Vater und Tochter

1172 Words
Konrad betrachtet seine Tochter und lächelt, „Es war eine gute Idee uns wegzuschleichen.“ Leila nickt, „Yup, ich bin froh, dass wir das getan haben.“ Konrad steht auf und zieht seine Tochter mit sich, „Lass uns etwas am Strand entlanglaufen.“ Leila nickt und beide wandern an das Ende der Straße, steigen dann über die Stufen herunter zum Strand. An beiden Seiten der Stufen befinden sie Agaven und dann erheben sich nur noch die Felsen hoch hinauf. Die braunen, Ocker und roten Farben der Felsen wirken warm gegenüber dem Blau des Himmels. Unten angekommen nehmen sie ihre Schuhe in die Hand und sausen schnell über den heißen Sand bis zum Meer. Ihr Vater krempelt seine Hosen hoch und Leila hat sowieso nur Shorts an. Also genießen sie das kalte Wasser welches durch die Felsen hereinbrandet und sich schäumend ausläuft. Konrad und Leila genießen das Geräusch der Brandung und Konrad fragt, „Wir können hier ganz lange entlanggehen, teilweise müssen wir vielleicht ein bisschen klettern und teilweise durch Höhlen gehen…hast du Lust? Ich könnte uns in der Mitte des Weges einen Tisch vorbereiten lassen und dann können wir da essen.“ Leila lächelt, „Das klingt wunderbar.“ Konrad winkt und einer seiner Bodyguards reicht ihm eine Tasche. Konrad holt Sandalen für sich und Leila heraus, reicht ihr ein Paar, „Besser sicher als sorry, diese hier kann man am Strand tragen und im Wasser und sie sind perfekt, wenn wir über die scharfkantigen Felsen klettern.“ Leila nickt und Konrad packt ihre anderen Schuhe in die Tasche, welche er dem Bodyguard reicht. Dann bittet er diesen auf halber Strecke ein Picknick zu organisieren…mit Scampi und Krabben… Leila beginnt zu Strahlen als sie von den Köstlichkeiten hört, die sie gemeinsam essen werden. Beide lachen und machen sich auf den Weg. Unterwegs reden beide über Gott und die Welt als Leila ihren Vater fragt, „Dad, jetzt wo wir unter uns sind, magst du mir von Mom erzählen? Ich will dich nicht traurig machen, aber wieso hast du keine neue Partnerin?“ Konrad seufzt, „Niemand kommt an deine Mom heran. Sie war niemals hinter meinem Geld her oder Ansehen. Sie wollte das Kostbarste und zwar mich und meine Zeit. Von ihr habe ich gelernt, dass Geld sicher was Gutes ist, aber niemals ein Grund sich zu verkaufen oder krank zu machen. Tatsächlich habe ich unglaublich viel gearbeitet und alles weil ich ihr alles geben wollte. Dadurch, dass ich wirklich ununterbrochen gearbeitet habe, keine Zeit für sie hatte und je reicher ich wurde, desto mehr waren die Frauen hinter mir her. Dann habe ich deine Mutter verloren. Sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie die Verlobung auflöste. Den Brief habe ich erst nach einem Monat gefunden und vorher gar nicht registriert, dass sie nicht mehr im Haus lebte. Sie hatte sich ins Flugzeug gesetzt und war hierher geflogen. Hier hatte sie sich versteckt in einem kleinen Häuschen und hier hat sie angefangen zu planen, zu entwickeln und zu zeichnen. Als meine Sekretärin dann begann mich anzuflirten, habe ich ihr erklärt, dass ich bald heirate und sie lachte nur, hat die Zeitung hingelegt und darin war eine Absage der Hochzeit wegen unüberbrückbare Differenzen.“ Konrad lacht, „Ich bin nach Hause gefahren und habe erst da gesehen, dass alle Sachen von ihr weg waren und alles was ich ihr gekauft hatte war noch da. Und dann habe ich den Brief gefunden.