Prost auf verdiente Strafe

Kapitel 1 Annika Ich folgte ihm. Das stimmt, ich folgte meinem Ehemann Jeff. Wenn man bedenkt, dass wir seit sieben Jahren verheiratet sind und seit elf Jahren zusammen sind, kam es mir nie in den Sinn, so etwas zu tun. Als Highschool-Süßhearts waren wir unzertrennlich und haben uns kurz nach dem Abschluss das Jawort gegeben, obwohl uns alle gesagt haben, wir sollten warten. Vielleicht hätte ich auf sie hören sollen. Ich liebte ihn und er liebte mich, also haben wir gesagt: „Scheiß drauf, lasst uns heiraten“ und sind in die Vollen gegangen. Es ergab keinen Sinn, irgendetwas Aufwendiges zu tun, weil unsere Eltern so dagegen waren, und wir sind schnell zum Standesamt gerannt, um durchzubrennen. Jeff und ich waren hoffnungslos verliebt und nichts konnte unseren unerschütterlichen Wunsch, den Rest unseres Lebens zusammen zu verbringen, erschüttern. Eventuelle Zweifel an unserer Beziehung dienten nur dazu, das Feuer des Erfolgs anzufachen. Unsere Karrieren waren durch das Jonglieren mit Teilzeitjobs und dem Vollzeitstudium während des College festgelegt und wir hatten alle eines Besseren belehrt. Oder so dachte ich zumindest. Nach sieben Jahren Ehe wurde ich von meiner besten Freundin und Kollegin, Kenzie, darüber informiert, dass Jeff mich betrogen hatte. Sie hat gesehen, wie Jeff mit einer anderen Frau herumgemacht hat, nicht irgendeine Frau, sondern jemanden Jüngeren und sehr wohlhabenden. Erst habe ich ihr nicht geglaubt. Ich habe ihr gesagt, sie irrt sich, aber die Fotos, die sie geschickt hat, haben eine Flutwelle von Emotionen ausgelöst, die drohte, mich zu ersticken und lebendig zu begraben. Mir kam es vor, als würde mein Herz mit langsamer Bewegung aus meiner Brust gerissen werden, während die Zeit stillstand und mich fast verspottete und meine Qual vertiefte. Ich dachte, die Welt würde mir einen kranken und grausamen Scherz spielen, aber das tat sie nicht. Es war definitiv er – mein Ehemann, die Liebe meines Lebens, der Mann, dem ich mich von ganzem Herzen hingegeben hatte – und er betrog mich. Ganz offen, noch dazu. Als sie mir detailliert alles erzählte, was sie öffentlich zwischen ihnen gesehen hatte, und wie er sogar seinen Ehering abgenommen hatte, würgte ich, während ich versuchte, die Galle zurückzuschlucken, die mir fast hochgekommen wäre. Seit jener Nacht, in der Kenzie mir alles offenbart hat, musste ich nüchtern werden, nachdem ich so lange betrunken vor Liebe war. Mit klarem Verstand begann ich endlich, die subtilen Veränderungen in Jeffs Verhalten zu bemerken. Obwohl es selten war, dass wir uns zu Hause sahen, habe ich nichts bemerkt, was mir merkwürdig vorkam, bis jetzt. Jeff kam häufiger spät nach Hause, ging früh zum Gericht und sagte, dass er einen bevorstehenden Prozess habe, über den er nicht sprechen könne, und er wurde ständig in sicheres Gewahrsam genommen, mehr als ein typischer Strafverteidiger. Genau. Jeff war ein Staatsanwalt und dazu noch ein mächtiger. Wie gesagt, gemeinsam haben wir Karriere gemacht. In der Vergangenheit konnte ich unser leeres Zuhause und das Fehlen von Intimität damit rechtfertigen, dass es etwas Natürliches ist, wenn zwei Menschen ein gewisses Maß an Erfolg erreichen. Schließlich hatten wir einen Pakt geschlossen, keine Kinder zu bekommen, bis wir mit unserer Karriere zufrieden wären. Blind vor meiner Verliebtheit hatte ich nie vermutet, dass Ärger drohte. Im Nachhinein waren die Warnsignale überall. Jeff blieb nicht spät im Büro oder wenn doch, dann war er bei ihr. Wir hatten unseren ersten ernsthaften Streit, nachdem ich ihn endlich mit seiner Untreue konfrontiert hatte. Er dementierte es natürlich, wie jeder Mann es tun würde, der ertappt wird, und verlangte Beweise von mir. Aber ich war dumm und habe die Fotos gelöscht, die Kenzie mir inmitten von Wut und emotionaler Not geschickt hatte. Es war das Einzige, was ich damals tun konnte, um mich von dem Schmerz zu distanzieren. Jeff stürmte aus dem Haus und sagte, dass ich den Verstand verloren hätte und er nicht dabeistehen müsse, während ich ihn beschuldigte, untreu zu sein. Meine Augen wurden trüb, aber ich ignorierte es, während ich mich mental auf den nächsten Schritt vorbereitete. Jeff weiß nicht, dass ich, sobald ich die Veränderungen und Lügen bemerkte, vorsorglich einen Tracker an seinem Auto angebracht habe. Verrückt, ich weiß. Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass ich nie gedacht hätte, dass ich diese Art von Ehefrau sein würde. Jeff hat mir nie einen Grund gegeben, an seiner Treue zu zweifeln. Stellen Sie sich also vor, wie dumm ich mich fühlte zu wissen, dass er mich betrogen hatte. Ich folgte ihm und jetzt stehe ich hier, direkt neben seinem Büro. Ich zog meine Schuhe aus, um das Geräusch meiner Schritte zu verbergen, während ich mich zu seinem Büro schlich. Es war spät und das Gebäude der Anwaltskanzlei war leer. Nur sein Büro war beleuchtet und ich konnte sofort sehen, dass die Tür angelehnt war. Vorsichtig schlich ich näher und je näher ich kam, desto lauter wurden die Geräusche - die Geräusche einer anderen Frau, die meinen Mann mit ihrem Stöhnen nachahmte, und die Geräusche seines Stöhnens. Tränen füllten meine Augen bereits. Ich war nicht dumm; ich wusste, was diese Geräusche bedeuteten. Der Klang meines Mannes, des Mannes, dem ich meinen Geist, Körper und Seele anvertraut hatte, der Liebe zu einer anderen, unmittelbar, nachdem er geschworen hatte, dass es niemanden anderen gab. Ich lugte durch den schmalen Spalt neben der Tür und da sah ich es: die beiden auf seinem Schreibtisch, völlig nackt und so miteinander verbunden, als wären sie ein Körper. Jeff und das mysteriöse Mädchen waren verschwitzt und küssten einander leidenschaftlich, ohne Sorgen. Mein Blick weitete sich angesichts des Schauspiels vor mir. Sie war eine zierliche Blondine und hatte ein Schmetterlings-Tattoo am unteren Rücken. Ich wollte mich übergeben, nein, ich musste mich übergeben, aber ich konnte meine Augen nicht davon abwenden, wie sie weiterhin einander leidenschaftlich verschlangen. „Schatz, mach es von hinten. Ich möchte, dass du mich von hinten fickst“, sagte das Mädchen. „Alles, was meine Engel will“, antwortete Jeff. Er zog sich zurück und drehte sie um und das war mein erster Blick auf ihr Gesicht. Sie war wunderschön und Kenzie hatte recht; sie war jung und ihre Art schien zu jemandem in ihren frühen Zwanzigern zu passen. Sie kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie nicht einordnen. Wo hatte ich sie schon einmal gesehen? Das war für mich jetzt nicht wichtig, zumindest nicht im Moment. Ich hatte meinen Beweis und ich beabsichtigte, ihn voll auszuschöpfen. Ich griff schnell nach meinem Handy, tat etwas, das ich nie gedacht hätte, dass ich es jemals tun würde, und machte Fotos. Ich machte Fotos von meinem Ehemann, wie er eine andere Frau auf seinem Schreibtisch fickte. Den harten Klumpen in meinem Hals schluckend, drohten meine Knie nachzugeben.Ich hätte wegschauen sollen, als ich fertig war, aber meine Füße konnten sich nicht bewegen. „Verdammt, ich komme“, hörte ich Jeff stöhnen. „Komm in mir, bitte. Komm in mir, Baby!“, flehte sie. Mir entwich das Blut aus dem Gesicht. Jeff ist nie in mir gekommen. Er sagte, er wollte niemals das Risiko einer Schwangerschaft eingehen, bevor unser Leben gut etabliert war. Aber selbst, nachdem wir uns in unsere Jobs eingelebt hatten, ist er immer noch nicht in mir gekommen. Würde er es wagen? Meine Frage wurde beantwortet, als ich ihn stöhnen hörte und sah, wie mein Ehemann in seine Geliebte ejakulierte. Sie keuchten schwer und ich sah, wie er aus ihr herauszog und hinunterschaute. „Mmmm … Ich liebe es, meinen Samen aus dir tropfen zu sehen, Engel. Es ist so sexy“, sagte er mit heiserer Stimme zu ihr. „Ich liebe dich, Jeff. Ich liebe dich so sehr“, platzte sie in der Hitze des Moments heraus. „Ich dich auch, meine süße Sadie.“ Autsch. Ich schwöre, ich habe mein Herz erneut brechen gefühlt. „Wenn du mich lieben würdest, würdest du dich endlich von deiner Frau scheiden lassen und mich heiraten“, insistierte sie. Also wusste sie, dass er verheiratet war und war trotzdem mit ihm zusammen. Diese verdammte Hure. Mein Schmerz verwandelte sich sofort in Wut. „Noch nicht, mein Schatz. Es gibt noch ein paar Dinge, um die ich mich mit ihr kümmern muss“, sagte er. „Na dann beeil dich und kümmere dich darum. Ich will schon mit dir zusammen sein.“ „Wir sind schon zusammen. Meine Frau ist nur ein Hindernis. Lass mich ein paar Hürden mit ihr nehmen und dann sind es du und ich.“ Vor Wut über seinen Verrat kochte ich vor Wut, so sehr, dass meine Zähne klapperten. Mir war vollkommen bewusst, was er erledigen musste, und es ging um das Penthouse, in dem wir lebten, das Penthouse, das ich auf meinen Namen gekauft hatte. Er wollte das Penthouse und seine Gier würde dort nicht aufhören. Ich wusste, er wollte die Urkunde für die Praxis, die ich mit Kenzie eröffnet hatte. Dieser Bastard plante, mir nichts zu hinterlassen, während er alles nahm. „Entschuldigung, lieber Ehemann, aber du kannst noch etwas erwarten, wenn du denkst, dass du damit davonkommen kannst.“