Kapitel 4

1752 Words
Damon: „Lamaski, gibt es etwas Neues über das Clearwater-Pack?“, fragte ich. „Nein, Sire. Aber ich habe herausgefunden, dass sich mehrere Kreaturen außerhalb des Königreichs gegen die königliche Familie verschworen haben. Ihre Macht sie sehr begehrt. Ich würde es gerne sehen, wenn jemand versuchen würde, ihr zu schaden. Ich würde es zu einem Spiel machen, sie zu töten. „Wurden irgendwelche Pläne geschmiedet, oder ist das alles nur Gerede?“, fragte ich. „Nein, Sire. Keine Pläne.“ erwiderte Lamaski. „Haltet die Ohren offen, ja. Wenn jemand mutig wird, sag mir Bescheid.“ Ich tippte mir ans Kinn. „Ja, Sire“, erwiderte er und ging mir jetzt auf die Nerven. „Oh, und Lamaski. Ich werde mich zurückziehen. Behaltet die Dinge im Auge.“ Ich war unruhig geworden. Ich hatte einen Fehler gemacht, als ich sie gestern Abend geküsst hatte. Seit ihre Lippen meine berührt hatten, musste ich immer wieder an sie denken. Ich hatte gehofft, dass der Gedanke, mich heute Abend in ihr Zimmer zu schleichen, verschwinden würde, aber stattdessen klebte er an mir wie ein Blutsauger. Er saugte das Leben aus mir heraus, bis nur noch sie übrig war. Ich war überrascht, als ich ankam und sie nicht da war. Ihr Zimmer war leer, völlig unberührt, aber irgendwie war es so voll von ihr, dass es so war, als wäre ich zum ersten Mal zu Hause. Ich machte mir Sorgen, weil ich wusste, dass sie seit dem Morgen nicht mehr hier gewesen war. Gestern Abend um diese Zeit schlief sie schon. Ich ließ mich in ihr Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Der Gedanke, dass sie mit jemandem aus war, durchflutete meinen Verstand und ließ Eifersucht in mir aufsteigen! Ihr Duft haftete an jedem Zentimeter dieses Zimmers. Dunkel, süß... F.u.c.k., sie riecht so gut. Ich knurrte, rollte mich auf die Seite und vergrub mein Gesicht in ihrem Kissen. Ich kämpfte gegen den Drang, einzuschlafen, als ich ihre Schritte hörte, die sich ihrem Zimmer näherten. Ich ließ zu, dass meine Schatten mich aus den Kissen zogen und mich einhüllten. Ich schlitterte an der Decke entlang, ließ mich nieder und wartete darauf, dass ihre Träume sie verschlangen, damit ich sie beobachten und bei ihr sein konnte. Als sie durch ihre Tür kam, sah sie erschöpft und schmutzig aus. Ihre Füße trugen sie kaum in das Zimmer; es war eindeutig eine Herausforderung, es bis zur Dusche zu schaffen! Als sie ging, legte sie ihr halb gegessenes Erdnussbutter-Gelee-Sandwich auf den Nachttisch, riss sich die Kleider vom Leib und warf sie auf den Boden. Ich sagte mir, dass ich mich umdrehen sollte, um ihr Privatsphäre zu geben, aber ihre schmutzgetränkte Haut faszinierte mich. Noch nie war ich von einem anderen Menschen so fasziniert gewesen. Ich habe noch nie etwas so sehr gewollt wie diese Frau. Der Dampf aus ihrer Dusche erfüllte den Raum, verstärkte den süßen Duft und machte mein Verlangen nach ihr unerträglich. Sie verließ das Badezimmer in einem Bademantel, den sie erst ablegte, als sie im Bett saß. Ihr langes, nasses schwarzes Haar klebte an ihrer Haut, so wie ihr Wesen an mir geklebt hatte, und nun lag sie nackt unter einer dünnen Decke und ließ mich mit den Zähnen knirschen. Ihre Augen waren geschlossen, bevor sie auf dem Kissen lag, und als ihr Atem in der Dunkelheit ruhiger wurde, bebte mein Körper und ich sehnte mich danach, bei ihr zu sein. Nur