Gottheiten

3020 Words
Ich befand mich in einem grossen Palast, dessen Wänden mit Bemalungen von Heldengeschichten verziert waren. In jeder Ecke des Palasts und auch in der Mitte, befanden sich grosse Feuerschalen, die den Raum erhellten. Dabei glitzerten die goldenen Statuen, der ägyptischen Götter, die überall vertreten waren, egal wohin man ging. Ich trug ein weisses Gewand mit goldenen Verzierungen und Sandalen aus Leder, die ich an meinem Bein entlang geschnürt hatte. Die Perücke, die ich trug, lag schwer auf dem Kopf. Es war eine, die einer Prinzessin würdig war und ich trug sie mit Stolz. "Iset?", hörte ich es hinter mir und ich drehte mich um. Es war einer meiner Wachen gewesen. Ich neigte den Kopf etwas schräg zur Seite, als ich die Wache näher betrachtete. Mein Unterbewusst sein rüttelte mich wach und ich erkannte den Mann, der in einem weissen, kurzen Lendenschurz und mit Lanze vor mir stand. Er sah aus, wie der Captain. Nur, dass seine schwarzen Locken zu einem hohen Zopf gebunden waren. Den Oberkörper hatte er mit goldenen Schmuckstücken bedeckt und sonst trug er an den Handgelenken ebenfalls goldene Armreifen. Er sah optisch anders aus, aber die Augen und seine Stimme blieben stets dieselben. Es schien auch, als würde in jedem Traum mein Name sich ändern, mein Aussehen und auch meine Persönlichkeit. Diese änderte sich aber nur wenig. Vielleicht lag es daran, dass es eben ein Traum war und ich im Unterbewusstsein immer noch das Sagen hatte. "Essam", hatte ich kaum hörbar gesagt und er kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Als er bei mir war, nahm er behutsam mein Gesicht in seine grossen Hände und ich konnte sein Gesicht näher betrachten. Er trug einen tiefschwarzen Eyeliner, um seine Augen, was seine Augen noch tiefer und dunkler wirken liess. Ich hörte sein Herz wie wild schlagen und ich legte meine Hand auf seine. "Wir dürfen das nicht." Es war eine verbotene Liebe. Ich wusste es, weil ich alles fühlen konnte, was Iset fühlte. Es war so anders als bei den anderen Träumen. Ich wusste alles über sie. Ich war sie. Ich hatte mich kurz genähert und dann vor seinen Lippen angehalten. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und mein Herz schien in tausend Stücke zu brechen, als er sich mir entzog. Er hatte die Augen dabei geschlossen und sie nicht geöffnet als er sich umdrehte. Ich seufzte schwer und sah ihm zu, wie er wieder ging. Ich blieb zurück im Palast und sank zu Boden. Später liess mich mein Vater, der Pharao, zu sich rufen. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtete und war erleichtert gewesen, als es sich nur um das abendliche Bankett handelte. Er hatte mir gesagt, ich solle mein schönstes Gewand anziehen und meine schönsten Schmuckstücke tragen. Wir würden Besuch bekommen und es gäbe etwas zu feiern. Ich hatte, ohne weiter nachzufragen, sein Gemach verlassen und war nach draussen gegangen. Einige Dienerinnen hatten mich nach draussen begleitet und meine zwei Leibwachen waren stets in der Nähe. Mein Blick schweifte immer zu Essam, aber er hielt seinen Blick stur nach vorne und mied es mich anzuschauen. Vielleicht war es besser so, aber es schmerzte mich innerlich. Es war, als würde man mir die Seele aus dem Leib saugen. Die andere Leibwachte wusste entweder nicht, was zwischen uns war, oder er entschied sich einfach dazu es zu ignorieren. Sein Leben war ihm wohl sehr teuer. Ich hatte mich auf die Stufen gesetzt, die ins Wasser führen würden und liess das Wasser über meine Finger gleiten. Es hatte etwas beruhigendes auf mich. Es herrschte eine unerträgliche Hitze und das Wasser, schien das einzige zu sein, was mir Trost und gleichzeitig