KAPITEL VIER

753 Words
KAPITEL VIER Delores Manning dachte an ihre Mutter, als sie ihre Augen öffnete. Ihre Mutter, die in einem abstoßenden Wohnwagenpark lebte, direkt außerhalb von Sigourney. Die Frau war sehr stolz, sehr stur. Dolores wollte sie nach ihrer Autogrammstunde in Cedar Rapids besuchen. Sie hatte gerade einen Vertrag für eine Dreier Reihe mit ihrem aktuellen Verleger unterschrieben. Delores hatte einen Scheck für 7,000$ ausgeschrieben, sie hoffte, dass ihre Mutter diesen annehmen und ihn klug einsetzen würde. Vielleicht war es ein wenig versnobt, aber Delores schämte sich, dass ihre Mutter von der Wohlfahrt lebte, dass sie Essenskarten brauchte, um im Lebensmittelladen einkaufen zu gehen. Das war so seit ihr Vater gestorben war und – Die dunklen Gedanken an ihre Mutter wichen ab, als ihre Augen sich an die Dunkelheit in der sie sich befand, gewöhnt hatten. Sie saß mit ihrem Rücken gegen etwas Hartem und schon fast kaltem gelehnt. Langsam stand sie auf. Als sie das tat schlug ihr Kopf an etwas, das sich genauso anfühlte, wie die Oberfläche an ihrem Rücken. Verwirrt richtete sie sich auf und konnte ihre Arme nicht so weit ausstrecken. Als die Panik in ihr hochkroch, erkannten ihre Augen, das geringe Lichtstrahlen in die Dunkelheit fielen. Direkt vor ihr gab es drei rechteckige Lichtstäbe. Die Lichtstäbe alleine ließen sie ihre Situation erkennen. Sie war in einer Art Container … sie war sich sicher, dass er aus Stahl oder aus einer anderen Art Material gemacht war. Der Container war nicht mehr als ein Meter zwanzig hoch, sie konnte nicht ganz stehen. Er schien nicht tiefer als ein Meter zwanzig zu sein, mit derselben Breite. Sie begann flach zu atmen und fühlte sich sofort klaustrophobisch. Sie drückte sich selbst gegen die Vorderwand des Containers und atmete frische Luft durch die rechteckigen Latten ein. Jede Latte war kaum fünfzehn Zentimeter hoch und vielleicht sieben Zentimeter breit- Als sie die Luft durch ihre Nase zog, entdeckte sie einen erdigen Geruch und etwas Süßes, dennoch Unangenehmes. Irgendwo weiter weg, so schwach, dass es vielleicht in einer anderen Welt sein könnte, dachte sie, dass sie eine Art quietschendes Geräusch gehört hatte. Maschinen? Vielleicht eine Art Tier? Ja, ein Tier … aber sie hatte keine Ahnung was für eins. Schweine vielleicht? Ihr Atem hatte sich normalisiert, sie machte einen Schritt zurück in ihrer gebeugten Position und spähte durch die Bretter. Draußen sah sie etwas, das aussah wie das Innere einer Scheune oder ein anderes altes Holzgebäude. Vielleicht sechs Meter vor ihr, konnte sie die Tür zur Scheune sehen. Trübes Licht fiel durch den verzogenen Rahmen. Obwohl sie nicht viel sehen konnte, sah sie genug, um abschätzen zu können, dass sie wahrscheinlich in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Es war offensichtlich, durch die Kante der verschraubten Tür, konnte sie gerade so durch die Bretter des Containers blicken. Sie wimmerte und drückte gegen die Vorderseite des Containers. Es gab nicht nach … es gab nur ein knarrendes Geräusch. Sie fühlte wieder Panik in sich aufsteigen, sie wusste, dass sie das wenige an Logik und Ruhe, das sie noch besaß, nutzen musste. Sie ließ ihre Hände entlang der Container Türseite gleiten. Sie hoffte Scharniere zu finden, vielleicht etwas mit Schrauben oder Riegeln, an denen sie arbeiten konnte. Sie war nicht sehr stark, aber wenn wenigstens eine Schraube locker oder krumm wäre… Wieder gab es nichts. Sie versuchte dasselbe auf der Rückseite und fand dort ebenfalls nichts. In einem Akt von absoluter Hilflosigkeit, trat sie so hart gegen die Tür, wie sie konnte. Als das auch nichts brachte, ging sie wieder ins Hintere des Containers und begann zu rennen, um ihre rechte Schulter dagegen zu werfen. Alles, was es brachte, war das sie zurückprallte und hinfiel. Sie schlug sich ihren Kopf an der Containerwand an und fiel hart auf ihren Hintern. Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, aber sie wusste nicht, ob das gut wäre. Sie konnte sich leicht an den Mann aus dem Lkw auf der Straße erinnern und wie er sie attacktiert hatte. Wollte Sie wirklich das er zu ihr rauskam? Nein, das wollte sie nicht. Denke nach, sagte sie zu sich selbst. Nutze dein kreatives Gehirn und überlege, wie du hier raus kommst. Aber ihr fiel nichts ein. Sie konnte den Schrei, der herauskam unterdrücken, aber ihre Tränen konnte sie nicht zurückhalten. Sie trat gegen die Vordertür des Containers und fiel dann in die hintere Ecke. Sie weinte so leise sie konnte, bewegte sich vor und zurück in sitzender Position und schaute auf die Strahlen des staubigen Lichts, das durch die Bretter schien. Im Augenblick war das alles, was ihr einfiel, was sie tun könnte.
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