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Miranda Doyle, Xalia City, Südlicher Kontinent, Planet Trion
Sanfte Finger wanderten durch meine dunkle Mähne, als Brax sie zähmte und zu einem langen Zopf flocht. Ich kniete auf dem Bett, schloss meine Augen und genoss seine Aufmerksamkeit. Auch wenn die Geste nicht erotisch gemeint war, so war sie in ihrer Einfachheit doch ziemlich erregend. Ich kam mir vor wie in einem Film, den ich vor meinem Transport hierher gesehen hatte—einem Film, in dem der Protagonist seiner Geliebten erst die Haare geflochten und sie dann in einen speziellen Raum voller Sextoys geführt hatte.
Ja. Genauso fühlte es sich an. Denn ganz sicher würde Brax, einmal mit mir fertig, stundenlang mit mir spielen.
Ich hatte wochenlang auf diese Nacht, auf seine Rückkehr gewartet. Doktor Valck Brax war auf Trion ein gefragter Mann. Jeder in der Stadt wusste, dass er ein brillanter Arzt und der engste Berater von Senator Roark war. Was viele ignorierten war, dass Brax regelmäßig auf gefährliche Missionen geschickt wurde, über die er mir nichts verraten konnte.
Er war oft abwesend und ich war nicht die Einzige, die ein Stück von dem prächtigen Mann abhaben wollte. Seine dunklen Haare, seine noch dunkleren Augen und sein verschmitztes, verheißungsvolles Lächeln gehörten aber ganz mir … zumindest für ein oder zwei Tage. Dann würde er wieder zum Dienst gerufen werden, seine Uniform überstreifen und wieder Militärspion und Arzt werden. Nackt gehörte er mir. Angezogen war er ein pflichtbewusster Trionischer Krieger, der treu seinem Senator diente.
Seine Finger zogen straff meine Haare zurück, dann rubbelte er meiner Schläfen, um ihnen die Spannung zu nehmen. Ich wollte zu einer Pfütze dahinschmelzen und ihn anbetteln, damit er stundenlang weitermachte, aber uns lief die Zeit davon. Ich wollte keinen einzigen Moment davon vergeuden. Meine Anspannung aber hatte mich verraten. Ich konnte nicht aufhören über die Vergangenheit nachzudenken. Meine Vergangenheit.
Ich war quer durchs Universum auf diesen fremden Planeten gereist, weil es auf der Erde keine Perspektive mehr für mich gab. Ich hatte willentlich meinen Ex-Mann zurückgelassen und mehrere Lichtjahre zwischen uns gelegt. Er wollte mich die ganze Zeit bekehren und hatte mir eingeredet, dass ich vom Teufel besessen war, weil ich s*x brauchte oder auch nur daran gedacht hatte. Nach dem Akt war er jedes Mal praktisch unter die Dusche gerannt. Ich hatte mich oft gefragt, ob er sich im Dunkeln nicht den kleinen Zeh stoßen musste—schließlich hatten wir es nie bei Licht gemacht. Er hatte mich überzeugt, dass irgendetwas mit mir nicht in Ordnung war. Dass ich irgendwie verdorben war. Pervertiert. Schmutzig sogar. Jetzt allerdings wusste ich, dass mit ihm etwas nicht gestimmt hatte.
Die Scheidung war mir leicht gefallen. Zusammen mit Natalie und Baby Noah nach Trion zu kommen war mir sogar noch leichter gefallen. Ich hatte mich damals nach etwas gesehnt, aber ich hatte nicht gewusst, was es war. Heute, nach Monaten mit Brax, wusste ich es endlich. Ich wollte das, was Natalie hatte. Ich wollte einen Partner wie Roark. Ich wollte ein eigenes Baby. Eine Familie. Sicherheit. Schutz.
Ich sehnte mich nach Zugehörigkeit.
Nach meiner Ankunft war ich vollends damit beschäftigt gewesen, mich um Noah zu kümmern und Natalie den Rücken freizuhalten. Noah war jetzt zwei—und kein kleines Baby mehr. Und ich hatte mich langsam erholt. Ich hatte mir immer einen Ehemann gewünscht, nach der Scheidung aber war ich noch nicht bereit gewesen, mich auf einen anderen Mann einzulassen.
Ich war hierher auf einen fremden Planeten gekommen, um mich zu finden.
Ich hatte so viele Fragen. Zum Beispiel warum ich den einfachen Blümchensex mit meinem Ex nie besonders prickelnd gefunden hatte. Warum er mich erniedrigt und beschimpft hatte, weil ich Dinge wollte, die er einfach nicht nachvollziehen konnte. Die nicht einmal ich verstehen konnte. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Oder wie ich mich fühlen sollte. Oder was ich wollte.
Bis ich Brax getroffen hatte. Bis er mir die Augen geöffnet und mir gezeigt hatte, was genau ich wollte. Was ich brauchte. Wonach ich mich verzehrte.
