Sprich mit mir

Kapitel 4 - Auf frischer Tat ertappt

(Gabriella)

Ihrteufel, ich habe die weißen Fick-Stöckelschuhe ausgezogen und wollte nicht mal versuchen, diese beschissenen Schuhe beim Treppensteigen zu tragen, während ich erleichtert seufzte.

Endlich, keine Schmerzen mehr.

Ich rannte schnell die Treppe hinauf, mein Herz raste immer noch von vorhin, während sich ein albernes Grinsen auf meinen Lippen abzeichnete.. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.. War er der Sohn eines der Arbeitskollegen meines Papas? Ich weiß, Mama Georgia hat seinen Namen genannt, aber verdammt nochmal, ich kann mich nicht daran erinnern, was sie gesagt hat..In dem Moment, als sie meinen Arm gepackt hat, habe ich den Fokus verloren.

Er war jedoch der gutaussehendste Kerl, den ich je gesehen habe..

Ich machte mich schnell auf den Weg zu Katarinas Zimmer, als ein hämmerndes Geräusch mich stoppte und meine Stirn runzeln ließ.

Was zum Teufel war das?

Es hörte sich so an, als käme das Geräusch von Cecilias Zimmer.. Hat sich jemand verlaufen? Ich schwöre, ich habe Cecilia gerade eben an der Bar gesehen, also konnte sie es nicht sein.. Oder etwa doch?

Ich biss mir auf die Lippe und hörte wieder dieses laute Donnern, während ich mich leise an ihre Tür heranschlich und bemerkte, dass sie angelehnt war. Ich spähte in das dunkle Zimmer, ein schmaler Lichtstreifen beleuchtete einen Teil ihres Kingsize-Bettes, als ich etwas Bewegendes im Dunkeln sah.

„Oh ja, genau da..fick!“ rief Cecilia aus und meine Augen weiteten sich, als mir bewusst wurde, dass ein rothaariger Mann zwischen ihren Beinen lag.. Er hatte ihr funkelndes rosa Kleid bis über die Hüften hochgezogen und sein Gesicht war zwischen ihren Beinen, die über seine Schultern geschlungen waren..

Ich schlug mir die Hände vor die Augen, bevor ich zurücktaumelte.

War er etwa..Oh mein Gott!

War das ihr zukünftiger Verlobter? Ich drehte mich auf dem Absatz um, lief zu Katarinas Zimmer und spürte die Angst in mir hochsteigen bei dem Gedanken, dass ich erwischt werden würde, während ich schwer atmete.

Ich hatte Jamie Sinclair noch nicht getroffen, aber die beiden waren wohl zu aufgeregt, um bis zur Hochzeit zu warten.

Mein Vater hat mir immer gesagt, ich solle mich für die Ehe aufsparen.. Er sagte, ich solle warten und mich dem Richtigen komplett hingeben.

Er ist offensichtlich nicht ins Detail gegangen, aber ich war nicht ahnungslos. Ich habe viele Bücher gelesen, Bücher, die mir Bettys Tochter Sydney gegeben hat. Sie ist ein Jahr älter als ich und derzeit auf dem College, aber wenn sie zu Besuch kommt, wird das Haus noch lebendiger.

Sydney und Katrina kommen nicht gut miteinander aus, also kommt sie nicht allzu oft vorbei, aber wenn sie kommt, bringt sie mir allerlei Leckereien mit. Wie Schokolade und verschiedene Arten von Snacks, die ich normalerweise von Regina nicht bekomme.

Regina hat strenge Regeln, was das Essen im Haus betrifft.. nichts Frittiertes oder übermäßig Verarbeitetes.. Aber das ist das, was am besten schmeckt, habe ich herausgefunden.

Als ich jünger war, hat mein Vater mich einmal in einen Vergnügungspark mitgenommen, es war kurz nachdem meine Mutter gestorben war und er hat es gemacht, um mich aufzuheitern.

Ich träume immer noch von dem Essen, das wir an diesem Tag gegessen haben. Das Gefühl, wie Zuckerwatte zum ersten Mal auf meiner Zunge schmilzt, war pure Magie.

Schnell habe ich Katrinas Licht eingeschaltet, bevor ich ihre grün glitzernde Clutch auf ihrem Bett liegen sah. Ich habe sie aufgehoben und bin mit der Clutch eng an meiner Brust zurück in den Flur gegangen.

Gerade als ich versuchte, unbemerkt an Cecilias Zimmer vorbeizuschleichen, öffnete sich plötzlich die Tür und ich erstarrte, als ich Cecelia aus dem Zimmer stolpern sah, während sie mit dem Mann lachte und ihn festhielt.