Kühle bieten konnte. Ich beobachtete meine Reflektion im Wasser und versuchte sie anzulächeln, ihr zu zeigen, dass alles gut wird. Doch ich konnte nicht einmal meine Tränen zurückhalten. Ich verlor eine Träne und sie fiel ins Wasser. Dabei veranlasste die Träne das Wasser dazu sich in kleinen Kreisen auszubreiten, die immer grösser wurden. Es war wunderschön. "Prinzessin brauchen Sie noch etwas?", fragte eine der Dienerinnen und ich schüttelte den Kopf. Sie wollten sich gerade entfernen, als ich sie nochmals aufhielt. "Wartet. Ich möchte Baden gehen." Ich wusste, was ich da tat, war gefährlich und ich wusste, dass ich Essam damit nur wehtun würde, aber ich war verletzt und es war mir egal. Ich wollte egoistisch sein und in meinem Schmerz, den ich fühlte, mich wälzen. Sie bereiteten das Wasser vor und liessen es mit ätherischen Ölen nochmals auflaufen. Sie warfen einige Blüten und Pflanzenblätter ins Wasser und halfen mir beim Ausziehen. Essam wollte nicht hinschauen, zwang sich dazu stur zu bleiben, aber ich wusste, dass er trotzdem hinsah. Er konnte nicht anders. Die Dienerinnen nahmen mir die Perücke ab und zogen mich bis aufs letzte aus. Meinen goldenen Schmuck, den ich als Zeichen für meine Herkunft trug, blieb an meinem Körper und ich stieg langsam ins Wasser. Die Dämpfe hatten sich schon gebildete und steigen auf. Ich schwamm in die hinterste Ecke des grossen Thermalbades und beobachtete Essam im Schutz der Dämpfe, die die Sicht betrübten. Meine langen, schwarze Haare bildeten im Wasser eine Art Schutzschild, der sich um mich breitmachte und ich sank unters Wasser. Ich war für eine längere Zeit unter Wasser geblieben und erst wieder hinaufgekommen, als ich hörte, wie man nach mir rief. Ich kam luftschnaubend aus dem Wasser nur um zu sehen, dass es nicht Essam war, der vor mir stand und mir die Hand reichte, sondern die andere Leibwachte Malik. Ich schlug enttäuscht seine Hand weg. "Mir geht es gut Malik", sagte ich und versuchte nicht allzu enttäuscht zu wirken. "Ihr könnt gehen. Ich komme schon zurecht." "Aber Prinzessin, Ihr Vater hat…" Mit einer kurzen Handbewegung brachte ich ihn zum Schweigen. "Es ist mir egal, was min Vater gesagt hat. Ich habe euch einen Befehl erteilt und nun lasst mich in Ruhe." Ich hatte mich von ihm weggedreht und war weggeschwommen. Ich hörte ihre Schritte, die sich entfernten und plötzlich überkam mich das Bedürfnis hier aus dem Palast auszubrechen. Ich fühlte mich gefangen, auch wenn es nicht immer so gewesen ist. Früher, bevor Essam in unsere Dienste genommen wurde, war ich ohne Probleme, ohne Schmerz. Ich war glücklich und ohne Sorgen. Auch, als das mit uns anfing, alles noch frisch war, war es schön. Es war aufregend, doch mit der Zeit, wurde mir immer bewusster, dass das mit uns nichts werden würde und ihm wurde seine Position immer wichtiger, wie es schien. Ich wartete, so schrecklich das klingen mag, nur darauf, dass mein Vater starb und ich auf den Thron sass. So konnte ich entscheiden, wen ich als Mann nahm. Ich hatte mich auf den Rand des Thermalbades gestützt und meinen Kopf auf meine verschränkten Arme gelegt. Ich schaute weit in die ferne und senkte meinen Blick. Für einen kurzen Moment hatte ich die Augen geschlossen, als ich schon hörte, wie jemand unangekündigt und ungewollt ins Wasser stieg. Es war hier drinnen ziemlich heiss geworden und die Dämpfe wurden dichter. Ich konnte nichts als eine grosse Gestalt erkennen, die sich ins Wasser gewagt hatte und nun auf mich zu kam. "Wer ist da, Ihr seid nicht befugt hier zu sein. Ich befehle euch sofort aus dem Wasser zu steigen, wenn euch euer Leben was wert ist", drohte ich der Gestalt, die sich