An den Haaren ziehen.
Fesseln.
Der scharfe Stich nach einer Runde Arsch versohlen.
Die heftige Stöße eines enormen Schwanzes, der mich von hinten ausfüllte, während ich hilflos und gefesselt war.
Das neue Selbstbewusstsein, das ich in den letzten Monaten entdeckt hatte, hatte ich Brax zu verdanken. Aber heute Abend würden wir entweder einen Neuanfang wagen oder die Sache beenden. Das unverbindliche Arrangement, das wir seit Beginn unserer Beziehung pflegten, reichte mir nicht mehr. Ein paar wilde Tage, sobald er in der Stadt war, konnten mich nicht mehr zufriedenstellen. Oh, sicher, er würde mir Orgasmen bescheren und mich zu einem verschwitzten Häufchen Elend machen, aber ich wollte mehr von ihm, als nur s*x.
Ich war endlich wieder bereit mein Herz zu verschenken—und Brax war bereits auf halbem Wege dabei, es für sich zu beanspruchen.
Ich wollte all das, was Natalie hatte, und das war auch der Grund gewesen, warum ich ihr nach Trion gefolgt war. Ich passte liebend gerne auf Noah und seine neugeborene Schwester auf, aber als Natalie ein zweites Kind bekommen hatte—ein kleines Mädchen, das nur wenige Tage alt war—hatte ich zum ersten Mal seit Jahren echte Sehnsucht verspürt. Ich musste sie nur auf dem Arm halten und hatte praktisch einen Eisprung.
Aber Brax wollte keine Kinder. Er wollte keine Partnerin. Er wollte nur ein bisschen Spaß haben. Ich war ihm nicht böse. Ich hatte auch nicht mehr gewollt … bis sich das geändert hatte. Und das war nicht seine Schuld.
“Du bist stiller als sonst, Miranda.” Brax band das Zopfende zusammen und senkte seine Lippen an meine nackte Schulter. Die weiche, hitzige Berührung glühte wie Feuer auf meiner Haut.
“Verzeihung, Master.” In diesem Zimmer, seinem Schlafzimmer, sprach ich ihn nie mit seinem Namen an. Das war nicht erlaubt. Sobald wir zusammen waren, war er in jeder Hinsicht mein Master und ich hatte gelernt, dass meine Unterwürfigkeit mir erstaunliches Vergnügen bereitete.
Er kam näher und ich musste keuchen, als seine nackte Brust sich an meinen Rücken schmiegte. Ich trug so gut wie nichts, nur eine sexy Schicht aus hauchdünner Seide, die weder seine Hände, seinen Mund oder seinen Schwanz daran hindern würde irgendeinen Teil von mir zu erkunden. Das Outfit war so hübsch; fast schon dekadent. Ein schimmernder Stoff, der wie durchsichtiger, flüssiger Opal leuchtete. Auf der Erde hatte ich nichts Vergleichbares gesehen und ich hatte zwei Wochen meines Gehalts von meinem Job im Jugendcenter aufgebracht, um es heute Abend für Brax zu tragen.
“Möchtest du mir erzählen, was dich bedrückt?” Seine Hände verweilten auf meiner Taille und ich konnte seine Geduld spüren. Ich konnte sie im sanften Tonfall seiner Stimme hören. Er würde warten. Er würde zuhören. Aber das war es nicht, was ich von ihm brauchte, denn die Antwort kannte ich bereits. Wir hatten ausgemacht, dass das hier nichts Ernstes werden würde und genau so hatten wir es auch gehandhabt. Ein paar wilde Nächte und dann würde er sich wieder verabschieden. Es war heiß, einfach und unkompliziert.
Bis es plötzlich nicht mehr so einfach war. Nicht in meinem Kopf … und auch nicht mehr in meinem Herzen. Scheiße. Ich würde auf keinen Fall unsere gemeinsame Zeit ruinieren und ihm sagen, dass ich mehr wollte, dass ich unsere Abmachung ändern wollte. Das war ihm gegenüber nicht fair, besonders, da ich seine Antwort bereits kannte. Er war zufrieden so. Und aus diesem Grund sagte ich nichts. Ich wollte nicht noch einmal von ihm hören, wie sehr er seinem Volk verpflichtet war. Dass er Roark gegenüber loyal war. Ich wollte keine endlos lange Liste an Gründen hören, warum er nicht bereit war, eine Partnerin zu nehmen. Warum er es nicht konnte. Ich wusste bereits, was er sagen würde.
Nein. Ich wollte vergessen—und spüren. Und wenn es das letzte Mal sein sollte, dann sei es so.
“Nein, Master.”
“Dann sag mir, was du brauchst.”
