Familie?

1349 Words
Ich denke mal, das war hier nicht einfach.“ Ivania lässt den Kopf hängen, „Nein es ist nicht einfach. In mir schreit es ihm zu vergeben, aber nach allem was passiert ist, …“ Sie bricht ab und Leila nimmt sie in die Arme. „Ich weiß, aber du bist auf dem besten Weg wieder du selber zu sein…“ Ivania lächelt, „Ich fühle mich auch viel besser als vorher. Wenigstens bin ich nicht mehr unsichtbar.“ Leila nickt, „Es war nicht deine Schuld.“ Ivania, „Ich hätte viel früher den Schlussstrich ziehen sollen.“ Leila versucht, „Vielleicht, aber du hattest wahrscheinlich die Hoffnung, dass du irgendwann als das angesehen wirst, was du bist. Nämlich wertvoll. Und jeder, der versucht dir etwas Anderes einzureden, hat unrecht. Und ich freue mich, dass du zu mir gekommen bist. Vorher warst du einfach nicht dazu bereit.“ Beide Frauen lachen und steigen in die Limousine, um Marc und Garry zu treffen. Am Treffpunkt angekommen, steigen sie aus dem Auto und betreten das Lokal. Es ist das gleiche Restaurant, in dem Leila sich auch mit Greta getroffen hat. Interessanterweise hat sie dieses Lokal nicht vorgeschlagen, Marc hat es vorgeschlagen. Die Männer warten draußen und gemeinsam gehen sie hinein. Es war ein sehr nettes Essen. Allerdings waren sich beide Frauen einig, dass sie noch nicht bereit sind sich auf jemand neuen einzulassen. Gemeinsam gehen sie wieder zurück zum Büro und lachen und plaudern unterwegs. Leila: „Ivania, ich habe dir meinen Fitnessraum noch nicht gezeigt und vielleicht magst du gemeinsam mit mir trainieren?“ Ivania, „Das klingt wunderbar.“ Leila: „Hast du Trainingsklamotten?“ Ivania: „Nein, ich denke die habe ich noch nicht.“ Leila: „Wir können gerade neue besorgen, wenn du magst“ Ivania nickt und gemeinsam gehen sie zur Einkaufspassage. Dort suchen sich beide neue Klamotten aus und da sie schon dabei sind, suchen sie auch gleich neue Bikinis aus. Leila hält einen hoch und zeigt ihn Ivania: „Was hälst du hiervon?“ Der Bikini ist einfach und schwarz, aber das Oberteil ist wie ein Top anzuziehen und hinterm Hals gebunden. Eine weiße Rose ist darauf eingestickt und es kann nach oben geschoben werden, so dass der Bauch zu sehen ist, oder herunterzuziehen und mit zwei Bändchen am Höschen befestigt und fungiert so als Badeanzug. Ivania nickt und Leila kauft ihn. Dabei hält sie inne und fragt, „Wir haben eine Schmuckschau in Hawaii - wie wäre es – wenn wir zwei Tage dranhängen und dort am Strand verbringen. Zeichnen können wir von dort und wir bringen einfach unsere Laptops mit. Ivania sieht sie an und nickt. Leila lächelt, „Ich wette einer meiner Brüder mag mitkommen.“ Sobald sie zu Hause angekommen sind, startet Leila ihre Telefonate und innerhalb kürzester Zeit ist sie damit fertig. Dann setzt sie sich zu Ivania auf die Couch, „So, es stellt sich heraus, dass meine gesamte Familie kommen wird. Hast du eventuell auch Familie?“ Ivania starrt sie an und fragt, „Wie kommt es dass du so bist? Ich meine, du hast eine Menge hinter dir – es lief für dich schlimmer als für mich und dennoch bist du hier für mich.“ Leila, „So bin ich eben.“ Ivania schüttelt den Kopf, „Tatsächlich habe ich bisher niemanden wie dich getroffen.“ Leila betrachtet sie und dann schnippt sie mit den Fingern, „Ok, das schreit nach einem Strawberry-Martini….ich habe mal gelesen, die können alles besser machen.“ Sie schnappt ihr Handy und wählt die Nummer eines ihrer Brüder, „Torben, ich bins…ich brauch dich in meinem Haus. Wir haben hier so eine Art `schütte dein Herz aus` und ich habe beschlossen, wir brauchen Strawberry-Martinis. Kommst du rüber und unterstützt deine liebe Schwester? Mit den Zutaten?“ Dann legt sie auf und grinst Ivania an, „Er kommt und bringt alles mit – außerdem ist er perfekt, wenn es um Pläne schmieden geht.