mir näherte. Sie schien nicht besonders von meinen Drohungen beeindruckt sein und ich schnappte mir eine der bürsten, die rumlagen, um wenigstens etwas zu haben, mit dem ich mich verteidigen konnte. "Mit dem willst du dich gegen Fremdlinge verteidigen?", hörte ich ihn lachen und ich atmete auf. Essam. "Sieh an, du traust dich doch ins Wasser", sagte ich und dachte an die Situation von vorhin. "Du weisst, dass ich meinen Kopf dafür verlieren würde, wenn ich auch nur solch einen Gedanken gehegt hätte in jener Situation." Er trug seine Haare offen und den Lendenschurz, den er noch bis vorhin getragen hatte, war auch verschwunden. So sehr ich vorhin noch enttäuscht war, konnte ich nun nicht anders, als zu grinsen. Ich bewegte mich schnell auf ihn zu und küsste ihn endlich. Ich hatte seine Lippen vermisst und obwohl er anfangs noch verspannt war, lösten sich seine Muskeln, als ich meine Hände an seinen Hinterkopf platzierte. "Ich habe dich so sehr vermisst", sagte ich ihm, Lippen immer noch auf den seinen. "Ich dich auch." Er legte seine Stirn auf meine und wir verweilten so für einige Minuten. Wir sprachen nicht viel miteinander, aus Angst es könnte uns jemand hören. Aber wir musste keine Worte brauchen, um zu verstehen, was der andere fühlte. "Du weisst, ich liebe dich Iset", sagte er und strich mir über den Kopf. Ich nickte und fuhr mit meinen Händen über seinen Ganzen Körper. Ich wollte mich versichern, dass er real war und ich mir das nicht einbildete. "Ich liebe dich auch." Ich sprach die Worte, als würde es ein unausgesprochener Abschied zwischen uns sein und unserer Liebe zueinander. Als ich dann abends zum Bankett erschien, mit Malik und Essam an meiner Seite, schien sich das Gefühl manifestiert zu haben. Ich trug meine echten Haare halboffen und ich trug ein enganliegendes goldenes Kleid, welches ich für wichtige Anlässe immer bereit hatte. Meinen Prinzessinnen Kopfschmuck bestand aus einem simplen, goldenen Haarreifen, der einige goldenen Ketten an den Seiten trug. Meine Augen wurden mit einem pechschwarzen Eyeliner verziert, der bis zu meinen Schläfen reichte und mir damit eine leicht kriegerische Note gab. Ich nahm neben meinem Vater auf den Thron platz und schaute mich im Saal um. Es waren viele Leute da und auch Statisten, die uns möglichst bald mit einer Aufführung beglücken würden. Mein Vater und ich wurden von unzähligen Händlern und ausländischen Herrschern begrüsst und mit Geschenken überfüllt. Als dann die Statisten mit ihrer Vorführung anfingen, sah ich mich nach Essam um. Er stand immer noch neben mir, während Malik vor mir stand und den Saal bewachte. Die Statisten hatten eine beeindruckende Feuershow eingelegt, die mich aus dem Staunen kaum rausbracht. Sie jonglierten mit Fackeln, spuckten Feuer und liessen Schlangen auf ihren Armen tanzen. Die Gäste assen und lachten viel. Sie schienen sich alle gut zu unterhalten, während Essam neben mir immer angespannter wurde. Irgendetwas schien ihm zu stören und es war meine Aufgabe es später herauszufinden. Es näherte sich wie Männer, beide gut gekleidet. Der eine, ein junger Mann und der andere älter. Ich kannte beide nicht, aber mein Vater schien hocherfreut zu sein den jungen Mann zu sehen. Er stand in einem prächtigen Gewand vor uns und ich reckte das Kinn nach oben. Die Situation schien mir nicht ganz geheuer. "Iset, das ist Nacir und das ist sein Vater. Sein Vater ist ein alter guter Freund von mir, der sich als Händler und Gebäudewächter einen grossen Namen gemacht hat. Sein Sohn Nacir wird alles erben und wird momentan noch ausgebildet, aber er hat eine blendende Zukunft vor sich. Wie schon bekannt, steht es nicht gut um unser