ein bisschen näher. Ich stand in der Ecke und sah ihr beim Schlafen zu. Ihre Haut rötete sich von der Wärme der Decke, und ihre Lippen schlossen sich in Frieden, so süß. „Was für ein hübsches kleines Ding“, flüsterte ich mir zu. In den letzten beiden Nächten hatte ich mich hereingeschlichen, um sie beim Träumen zu beobachten, und jedes Mal war ich mehr von ihr fasziniert. Ich bin immer noch überrascht, dass sie dieses Mal später als sonst zu Hause ist. Wo war sie gewesen, und warum interessierte mich das so sehr? Sie rührte sich, um die Aufmerksamkeit wieder auf den zu lenken, mit dem sie heute Abend hätte zusammen sein können. Ich steckte das Halsband in meine Tasche und steckte meinen Finger durch den Ring am Lederband. Ein Halsband, das, wenn man es ihr einmal um den Hals gelegt hat, nicht mehr abgenommen werden kann. „Ein hübsches kleines Haustier ... eine hübsche kleine Gefährtin.“ dachte ich und fingerte an der Schlaufe des Halsbandes, als mich der Gedanke, es um ihren hübschen Hals zu legen, überwältigte. Sie rührte sich wieder. Die Decke, die fest um ihren Körper gewickelt war, lockerte ihren Griff und enthüllte ihr nacktes Fleisch. Ich schluckte schwer, als sich ihre Brustwarzen gegen die Kälte verhärteten, die überall eindrang, wo ich hinkam. Sie schob die Decken beiseite, bis sie völlig nackt dalag. Ich nahm ihre Schönheit in mich auf und kämpfte gegen das wachsende Bedürfnis an, sie zu berühren... sie zu schmecken. „Wach auf“, flüsterte ich, unfähig, sie noch länger zu beobachten. Sie schmunzelte, als ihre Augen aufflatterten. „Du bist zurückgekommen“, lächelte sie im Halbschlaf, nicht wissend, dass ihr Körper wie ein Festmahl vor mir lag. Ich hob meine Hand, sodass das Laken sie bedeckte. In diesem Moment wurde es ihr klar. Sie klammerte sich an das Laken wie an eine Rettungsleine, die sie vor der Peinlichkeit bewahren sollte. Ich leckte mir über die Lippen und sah, wie sich ihre Wangen noch mehr röteten. „Dreh dich um.“ Sie wirbelte mit dem Finger nach mir. Aber ich stand nur da und sah zu, wie sie vom Bett aufstand. Sie mag mich spüren, mich sehen, aber nicht wirklich. Ich hatte ihr noch nicht meine ganze Gestalt offenbart, und wahrscheinlich würde ich auch nie die Gelegenheit dazu bekommen. Als das Laken zu fallen begann und mir die blauen Flecken auf ihrem Rücken ins Auge fielen, verlor ich den kleinen Faden der Vernunft, an den ich mich geklammert hatte. War das der Grund, warum sie so spät zurückkam? Hatte ihr jemand etwas angetan? Ich werde jeden töten, der es wagt, ihr etwas anzutun, der es wagt, seine Hände auf ihren Körper zu legen. Ich erkannte diese Seite von mir nicht wieder, die Seite, die sich so verzweifelt nach ihr sehnte, die Seite, die sie an die Wand gepresst hatte. Meine Hände saßen auf beiden Seiten von ihr, ihr Gesicht an der Trockenmauer, ihre Fäuste verheddert in dem Laken, das sie unter ihrem Kinn festhielt. „Wer?“, ein Knurren entwich meinen Lippen. „Wer was?“, flüsterte sie atemlos angesichts der Aura, die den Raum eingehüllt hatte - einer Aura, die jeden Mann töten würde, der mutig genug war, in ihre Nähe zu kommen. „Wer hat dich verletzt, Prinzessin? Sag mir einfach ihren Namen, meine Schöne. Ich werde ihren Kopf als Geschenk für dich einpacken lassen.