“ Konrad öffnet sein Portemonnaie und zieht ein gefaltetes Papier hervor. Leila umarmt ihren Vater, dann setzten sie sich in den Sand und Leila faltet den Brief auseinander: Lieber Konrad, jetzt haben wir uns schon seit 5 Monaten nicht mehr gesehen und seit einem Monat bist du nicht mehr nach Hause gekommen. Da du jetzt auch eine neue Freundin hast, mache ich es dir leicht. Hiermit beende ich die Verlobung, der Ring ist im Umschlag und ich wünsche dir alles Gute. Mach dir keine Gedanken, denn ich sage es meinen und deinen Eltern. Zusätzlich werde ich auch den bereits eingeladenen Gästen Bescheid geben. Gemäß den Anweisungen deiner Freundin und Sekretärin verlasse ich das Haus. Die Bankkarte und alles was ich von dir erhalten habe – bleibt bei dir. Ich gehe wie ich gekommen bin nur mit meinen Sachen. Ich wünsche dir alles Gute Leila sieht ihren Vater an: „Was?“ Konrad nickt, „Meine Sekretärin habe ich sofort gefeuert. Sie hatte mir immer gesagt, dass deine Mutter sich bestimmte Dinge gewünscht hat, etc…also habe ich mehr gearbeitet. Und zu ihr hat sie gesagt, dass ich besser mit ihr harmoniere als mit deiner Mutter und mich zu trennen wünsche. Ich wollte das niemals. Natürlich bin ich sofort zu ihren Eltern gefahren, aber diese wollten nicht einmal mit mir sprechen. Dann habe ich ein Team von Privatdetektiven angeheuert und endlich, als ich herausgefunden hatte wo sie war – fand ich heraus, dass sie schwanger war mit deinem Bruder. Und ich tauche auf, um ihr zu erklären ich nehme sie zurück.“ Konrad lacht bei dem Gedanken, „Sie starrte mich an und hat mir die Tür vor der Nase zugemacht. Sie hat nicht mal einen Ton gesagt. Ich habe mich vor ihre Füße geworfen und angefleht, zu mir zurück zu kommen, als sie mir sagte, Wieso. Natürlich sagte ich, weil ich dich liebe. Da hat sie mich kalt angesehen und gefragt, „Was habe ich an dem und dem Tag gemacht… Klar, dass ich nicht wusste was und da hat sie mich angesehen und erklärt: Du liebst deine Arbeit und dich. Das ist der Grund warum du immer arbeitest und nie Zeit mit mir verbracht hast.Nichts hat sie überzeugt und ich musste mir Zeit nehmen ihr zu beweisen, dass ich nur sie wollte und niemanden sonst.“ Leila betrachtet ihren Vater, „Und warum erzählst du mir die Geschichte jetzt?“ Konrad seufzt und schließt kurz die Augen, „Shawn Anderson hat mich angerufen und wollte sich mit mir treffen. Natürlich will ich nichts hinter deinem Rücken machen, ich will dich nicht verlieren. Also erzähle ich dir etwas sehr Persönliches, vielleicht kannst du dann mit mir darüber reden, was passiert ist?“ Leila seufzt, „Du weißt doch rudimentär was gelaufen ist…“ Konrad legt ihr einen Arm um die Schultern und zieht sie an sich… „Kleines, ich muss es aber aus deiner Sichtweise sehen. Bitte.“ Leila seufzt und beginnt zu erzählen, wie sie morgens aufgewacht war – bei einem Fremden im Bett, wie sie dann ins Krankenhaus gefahren ist und was danach passiert ist. Wie schrecklich es war so bewacht zu werden und geschlagen und misshandelt, wie sie oft nichts zu essen hatte, nur eine lumpige Matratze, wie sie dann einen Teil ihrer Leber gespendet hatte um Shawn Anderson zu retten, wie sie entkommen war und wie sie sich dann wieder ins Leben gekämpft hatte, wie sie versucht hatte das alles durchzustehen und wie Nicholas andauernd immer wieder darüber reden wollte und alles wieder hochkommt. Wie die Familie von ihm versucht hatte sie umzubringen, etc.“
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