15-1

2024 Words

15 Jahr um Jahr verging. Röschen wuchs heran, körperlich und geistig gar seltsam ausstaffiert – mit Regulas abgelegten Kleidern, mit Mansuets wunderlichem Wissenskrame. Die ärmste Genossin eines reichen Hauses, besaß sie nichts zu eigen; als Kind auch nicht ein Spielzeug, später keine von all den kleinen Herrlichkeiten, die, so wertlos und so wert gehalten, ein Mädchenzimmer schmücken und ein Mädchenherz erfreuen. Mansuet sparte wie ein Hamster: »Für ihre Zukunft.« Jetzt, meinte er, brauche sie nichts. Und Bozena gab ihm von ganzem Herzen recht. »Man tut ihr nichts Gutes. Sie soll sich nur gewöhnen zu entbehren.« Aber Röschen entbehrte nichts, weil sie niemals etwas besessen hatte und weil ihr jede Gelegenheit zum Vergleiche mit andern fehlte. Sie hatte nur eine Sehnsucht und auch diese

Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD