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Ritter, Thronerbe, Prinz (Für Ruhm und Krone – Buch 3)

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„Morgan Rice hat eine brillante neue Fantasy-Serie geschaffen, die uns in das Reich von Ehre, Mut und Magie entführen wird. Morgan ist es gelungen eine neue Generation von Charakteren zu schaffen, die uns auf jeder Seite in Atem halten wird... Eine Empfehlung für alle Leser, die gut geschriebene Fantasy zu schätzen wissen.“

--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (zu Aufstand der Drachen)

Nach dem ersten Buch SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN ist RITTER, THRONERBE, PRINZ das dritte Buch der Bestseller Fantasy-Reihe FÜR RUHM UND KRONE von Morgan Rice.

Die siebzehnjährige Ceres, ein schönes aber armes Mädchen aus der Reichsstadt Delos, treibt auf offener See in Richtung der geheimnisvollen Insel jenseits des Nebels, um dort auf ihre bisher unbekannte Mutter zu treffen. Sie ist bereit, noch mehr über ihre Kräfte zu lernen und ihrer Vorbestimmung, Kriegerin zu werden, zu folgen. Doch wird ihre Mutter dort wirklich auch sie warten? Wird sie ihr alles Notwendige beibringen? Und wird Ceres erfahren, wer sie wirklich ist?

In Delos glaubt Thanos unterdessen, dass Ceres Tod sei und findet sich verheiratet an der Seite Stephanias wieder. Er verstrickt sich immer mehr in die Machenschaften eines Hofes, dem er nicht entkommen kann und in die Intrigen einer Familie, die er verabscheut. Schließlich findet er sich inmitten der ausbrechenden Revolution wieder, die in einem gewagten Angriff auf das Stadion mündet. Er ist der einzige, der sie entweder aufhalten oder zum Erfolg führen kann und so muss er entscheiden, ob er sein Leben aufs Spiel setzen will.

Durch den fortschreitenden Zusammenbruch des Reichs tauchen auf allen Seiten Feinde auf. Mordversuche bei Hofe sind an der Tagesordnung und Thanos weiß nicht, wem er noch trauen kann. Er ist gefangen in einem Spiel aus Bauernopfern und Königen, aus Verrätern und Königinnen und wieder könnte es Ceres sein, die dazu bestimmt ist, all das zu verändern.

Doch nach einer Reihe tragischer Missverständnisse scheint ihnen ihre schicksalhafte Liebe durch die Finger zu rinnen.

RITTER, THRONERBE, PRINZ erzählt die heldenhafte Geschichte von tragischer Liebe, Rache, Betrug, Ehrgeiz und Schicksal. Dank seiner unvergesslichen Charaktere und der nervenzerreißenden Action entführt uns auch Buch 2 in eine Welt, die wir nie wieder vergessen werden und durch die wir uns wieder neu in das Fantasy-Genre verlieben werden.

„Eine mit Spannung geladene Fantasy die mit Sicherheit Fans früherer Morgan Rice Romane sowie des Vermächtnis-Zyklus von Christopher Paolini gefallen wird. Anhänger der Jugendliteratur werden dieses neuste Werk von Rice verschlingen und nach mehr verlangen.“

-- The Wanderer, A Literary Journal (in Bezug auf Der Aufstand der Drachen)

Buch 4 aus der FÜR RUHM UND KRONE Reihe erscheint bald!

