Wir sind Familie

1384 Words
Mischa zuckt die Schultern, „Ein Mädchen muss sich selber verteidigen können und ich kann nur Basics.“ Desmond nickt, „Ich werde mich um einen Trainer kümmern. Was Anderes…“ er macht eine Pause und erklärt, „Wirklich lecker, du kannst gut kochen. Ich habe dich an einer anderen Schule angemeldet und du wirst heute beginnen. Ist dir das Recht“ Mischa nickt, „Aber ich will nicht so viel Aufwand verursachen.“ Desmond zieht die Augenbraue hoch: „Es ist kein Aufwand und wenn du trainieren möchtest, brauchst du mehr Zeit. Harlem ist ein bissl weit von hier und so…“ Mischa nickt, „Ok, dann machen wir es so.“ Sie greift in die Tasche und holt eine Karte heraus: „Hier, mehr habe ich zur Zeit nicht, aber wenn ich alles zusammen zähle und mit Zinsen berechne, es dauert vielleicht ein bisschen, aber ich kann es bestimmt zurück zahlen.“ Desmond sieht Gillian hilfesuchend an und diese erklärt: „Na, es gibt einen Font für meine verstorbene Tochter und das Geld ist für ihre Ausbildung gedacht, also für deine.“ Mischa starrt sie an: „Wirklich?“ Gillian nickt, „Wirklich. Außerdem hast du Aufgaben, mir Gesellschaft zu leisten ist eine davon. Heute begleite ich dich zur Schule wegen der Anmeldung, aber danach gehen wir einkaufen.“ Mischa sieht sie verwirrt an: „Wieso einkaufen?“ Gillian deutet auf die Jeans und das Shirt, welches beide schon mal bessere Tage gesehen haben, und meint: „Schulsachen und so.“ Mischa strahlt: „Da gibt es eine Schuluniform? Wunderbar, dann wird das Einkaufen nicht so lange dauern.“ Desmond fängt an zu lachen, das Mädchen hat keine Ahnung. James ist der nächste und er hat seinen Teller schon halb geleert als er feststellt: „Super lecker.“ Gillian lächelt, „Mischa hat das Frühstück gemacht“ James verschluckt sich am Kaffee: „Du kannst kochen.“ Mischa lächelt. „Das war mein Job.“ James, „schmeckt sehr gut. Übrigens, ich werde dich heute begleiten, bei deiner Umschulung. Dann kann ich dir alles zeigen und wir gehen in Zukunft gemeinsam.“ Mischa lächelt: „Das ist sehr aufmerksam von dir. Sicher, dass das keine Probleme mit deinen Freunden gibt. Ich meine, es ist ok wenn du so tust als kennst du mich nicht. Ich möchte dich nicht in Verlegenheit bringen.“ James starrt sie geschockt an: „Na, wieso denn bloß? Wir sind Familie.“ Nach dem Frühstück fahren sie gemeinsam zu der neuen Schule und James, Desmond, Gillian sind auch dabei. Mischa lächelt, als sie diese Menschen betrachtet. An der Schule angekommen, fahren sie durch ein riesiges eisernes Tor und halten auf einem Platz vor der Schule. Alle steigen aus und Mischa starrt die Schule an, „Beeindruckend“, ein riesiges, sehr gut gepflegtes altes Gebäude mit Fahnen auf der Spitze und steinernen Figuren steht da. Vor der Schule stehen in einer Reihe verschiedene Statuen und langsam gehen sie die Treppe hoch. Innen ist der Boden aus Holz und knarzt als sie eine Halle durchqueren und dann einem langen Gang voller Türen folgen. James flüstert: „Nachher zeige ich dir alles.“ Mischa nickt und flüstert: „Vielen Dank“. Im Sekretariat angekommen werden sie gleich zum Direktor geführt und dieser steht sogar auf und kommt ihnen entgegen. Alles geht relativ schnell und nach einer kurzen Vorstellung wird James gebeten Mischa herumzuführen. Die Erwachsenen wollen noch verschiedene Dinge selber besprechen. Nachdem Mischa und James das Zimmer verlassen haben, beginnt der Direktor: „Wie wir bereits telefonisch besprochen haben, habe ich gebeten mir die alten Schulunterlagen zu schicken. Allerdings werde ich aus den Sachen nicht schlau. Ihre Enkelin hat keine Schulbücher?“ Desmond räuspert sich, „Meine Enkelin hatte ein extrem schwieriges Leben, bevor sie uns gefunden hat. Leider war das erst gestern nach einem Mordanschlag auf sie selber. Wir werden also bitten, dass ein Bodyguard in die Schule kommen kann und ihr überallhin folgen kann.“ Der Direktor winkt ab: „Das ist nicht mein Problem. Sie wird mehrere Prüfungen machen müssen, damit ich sehe in welche Klasse sie gehört und wie ihr Wissensstand ist. Die Prüfungen sind morgen und übermorgen. Wahrscheinlich dauern sie den ganzen Tag, aber wir werden uns gut um sie kümmern.