Kapitel 1-2

1821 Words
Ich brauchte mir nicht von einem Mann sagen zu lassen, was ich tun durfte und was nicht. Ich war noch nicht bereit, mich niederzulassen und zu einer Baby-Maschine für einen Alien zu werden, solange es da draußen Leute gab, die mich brauchten, die ich retten konnte. So, wie ich meine Eltern nicht hatte retten können. „Wer hat etwas von einem Gefährten gesagt? Ich dachte, wir reden hier von heißem s*x, Schwester. Und der da brüllt geradezu, so heiß ist er.“ „Wenn ich einen Gefährten wollte, hätte ich mich zum Interstellaren Bräute-Programm gemeldet“, fügte ich hinzu, um meine Position völlig klarzustellen. „In Ordnung, aber du hattest doch schon mal ein schlichtes Techtelmechtel? Auf der Erde? Zumindest eines?“ Ich schenkte ihr zur Antwort nur ein Schulterzucken. Die Erde lag hinter mir. Was ich dort getan hatte, war für mein jetziges Leben irrelevant. Auch wenn ich sagen musste, dass ich noch nie ein feineres Musterexemplar von XY-Chromosomen präsentiert bekommen hatte als diesen kämpfenden Atlanen. Plötzlich jubelte die Menge, viele standen auf, manche hoben die Hände an den Mund und riefen Parolen. Die beiden Kämpfer in der Arena fingen an, hin und her zu laufen. Ich wusste nicht, wie ein Kampf hier ablief, was die Regeln waren. Es gab keinen Ring, keine Seile, keine Hocker in der Ecke. Es gab auch keinen Mund- oder Kopfschutz. Keinen Schiedsrichter. „Also?“, fragte Monika, und ich dachte an ihre eigentliche Frage. „Ja, ich hatte ein paar One-Night-Stands“, antwortete ich, als wäre es seltsam, wenn das nicht so gewesen wäre. „Nichts allzu Wildes.“ Sie lachte und deutete auf den Atlanen, der sich nun in die Arenamitte bewegte. „Das liegt daran, dass es so etwas Wildes wie ihn auf der Erde gar nicht gibt.“ Sie hob die Hand und fächelte sich selbst Luft zu. Nein, das gab es nicht. Die beiden Krieger blieben auf Distanz, etwa fünf Schritte lagen zwischen ihnen, und umkreisten einander. Ich konnte die Muskeln im Rücken des Atlanen spielen sehen, seine Schultern sich zusammenziehen und lockern, während er die Arme vor sich schwenkte. Trotz ihrer Größe und Masse waren ihre Füße auf dem Erdboden ganz leise. Das hier waren keine Neulinge an der Akademie, frisch und unschuldig und begierig darauf, zu zeigen, wie clever und wagemutig sie angeblich waren. Nein, diese beiden waren dem Hive persönlich begegnet, hatten zu viel gesehen, und waren höchstwahrscheinlich desillusioniert, finster an den Kanten und erbarmungslos. Der Prillon-Krieger war gutaussehend, auf seine Weise. Groß. Muskulös. Konzentriert. Aber ich nahm ihn kaum wahr, denn ich konnte meine Augen nicht von dem Atlanen abwenden. Von meiner Koalitions-Ausbildung wusste ich, dass sie aneinander Maß nahmen, ihre dominante Haltung und andere verräterische Eigenheiten kennenlernten. Sie redeten miteinander, und ihre tiefen Bariton-Stimmen ließen meine p***y vor Hitze zusammenzucken. Seine Stimme. Gott. Ich lehnte mich vor und versuchte, ihre Worte zu verstehen. Die Drohungen. Die Herausforderung. Für gewöhnlich empfand ich keinen Genuss bei körperlicher Gewalt, aber ich musste mir auf die Schenkel klatschen, um mich davon abzuhalten, aufzustehen und dem Atlanen entgegenzubrüllen, dass er ihn fertig machen sollte. Ich wusste, dass mein Atlane eine gute Figur machen würde. Seine Größe. Seine Kraft. Die Intensität in seinen Augen. Ich wollte, dass er mächtig sein würde. Ich brauchte es, dass er atemberaubend sein würde. Dieses Bedürfnis schockierte mich, aber es pulsierte durch meine Adern wie sanfte Stromschläge. Wie ein Puls. Und ich konnte meine Augen nicht abwenden. Ich hielt die Luft an und wartete auf den ersten Angriff. Es war ein vielversprechendes Match. Der Atlane war so weit im Kreis gelaufen, dass er uns wieder zugewandt war. Seine Augen waren auf den Gegner gerichtet, laserscharf. Sein linkes Bein war vorne, die linke Hand oben, mit offener Handfläche, und die Rechte war unten und schützte seine Mitte. „Ja! Komm schon, los! Tu es!