Von Geburt an verraten - Alphas ungeschätzte Tochter

Harte Entscheidungen treffen

Kapitel 7

Justins Sicht

Ich fühlte mich körperlich krank. In dem Moment, als Raven aus dem Baum fiel, drehte mein Wolf, Lorne, durch. Sie riecht nach Vanille und Moschus, und dieser Duft zieht uns magisch an. Ich hatte ihren Geruch kaum wahrgenommen, als ich sie das erste Mal gefunden habe, und war sofort fasziniert. Ich hatte Reagan eine Version der Wahrheit erzählt. Sie wäre wütend gewesen, hätte ich ihr gesagt, dass ich auf dem Weg zu ihr in ihr Zimmer war und dann plötzlich abgelenkt wurde, weil der leichte Duft meiner Gefährtin mich verzauberte. Ich stand zwanzig Minuten vor Ravens Zimmer und kämpfte mit Lorne, weil er immer noch zu ihr wollte. Reagan öffnete ihre Tür, um nachzusehen, wo ich war, als sie merkte, dass ich zu spät kam, um sie abzuholen. Wir können Raven nicht als unsere Gefährtin akzeptieren, und das habe ich Lorne auch gesagt. Es gab nur eine klare Wahl für uns, und das war Reagan.

Raven ist das schwarze Schaf des Rudels. Das Rudel hat sie ihr ganzes Leben lang auf die eine oder andere Weise schikaniert. Es gibt keine Möglichkeit, dass ich das Rudel übernehmen könnte, wenn sie meine Gefährtin wäre. Wir alle wissen, dass sie die Erstgeborene ist, aber wir wissen auch, dass Reagan die klare Wahl für das Alpha-Paar ist. Sie wird das Rudel bekommen, sie wird die Luna werden. Das wurde vor langer Zeit in die Wege geleitet. Ich weiß nicht, warum die beiden Schwestern so unterschiedlich behandelt werden, aber es ist von Alpha genehmigt, und das ist alles, was zählt. Es gibt keinen Weg, das zu ändern. Reagan hat sehr viel Sinn gemacht, als sie mir ihren Deal unterbreitete. Ich sollte bald Beta werden, aber ich habe auch etwas Alpha-Blut in mir, also bin ich stärker als ein gewöhnlicher Beta. Ich wurde geboren, um ein Rudel zu führen, und jetzt bekomme ich endlich die Gelegenheit, genau das zu tun.

Ich war stolz darauf, dass Reagan mich als ihren perfekten Gefährten betrachtete und mich zu ihrem gewählten Gefährten machen wollte. Ich musste darüber nachdenken, denn ursprünglich wollte ich wirklich meine wahre Gefährtin. Ich meine, ich könnte immer noch Beta des Rudels sein und meine wahre Gefährtin haben. Aber dann wurde mir klar, dass ich möglicherweise nicht in der Lage wäre, die Beta-Position zu übernehmen, wenn ich ihr Angebot ablehnen würde. Reagan ist dafür bekannt, rachsüchtig und gemein zu sein, wenn sie nicht bekommt, was sie will. Ich wollte mich nicht damit auseinandersetzen müssen, und außerdem ist sie ziemlich attraktiv. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht darüber nachgedacht habe, als sie in diesen knappen kurzen Röcken herumlief und versuchte, ihren nächsten Freund zu finden. Ich erinnere mich, wie sie das in der Highschool gemacht hat, sich bückte, um die Jungs an unserer Schule zu verführen. Ich wollte sie, aber ich wollte meine Gefährtin mehr und wollte sie nicht verärgern, indem ich mit anderen Frauen schlief, bevor ich sie fand. Was Reagans Angebot für mich unwiderstehlich machte, war die Tatsache, dass sie sagte, Raven sei schon seit einiger Zeit an mir interessiert. Als Reagan mir sagte, dass Raven meine wahre Gefährtin sein könnte, stockte mein Herz vor Angst.

Ich bin ein starker Wolf, aber ich wollte nicht jeden Tag einen Kampf im Rudel führen müssen. Es wäre wir beide gegen das ganze Rudel. Reagan würde uns niemals ein friedliches Leben führen lassen. Das weiß ich sicher, und außerdem würde meine Akzeptanz von Raven als meine Gefährtin meinen Wert in den Augen des Rudels auf ihr Niveau herabsetzen. Sie ist einfach nicht würdig genug, meine Gefährtin zu sein. Sie hat nicht einmal einen Wolf. Zumindest dachten wir das alle, als ich den Deal mit Reagan machte. Wir haben gerade herausgefunden, wie falsch wir lagen. Als sie den Boden traf und bewusstlos wurde, erfüllte ihr Duft die Lichtung im Wald, und ich hörte sofort auf, s*x mit Reagan zu haben. Lorne heulte in meinem Kopf und flehte mich an, unserer Gefährtin zu helfen. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich wusste, dass sie ohnmächtig geworden und aus dem Baum gefallen war, wegen des Schmerzes, den ich ihr zugefügt hatte. Ich hätte nie gedacht, dass Reagan und ich erwischt werden würden, bevor die Ankündigung gemacht werden konnte.