“ Ivania sieht sie an, „Wieso Pläne schmieden…“ Leila erklärt, „Ich bin mir noch nicht sicher, was du mir erzählen wirst – über deine Familie, aber ich fühle es in meinen Knochen, dass ich hinterher einen Plan brauche.“ Ivania, „Wie kommt es, dass du so lange in der Ehe festgehangen bist?“ Leila seufzt, „Ich wurde die ganze Zeit überwacht, hatte kaum etwas zu essen und kein Telefon meinen Bruder anzurufen. Dann war ich oft ziemlich verletzt und ….“ Sie unterbricht sich und schüttelt den Kopf, „Es war ungünstig, aber jetzt geht es mir besser.“ Ivania fragt, „Ich habe gehört, das Nicholas dich zurückhaben will. Die Frage ist, willst du das?“ Leila seufzt, „Nun, das ist etwas, was ich nicht weiß. Ich meine den alten Nicholas, der sich nie um mich gekümmert hat – nope. Den will ich nicht mal in meiner Nähe haben. Der neue Nicholas, ich weiß nicht ob der überhaupt der wahre Nicholas ist. Was also wenn ich ihm das grüne Licht gebe, um um mich zu werben – wird er nachher wieder in sein altes Schema zurückfallen? Oder bin ich einfach eine Laune, weil er ein schlechtes Gewissen hat? Dazu kommt, dass er jetzt weiß wer meine Familie ist. Das kann natürlich auch zu seinem Verhalten führen. Ich meine die verdammten Blumenlieferungen und anderes haben erst angefangen als er wusste welcher Familie ich entstamme. Du siehst also, es ist eher unwahrscheinlich, dass er irgendetwas für mich macht, denn er kennt mich nicht mal.“ Ivania betrachtet sie und nickt. „Das sind eine Menge Gedanken, die du da hast.“ Leila nickt, will noch etwas sagen, als es klingelt. Schnell springt sie auf und läßt ihren Bruder Torben ein. Leila umarmt ihn und betrachtet ihren Bruder. Er ist größer als sie – bestimmt 1, 89 und hat dunkelbraune Haare. Grüne Augen betrachten sie mit einer Wärme, die sie vermisst hat. Ihr Bruder sieht gut aus und Leila lächelt, „Schön dich zu sehen. Komm herein.“ Torben lächelt und erklärt, „Ich habe alles mitgebracht was man so brauchen kann.“ Leila nickt und deutet auf Ivania, „Das ist Ivania.“ Ivania nickt und lächelt scheu, „Hey.“ Torben sieht sie an, zieht sie hoch und umarmt sie. „Schön dich kennen zu lernen.“ Leila lacht, „Mein Bruder ist ein Umarmer.“ Ivania: „Ist das überhaupt ein richtiges Wort?“ Sie lächelt und setzt sich wieder aufs Sofa. Leila lacht, „Es sollte das Wort geben.“ Innerhalb kürzester Zeit erscheint Torben wieder und bringt drei geeiste Gläser mit einer roten Flüssigkeit mit. „Ich habe mir erlaubt etwas Anderes erst zu machen und das ist ein Strawberry Daquiri…“ Alle drei sippen daran und die Mädchen strahlen ihn an, „Das ist wunderbar,“ Leila strahlt. Dann wendet sie sich Ivania zu, „Also, spill it. Was ist mit deiner Familie?“ Ivania schluckt und erklärt, „Ich bin die einzige Tochter meiner Mutter. Leider ist sie gestorben als ich 10 war und gleich darauf hat mein Dad seine Geliebte ins Haus geholt. Sie haben beide eine Tochter, die ein Jahr älter als ich bin.“ Sie nimmt noch einen Schluck und Leila sowie auch Torben warten bis sie fertig ist. Ivania: „Es stellte sich heraus, dass die beiden ein Paar waren bevor mein Dad meine Mutter geheiratet hat und meine Mutter nur eine Art von Geldmaschine war. Tja, und von da an hatte ich ein beschissenes Leben. Meine Halbschwester hat alles bekommen und ich nichts – tatsächlich wurde ich sogar an die Familie von Peter verkauft und das ist der Grund warum ich dort so behandelt wurde wie es nun war.“ Sie schließt ihren Bericht ab, nimmt einen weiteren Schluck und sieht dann auf. Leila und Torben sehen sich an, stehen auf und setzten sich beide an je eine Seite von ihr. Leila sagt, „Das tut mir leid, aber sieh es mal so, wir werden eine Menge zu tun haben.“ Torben nickt, „Oh ja, wir passen auf dich auf.“
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