Aber bei ihm war mir das egal. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und ließ mich von ihm ansehen, während ich an seinem Hemd zerrte. Sekunden später war es verschwunden, zusammen mit dem Rest seiner Kleidung, und ich bedankte mich bei den Traumgöttern der Nacktheit. Große, harte Muskeln, kraftvoller Körperbau, dunkles Haar. Mein Superman. Und dann war da noch sein Schwanz...
Wie ich es gewollt hatte, drückte er mich nach hinten, und plötzlich erschien eine harte, glatte Wand hinter meinen Schultern, solide und kalt und unzerstörbar. Ein Raum bildete sich um uns herum, und ich blinzelte langsam, bemerkte die kahle Umgebung kaum. Ein Bett. Ein Stuhl. Sehr zweckmäßig eingerichtet. Militärisch. Keine weichen Kissen oder dicken Teppiche auf dem Boden. Keine Farben, keine Blumen oder Bilder, oder auch nur ein Muster auf der Bettwäsche.
Schwarz. Grau. Braun.
Ich wollte gerade etwas dazu sagen, aber Kjels Kopf senkte sich an meine Brust und ich schloss die Augen, zog ihn an den Haaren enger an mich, forderte mehr. Seine Hände fuhren über meinen Hintern, auf meine feuchte Mitte zu, und er schob zwei Finger in mich hinein ohne Ankündigung oder Warnung. Mein Rücken streckte sich durch, und ich stöhnte auf bei dieser wunderbaren Vereinnahmung. Ich war eng, und seine Finger waren groß. Ich spürte alles, den Druck und die Krümmung dieser geschickten Finger.
Ich kam an Ort und Stelle. Meine p***y zog sich um ihn herum zusammen wie eine Faust.
„Tu es“, hauchte ich. Wer war diese Frau, in die ich mich verwandelt hatte? „Fick mich. Gott, fick mich doch einfach.“
Als hätte er sich bisher noch zurückgehalten und seine Zügel würden gerade reißen, zog er seine Finger aus mir heraus, packte mich an den Hüften, um mich höher über seinen Schwanz zu heben, und dann hielt er inne und blickte mir in die Augen. „Wo bist du?“
Ich blinzelte langsam, bewegte die Hüften, um mich auf seinen steinharten Schaft zu senken. Warum hörte er gerade jetzt auf? Warum wollte er reden? „Was?“ Ich wand mich, aber er hielt mich gegen die Wand gedrückt, mit seiner harten, muskulösen Brust und seinen Armen am Fleck gefangen. Ich spürte die glitschige Nässe meiner Erregung auf meinen Hüften, wo seine Finger waren.
„Wo bist du, Lindsey?“
Mein benommener Geist konnte sich aus seinen Worten keinen Reim machen. „Ich träume.“ Was sonst. Ich warf meinen Kopf zurück, gegen die Wand hinter mir, und stöhnte seinen Namen. „Kjel. Bitte. Tut es. Ich will dich. Bitte.“
Betteln. Ich bettelte. Aber ich hatte mich noch nie zuvor so gefühlt. Noch nie. Das Muttermal auf meiner Hand brannte, und er hob mir beide Handgelenke über den Kopf, während ich auf seinen riesigen Schwanz hinunter glitt. Ich war feucht, so feucht, aber er war riesig, und ich keuchte auf. Schluchzte geradezu. Verschob meine Hüften, um mehr aufzunehmen. Er öffnete mich, füllte mich tief, dann noch tiefer.
Er stöhnte, als er mich füllte, und ich hob den Kopf, um ihn zu küssen. Aber er blickte nicht mich an, sondern hoch zu meinen Händen. Er hielt meine Handgelenke mit einer Hand fest und zeichnete mit der anderen mein Muttermal nach. Die Berührung schickte scharfe Luststrahlen direkt in meinen Kitzler, bis ich mich aufbäumte und aufschrie.