“ Die Worte platzten mit einer Gewaltbereitschaft aus mir hervor, die mich schockierte. Ich wollte hören, wie seine Faust auf das Fleisch des Prillonen klatschte. Ich nahm an, dass ich ein wenig den Verstand verlor, vielleicht übertrieben reagierte wegen all dem Stress, unter dem ich in den letzten Monaten gestanden hatte. Aber ich fühlte mich wild. Völlig außer Kontrolle. Ich brauchte die Genugtuung, zuzusehen, wie mein Atlane seinen Gegner zu Brei schlug. Meine p***y wollte es auch, so heiß und scharf, dass ich vor Begehren pochte. Als wäre dies ein Vorspiel, und nicht ein Kampf in einer Arena auf einem Planeten, der gewissermaßen einer außerirdischen Gefängniskolonie gleichkam. Aus irgendeinem Grund blickte er hoch in die Tribüne. Er lächelte, sagte etwas zu dem anderen Kämpfer. Ich musste die Worte nicht erst hören, um zu wissen, dass es etwas Provokatives war, und ich wünschte, ich hätte es hören können. Richtig oder falsch, ich wusste, dass es mich antörnen würde. Er blickte noch einmal hoch in die Zuschauermenge, aber diesmal traf sein Blick auf meinen. Hielt ihn. Mein Herz machte einen Sprung. Es war ein seltsames Gefühl. Es war, als wenn man mit einem Auto über eine Bodenwelle fährt, das fallende Gefühl einem einen heißen Schauer durch den Körper jagt und einem der Schweiß auf die Stirn tritt. „Heilige Scheiße“, raunte Monika. Ich spürte, wie sie mich am Ellbogen packte, die Finger in mir vergrub, aber ich drehte den Kopf nicht herum. Ich konnte gar nicht. Diese dunklen Augen blickten zu mir. Sahen mich. Hielten mich gefesselt. Mein Atem stockte mir in der Lunge. Meine Brüste waren schwer und heiß, und ich konnte mich nicht bewegen. „Ähm, Dahl. Er schaut dich direkt an.“ Was du nicht sagst. Der Atlane, der offenbar seine Betäubung über meinen Anblick abgeschüttelt hatte—was lachhaft war, denn ich sah in meiner schlichten Uniform, das Haar zu meinem üblichen tief sitzenden Pferdeschwanz zusammengebunden, nicht gerade aufregend aus—fing wieder an, sich zu bewegen, zu kreisen, aber er mich beobachtete weiterhin. Mich! „Er wird sich noch Prügel einfangen, wenn er sich nicht bald auf das Match konzentriert“, raunte ich. Ich biss mir auf die Lippe, machte mir plötzlich Sorgen um den Kerl. Ablenkung konnte er im Moment wirklich nicht gebrauchen. Meinen Eierstöcken gefiel es allerdings, dass ich seine Ablenkung war. Meine p***y zuckte, meine Nippel wurden hart davon, wie er mich anblickte. Gott, es war mächtig. Fühlten sich so die Everianer, wenn ihr Mal erwachte? Nein, das hier war anders. Ich spürte es nicht in meiner Seele. Das hier spürte ich in allen meinen weiblichen Körperteilen. In jedem einzelnen. Das hier war pure l**t. Ich war von ihm erregt. Ernsthaft angetörnt. Ich wollte ihn. Nicht für immer, sondern um dieses Sehnen loszuwerden. Und wenn er überall so groß war, wie Monika gescherzt hatte, dann würde es ein Wahnsinnsritt werden. Ich hatte ja zwölf Stunden vor mir, die ich nicht im Dienst war und keine Verpflichtungen hatte. Kein Unterricht, keine Missionen für den I.C. Nichts als Freizeit, in der ich dieses Sehnen erleichtern konnte, das mit jeder Sekunde anwuchs. Und ich wollte, dass der Atlane sich für mich darum kümmerte. Falls er nicht zuerst auf der Krankenstation landete. Der Prillone stieß ein Brüllen aus und griff an. Ich sog den Atem ein, als er losstürmte, Fäuste im Anschlag. Der Atlane wandte den Blick nicht von mir ab, nicht