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KAPITEL EINS
KAPITEL EINS Auch wenn nicht alle Augen Delos’ auf ihn gerichtete gewesen wären, hätten Thanos’ Nerven an seinem Hochzeitstag blank gelegen. Er stand neben dem Altar, den man in dem größten Festsaal des Schlosses aufgebaut hatte. Auf wundersame Weise schaffte er es, stillzustehen – doch letztlich hatte er dies wohl seiner Soldatenausbildung zu verdanken, denn dort hatte er gelernt, keine Angst zu zeigen. Er spürte, wie sich sein Magen verkrampfte beim Anblick all der Menschen vor ihm. Thanos ließ den Blick über den Menschen schweifen während er auf seine Braut wartete. Die Festhalle quoll nur so vor weißer Seide über, Diamanten blitzten und es gab kaum einen Fleck, der nicht glitzerte. Selbst die Bediensteten des Adels trugen Kleider, die die meisten Kaufmänner hätten vor Neid erbleichen lassen. In Samt und Seide gehüllt und mit Gold und Silber behangen wirkten die Adligen selbst wie einer Heldendichtung entsprungen. Thanos war das alles zu viel; doch hatte er sich in die Vorbereitungen nicht einmischen dürfen. Der König und die Königin hatten entschieden, dass Delos’ Adel die Hochzeit bekommen sollte, die er brauchte und ein Weniger an Perfektion wäre eine Beleidigung gegenüber der Braut gewesen. Er blickte zu ihnen hinüber: König Claudius und Königin Athena saßen auf ihren aus Eisenholz geschnitzten und in Blattgold gefassten Thronen. Sie strahlten vor Stolz und waren offenkundig erfreut, dass er ihre Brautwahl akzeptiert hatte. Der Hohepriester in seinem goldenen Gewand, das die Sonnenstrahlen zurückwarf, stand neben ihm. Er schien ein freundlicher Mann zu sein und Thanos, der sich noch nie so einsam vorgekommen war, hätte ihn am liebsten zur Seite genommen, um ihn zu fragen: Was tun, wenn man sich nicht sicher ist, wohin man gehört? Doch das konnte er nicht. Es war nicht nur die Hochzeit, die Thanos Unbehagen einflößte. So viele andere Dinge kamen noch hinzu. In Haylon verließen sich die Rebellen darauf, dass er ihnen helfen würde, das Reich zu befreien. Dieser Gedanke brachte seine Entschlossenheit zurück, denn er würde ihnen helfen, was auch immer es kostete. Doch gerade stand er hier inmitten des feindlichen Lagers in dieser Halle. Außerdem stand Lucious in einer der Ecken. Er war in königliches Violett und Silber gekleidet und grinste lüstern beim Anblick der Dienerinnen. Thanos musste sich zusammenreißen, nicht zu ihm hinüberzustürmen und ihn mit bloßen Händen zu erwürgen. Und dann war da noch ein Gedanke, der ihn nicht in Ruhe lassen würde: Ceres. Selbst jetzt noch versetzte der Gedanke an sie ihm einen Stich, der so gewaltig war, dass er das Gefühl hatte, er würde seine Brust sprengen. Er konnte noch immer kaum glauben, dass sie tot war und niemals wiederkommen würde, dahingerafft auf einem Gefangenenschiff während er auf Haylon gewesen war. Der bloße Gedanke daran drohte ihn zurück in die Dunkelheit zu reißen, die ihn umgeben hatte, als er diese Nachricht empfangen hatte. Stephania hatte ihn zurückgebracht. Sie war ihm ein helles Licht gewesen, die einzige Person in Delos, die ihm Freude gebracht hatte als für ihn alles zu Ende gewesen war und er sich kein Leben ohne Ceres hatte vorstellen können. Es war nicht so, dass er Stephania nicht liebte; das tat er. Mit der Zeit war die Liebe gekommen. Nur wollte er Ceres nicht vergessen. So hegte er die Liebe für beide in seinem Herzen. Das erschloss sich ihm nicht vollends. Warum war Ceres in sein Leben getreten, wenn sie ihn so schnell wieder verlassen hatte? Warum war Stephania in dem Moment da gewesen, als ihm Ceres verloren ging? War Ceres nur ein Wegweiser hin zu Stephania gewesen? Oder hatten die Beiden eigentlich gar nichts miteinander zu tun? Musik ertönte. Thanos drehte sich um und ihm schlug das Herz bis zum Hals, als er Stephania zum Klang der Lyra auf ihn zukommen sah. Die Adligen erhoben sich und sein Herz schlug schneller als sie in Begleitung ihrer Zofen, die Rosenblätter warfen und Glöckchen schellten um damit das Böse zu verjagen, näherkam. Ihr Kleid war von einem reinen und eleganten Weiß, dem sich auch der Raum zu unterwerfen schien. Auf ihrem goldenen Haar trug sie ein diamantenbesetztes Netz, in das mit anmutiger Geschicklichkeit Blumen eingeflochten worden waren. Die Fäden des ihr Gesicht verhüllenden Schleiers schimmerten silbern und kleine Saphire deuteten auf die Stellen der darunterliegenden Augen. Thanos spürte, wie seine Angst hinwegschmolz. Er sah, wie sie über den Boden schwebend in Richtung des Altars auf ihn zukam. Dann stand sie vor ihm und Thanos lüftete den Schleier von ihrem Gesicht. Es verschlug ihm die Sprache. Sie hatte immer schon zauberhaft ausgesehen, doch heute sah sie so perfekt aus, dass Thanos kaum glauben konnte, dass sie kein Traum war. Er war so von ihr eingenommen, dass er kaum wahrnahm, wie der Priester mit der Zeremonie begann. „Die Götter haben uns zahlreiche Feste und Zeremonien gegeben, in denen wir sie rühmen dürfen“, stimmte der Hohepriester an. „Unter ihnen ist die Ehe die heiligste, denn ohne sie, würde das Menschengeschlecht nicht fortbestehen. Die heutige Eheschließung ist eine besonders ruhmvolle Verbindung zwischen zwei der wichtigsten Adligen des Reiches. Doch ist sie auch eine Verbindung zwischen einem jungen Mann und einer jungen Frau, die sich innig lieben und deren Glück unser aller Anliegen sein möge.“ Er machte eine Pause, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen. „Prinz Thanos, reichen Sie dieser Frau für alle Zeiten Ihren Arm? Um sie zu lieben, sie zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“ Zuvor hätte er gezögert, doch jetzt war er sich sicher. Er streckte seinen Arm mit der Handinnenfläche nach oben aus. „Das werde ich.“ „Und Lady Stephania“, fuhr der Hohepriester fort, „werden Sie diesem Mann für alle Zeiten Ihren Arm reichen? Um ihn zu lieben und zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“ Stephanias Lächeln war das schönste was Thanos jemals gesehen hatte. Sie lege ihre Hand in die seine. „Das werde ich.“ Der Hohepriester wickelte ein Stück weißen Stoffs, der sowohl traditionell wie auch elegant war, um ihre Arme. „In der Ehe vereinigt, sind sie nun ein Fleisch, eine Seele, eine Familie“, sagte der Hohepriester. „Mögen sie für immer glücklich sein. Sie dürfen sich jetzt küssen.“ Das brauchte er Thanos nicht zwei Mal sagen. Es war seltsam, so zusammengebunden zu sein, doch das war schon immer der tückischste Teil der Hochzeitsfeier gewesen und doch schafften sie es schließlich. Thanos schmeckte Stephanias Lippen an den seinen, wurde eins mit ihr und zumindest für einen Moment konnte er all seine Sorgen über Bord werfen und ganz bei ihr sein. Sogar die Gedanken an Ceres traten unter den Berührungen Stephanias in den Hintergrund. Natürlich war es Lucious, der die Magie des Augenblicks störte. „Gut, ich bin froh, dass wir das geschafft hätten“, dröhnte er über die schweigende Menge. „Können wir jetzt mit der Feier beginnen? Ich brauche ein Glas!