Er sah etwas älter aus und hatte einen gepflegten Bart, seine Augen waren tiefgrün und ein spöttisches Grinsen lag auf seinem Gesicht.. irgendetwas an ihm schien jedoch seltsam zu sein, und das ist, als ich den Ehering unter dem Licht im Flur schimmern sah... war dieser Mann verheiratet?

Regina hob den Blick und fixierte mich direkt, ihr einst glückliches Gesicht verschwand komplett.

„Was machst du hier, Freak? Hast du uns verfolgt?“ spuckte sie aus und ließ mich meinen Blick abwenden und auf meine Füße schauen. Ich schüttelte den Kopf und wünschte, ich hätte etwas länger in Katrinas Zimmer gewartet, denn der Ausdruck, den sie mich nannte, ließ meinen Magen schmerzen.

Ich glaube, Cecelia hat zu viel gesoffen, der Alkoholgestank kam mir entgegen.

Cecelia war die fiesere von meinen beiden Schwestern, Katrina ignorierte mich meistens einfach, aber Cecelia...sie ließ mich nie an ihr vorbeigehen, ohne mir zu zeigen, was sie von mir hielt.

„Was hast du da in den Händen?“ fragte sie und riss mir die Handtasche aus der Hand, um sie anzusehen. Der Typ neben ihr warf nur einen flüchtigen Blick auf seine Uhr bevor er nervös den Gang hinabschaute.

„Das gehört Katrina...was zum Teufel machst du mit Katrinas Handtasche?“ schimpfte Cecelia und ließ mich schlucken, während ich versuchte zu erklären, aber sie konnte Gebärdensprache nicht verstehen.

„Verdammte dumme Schlampe, meine Mutter wird ausrasten...du weißt ganz genau, dass du nicht auf unsere Seite des Stockwerks kommen darfst.“ knirschte Cecelia durch die Zähne und griff grob nach meinem Arm. Mein Zimmer war auf dem gegenüberliegenden Flügel, im selben Gang wie das Büro meines Vaters und die Gästezimmer.

„Cecelia...vielleicht hat sie das nur für sie geholt.“ mischte sich der Typ ein und blickte jetzt nervös zwischen uns hin und her.

„Du willst hier keine Szene machen. Becky hat mir gerade eine SMS geschrieben und gefragt, wo ich bin.“ flüsterte er und blickte nervös zu mir, während ich schnell meinen Blick abwandte.

„Mach dir keine Sorgen, sie wird nichts sagen...sie kann nicht sprechen.“ beruhigte Cecelia ihn, während sie meinen Arm fester drückte.

„Ich weiß nicht, warum zum Teufel du das hast, aber wenn ich dich hier oben noch einmal erwische...du weißt, was mit dir passieren wird, Gabriella. Es wäre schade...es ist gerade erst wieder lang geworden.“ flüsterte sie spöttisch in mein Ohr und griff dann nach einer Strähne meiner Haare.

Ich drehte nur den Kopf weg und schaute weg, wünschte mir, ich könnte mich einmal für mich selbst einsetzen...aber hier stehen und es ertragen ist die bessere Option. Cecelia lässt nicht locker, also wenn ich einfach nicke und zustimme, geht sie schneller weiter.

Plötzlich kam die Stimme meines Vaters den Gang entlang und ließ Cecelias Kopf zur Seite schnellen.

„Gabby, Süße, wo bist du?“ Mein Vater rief, während Cecelias Augen weit aufgerissen wurden, bevor sie sich umdrehte und den rothaarigen Kerl in ihr Zimmer schob, bevor sie die Tür schloss.

Ich hob meine Hand und rieb die Stelle, an der Cecelia meinen Arm festgehalten hatte, als ich mich vorwärts bewegen wollte.

Plötzlich kam Cecelia neben mich geschlendert, ihr Arm schlang sich um meinen, während sie ihr rosa Paillettenkleid zurechtrückte und ihre hellbraunen Haare über ihre Schulter strich.

Cecelia sah meiner Stiefmutter sehr ähnlich, nur mit dunklerem Haar. Sie hatte eine größere Oberweite und eine sanduhrförmige Taille, ihre Lippen waren voll und schmollend, und ihre Haut war mit Fake-Tanner bedeckt. Es sah gut aus, wenn man bedenkt, wie viel Geld sie dafür ausgegeben hat. Sie war eine sehr schöne Frau, ich lüge nicht.

„Oh, da bist du ja, Liebling... als Grandma Georgia sagte, dass du Trinas Tasche holst, habe ich mir Sorgen gemacht.“ Mein Vater sagte, bevor er bemerkte, dass Cecelia hier bei mir war.

