nur beendet, weil wir Annis Geburtstag feiern. Morgen werde ich mit ihm reden und ich denke ich sollte mich entschuldigen. Aber jetzt werden wir erstmal feiern, den es geht schließlich um Anni. Es ist ihr Tag. „Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins", zählen wir runter. Singen dann Happy Birthday und lassen ganz viele Rosenblätter auf sie regnen. Es ist irgendwie super kitschig. Also auch schön, aber mir wäre es etwas zu viel. Nachdem Lied geht Cody auf die Knie und fragt sie die Fragen aller Fragen. Ich freue mich für beide. Er geht auf die Knie und fragt „Anni, wir sind schon so lange zusammen. Ich liebe dich wie am ersten Tag und möchte dich vor all unseren Freunden fragen, ob du mich heiraten willst? ". „Ja", haucht sie und weint. Wir klatschen alle und beglückwünschen beide. Dann stoßen wir mit Sekt an und feiern bis in die Morgenstunden.
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