Reich und wir brauchen starke Verbündete. Deshalb sollst du auch Nacir zu deinem Mann nehmen und nach mir das Reich gemeinsam übernehmen." Mein Vater legte seine Hand auf meine und sah mich aufmunternd an. Ich konnte nicht anders, als mich sofort zu Essam umzudrehen und dabei von Nacir erwischt zu werden. Ich blieb schockiert, konnte weder etwas dafür noch dagegen sagen. Ich schüttelte nur den Kopf, während ich zwischen Meinem Verlobten und Essam hin und her schaute. "Iset, geht es dir nicht gut?", fragte mein Vater und ich nickte. "Ich glaube, ich muss kurz weg." Ich stand wacklig auf und hörte, wie mein Vater Essam beauftragte mir hinterher zu kommen. Er hatte keine Ahnung. Als wir uns von dem Fest entfernten und in den Gärten des Palasts uns befanden, stürzte ich auf meine Kniee. Ich weinte bitterlich, da ich wusste, dass Essam es vor mir erfahren hatte und mir nichts gesagt hatte. Natürlich war es zu erahnen, dass mein Vater mich nicht für immer als ledige Frau lassen würde, doch ich wusste nicht, dass es schon so früh passieren würde. "Iset!", rief Essam, als er sich neben mir fallen liess und mich an den Schultern nahm. "Lass mich in Ruhe", sagte ich schluchzend und wiederholte es lautstark, als er mich mit seinen rabenschwarzen Augen eindringlich ansah. "Lass mich in Ruhe!" Ich schluchzte. "Du wusstest davon. Kein Wunder, dass du später doch ins Wasser kamst. Das hast du nur getan, weil du Mitleid mit mir hattest. Du hättest es mir sagen müssen, aber das hast du nicht. Du Verräter." Ich löste mich von seinem Griff und lief ihm davon. Dabei lief ich zu meinem Glück in die Arme des einzigen Mannes, den ich nie kennenlernen wollte, meinen Verlobten. Nacir hatte mich aufgegriffen, um mich vom Zusammenstoss mit ihm zu bewahren und grinste mich an, als unsere Augen sich trafen. "Prinzessin. Wohin denn so eilig? Etwa zu eurem Verehrer? Wo ist denn der gute Mann?" Er hatte die Worte nicht einmal fertig ausgesprochen, als Essam hinter mir auftauchte. Unwissend, von dem, was Nacir gerade angedeutet hatte, verneigte sich Essam vorschriftsgemäss und wartete auf meine Befehle. Ich konnte es spüren, wie es Essam in den Fingern brennte, als er sah, wie mich Nacir hielt. Doch ich konnte es nicht riskieren, dass man Essam lebendig verbrennen liess oder schlimmeres, zu den Sklaven bringt. "Wache, du kannst gehen", sagte ich deshalb schnell und sah den fragenden Blick in Essams Gesicht. "Prinzessin, es muss mindestens einer bei euch bleiben und Malik ist noch beim Pharao." Essam hatte keine l**t meine Befehle zu befolgen, was Nacir in seinen Andeutungen nur nochmals bestätigte. "Nun, da das jetzt klar ist, würde ich wohl ein Wörtchen mit dem Pharao reden müssen, damit Ihr eine neue Leibwache bekommt, die willentlich ist euren Befehlen Folge zu leisten." "Nein, das ist nicht nötig. Sagt, was Ihr wollte und wir vergessen das. Ihr werdet sowieso in ein paar Tagen Thronerbe." Ich löste mich aus seinem Griff und stand deckend vor Essam, der immer noch nicht zu verstehen schien, was hier ablief. "Ich will seinen Kopf", sagte Nacir lächelnd und zeigte mit dem Finger auf Essam, der hinter mir hervorgekommen war. "Dann werdet Ihr ihn selbst von meinem Leib reissen müssen", sagte ihm Essam und stellte sich nun vor mich hin, wie eine Mauer, die Wurzeln in den Boden geschlagen hatte. "Wachen!", schrie Nacir und mein Herz schien mir zu entfallen. Ich drehte mich zu Essam und versuchte ihn wegzuschicken. Ich drückte ihn fort, mit all meiner Kraft. Er durfte nicht hier sein. Nacir würde es meinem Vater sagen und er würde hingerichtete werden. "Essam, verschwinde. Lauf weg! Lauf!", schrie ich verzweifelt. Es bildeten