Opal bestätigt ihr das und beide wissen sie müssen extrem vorsichtig sein. Kein Alphajunges wird jemals allein gelassen. Sie wissen, dass sie beide den Job schnell und effizient erledigen müssen. Und sie wissen auch genau wie. Als der nächste Krankenwagen erreicht schleicht Toja sich in dem ganzen Durcheinander in das Krankenhaus und alle Mitarbeiter des Krankenhauses sind so fokussiert auf die Verletzten im Krankenwagen, dass keiner das junge Mädchen bemerkt. Schnell findet sie den Sicherheitsraum und sie spürt praktisch durch die gebündelte elektrische Energie wo die Server stehen und wo der Überwachungsraum ist. Ein kurzer Blick und sie bemerkt, dass der Sicherheitsbeamte seinen Blick auf die Monitore konzentriert hat und so, nach einem kurzen Blick über die Schulter knackt sie das Schloss und öffnet leise ganz leise die Tür. Sie bemerkt, das der Sicherheitsbeamte auch ein Werwolf ist. „Opal, hilf mir“ Opal antwortet: „schon dabei…Er wird nicht einmal merken was mit ihm geschieht“ Um die Hände des Mädchens bildet sich ein Licht, fasert auseinander und berührt leicht die Schläfe des Sicherheitsbeamten. Ohne das er es bemerkt schließen sich seine Augen und er fällt in einen tiefen Schlaf. Das Mädchen verliert keine Zeit und baut schnell eine Schleife in die Aufnahme ein. Jetzt hat sie ca. 15 Minuten Zeit bevor die Kameras im Krankenhaus wieder ihre normale Arbeit aufnehmen und anfangen auszuzeichnen. Aber in den Nächsten 15 Minuten nehmen sie nicht auf…Toja lächelt und verlässt auf leisen Sohlen den Raum. Sie braucht nicht einmal nachsehen in welchem Zimmer der Junge liegt, sie folgt einfach dem Geruch. Mit den beiden Werwölfen an der Tür des Krankenzimmers macht sie das gleiche wie auch mit dem Sicherheitsbeamten. Auch wenn beide nicht aussehen als ob sie schlafen, sie nehmen nichts mehr wahr. Vorsichtig schlüpft sie in das Krankenzimmer und geht leise auf das Bett zu.
Toja: „Opal, kannst du seinen Wolf erreichen? Er selber ist bewusstlos und nach dem Geruch zu urteilen ist es ein starkes Beruhigungsmittel. Wir müssen uns aber beeilen.“ Opal: „Ich bin schon dabei…ich weiß genau was du willst.“ Toja: „Wenn du seinen Wolf erreicht hast, bitte ihn doch seinen menschlichen Körper zu übernehmen“
Kurze Zeit später öffnet der Junge die Augen, nur dass es nicht seine Augen, sondern die Augen seines Wolfes sind. Opal wispert: „Remus“ Toja lächelt die onyxfarbenden Augen an: „Hallo Remus. Ich würde ja sagen ich freue mich dich zu sehen…bzw. wir freuen uns dich zu sehen – Aber die Umstände sind nicht die besten.“ Sie kann sehen, dass eine Träne sein Auge verlassen. Dann hört sie seine tiefe und raue Stimme: „Ja, ich weiß was das Arschloch gemacht hat. Ich habs ihm gesagt, dass er das nicht machen soll…“ Seine Stimme klingt sehr traurig. Toja sieht ihn an. „Ich weiß, du wolltest das nicht.“ Sie legt ihre Hand an seine Wange und dann wischt sie leicht die Träne weg. „Ich fühle das du ein guter Wolf bist und es ist nicht deine Schuld.“ Sie legt eine Pause ein und ehe sie etwas sagen kann sagt Remus: „Aber er hat dich zurückgewiesen und du hast es akzeptiert. Jetzt leidet er an enormen Schmerzen und ich auch, weil ich das Band festgehalten habe. Ich muss loslassen, damit die Schmerzen für mich besser werden.“ Seine Stimme bricht und er flüstert „…ich will aber nicht“
