Sehnsucht nach ihrer Luna

Kapitel 14 - Nicht möglich

(Noah)

Ich kann nicht glauben, dass Mitch seine Gefährtin gefunden hat... und nicht nur das, sie ist ein Mensch... wie verdammt perfekt, das ist, was er verdient... eine schwache Luna. Zu sagen, dass ich ein Groll gegen Mitchell Anderson habe, ist eine Untertreibung. Er war mal mein bester Freund... er war der Einzige, dem ich mich anvertrauen konnte, und dann hat er sich gegen mich gewendet... bezeichnet mich als verdammtes Monster, obwohl er nichts weiß. Er hat keine verdammte Ahnung, wozu ich fähig bin, aber das wird er gleich herausfinden.

Mein Onkel Alex hat mir eine Nachricht geschickt, dass sie in fünfzehn Minuten hier sein werden. Natürlich hat sich mein Vater nicht einmal die Mühe gemacht... er hat weitergemacht und ist bereit, alles für seine neue Gefährtin und ihre Tochter zu riskieren, sogar die Beziehung zu seinem Sohn.

Ich ging zum Aufzug und drückte den Knopf. Ungeduldig wartete ich darauf, dass sich die Türen öffneten. Raziel war den ganzen Tag über angespannt... vielleicht weil er wusste, dass zwei Fremde zu uns nach Hause kommen. Er beschützt das Rudel auf diese Weise. Und ich glaube, er hegt eine noch größere Groll als ich gegenüber meinem Vater, der weitermacht.

Mein Handy vibrierte und ich warf schnell einen Blick darauf... der Name auf dem Bildschirm ließ mich erstarren, während ich meine Kiefer zusammenbiss und wütend meine Zähne zusammenpresste. Warum ruft SIE an... Ich dachte, ich hätte meinen Standpunkt das letzte Mal klargemacht... Welches Spiel versucht sie jetzt zu spielen? Verdammt.. ich habe keine Zeit für das. Ich wischte den Anruf schnell weg und schob das Handy in meine Tasche, während sich meine Stimmung noch saurer anfühlte als zuvor.

'Du hättest sie töten sollen, wie ich es vorgeschlagen habe.'

Raziel knurrte und ließ mich meine Hände zu Fäusten ballen, als ich meine Mauern hochzog und ihn aussperrte.

Das werde ich nicht tun.. weder mit ihm noch mit irgendjemand anderem. Ich weigere mich, zurückzugehen und darüber nachzudenken... Ich weigere mich, verdammt nochmal schwach zu sein... Ich bin ein Alpha und nichts kann mich verletzen.

Endlich öffneten sich die Aufzugtüren und ich traf auf den vertrauten Blick eines unserer Krieger, Zander. Er ist ein paar Jahre älter als ich, aber wir trainieren schon seit meiner Kindheit zusammen.Ich hatte tatsächlich darüber nachgedacht, ihn zu meinem Gamma zu machen, weil er ein verdammt guter Kämpfer ist und weiß, wie man die Dinge professionell regelt.

„Herr, das Auto des Alphas wurde gerade an den vorderen Toren gesichtet.“

Zander meldete sich bei mir und ich nickte ihm einmal zu, als ich in den Aufzug stieg und den Knopf für das Erdgeschoss drückte.

Schnell rollte ich meine Schultern, versuchte die Kontrolle über diese Gefühle zu erlangen, während ich diese Wut direkt unter der Oberfläche spürte. Zeit, meine verdammte neue Familie meines Vaters kennenzulernen. Er hat immer gesagt, dass er ein Mädchen haben wollte. Ich nehme an, seine Träume werden endlich wahr und er darf Vater für diese menschliche Schlampe spielen. Ich wette, sie ist irgendein arrogantes reiches Mädchen, das daran gewöhnt ist, ihren Willen zu bekommen. Ich habe keine Ahnung, wer diese Leute sind oder was ihre Geschichte ist, weil es mich ehrlich gesagt einen Scheiß interessiert. Mein Vater hat nicht einmal angeboten, es mir zu erzählen und hat beiläufig erwähnt, dass er seine zweite Chance gefunden hat und dass sie eine Witwe mit einer Tochter war. Das war's.. oh, und dass sie menschlich war.. Ja, kann dieses kleine Detail nicht vergessen.

Warum die Mondgöttin meinen Vater mit einem Menschen verbunden hat, verstehe ich nicht.. aber vielleicht ist es einfach die Art und Weise der Göttin, meinem Vater für all den schrecklichen Mist, den er gemacht hat, zurückzuzahlen. Wie er meine Mutter und uns verlassen hat, um seinem „Rudel“ zu helfen und seine eigene Luna und seinen Sohn sterben zu lassen.

Er war ein Feigling.. Ich war acht Jahre alt und musste versuchen, sechs Streuner alleine im menschlichen Körper zu bekämpfen.. wie du dir vorstellen kannst, ist das nicht gut gelaufen.. er hätte einfach bleiben sollen. Ich werde ihm nie verzeihen, dass er uns verlassen hat.

Bevor ich in diese rohe Wut abrutschen konnte, öffneten sich die Türen erneut und ich stieg schnell aus dem Aufzug und ging in die Lobby. Unser Rudelhaus war wie eine große Villa mit separaten Flügeln für jede Etage. Mein Vaters Gamma, mein Onkel Alex, wohnte im dritten Stock, dann unsere Betas im vierten und mein Vater im fünften. Früher habe ich auch auf dieser Etage mit ihm gewohnt, aber jetzt bin ich im sechsten, weil wir uns nicht ausstehen können. Dann haben wir noch Unterkünfte für Omega auf der zweiten Etage sowie Gästequartiere.