Er pumpte in mich hinein, hart und schnell, vergrub sein Gesicht in meinem Hals, als würde er mich riechen wollen, einatmen, mich in seine Lungen aufnehmen. Aber das konnte er nicht. Nicht hier. Es gab hier nichts von mir oder ihm zu riechen. Nichts zu schmecken. Ich fühlte mich zugleich geschätzt und betrogen. Ich konnte den Duft der Wildblumen in meinem Lieblings-Shampoo riechen, die nasse Hitze meiner p***y, die ihn ritt. Aber das war’s auch schon. Ich konnte ihn nicht riechen. Der Traum erlaubte mir nicht, ihn zu schmecken. Ihn zu riechen. Gott, ich wollte ihn am ganzen Körper ablecken, meine Wange an seine Brust schmiegen und seinen Geruch über meine Haut reiben.
Ich fragte mich, wie er wohl roch. Nach Kiefer und Brennholz? Moschus? Wie mein liebstes Rasierwasser, nach Teakholz und Ingwer?
Er verschränkte seine Finger mit meinen, eine so ungewöhnliche und romantische Geste, so seltsam, dass ich befürchtete, davon aufzuwachen. Nicht jetzt. Bitte, bloß nicht jetzt.
„Lindsey“, sprach er erneut meinen Namen und biss mit den Zähnen sanft in meinen Halsansatz. Dieser zusätzliche Reiz trieb mich über die Grenze, und ich zerbarst in tausend Stücke. Das Zucken meiner p***y zog ihn tiefer in mich hinein, drückte ihn unbarmherzig zusammen, bis auch er die Kontrolle verlor und aufstöhnte, mich füllte, sein heißer Samen in mich spritzte wie Lava.
Ich konnte die Hitze spüren, die mein Inneres benetzte. Und ich wollte mehr. Dieser Traum reichte mir nicht.
Etwas stieß mich an, und mein ganzer Körper machte einen Ruck zur Seite.
„Nein!“, schrie Kjel, aber es war zu spät. Die Traumzeit war vorbei. Irgendetwas passierte gerade mit mir, und ich musste verdammt nochmal aufwachen.
Ich versuchte, ihn zu küssen und mich zu verabschieden, aber er verblich zu schnell.
Ich blinzelte langsam, öffnete die Augen und drückte die Tränen hinunter. Er war fort, und diese Tatsache tat mir viel mehr weh, als sie sollte. Ich war wieder alleine. Nicht alleine im Sinne von: ich hatte keinen Freund oder Mann, mit dem ich mein Leben teilen konnte. Nein, alleine im Sinne von: ich reiste durch das All, Lichtjahre entfernt von meinem verletzten Kind. Mit jeder Sekunde weiter und weiter entfernt.
Natürlich war ich da im Moment nicht gerade emotional stabil. Ich hatte eine Scheißangst, und ich brauchte jeden Funken Mut, den ich hatte, um zu tun, was ich tun musste. Ich musste meinem Sohn helfen. Ich musste meinen Auftrag erfüllen und zur Erde zurückkehren. Ich hatte mich mit zwei Nebenjobs und vielen Opfern durchs Publizistik-Studium gekämpft. Und was hat es mir eingebracht? Ich war pleite. Und verzweifelt auf der Suche nach Hilfe für meinen Sohn. Steckte ich in einem Frachtcontainer auf einer fremden Welt, die von wilden Kriegern und Killern bewohnt wird?
Jeder Traum war besser als meine Realität. Aber Kjel, der Jäger, ließ mein Herz schmerzen und meine p***y trauern. Er hatte mich etwas anderes fühlen lassen als nur Angst und Hoffnungslosigkeit. Er hatte mir das Gefühl gegeben, beschützt und geborgen zu sein. Geliebt. Er war kraftvoll, stark genug, dass ich mich anlehnen konnte, dass er meine Bedürfnisse annehmen und sie mir nicht verübeln konnte. Aber Kjel existierte nicht. Er war nur ein Mann aus einem Traum, und das tat so weh. Warum war mein Gehirn so grausam zu mir?
Ich starrte auf die Anzeige auf der Koalitions-Uniform, mit der ich ausgerüstet worden war. Die Verschwörer auf der Erde hatten mich mit allem ausgestattet, was ich ihnen zufolge brauchen würde. Selbst mit der bizarren Technologie, die mir meine Körperausscheidungen entzog, sodass ich nie auf die Toilette müssen würde, solange ich in Reichweite ihrer Transporter-Technologiestationen blieb. Das war eine der schlimmsten „Untersuchungen“ meines Lebens gewesen. Wie beim Frauenarzt, aber mit Weltraumdildos, die mir Alien-Spielzeug in den Körper implantierten. Ein kalter, gruseliger Schauer durchzog mich, als ich mich an den kalten, klinischen Blick der Ärztin erinnerte, die mir das Zeug zur Vorbereitung auf meine Reise hineingeschoben hatte.
Und somit hatte ich darüber auch wieder genug nachgedacht.
Mit einem zittrigen Atemzug schloss ich die Augen und bemühte mich, stattdessen an Kjel zu denken, an der l**t festzuhalten, die immer noch durch meinen Körper rauschte. Meine p***y war geschwollen und heiß, das Pulsieren meines Orgasmus wie Nachbeben in meinem Inneren. Meine Hand brannte, und ich rieb sie durch die Handschuhe hindurch, die ich trug. Ich fragte mich, ob das Mal auf meiner Handfläche wirklich rot war, oder ob es eine seltsame, nachhallende Täuschung war, die mein Geist heraufbeschworen hatte, um mich zu quälen.
Mein Traummann war fort. Der Alptraum über den gebrochenen Körper meines Sohnes war fort. Und die Realität? Die Realität bestand darin, auf das Innere eines Frachtcontainers der Koalitionsflotte zu starren. Nein, es war nicht stockfinster. Nein, es war nicht erdrückend. Ich hatte mich an den Geruch von Erde und Bäumen gewöhnt, hier in meiner Ecke, wo ich einen bequemen Stuhl hatte, der fest verankert war. Ich hatte Essen, Wasser und Licht.
Es war nicht ideal, aber sie hatten mir eine Pille gegeben, damit ich schlafen konnte. Ich fühlte mich ruhig—zu ruhig—und ich hatte den Verdacht, dass diese besondere Pille ein wenig zu gut gewirkt hatte. Ich hatte schon immer empfindlich auf Medikamente reagiert. Die wollten wahrscheinlich nicht, dass ich auf halbem Weg ausflippte, aber zugegebenermaßen wollte ich das auch nicht.
Wenn ich lange genug darüber nachdachte, wohin ich unterwegs war—was ich tun musste—wäre es ein Leichtes, meinen verdammten Verstand zu verlieren. Ich blieb ruhig, schlief, vertrieb mir die Zeit mit einem Tablet voller Filme. Das perfekte zweitägige „Faulenzer-Fest“, solange ich nicht darüber nachdachte, dass ich gerade mit Lichtgeschwindigkeit in einem Frachtschiff durchs Weltall schoss.
Achtundvierzig Stunden war ich schon in diesem Würfel eingeschlossen. Ja, ich war vollständig mit Koalitions-Tarnrüstung und Helm ausgerüstet. Die Ärztin mit den zusammengekniffenen Augen im Abfertigungszentrum in Miami hatte mir versprochen, dass ich mit den Luft- und Stromaufbereitern, die in den Anzug eingebaut waren, zwei Wochen lang überleben konnte. Viel länger als die zwei bis drei Tage, die die Reise in Anspruch nehmen würde.
Aber ich war mir nicht sicher, ob ich dem Weib trauen konnte. Mein Kopf tat immer noch weh, wo sie mir eine Nadel in den Schädel gejagt hatte, um mir eine sogenannte neuronale Prozessor-Unit einzupflanzen, ein Gerät, mit dem ich angeblich sogar die Alien-Sprachen verstehen würde, die mir auf meinem Reiseziel unterkommen würden: dem Gefängnisplaneten, der nur als „die Kolonie“ bekannt war.