bis zur allerletzten Sekunde, als er wie ein Blitz zuschlug. Das Krachen und Knirschen von brechenden Knochen konnte man sogar über das Gejohle der Menge hinweg hören. Blut spritze aus der Nase des Prillonen, während er wie eine hohe Fichte im Wald zu Boden fiel. Seine Arme hoben sich nicht, um seinen Fall abzubremsen, was ein Anzeichen dafür war, dass er umgehend bewusstlos geschlagen worden war. Ein Schlag. Und mehr brauchte es nicht. Der Kampf war vorbei. Der Atlane holte tief Luft, stieß sie aus, und ich konnte zusehen, wie dabei seine Bauchmuskeln spielten. Er warf einen raschen Blick auf den Prillonen, dann zu den Sanitätern, die bereits auf den gefallenen Krieger zuliefen, dann blickte er zu mir zurück. Er schritt quer durch die Arena und an den Rand der Tribüne, schnurstracks auf mich zu, als wären wir mit einem Draht miteinander verbunden. Die Menge teilte sich wie das rote Meer vor Moses, und sie drehten sich herum, um zu sehen, was die Aufmerksamkeit des Atlanen erregt hatte. Hinter ihm wurde der Prillone versorgt, und ich konnte sehen, wie er zu sich kam, während sein Blut den Boden tränkte. Sein Kiefer stand in einem merkwürdigen Winkel ab, er war offensichtlich gebrochen. Aua. „Ähm, Dahl, jetzt starrt er dich so richtig an.“ Ich blickte auf die anderen, die hier waren, um sich den Kampf anzusehen. Auch sie blickten alle auf mich. Als ich wieder auf den Atlanen blickte, hatte er die Hand gehoben und krümmte einen Finger. Winkte mich zu sich. Ich schluckte. Hörbar. Meinte er wirklich mich? Ich blickte mich um. Aller Augen waren auf mich gerichtet, warteten ab, was ich tun würde. Ach du Scheiße. Auf mich allein. Ich bildete mir das also nicht ein. Monika gab mir einen Schubs, und ich taumelte vorwärts. „Geh schon, Mädel!“ Ich stieg eine Reihe weiter nach unten, ihm entgegen, und blickte zu Monika zurück. Sie hatte ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht. „Tu nichts, was ich nicht auch tun würde. Also nein, nicht wirklich. Tu einen ganzen Haufen Dinge, die ich nicht tun würde.“ Sie nickte und ermunterte mich, dem Atlanen zu folgen. Ich leckte mir die Lippen, blickte wieder auf den Atlanen. Oh ja, ich wollte ihn, und er wollte ganz offensichtlich auch mich. Seine Haut glänzte vor Schweiß, was jeden Einzelnen seiner wohl definierten Muskeln betonte. Er drehte seine Hand herum, streckte sie mir entgegen und sagte mir ohne Worte, dass ich sie nehmen sollte. Ich stieg die Reihen hinunter, eine nach der anderen, bis ich ihm gegenüberstand. Er war so verdammt groß, mehr als einen Kopf größer als ich, eher zwei. Er stieß wohl Pheromone in Wellen aus, denn ich wollte nichts mehr, als seinen Nacken zu lecken und seine salzige Haut zu schmecken. Meine Handflächen über seinen Oberkörper gleiten lassen, hinunter an seinen Hosenknopf. Seinen Schwanz packen, ihn streicheln. Ihn beherrschen. Ich wollte ihn besitzen. Ihn liebkosen. Ihn reiten. Ich wollte ihn, im Ganzen, nur für mich allein. Dass er mich füllte. Zum Betteln brachte. Mich zum Kommen brachte, auf seinem riesigen— Er hob seine Finger, strich mir über die Wange, und ich hielt den Atem an. Das Gefühl seiner zarten Liebkosung war unbeschreiblich und überraschend angesichts seiner Größe. „Meins“, sagte er mit lauter Stimme, als würde er jeden in Hörweite wissen lassen wollen, dass ich vom Markt war. Ich dachte an die enttäuschten Blicke, die wohl gerade die Gesichter der beiden Prillon-Krieger hinter mir zierten, und unterdrückte ein Grinsen. Fürs Erste, für diese Nacht, gehörte er ganz mir. Also legte ich meine Hand in seine, bereit für eine wilde Nacht mit einem Atlanen—und hoffentlich auch mit seinem Biest.
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