“ *** Wenn die Hochzeitszeremonie pompös gewesen war, so war die darauffolgende Feier so spektakulär, dass sich Thanos unweigerlich fragen musste, wie viel sie gekostet haben musste. Es sah aus, als wäre die Hälfte aller Einkünfte aus den letzten Plünderungen aufgewendet worden. Keine Kosten und Mühen waren gescheut worden. Er wusste, dass der König und die Königin dafür aufkamen, denn die Feier war ein Weg ihrer Freude über seine Hochzeit Ausdruck zu verleihen und doch, wie viele Familien der Stadt hätte man mit diesem Geld satt bekommen können? Um sich erblickte er Trinkbecher und Tänzerinnen, Musikanten und Jongleure zur Unterhaltung des Adels. Sie tanzten gemeinsam in wirbelnden Kreisen während ihnen, wie Thanos schien, kleine Berge aus Pasteten und Konfekt, Austern und reichhaltige Desserts gereicht wurden. Es gab natürlich ausreichend Wein, so dass die immer wilder werdenden Festlichkeiten fortgesetzt werden konnten. Die Tänze wurden schneller, und Thanos konnte die sich von einem Tanzpartner zum nächsten drehenden Menschen kaum noch auseinanderhalten. Der König und die Königin sowie einige andere hatten sich bereits zurückgezogen. Das ließ die Hochzeitsgäste auch noch die letzte Zurückhaltung vergessen. Stephania tanzte wirbelnd den traditionellen Abschiedstanz, in dem sich die Braut schnell zwischen den im Raum befindlichen Junggesellen umherbewegt bevor sie am Ende in die Arme ihres Bräutigams zurückfindet. Es war für die Braut traditionell eine Gelegenheit zu zeigen, dass sie die anderen Männer zurückwies und glücklich mit der von ihr getroffenen Wahl war. Darüberhinaus gab sie den jungen Männern die Chance, den jungen adligen Frauen, die zusahen, zu gefallen. Zu Thanos’ Überraschung beteiligte sich Lucious nicht an dem Tanz. Er hätte vom Prinzen eigentlich etwas Dummes, wie etwa einen Versuch von der Braut einen Kuss zu stehlen, erwartet. Im Vergleich zu seinem Mordversuch an Thanos zu töten, wäre das allerdings harmlos gewesen. Doch der Prinz stolzierte auf ihn zu während der Tanz noch in vollem Gange war. Er drängelte sich mit gewohnter Arroganz und einem Kristallkelch gefüllt mit bestem Wein durch die Menge. Thanos blickte ihn an und suchte nach Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Sie beide waren direkte Nachkommen des Königs, doch konnte sich Thanos nicht vorstellen, auch nur im Entferntesten so wie Lucious zu sein. „Eine schöne Hochzeit“, sagte Lucious zu ihm. “Es fehlt an nichts: gutes Essen, ordentlicher Wein, unzählige Dienerinnen für später.“ „Pass bloß auf, Lucious“, sagte Thanos. „Ich habe eine noch bessere Idee“, konterte Lucious. „Warum schauen wir uns nicht ein wenig gemeinsam deine bezaubernde Braut an, die zwischen so vielen Männern umhertanzt? Und da es sich um Stephania handelt, könnten wir eine kleine Wette abschließen, mit welchen von ihnen sie geschlafen hat.“ Thanos’ Hände ballten sich zu Fäusten. „Bist du hier, um Ärger zu machen? Sollte das der Fall sein, dann kannst du jetzt gehen.“ Lucious’ Grinsen wurde noch breiter. „Und wie würde das aussehen, wenn du den Thronerben von deiner Hochzeitsfeier entfernen ließest? Das würde nicht gut aussehen.“ „Nicht für dich.“ „Denk an deinen Platz, Thanos“, schnappte Lucious zurück. „Oh, ich kenne meinen Platz“, sagte Thanos mit drohender Stimme. „Wir beide kennen ihn, nicht wahr?“ Ein kaum wahrzunehmendes Zucken huschte über Lucious Gesicht. Selbst wenn Thanos es nicht gewusst hätte, wäre es ihm Bestätigung genug gewesen: Lucious kannte die Umstände von Thanos’ Geburt. Er wusste, dass sie Halbbrüder waren. „Verflucht seist du und deine Ehe“, sagte Lucious. „Du bist nur neidisch“, konterte Thanos. „Ich weiß, dass du Stephania für dich haben wolltest und nun bin ich derjenige, der sie heiratet. Ich bin derjenige, der nicht aus dem Stadion geflüchtet ist. Ich bin derjenige, der in Haylon gekämpft hat. Wir beide wissen genau, was ich darüberhinaus auch noch bin. Was bleibt also noch für dich, Lucious? Du bist nichts als ein Rüpel, vor dem man die Menschen von Delos beschützen muss.“ Thanos hörte, wie sich die Hand, mit der Lucious den Kristallkelch hielt, verkrampfte bis er unter dem Druck zerbarst. „Du machst es dir gerne so einfach, oder?