Die Kolonie war so etwas wie ein schmutziges kleines Geheimnis, von dem niemand wissen sollte. Ein paar Erdensoldaten hielten sich laut Berichten dort auf, von der eigenen Regierung wie Dreck weggeworfen. Vor ein paar Monaten hatte Senator Brooks aus Massachusetts Nachricht erhalten, dass sein Neffe, ein Navy SEAL, der sich freiwillig zur Koalitionsflotte gemeldet hatte, unter mysteriösen Umständen auf dieser weit entfernten Welt umgekommen war. Und Captain Brooks hatte anscheinend irgendwo da draußen im Krieg noch einen Bruder.
Der Senator liebte seine Schwester, und die liebte ihre Söhne. Die Familie Brooks war wohlhabend und einflussreich, mit einer stolzen Militärgeschichte, die bis in den US-Bürgerkrieg zurückreichte. Mama Brooks war außer sich vor Wut gewesen, als ihre Söhne sich zur Koalitionsflotte gemeldet hatten. Und jetzt, wo einer von ihnen noch da draußen war und der andere unter mysteriösen Umständen gestorben...nun, da wollte sie Antworten.
Und sie war gewillt, für diese zu zahlen. Zahlen. Drohen. Schmeicheln. Fordern. Sie war gewillt, meinem Sohn etwas anzutun, um die Wahrheit über ihren zu erfahren. Ich konnte die Liebe einer Mutter nachvollziehen, den schonungslosen Schmerz, den sie mit sich brachte. Ich hatte zugestimmt, den Auftrag anzunehmen. Nicht, weil ich wollte, sondern weil es Wyatt noch mehr Schmerzen bereiten würde, es nicht zu tun. War ich aber erfolgreich, würde das für seine Operationen bezahlen und dafür, sie von den besten Ärzten, die die Familie Brooks sich leisten konnte, durchführen zu lassen.
Und leisten konnte sie sich viel.
Dafür musste ich nichts weiter tun, als ihnen die Wahrheit über die Gefängniskolonie zu liefern. Über das verseuchte Fleisch unserer Krieger. Die Wahrheit darüber, was mit unseren Militärkräften passierte.
Captain Brooks hatte seinem Land gut gedient, dann hatte er sich freiwillig dazu gemeldet, als Koalitionskämpfer ins All zu ziehen und den mysteriösen Feind zu bekämpfen, den noch niemand gesehen hatte. Den Hive. Gerüchte und Verschwörungstheorien waren überall. Aber diese Kreaturen waren angeblich furchterregende Wesen direkt aus Star Trek. Monster, die so schrecklich waren, dass die Regierungen der Erde beschlossen hatten, die Bedingungen der Koalition zu erfüllen und Bräute und Krieger zu schicken, um uns vor einer Hive-Invasion zu beschützen.
Viele Leute glaubten nicht, dass der Hive existierte. Glaubten, dass das Ganze eine Regierungsverschwörung war, eine Vertuschungsaktion, ein Weg, Menschen einer geheimnisvollen Alien-Macht zu opfern, ohne Unruhen auszulösen. Manche meinten, unsere Freiwilligen waren nicht mehr als Vieh auf der Schlachtbank. Die Informationen, die von den Nachrichtensendern verbreitet wurden, waren vage. Keine Bilder von diesen Hive waren je veröffentlicht worden. Sie waren nur die Bösewichte im All, weit weit weg, mythische Kreaturen, die uns nichts anhaben konnten. Aber das schien nur das zu sein, was die Regierung uns wissen lassen wollte. Menschen in Machtpositionen argumentierten, dass die Wahrheit darüber, was da außerhalb unserer Atmosphäre, hinter dem Mond und außer Reichweite unserer Space Shuttles vor sich ging, eine Massenpanik auslösen würde. Ausschreitungen. Chaos in den Straßen.