DER ZWEITE BURENKRIEG UND DIE GESCHICHTE VON DEUTSCH-SÜDWESTAFRIKA (HEUTIGES NAMIBIA)
1883 Adolf Lüderitz, ein Kaufmann aus Bremen, Deutschland, gründet an der Atlantikküste Afrikas einen Handelsposten in Angra Pequeña, (später Lüderitz Bay genannt).
1884 Lüderitz bittet um Schutz gegen die britische Expansion, Deutsch-Südwestafrika wird proklamiert.
1899 Ausbruch des Zweiten Burenkriegs zwischen den Burenrepubliken Oranje-Freistaat und Südafrikanische Republik/Transvaal und dem britischen Empire.
1902 Der Zweite Burenkrieg endet mit einem britischen Sieg.
1904 Das Volk der Herero in Deutsch-Südwestafrika erhebt sich gegen Deutschland, um gegen die ungerechte Land- und Arbeitspolitik zu protestieren. Einige Nama-Stämme stellen sich zunächst auf die Seite Deutschlands, schliessen sich dann aber den Herero an. Zehntausende Nama und Herero sterben in Konzentrationslagern an Hunger, Krankheiten und Erschöpfung von Zwangsarbeit.
1907 Der bewaffnete Konflikt zwischen Deutschland und den Nama und Herero endet.
1914 Ausbruch des Ersten Weltkriegs, Südafrika fällt auf Befehl Grossbritanniens in Deutsch-Südwestafrika ein.
1915 Deutsche Truppen kapitulieren in Deutsch-Südwestafrika.
1920 Südafrika erhält ein Mandat über Südwestafrika.
1990 Deutsch Südwestafrika erlangt nach langwierigen Kämpfen die Unabhängigkeit und wird in ›Namibia‹ umbenannt.
2004 Deutschland entschuldigt sich für den Tod von Herero und Nama während des ›Völkermords‹ von 1904-07, schliesst aber eine Entschädigung aus.
2011 Die Schädel von zwanzig Herero und Nama, die während des Völkermords zu Forschungszwecken entwendet wurden, werden aus einem Museum in Deutschland nach Namibia zurückgebracht.
2018 Die Völker der Herero und der Nama erheben vor dem US-Bundesgericht eine Sammelklage gegen die deutsche Regierung und fordern Wiedergutmachung für den Völkermord.
2021Die Regierungen Deutschlands und Namibias erzielen nach insgesamt sechs Jahre dauernden Gesprächen um eine Wiedergutmachung für den deutschen Völkermord an den Herero und Nama eine erste Einigung: Deutschland anerkennt den Völkermord, entschuldigt sich und will 1,1 Milliarden Euro Wiederaufbauhilfe leisten. Es gibt jedoch auch Kritik am Abkommen.