“ sagte Lucious. „Nun, dann denk doch mal über folgendes nach: während du deine Hochzeit geplant hast, habe ich in ein paar Dörfern aufgeräumt. Und damit werde ich weitermachen. Morgen früh, wenn du nach deiner Hochzeitsnacht erwachst, werde ich schon auf dem Weg sein, um ein paar Bauern die Leviten zu lesen. Und du wirst mich nicht davon abhalten können, wer auch immer du zu sein glaubst.“ Thanos hätte Lucious gerne eine verpasst. Er wollte ihn schlagen und nicht aufhören bis er blutverschmiert auf dem Marmorboden lag. Das einzige was ihn davon abhielt, war Stephania, deren Tanz sich dem Ende näherte und die ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte. „Oh, Lucious, du hast deinen Wein verkippt“, sagte sie mit einem Lächeln, das Thanos gerne im Stande gewesen wäre zu imitieren. „Mach dir nichts draus. Erlaube mir, dass einer meiner Diener dir ein neues Glas holt.“ „Ich hole es mir selbst“, antwortete Lucious ungeniert. „Sie haben mir diesen hier gebracht und sieh, was damit geschehen ist.“ Er stampfte davon und nur Stephanias Hand auf Thanos’ Arm hielt diesen davon ab, ihm zu folgen. „Mach dir nichts draus“, sagte Stephania. „Ich habe dir doch gesagt, dass viele Wege zum Ziel führen. Vertrau mir.“ „Nach allem, was er getan hat, darf er einfach nicht so davonkommen“, beharrte Thanos. „Das wird er auch nicht. Sieh es doch einmal so“, sagte sie, „mit wem würdest du lieber den Abend verbringen? Mir Lucious oder mit mir?“ Das zauberte ein Lächeln auf Thanos’ Lippen. „Mit dir. Definitiv mit dir.“ Stephania küsste ihn. „Gute Antwort.“ Thanos spürte, wie ihre Hand die seine ergriff und ihn Richtung der Türen zog. Die dort stehenden Adligen ließen sie passierten und tuschelten vereinzelt amüsiert über das, was nun folgen würde. Thanos folgte Stephania auf dem Weg in Richtung seines Zimmers. Sie stieß die Türen auf und lief auf das Schlafgemach zu. Dort drehte sie sich zu ihm um, warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich. „Bereust du irgendetwas?“ fragte Stephania und trat einen Schritt zurück. „Bist du glücklich, dass du mich geheiratet hast?“ „Ich bin sehr glücklich“, versicherte ihr Thanos. „Wie geht es dir?“ „Ich habe nie etwas anderes gewollt“, sagte Stephania. „Und weißt du, was ich jetzt will?“ „Was ist es?“ Thanos sah, wie sie das Kleid über ihren Kopf streifte und es in Wellen von ihr abfiel. „Dich.“ *** Thanos erwachte bei den ersten Sonnenstrahlen, die durch die Fenster fielen. Neben ihm konnte er den warmen Körper Stephanias spüren. Sie hatte einen ihrer Arme in der Nacht um ihn geschlungen und sich an ihn geschmiegt. Thanos spürte lächelnd wie Liebe in ihm aufwallte. Er hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt. Wenn er das Klicken von Zaumzeug und das Wiehern von Pferden nicht gehört hätte, so hätte er sich vielleicht wieder an Stephania geschmiegt und wäre wieder eingeschlafen oder hätte sie mit einem Kuss geweckt. Doch so stand er auf und trat an eines der Fenster. Gerade konnte er noch sehen, wie Lucious eine Gruppe Soldaten anführend reitend das Schloss verließ. Fähnchen wehten im Wind, so als wäre er ein fahrender Ritter und nicht ein Schlächter auf dem Weg, ein wehrloses Dorf anzugreifen. Thanos blickte ihm nach, dann zu der noch immer schlafenden Stephania. Leise begann er sich anzukleiden. Er konnte nicht dabei zusehen. Er konnte es einfach nicht, nicht einmal für Stephania. Sie hatte von anderen Mitteln und Wegen gesprochen mit Lucious umzugehen, doch wie sollte das genau aussehen? Höflichkeit und ein Glas Wein? Nein, Lucious musste Einhalt geboten werden, jetzt und sogleich und es gab nur einen einzigen Weg, das zu tun. Geräuschlos und darauf bedacht Stephania nicht zu wecken, schlüpfte er aus dem Gemach. Im Freien angelangt rannte er auf die Ställe zu und wies einen Bediensteten an, ihm seine Rüstung zu bringen. Es war Zeit, dass Gerechtigkeit einzog.

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