13Die Nacht kam. Vom fahlen Himmel, an dem die ersten Sterne funkelten, schien eine feine Asche über die Stadt Paris zu regnen und sie langsam zu begraben. Am Horizont stieg eine pechschwarze Wolkenwand auf, verzehrte das letzte Tageslicht und löschte die säumigen Lichter, die sich gen Westen verloren. Wo Passy liegen mußte, konnte man noch wenige Dächer erkennen. Dann hatte die Wolkenwand alles verschlungen und in tiefe Finsternis getaucht. »Ein schwüler Abend,« sagte Helene leise. Erschlafft vom warmen Brodem, der Paris entstieg, saß sie am Fenster. »Die Nacht der armen Leute,« sagte der Priester. »Wir werden einen milden Herbst haben.« An diesem Dienstag war Jeanne über ihrem Nachtisch eingeschlummert, und Helene hatte sie zu Bett gebracht. Das Kind schlief bereits, während Herr Ra