Von dem, was ich gehört habe.. diese Menschen wissen eigentlich nichts über Werwölfe.. nun ja, die Mutter anscheinend schon, aber mein Vater hat deutlich gemacht, dass wir der Tochter nichts sagen oder zeigen sollen und sie einfach denken lassen sollen, dass wir lächerlich reich sind.. was wir auch sind.. aber mein Vater hat beim letzten Besuch einen Massenlink verschickt, dass man Maxine Prewitt nicht anrührt und unsere Wölfe in ihrer Nähe versteckt. Anscheinend will er ihre Erlaubnis einschränken und dafür sorgen, dass sie nicht nachts rausgeht.. aber ich habe eine andere Idee für diese dumme Schlampe.. das könnte wirklich interessant werden.. ich kann es kaum erwarten.

Ich machte mich auf den Weg zum Eingangsbereich und bemerkte ein paar Krieger, die mit dem Beta und seiner Familie herumstanden. Als ich näher kam, konnte ich nicht anders als mich anzuspannen.. Courtney sah über die Schulter, ihre Augen brannten in mir, als ich ihren Blick nicht erwiderte. Ja, wir haben uns heute Morgen vielleicht gefickt, aber ich werde ihr nicht die Genugtuung geben, sie öffentlich anzuerkennen. Besonders nicht vor ihrer Mutter und ihrem Vater.

Zu ihrer Rechten stand Beta Adam, Courtneys Vater, und ihre Mutter, Scarlett. Ich ging näher zu ihnen und nickte einmal mit dem Kopf, als Beta Adam respektvoll vor mir verbeugte. Plötzlich begann Raziel sich zu regen und zwang mich, meine Fäuste zu ballen, während ich spürte, wie meine Krallen herausschossen und mein Fleisch durchbohrten, während ich versuchte, die Kontrolle zu behalten.

'Nicht hier.'

zischte ich und drängte Raziel zurück, während ich einen ruhigen Atemzug tat und weiterhin die Haustür anstarrte.

„Ich frage mich, wie sie sein wird, Daddy, ich freue mich so, eine neue Freundin zu haben.“ Courtney sagte in einem widerlich süßen Ton.

Ihre Worte hätten mich beinahe vor Lachen platzen lassen, da ich ohne Zweifel wusste, dass es gelogen war. Sie hat erst heute Morgen gesagt, dass sie die Schlampe wünschte, sie wäre tot, mit all der Hölle, die sie ihr antun würde. Natürlich habe ich nichts gesagt, um sie abzuschrecken.. lassen wir nur sagen, dass sie mir die Arbeit sehr erleichtern wird.

Plötzlich hörte ich das Auto draußen ankommen und das ist, wenn Raziel verrückt wurde.Er begann in meinem Kopf aufgeregt auf und ab zu gehen, während er jammerte und winselte. Er benahm sich total verrückt.

„Raziel, was zum Teufel?!“

fuhr ich ihn an und brauchte das gerade nicht.

In dem Moment strömte der betörendste Duft, den ich je gerochen hatte, zu mir herüber.. es roch nach Erdbeeren und Honig, während meine Augen durch den Raum schweiften. Wessen verfickter Duft war das?

Dann sah ich sie.. sie hatte weiches Erdbeerblondes Haar.. ihre Augen waren so klar wie der Ozean und ihre Haut war glatt und blass. Sie hatte Sommersprossen auf ihren Wangen und ihrer Nase und anscheinend war sie nervös.. dann schnupperte ich noch einmal.

„Gefährtin.“

Raziel brüllte und machte, dass mir die Worte fast aus dem Mund rutschten, während ich darum kämpfte, sie zu behalten. Der Duft des Mädchens brachte mich fast zu Fall, während ich meine Fäuste noch fester ballte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zu diesem Zeitpunkt Blut auf den Boden tropfte..

Nein.. verdammt nein.. das kann nicht sein.

„Alle, ich möchte euch Faith Prewitt und ihre Tochter Max vorstellen“, verkündete mein Vater und ließ meine Augen weit werden, als mir endlich klar wurde..

Die Menschen.. ich bin mit dem verfickten Menschen verbunden.. wie zum Teufel ist das möglich?! Ich dachte, sie ist Mitchells Gefährtin.. Moment mal.. kann sie zwei Gefährten haben? Das passiert nur bei eineiigen Geschwistern.. nicht verfickten Cousinen! Nein.. das kann nicht stimmen.. das muss irgendeine Art von verficktem Zauber sein. Könnte sie eine Hexe sein? Könnte das eine Art von Falle sein?

„Sie gehört uns.“

Erklärte Raziel.. was mich noch wütender machte, als ich mich schnell auf dem Absatz umdrehte und abhaute. Nicht einmal der Ruf meines Vaters brachte mich zum Stehen.. ich weigerte mich, in der Gegenwart dieses Mädchens zu sein. Ein Mensch.. ein verfickter Mensch! Nein.. ich lasse das nicht einfach so geschehen.. auf keinen verfickten Fall. Sobald sie achtzehn wird, werde ich sie abweisen und wegschicken.. noch besser.. ich werde sie verdammt nochmal zerbrechen.. sie wird den Tag bereuen, an dem sie nach Howling Cave gekommen ist und wenn ich mit ihr fertig bin.. wird sie wünschen, sie wäre verfickt nochmal tot.