Das sanfte Säuseln seiner Stimme durchdrang mich, es drang bis ins Innerste meines Wesens vor. Diese leise Bitte öffnete Pforten in meinem Verstand, die zuvor noch keiner durchdrungen hatte. Vor Brax war ich viel zu verängstigt gewesen, um überhaupt einen Blick darauf zu werfen. Aber jetzt verstand ich es. Ich musste mich hingeben. Ich musste mich sicher fühlen und jemand anderes die Kontrolle überlassen. Ich musste darauf vertrauen, dass er sich um mich kümmern würde. Dieses Bedürfnis zwang mich in die Knie, es brachte mich dazu, ihn Master zu nennen und ihm alles zu geben, was er wollte. Und zwar, weil ich darauf vertraute, dass er sich meiner annehmen würde. Mein ganzes Leben lang hatte ich Angst gehabt. Mit Brax gehorchte ich … und ich war frei. Ich mochte mich zwar unterwerfen, aber er würde jeden meiner Wünsche erfüllen. Und im Moment gab es nur eine Sache, die ich wollte. Die ich brauchte.
“Dich.”
Das Wort war kaum mehr als ein Seufzen und so sprichwörtlich wahr, dass er es wohl kaum begreifen konnte. Immerhin hatte ich den ersten Schritt gemacht. Vor fast zwei Jahren war ich mit Natalie und Noah nach Trion gekommen. Damals war ich noch nicht bereit gewesen. Aber vor sechs Monaten dann war ich zu Brax gegangen und hatte ihm meinen Körper angeboten, hatte ihn gebeten mit mir zu schlafen. Zuerst hatte er abgelehnt. Gott sei Dank hatte er mich nicht ausgelacht oder mich dafür gedemütigt. Er hatte mich mit seiner intensiven Art angesehen und dann hatte er mich aufgefordert ihm zu erklären, warum ich unbedingt gefickt werden wollte. Von ihm. Einem Fremden.
Trion war anders. Gott, so unglaublich anders. Die Männer auf Trion waren so ganz anders als die Männer auf der Erde, allen vorweg mein Ex. Mein Ex hätte mich verhöhnt und mich eine Schlampe genannt. Brax aber hatte gespürt, dass es einen guten Grund für meine Bitte gab, dass ich ihn nicht einfach nur gefragt hatte, weil ich es besorgt kriegen wollte oder weil ich einen finsteren Dämon in mir hatte.
Also war ich das größte Risiko meines Lebens eingegangen und hatte ihm die Wahrheit gesagt. Ich hatte ihm von meinem Ex erzählt, von meiner Vergangenheit und dass ich nicht wusste, was mein Körper wirklich brauchte, dass ich jedoch … irgendetwas vermisste. Ich hatte zugegeben, dass ich seit Monaten die Frauen auf Trion beobachtet hatte. Dass ich ihren Schmuck und ihre schimmernden Gewänder bewundert hatte. Sie waren schamlos. Gewagt. Sie unterwarfen sich ihren Männern mit beneidenswerter einer Ruhe und Bereitwilligkeit. Sie waren zufrieden, glückselig, dreist und sinnlich. Trionische Frauen baten nicht um s*x. Sie strahlten ihn aus.
Zu dieser Zeit hatte ich nichts anderes ausgestrahlt als anhaltende Zweifel über meine misslungene Ehe. Und genau das war es, was Brax auch aufgefallen war. Und dann hatte er meine Einstellung so rücksichtslos eindringlich hinterfragt, dass ich ihn einfach nur bewundern konnte. So rücksichtslos er mit seinen Fragen über meine Vergangenheit gewesen war, so gnadenlos hatte er auch von mir gefordert, diese zu überwinden.
Einen Arzt als Liebhaber zu haben brachte gewisse Vorteile mit sich. Per Injektion hatte er sich um die Verhütung gekümmert und mich über den Tisch gebeugt und mir befohlen stillzuhalten, während er mich untersuchte. Besser gesagt hatte er mich überall berührt—und ich meine wirklich überall—und herausgefunden, was mich heiß machte.
Heilige Scheiße, kein Wunder, dass Trionische Männer so … scharf waren. Sie nahmen sich, was sie wollten, im Gegenzug aber gaben sie umso großzügiger, weil—hoppla!—ich hatte herausgefunden, dass ich liebend gerne vorne über gebeugt und so lange bearbeitet wurde, bis ich ein verschwitztes, zufriedenes Durcheinander war. Ich liebte die Gewissheit, dass mein Körper ihn antörnte, dass er mich am allerliebsten nackt sah. Er liebte mich so sehr nackig, dass er mich nie lange Kleider tragen ließ, wenn wir zusammen waren.
Und jetzt nutzte er all das, was er über mich erfahren hatte und strich mit der Handfläche über meinen Rücken und beugte mich vorwärts. Ich folgte seiner Anweisung und bückte mich vor, dann ging ich runter auf alle viere, während er hinter mir meine Arschbacken massierte. Er zog sie auseinander und sah sich dort satt. “Du hast eine hübsche Pussy.”