sich Tränen in meinen Augen, um nur kurz daraufhin strömend aus mir hinauszukommen. "Ich kann nicht gehen. Es passiert mir schon nichts. Vertrau mir und tu nichts, was du bereuen wirst." Er strich mir über den Kopf. Es schien ihm plötzlich egal geworden zu sein, was passieren würde. Wie konnte ich so auf seine Worte vertrauen? Die Wachen waren schnell gekommen und auf den ersten Anblick waren sie verwirrt, als sie mich und Essam sahen. Sie fragten sich wohl, warum Nacir nach Wachen schrie, wenn er sich mit der Prinzessin und ihrem Leibwächter unterhielt. Nacir wurde auch dann nicht ernstgenommen, als er stillschweigend mit dem Finger auf Essam zeigt. Innerlich verspürte ich die Hoffnung, dass sie ihm doch nichts antun würden und dass sie Nacir für verrückt halten würden. "Prinzessin, gibt es ein Problem?", fragte mich Malik, der ebenfalls mit den Wachen gekommen war und ich nickte. "Schickt Nacir weg. Er hat mich bedroht", sagte ich wahrheitsgetreu und hoffte, dass alles schnell verlaufen würde. "Ich habe euch gerufen, weil dieser Leibwächter sich an eure Prinzessin vertan hat! Wie kann ein Mann von solch niedriger Abstammung die Prinzessin auch nur anfassen?" Nacir wurde schwarz vor Augen. Er schien ausser sich vor Wut. Er fuchtelte wild mit seinen Händen und verlangte eine Erklärung dafür, warum keiner etwas dagegen tat und alle nur verwirrt herumstanden. "Ich bin der zukünftige Pharao und ihr werdet meinen Befehlen gehorchen!" Ich hörte wie die Gespräche im Saal verstummten und ahnte schon, was als nächstes kommen würde. Meinem Vater war die Auseinandersetzung nicht entgangen und langsam schien auch er die Geduld zu verlieren. "Iset", rief er. "Was ist hier los? Was soll das?" "Nichts. Nacir hat sich girrt", sagte ich schnell und versuchte weniger nervös zu wirken. Die Angst zeichnete sich auf meinem Gesicht ab und ich tat alles, damit sie verborgen blieb. "Nacir erkläre dich", befehligte mein Vater der Pharao und drehte sich zu Nacir. Der nur zu gerne berichten wollte, was er gesehen hatte. "Die Prinzessin und ihr Leibwächter scheinen sich etwas zu nahe zu sein. Wenn ich sie zu meiner Frau nehmen soll, dann nicht um eine Affäre zu vertuschen." "Was für eine Affäre? Möchtet Ihr etwa etwas andeuten Nacir? Ich warne euch es wird euch eure Zunge kosten, wenn Ihr meine Tochter beleidigt." "Ich habe die beiden in einer innigen und sehr intimen Konversation gesehen. Ihr könnt den Leibwächter selbst fragen und sehen, ob er lügt." Nacir wusste ganz genau, was er tat. Er hatte Essam durch und durch gelesen. Er wusste, was er für ein Mann war. Es war auch nicht anders zu erwarten, als Essam meinem Vater alles beichtete. Mein Kopf sank immer und immer mehr und ich wagte es meinem Vater nicht in die Augen zu sehen. Ich fühlte Isets Enttäuschung, es zerriss mir mein Herz. Ich würde später bemerken, dass ich im Traum angefangen hatte zu weinen. Essam wurde zur Hinrichtung verurteilt und ich wurde an dem Tag seiner Hinrichtung in meinem Zimmer eingesperrt. Es wurde von zwei Wachen bewacht. Ich wusste nicht, wie ich es hinausgeschafft hatte und in den Saal gekommen war. Als ich dann dastand, sah ich Essam, der auf den Knieen vor seinem Peiniger stand und es war eine Kurzschlussreaktion. Ich war zu ihm gerannt, warf mich auf die Knie und dabei mitten in die Klinge, die sein Ende bedeuten würde. Ich befand mich plötzlich in der Vogelperspektive. Ich schien langsam aufzuwachen. Ich sah Iset sterben. Ich sah mich sterben. Ich lag da regungslos in Essams Armen, der immer und immer wieder denselben Namen schrie. "Celia! Oh Celia, was hast du bloss wieder getan!"
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