“ Ich streckte meine schattenhafte Hand aus. Meine Finger fuhren über die blauen Flecken, die ihren gesamten Rücken bedeckten. Sie schloss bei meiner Berührung die Augen und genoss die kühlen Spuren, die über ihre heiße, zarte Haut tanzten. Sie lehnte sich in meine Hand, meine Handfläche berührte ihren Körper, meine Hand berührte jede Stelle ihres schwarz-blauen Fleisches mit Leichtigkeit und Heilung. „Keiner. Es ist beim Training passiert“, sagte sie, immer noch wie gebannt auf meine Finger starrend, die die Wunden linderten. „Training?“ fragte ich und rieb ihren Rücken, ihren Nacken, ihre Schultern. Mein Gesicht war so nah an ihrem Ohr, dass mein Atem gegen ihr Haar wehte. Ich konnte hören, wie ihr Herz für mich schlug. „Mhmmm“, brummte sie, ließ das Laken um ihre Knöchel fallen und schloss ihre grünen Augen. Sie atmete tief ein und nahm meinen Duft in ihre Lungen auf. Ich ließ meine Schatten über sie streichen und drückte meinen Körper gegen ihre weiche Haut, bis wir miteinander verschmolzen waren. „Wofür trainierst du, Kleines?“ Ich wusste, dass es die königlichen Spiele waren. Sie trainierte, um ein Spiel zu gewinnen, für das ich bereits entschieden hatte, dass sie es gewinnen würde. Das Halsband fing an, ein Loch in meine Tasche zu brennen, ich wartete auf ihre Antwort, es juckte mich, mich um ihren Hals zu legen... Aber ich will, dass sie mich wählt. Ich will sie nicht zwingen... nicht, wenn ich es nicht muss. „Das ist eine lange Geschichte“, murmelte sie. „Ich habe alle Zeit der Welt, Prinzessin“, sagte ich, während ich mich zurückzog und sie aus meinem Griff befreite. Sie schwebte zu ihrem Bett zurück, ohne den Blick von mir zu nehmen, und sie zog auch den Bademantel nicht an. „Warum hast du mich geküsst?“ Sie stellte mir eine Frage, die ich ehrlich gesagt nicht beantworten konnte, ohne ihr zu sagen, dass ich sie für mich einnehmen, sie zu meiner Königin und mich zu ihrem König machen wollte. „Die bessere Frage ist, warum hast du mich dich küssen lassen, Prinzessin?“ Ich schmunzelte, als sich ihre Augen weiteten, überrascht darüber, wie nahe ich ihr blieb. „Nun, warum schleichst du dich in mein Zimmer, und warum willst du mir nicht sagen, wer du bist?“, entschlüpfte mir ein Lachen. „Du steckst so voller Fragen.“ Ich schüttelte den Kopf, hockte mich auf ihr Fußteil und beobachtete, wie sie sich hinlegte und mich von ihrem eigenen Kissen aus ansah. „Weißt du, dass ich dich sehen kann?“, fragte sie und beäugte neugierig meine Schattengestalt. „Ja, weiß ich.“ Ich weiß, es ist seltsam. Sie sollte es nicht können, was mich nur in meiner Überzeugung bestärkt, dass sie mir gehören sollte. „Bitte... wie ist dein Name? Was kann es schaden, ihn mir zu sagen?“, fragte sie süß und sah mich an. „Mit der Zeit, Kleines“, flüsterte ich und schwebte über ihr. Ich lächelte, als sie unter mir in ihre Kissen sank. Meine Lippen glitten über ihre Stirn. „Geh schlafen, Ivy“, flüsterte ich und ließ sie wieder frösteln. „Erst wenn du mir deinen Namen sagst.“ Sie gähnte und kämpfte gegen den Zauber an, der sie zur Ruhe kommen ließ. „Damon“, sagte ich, als ihr die Augen zufielen, und hoffte, dass sie bereits fest schlief und mich nicht hörte. Wenn sie jemals meinen Namen aussprach... Ich wandte mich von ihr ab, vergrub diesen Gedanken tief in meiner Brust und ließ zu, dass die Schatten, die mich verbargen, mich zurück in die Hölle zogen.
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