„Opal, du hast ein paar Minuten, in denen du mit ihm reden kannst. Ich weiß das es auch für dich schwer ist…sogar schwerer. Dein Mate wäre wunderbar für dich gewesen.“ Toja spürt wie Opal ihren Körper übernimmt und sie selber nach hinten geschoben wird. Sie kann hören und spüren wie sich Opal von Remus verabschiedet und den Wolf umarmt. Sie spürt, wie schwer Opal das fällt. Dann übergibt Opal ihr wieder das Ruder und sie selber verschwindet tief im Innern. Toja betrachtet Remus kurz nachdenklich, dann nickt sie und sagt „wollen wir?“ Remus weint jetzt ganz offen und Toja nimmt ihn in die Arme. Dann flüstert sie ihm ins Ohr „wie wäre es mit einem Deal?“ Remus schnüffelt und nickt dann. Toja nimmt seine Hände in ihre und lehnt ihre Stirn an seine dann flüstert sie „Mondgöttin, ich flehe zu dir. Wenn dein Blick auf uns fällt, dann siehst du, dass die Schuld weder bei Remus noch bei Opal liegt. Ich bitte dich mir die Schuld aufzubürden. Lass mich und nicht Opal und auch nicht Remus die Schmerzen ertragen. Ich bin stark und beide haben es verdient.“ Remus versuchte den Kopf zu schütteln, genauso wie Opal versucht sich vorzuschieben. Aber Toja läßt das nicht zu. Sie öffnet die Augen und Remus versucht sich zu weigern, aber etwas im Blick dieses Mädchens zwingt die Worte nach vorne und gemeinsam mit seiner menschlichen Seite erklingen die Worte: „Ich, Sven Grinsom, weise dich, Toja Hansen, als mein Mate und meine Luna zurück.“ Toja atmet langsam durch die Schmerzen hindurch und nur das regungslose Gesicht und die verkrampfte Hand zeigt die Schmerzen an. Schweiß bildet sich auf ihrer Stirn und rennt in Tropfen herunter. Langsam atmet sie durch die Schmerzen und nach und nach kann sie diesen Berg von Schmerzen in eine Ecke drängen. Endlich sieht sie auf „Remus?“ Der Wolf kommt vor und lehnt seine Stirn gegen ihre… „Geht es dir gut?“ Remus starrt sie an, da leidet dieses Mädchen seine Schmerzen und die von Opal und fragt nur ob es ihm gut geht „Ja, es geht mir gut.“ Seine Stimme klingt noch rauer und voller Emotionen. Sie nickt, dann sagt sie „Ich, Toja Hansen, akzeptiere deine Zurückweisung.“ Wieder trifft sie eine Woge, nein ein Tsunami der Schmerzen und wieder atmet sie langsam dadurch… „Opal, geht es dir gut?“ Opal bittet stattdessen darum den Schmerz selber zu tragen, aber Toja will die beiden Wölfe beschützen. Beide haben nichts getan, um dies zu verdienen. Die Schmerzen sind höllisch und doch weiß Toja dass sie gehen muss. Sie hat keine Zeit. Langsam richtet sie sich au, drückt die Hand von Remus. Dann schlüpft sie aus dem Zimmer. Ein Blick auf die Gesichter der Bewacher zeigt, dass ihr kaum gerade noch genug Zeit bleibt zum Treppenhaus zu kommen. Doch Wölfe lieben eine gute Jagt – davon rennen ist also keine Option. Langsam geht sie den Flur entlang, ihr Gesichtsfeld ist eingeschränkt und leicht verschwommen. Die Schmerzen sind wie ein Fluss, der jeder noch so kleinen und dünnen Vene in ihrem Körper folgt. Da ein „Ping“ und der Fahrstuhl öffnet seine Tür. Herausgestürmt kommt der Sicherheitsbeamte und rempelt sie an. Sie fängt sich, tritt in den Fahrstuhl und holt, nachdem die Türen geschlossen sind, eine Spritze mit einer Flüssigkeit hervor. Schnell jagt sie die Nadel in ihr Bein und die Schmerzen lassen umgehend nach. Natürlich nur für eine Weile, wenn die Schmerzen zurückkommen, muss sie bei ihrem Anwalt sein. Der Fahrstuhl hält im Keller und dieses Mal springt sie sofort heraus und rennt zum Ende des Flurs. Sie hat sich die Pläne des Krankenhauses heruntergeladen und studiert. Am Ende dieses Ganges ist eine Tür, die in den alten Teil führt. Der alte und verlassene Teil, der aber nur unterirdisch existiert. Dort gibt es einen Zugang zum Park, durch ein Rohr und diesen Weg wird sie nehmen. Toja spürt das sie sich beeilen muss.