“ Das bezweifle ich nicht und ich bin selber gespannt wie ihr Wissenstand ist. Allerdings bin ich mir bei einer Sache extrem sicher. Sie wird uns alle überraschen.“ James führt Mischa durch die Schule, überall sind leere Flure und James erklärt: „Jetzt sind alle in ihren Klassen. Er zeigt ihr die Mensa und dann zeigt er ihr einen leeren Klassenraum und die Bibliothek. Als er die Tür zur selbigen aufstößt sieht er zum ersten Mal absolute Begeisterung. Mischa starrt auf 3 Stockwerke mit Reihen und Reihen voller Bücher. James grinst: „Du magst Bücher?“ Mischa strahlt und nickt begeistert: „Ich konnte mir keine kaufen, also habe ich jede freie Minute in der Bücherei verbracht.“ James schluckt immer, wenn sie so etwas sagt, möchte er ihre andere Familie oder Sklavenhalter schlagen. Und dennoch ist sie so normal. Er kann ihre Begeisterung spüren, als er ihr den Computerraum zeigt und die Schwimmhalle, sowie die Sportanlage. Dann führt er sie zu seinen Großeltern zurück. Beide sehen sie an und Mischa fragt: „Kann James mitkommen, ausnahmsweise einmal zum Einkaufen?“ James, der es eigentlich hasst einkaufen zu gehen, nickt zustimmend. „Ich könnte helfen wegen der Schulmaterialien.“ Der Direktor grinst und gibt ihm einen Zettel. Dann verabschieden sich alle und Desmond fährt sie zu einem riesigen Einkaufszentrum.Gillian zieht sie alle hinter sich her und betritt einen Laden für Kleidung. Desmond winkt und sofort kommt der Geschäftsführer, die Türen werden geschlossen und Gillian sucht nach Jeans und T-Shirts, Tops und Pullover, Jacken und Socken, etc. Desmond setzt sich auf einen schnell hergeholten bequemen Sessel und erhält einen Kaffee. Was ihn absolut erstaunt ist, dass James auch ein paar Dinge heraussucht, wie Sportkleidung und Wanderhosen, etc. Mischa steht da wie ein Reh im Scheinwerferlicht und das bringt Desmond zum Schmunzeln. Er hat die Kleine in sein Herz geschlossen und sie hat nicht die geringste Ahnung was sie erwartet. Gestern Nacht hatte ein langes Gespräch mit Gillian und den anderen und jeder mochte sie sofort. Als er heute Morgen erfahren hat, dass sie sich herausgeschlichen hatte um Zeitungen und Milchkartons zu verteilen, wäre er fast geplatzt. Dann das Frühstück und er ist sich sicher, dass er mit ihr über putzen und ähnliches reden müssen wird. Er sieht wie Mischa verzweifelt versucht zu erklären, dass sie so viele Sachen gar nicht braucht, denn sie kann Wäsche waschen, lächelt er. Er weiß genau, dass die anderen beiden sich darum kümmern werden. Ohne auf Mischa´s Worte zu achten, wird selbige in die Umkleidekabine geschoben und muss alles anprobieren, schnell stellt sich heraus, dass sie nur aus Haut und Knochen besteht und fast alle Sachen an ihr schlottern. Als sie alles wechseln wollen, stoppt Mischa sie, „Wie wäre es, wenn wir vielleicht 3 Hosen in einer kleineren Nummer holen und T-Shirts sollen doch locker sitzen. Ich wachse vielleicht noch rein.“ Gillian schüttelt den Kopf, „Oberbekleidung lassen wir bei der Größe, die wir jetzt haben. Hosen brauchen nur Gürtel und nur die Sportkleidung brauchen wir in kleiner.“ Mischa schaut Desmond hilfesuchend an, aber dieser lächelt nur und nickt, „Genauso machen wir das.“ Desmond reicht dem Besitzer seine Karte und dieser marschiert mit 4 Personen, die alle beladen sind mit Kleidung zur Kasse. Sobald alles bezahlt ist, bringen 2 Personen die Tüten zum Wagen und die vier mit den restlichen Bodyguards gehen zum nächsten Laden. Sie bekommt unterschiedliche Schuhe und danach Dessous und dann kommen sie bei einem Apple Laden vorbei und sie erhält ein Handy, ein IPad und ein Macbook mit allem Zubehör. Dann geht es in einen Buchladen und dies ist das erste Mal wo Mischa alles um sich vergisst und anfängt die Bücher zu berühren und sie lächelt. Dann sieht sie in einem anderen Regal alle möglichen Bücher über das Erlernen von Sprachen, Computerbücher, etc. Desmond grinst und stupst Gillian an, „Sie liebt Bücher.“ James erklärt: „Ja, ich habe es gesehen als sie die Schulbücherei gesehen hat. Sie hat gesagt sie hat keine Bücher.“
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