„Oh Cece, was machst du denn hier? Deine Mutter hat dich überall gesucht. Jamie steht kurz davor, die Ankündigung zu machen.“ Erklärte mein Vater und sein Blick wanderte zu der Stelle, wo unsere Arme verbunden waren.

„Ich habe Gabby gerade mit der Tasche geholfen, sie konnte sie nicht finden.“ Log Cecelia, ihre Stimme übertrieben süß, während sie unschuldig mit ihren falschen Wimpern klimperte.

Wenn dieser Mann nicht Jamie Sinclair war... wer war er dann?

„Also, kommt jetzt ihr beiden, die Party ist nicht das gleiche, wenn meine zwei schönen Töchter fehlen.“ Fügte Vater hinzu und lächelte strahlend, während ich mein Bestes tat, es zu erwidern.

Er schaute mich neugierig an, bevor ich schnell meinen Blick abwandte.

Vater stellte sich zwischen uns, nahm jetzt beide unsere Arme und begann uns die Treppe hochzuführen.

„Bunny, du hättest mir sagen sollen, wohin du gehst. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Flüsterte Vater, als ich mich entschuldigend verständigte, bevor ich ihm eines meinem breiten Lächeln schenkte und ihn zu entspannen schien, als Cecelia anfing zu sprechen.

"Oh mein Gott, Vater, ich kann es kaum erwarten, dass du den Ring siehst, den ich Jamie gesagt habe, er solle mir besorgen. Ich schickte ihm ein paar Optionen und der Juwelier deutete an, dass eine kürzlich gekauft wurde.„ Cecelia quietschte vor Freude und ich fühlte mich einfach verwirrt... wie konnte sie von einer Verlobung mit einem Mann sprechen, während sie gerade in ihrem Zimmer mit einem anderen war..

“Das ist großartig, Schatz.„ murmelte mein Vater, bevor er wieder besorgt zu mir übersah. Ich ignorierte es einfach und wollte weitermachen, etwas Glücklicheres, als wir die untere Treppe erreichten.

I zog meine Schuhe wieder an und beobachtete, wie Cecelia unseren Vater am Arm zurück zur Party zog, als jemand ans Mikrofon trat.

“Wir möchten uns bei euch allen für euer Kommen bedanken. Heute Abend ist ein besonderer Anlass. Es ist nicht nur der Tag, an dem Sinclair Industries und Spark Unternehmen eine Partnerschaft eingehen. Aber mein Sohn möchte auch eine Ankündigung machen.„ Robert Sinclair dröhnte und seine Stimme war wiedererkennbar von den Telefongesprächen, die ich in all den Jahren im Arbeitszimmer meines Vaters gehört habe.

Ich blickte durch den großen Raum, beobachtete, wie ein gutaussehender Mann mit braunem Haar nach vorne trat... mein gutaussehender Mann... nun ja... ich meine den gutaussehenden Mann von vorhin.

Ich spürte, wie mein Magen sich zusammenzog... die Erkenntnis, dass dies Jamie Sinclair war, ließ mich fast in Tränen ausbrechen. Warum musste ausgerechnet er es sein?

Ich sah, wie Jamie den Raum mit seinen Augen abscannte und schließlich bei Cecelia landete, bevor er sich räusperte.

Aus irgendeinem Grund spürte ich den Drang wegzurennen... die Worte, die er gleich sagen würde, ließen mein Herz schmerzen. Ich trat einen kleinen Schritt zurück und stieß versehentlich mit jemandem zusammen, als mir klar wurde, dass ich von den Zuschauern eingekesselt wurde.

“Heute Abend werde ich meine Verlobung mit einer der schönen Töchter von John Kensington verkünden. Eine Frau, die mir den Atem raubte, seitdem ich sie das erste Mal sah."

Ich hörte die fröhlichen Gemurmel, als alle Jamie Sinclair für seine romantische Geste lobten. Ich schaute auf meine Finger und wurde aus irgendeinem Grund traurig... Cecelia ist wirklich ein glückliches Mädchen.

„Also bitte, helft mir dabei, meine zukünftige Braut nach vorne zu begrüßen. Gabriella Sinclair.“

Ich erstarrte, der Name, den er sagte, ließ meinen Kopf wirbeln, während sich die Stimmen um mich herum verstärkten.

„Wen hat er gerade gesagt?“

„Warte..ist das die Tochter von der Tussi, die fast ihre Familie auseinandergebracht hat?“

„Wie konnte sie das ihrer Schwester antun!“

„Sie ist genauso wie ihre Mutter.“

Die Worte wirbelten um mich herum, während meine Welt auf den Kopf gestellt wurde..

Hat..hat er gerade Gabriella gesagt..also..mich?!