Kapitel 1

925 Words
"Du willst doch nicht springen, Liebes?" "Du kannst mich nicht davon abhalten." "Kann ich nicht? Und wenn ich dir sage, es gibt einen besseren Weg um deinem erbärmlichen Leben zu entfliehen?" "Ach ja, und der wäre?" "Ich kann dir alles geben was du willst. Ich kann dich beliebt machen, oder ich mache dich schlank und schön. Ich kann auch beides. Du musst es nur sagen." "Wer zum Teufel bist du?" "Du sagst es!" "Ach, läuft hier etwa gerade so ein Faust Ding ab? Du erfüllst mir einen Wunsch und dafür bekommst du meine Seele, oder was?" "So in etwa, ja." "Und wieso sollte ich so blöd sein und einwilligen?" "Was hast du denn zu verlieren? Du bist am Ende. Keine Freunde, scheiß Familie und wir wissen beide das du definitiv niemals einen Schönheitswettbewerb gewinnen wirst. Und die Intelligenteste bist du auch nicht wirklich." "Was habe ich von diesem Deal?" "Alles was du willst, Schätzchen." "Das heißt du könntest mich hübsch machen? Und beliebt?" "Kinderspiel!" "Und was hast du davon?" "Weißt du, ich kann dich gut leiden. Ich mache dir folgenden Vorschlag. Du bekommst von mir sechs Jahre voller Schönheit und Beliebtheit. Du könntest den Platz deines Bruders einnehmen. Und in sechs Jahren, hole ich mir dann was mir gehört. Deine Seele. Was sagst du? Haben wir einen Deal?" Wenn ich heute daran zurückdenke, wünschte ich beinahe ich wäre gesprungen. Aber damals hielt ich es für einen guten Deal. Ich meine, ich war kurz davor gewesen mich von einem Hochhaus zu stürzen, und dann taucht da plötzlich ein gutaussehender Junge auf, der mir ein tolles Leben für sechs Jahre anbot. Ich war 16, damals dachte ich noch nicht so über die Zukunft nach. Also willigte ich ein. Doch ein Deal mit dem Teufel soll gut überlegt sein. Denn wie er sagte, ich nahm den Platz meines Bruders ein. Ich war heiß, beliebt, charmant und witzig. Doch einen Haken gab es. Mein Bruder. Er existierte nicht mehr. Keiner konnte sich mehr an ihn erinnern, weder unsere Eltern noch irgendwer in der Schule. Ja er war vielleicht ein Arschloch gewesen, aber er war doch mein Bruder! Ich wollte den Deal rückgängig machen, doch Lucifer weigerte sich. Keine Annullierung möglich. Also beschloss ich, es ihm heimzuzahlen. Ich fing an alles zu lesen was ich über den Teufel raus finde konnte, und ich war erfolgreich damit. Ich fand heraus das der Teufel nicht das einzige Höllenwesen war, das auf der Erde war. Er hat überall Dämonen auf die Erde geschickt, die Chaos und Dunkelheit verbreiten sollen, um ihn zu stärken. Denn seine Macht lag in dem Chaos und dem Bösen der Menschheit. Also nahm ich mir vor in meinen letzten verbleibenden Jahren, bevor ich in die Hölle gehe, so viele Dämonen wie möglich dorthin zu schicken, um Lucifer zu Schwächen und ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Also lehrte ich mir selbst schwarze Magie und Exorzismus. Schließlich war meine Seele so oder so verloren. Und seither, jagte ich die Dämonen, zum großen Verdruss von Lucifer. Mein Name ist Cara Delani, Dämonenjägerin, Exorzist und Meisterin der dunkeln Künste. Was ich mache ist lebensgefährlich, doch was macht mir das schon aus. Ich habe meine Seele an den Teufel verkauft, also völlig egal was ich mache, ich bin bereits verdammt. Warum dann nicht die verbleibende Zeit nutzen? "Du rennst ja als wäre der Teufel hinter dir her." Ich verdrehte die Augen. "Du hältst dich selbst wohl für sehr witzig." Wie aus dem Nichts stand er neben mir und schlenderte mit den Händen in der Jackentasche neben mir her. Ich beschleunigte meinen g**g, doch er hielt leicht mit mir Schritt. Genervt blieb ich stehen. "Was willst du eigentlich noch hier? Falls du es vergessen hast, meine Seele bekommst du erst in vier Jahren!" "Nur mit der Ruhe, Liebes. Ich bin nicht wegen deiner Seele hier, ich finde bloß deine Gesellschaft amüsant." Ich schnaubte abfällig. "Klar doch." "Nein, das meine ich ernst. Ich kann dich gut leiden." Ich lächelte spöttisch. "Obwohl ich deine kleinen Lakaien nacheinander zurück in die Hölle schicke?" Er lächelte tückisch. "Ich gebe zu das ist ein klein wenig strapaziös, aber darüber kann man doch verhandeln. Wie wäre es mit einem weiteren Jahr?" Ich lachte verächtlich. "Vergiss es! Keine Deals mehr." Er sah mich unschuldig an. "Bist du dir sicher?" Ich würdigte ihm keine Antwort, sondern drehte mich um und ließ ihn stehen. Ich hörte ihn hinter mir schadenfroh lachen. Die restlichen zehn Minuten schwiegen wir. Jedenfalls schwieg ich, Lucifer neben mir summte vor sich hin, und das machte mich wahnsinnig. Doch ich gönnte ihm nicht die Genugtuung ihm das zu zeigen. Also versuchte ich ihn so gut wie möglich zu ignorieren. Ich atmete erleichtert auf als ich endlich mein Haus vor uns sah. Die Lichter waren Aus, also waren meine Eltern anscheinend nicht zuhause. War ja klar. Aber warum rege ich mich überhaupt darüber auf? Meistens muss ich bis spät in der Nacht wegbleiben und Dämonen jagen, das würde unnötige Fragen aufwerfen, also hatte ihre Abwesenheit auch was Gutes. Ich schloss die Tür auf und drehte mich noch ein letztes Mal um. Lucifer stand lässig an der Wand gelehnt da und sah mich mit einem schelmischen Lächeln an. "Soll ich noch mit reinkommen?", fragte er mich hämisch. Ich verkniffen es mir, ihm die Zunge rauszustrecken wie ein kleines Kind sondern beschränkte meine Antwort auf einen abwertenden Blick bevor ich ihm die Tür vor der Nase zuschmiss. Ich hörte ihn draußen noch kurz lachen, bevor es still wurde. Als ich aus dem Fenster sah, war er nicht mehr zu sehen.
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