Fett ausgebackene Köstlichkeit

1123 Words
Peter schnaubt, „Aber die Gerüchte…“ Cole lächelt, „Die Gerüchte sind genau das, Gerüchte – wobei du deine Ex-Frau wirklich betrogen hast. Also freu dich doch. Jetzt brauchst du dir keine Gedanken mehr machen.“ Cole betrachtet Peter und erklärt weiter, „Obwohl ich genau weiß, dass du dir keine Gedanken gemacht hast.“ Peter will aufbrausen, aber dann hält er inne. „Hatte er sich Gedanken gemacht? Oder lag es einfach nur daran, dass er auf keinen Fall jemand anderen mit seinen Sachen spielen lassen wollte. Er blickte auf und die beiden Männer hatten ihn eine ganze Weile lang beobachtet. Nicholas fragt, „Fühlst du dich allein ohne sie? Denn ich kann sehen, dass du dich viel mehr magst als sie.“ Peter schnaubt, aber ist jetzt still. Nicholas seufzt, „Cole, was kann ich tun?“ Cole zuckt die Schultern, „Vielleicht ist es an der Zeit einfach abzugeben. So kannst du dir jemand anderen suchen. Du weißt schon, jemanden ohne diesen ganzen Ballast.“ Nicholas, „Ich kann nicht…“ Und es stimmte, warum er ihr vorher nicht wenigstens ein bisschen seiner Zeit gegeben hatte, er kann sich selber nicht verstehen. Cole nickt, „Sieh mal, das Problem ist, durch das was ihr passiert ist, hat sie diese riesige Mauer um sich herum aufgebaut. Eine Mauer, die mit Stahl verkleidet ist und jetzt lässt sie niemanden mehr an sich heran. Dazu kommt, dass du dich nicht einmal bemüht hast sie zu kontaktieren, nachdem die Annullierung durch war. Und erst als sie erfolgreich war, hast du sie wahrgenommen.“ Nicholas räuspert sich, „Nein, das ist nicht wahr. Ich habe versucht sie zu finden, als ich die Papiere vom Anwalt erhalten habe. Außerdem war ich nicht unglücklich mit der Ehe…“ Cole fängt an zu lachen, „Welche Ehe bitte? Du hast dich nicht um sie gekümmert und sie deiner kranken Familie überlassen. Dank dir endete sie so. Und da du ohne ihr Einverständnis mit ihr geschlafen hast, ist es sogar eigentlich eine Vergewaltigung.“ Er hebt die Hand und spricht weiter, „Ja, ich weiß du hattest auch Drogen intus, aber alles hinterher war deine Schuld und dein so unglaublich toller Freund hier hat mitgeholfen. Und dann hast du sie bestraft und dich nicht mehr um sie gekümmert. Sie war in Therapie und hat Alpträume und die hat sie immer noch. Alpträume in denen sie ihre Unschuld beteuert und geschlagen wird.“ Er bricht ab und atmet tief durch. Er dreht sich um und gießt sich einen Whiskey ein, den er sofort trinkt. Dann stellt er das Glas ab und dreht sich wieder zu den beiden um. Nicholas sieht verloren aus und hilflos. Cole seufzt und reicht ihm auch ein Glas. „Meine Schwester ist ein sensibles Thema für uns alle. Vor allem weil wir gesehen haben, wie verletzt sie äußerlich und innerlich war und wie nah wir daran waren sie zu verlieren.“ Nicholas, „Was meinst du mit verlieren?“ Cole seufzt, „Sie ist die stärkste Person, die ich kenne und ich sage das nicht leicht daher. Nachdem ich sie aus dem Haus herausgeholt habe, die Wunden wurden nie richtig behandelt und sie hat eine extreme Infektion bekommen. Zweimal ist sie fast gestorben und nach all dem – ist sie dennoch erfolgreich. Erfolgreicher als jeder von euch beiden. Sie hat ihre Unternehmen schon als Teenager in der Garage aufgebaut und keiner von uns wusste das.“ Er seufzt, „Nicholas – wir kennen uns schon lange, aber wegen dir hat meine Schwester mich zum ersten Mal angesehen als hätte ich sie verraten. Weil ich versucht hab dir zu helfen, obwohl ich gesehen habe, wie sehr sie gelitten hat. Ihr beiden habt ihr das Gefühl gegeben sie sei nichts wert. Dann habe ich euch geholfen, als ob ihr Schmerz nichts war und habe ihr gezeigt, dass ich meine Freundschaft mit dir über meine Schwester stelle. Sie lag nach der Panikattacke, die du verursacht hast, im Krankenhaus und hat zu mir gesagt „Warum“. Als ich ihr erklärt habe, dass ich dich verstehe, da hat sie zu mir gesagt ich solle gehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich nicht mehr mit euch gegen sie verbünde.“ Nicholas nickt, „Das verstehe ich und entschuldige bitte, dass ich dich da hineingezogen habe.“ Cole nickt und dann, „Nicholas, es tut mir leid, aber ich kann nicht gegen den Wunsch meiner Schwester gehen. Sie hat mir sogar geholfen meine Liebe wieder zu bekommen und mir die Augen geöffnet, wie schlimm es ist auf andere zu hören und wie sehr manchmal der falsche Stolz einen daran hindern kann etwas zu sehen und doch nicht zu sehen.“ Er seufzt erneut, „Sie überhaupt zu erobern wird mit deiner eisigen Miene nicht passieren und auch nicht mit lächerlichen Blumen. Leila ist nie wie all die anderen, die sich dir an den Hals geworfen haben. Alles was ich sagen kann, zeig ihr wer du wirklich bist – nicht die eisige desinteressierte Person, die sie vergewaltigt hat oder gezwungen hat mitzugehen und dann misshandelt zu werden. Zeig ihr den wahren Nicholas. Aber ich sage dir, sie wird dich verletzen wollen – Lass sie wissen, wieso du so bist wie du bist und was mit dir passiert ist.“ Nicholas und Peter verlassen den Raum und fahren zurück. Im Büro hallen die Worte von Cole in Nicholas immer noch nach… Wie soll er die Chance bekommen sich ihr gegenüber so zu verhalten? Sie hasst ihn. Was wenn er das alles einfach vergisst und er schließt die Augen. Er kann das nicht und er will sie in seinem Leben haben. Also braucht er einen Plan. Leila Leila lächelt ihren Vater an und gemeinsam flanieren sie über den Markt. Alles ist voller Farbe und Leben und Geräusche. Die Sonne scheint warm und Leila weiß, genau was sie essen will. Der Duft von Zimt füllt ihre Sinne. „Daddy,“ sie deutet auf einen riesigen bauchigen schwarzen Kessel über einem Feuer. Sie betrachten, wie der Mann dahinter einen Klumpen Teig nimmt und diesen knetet dann etwas herumwirbelt und anschließend lässt er die Pizzaform in das heiße Fett gleiten. Beide betrachten wir das Fett sprudelt und den Teig umgibt. Schnell breitet sich ein Geruch aus wie von frischen Donuts. Leila und Konrad beobachten, wie der Teig gedreht wird und goldbraun geworden ist. Als der Frittier Vorgang beendet ist, wird der golden gebackene Teig herausgeholt und sofort in eine Zucker Zimt Mischung geworfen und gedreht. Dann legt der Mann diesen auf ein Papier und reicht es herüber, zusammen mit ein paar Servietten. Konrad und Leila setzten sich auf ein paar Stufen und gemeinsam beobachten sie die Menschen rundherum und genießen die in Fett ausgebackene Köstlichkeit.
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