Raven hatte keine Ahnung, dass ich ihre Gefährtin war, und solange sie das nicht wusste, würde sie nicht erfahren, dass ich mit Reagan schlief. Ich hatte eigentlich geplant, sie morgen, fern von Reagan, freundlich zurückzuweisen, damit es sie nicht so sehr verletzen würde, aber das ist jetzt alles aus dem Fenster. Sie weiß, dass ihre Schwester und ich beschlossen haben, gewählte Gefährten zu sein, und wusste sogar, dass ich mir dessen bewusst war, dass sie meine Gefährtin ist, und trotzdem mit Reagan geschlafen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Schmerz sie gerade durchmacht. Ich weiß, dass ich ihr das Herz gebrochen habe, und ich bin angewidert von meinem eigenen Verhalten. Ich bin von Schuldgefühlen überwältigt, und ich bezweifle, dass Raven mir verzeihen wird, wenn sie aufwacht.

„Du SOLLTEST dich schämen. Sie hat gehört, wie du Reagan gesagt hast, dass du immer an ihr interessiert warst und dass du die bessere Schwester aus dem Deal bekommst. Wie sonst sollte sich Raven fühlen? Ich spüre die Wut, die von unserer Gefährtin ausgeht, und sie sagt mir nicht einmal ihren Namen, Justin. Du hast dafür gesorgt, dass meine Gefährtin mich hasst. Es gibt nichts Falsches an diesem schönen Mädchen. Sie ist etwas Besonderes, und du bist ein Idiot“, sagt mir mein Wolf Lorne, und er hat recht. Ich streiche sanft ihr Haar aus ihrem Gesicht und sehe, wie wunderschön sie wirklich ist. Ich war ihr nie so nah, und sie ist einfach atemberaubend, oder es könnte auch ein Teil des Gefährtenbands sein, das mich zu ihr hinzieht. Ihre Augen sind geschlossen, und sie sieht aus, als würde sie friedlich schlafen, aber ich weiß, dass der Aufprall sie bewusstlos gemacht hat. Das ist alles meine Schuld, und Scham überkommt mich erneut.

„Ich habe dir gesagt, dass unsere Gefährtin perfekt für uns sein würde. Du hast nicht auf mich gehört, und jetzt sieh, wo wir stehen. Unsere Gefährtin hasst uns wirklich, und aus dem, was ich von ihrem Wolf mitbekomme, werden wir niemals die Erlaubnis bekommen, mit unserer Gefährtin zusammen zu sein. Du hast alles ruiniert, nur weil du mehr wolltest. Ich garantiere dir jetzt, wie ich es dir gesagt habe, als diese Schlampe mit ihrem Angebot kam, du hättest auf unsere Gefährtin warten sollen. Jetzt ist es zu spät. Ich schwöre dir, Justin, ich werde dir das heimzahlen“, sagte mir Lorne und zog sich dann in die hinteren Winkel meines Geistes zurück.

Ich kann das wieder in Ordnung bringen. Früher habe ich sie oft dabei erwischt, wie sie mich ansah, als ich in meinem Abschlussjahr war. Sie war wirklich hübsch und sehr schüchtern. Sie hat nie versucht, mit mir zu reden, sondern nur ab und zu verstohlene Blicke geworfen, wenn sie dachte, ich würde es nicht bemerken. Ihr Erröten, wenn sie dabei erwischt wurde, war charmant und süß, und wenn sie jemand anderes gewesen wäre, außer die, die sie ist, hätte ich sie ohne Zögern angenommen. Aber sie ist eine Außenseiterin, sie ist meiner nicht würdig, und ich kann mir nicht erlauben, auf ihr Niveau herabgezogen zu werden, nur weil ich eine schlechte Gefährtin bekommen habe. Reagan hatte recht, wir werden starke, attraktive Welpen haben. Wir werden dieses Rudel gut zusammen führen, und das wird es dann gewesen sein.

Vielleicht wird Raven in einem Jahr aufhören, wütend auf mich zu sein. Ich bin sicher, dass ich sie dazu bringen kann, den Wert darin zu sehen, vielleicht meine Freundin zu werden. Ich hatte vorher nicht darüber nachgedacht, aber als ich mit meinen Fingerspitzen über ihr Gesicht strich, um ihr Haar zurückzulegen, verursachte das sehr starke Kribbeln. Sie sind so stark, und ich kann nicht aufhören, daran zu denken, mich in ihr zu vergraben, um zu sehen, ob dieses Kribbeln überall da ist, wo ich sie berühre. Ich werde schon erregt, wenn ich nur daran denke, und ich bin froh, das zu sehen. Als Raven aus dem Baum fiel, wurde ich sofort schlaff, als ich ihren Duft wahrnahm. Ich konnte nicht mehr weiter mit Reagan schlafen, weil ich wusste, dass es das Falsche war. Reagan war wirklich wütend, dass ich aufgehört habe. Es war fast so, als wollte sie, dass Raven aufwacht und den Schmerz spürt, den sie durch unser erneutes Zusammenkommen erfahren würde.

Ich begann, Pläne zu schmieden. Vielleicht kann ich mit Raven sprechen, sie auf einen Kaffee einladen und ihr erklären, warum es besser ist, dass ich Alpha werde. Dann kann ich ihr erklären, wie wir unsere Beziehung weiterführen können, ohne dass jemand anderes davon erfährt, besonders nicht Reagan. Reagan wird dann Luna sein, und das sollte sie glücklich machen. Außerdem weiß ich, wie sie ist – sie mag die Gesellschaft von Männern und wird sich nicht lange nur mit mir zufrieden geben. Sie ist im Moment nur mir treu, weil wir einen Deal haben, und bis dieser abgeschlossen ist, wird sie die perfekte Gefährtin spielen. Aber ich bin mir sicher, dass sie, sobald der Deal abgeschlossen ist, wieder zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren wird. Viele andere Alphas haben Mädchen nebenbei. Sogar ihr eigener Vater nutzt einige der willigen Frauen hier im Rudel, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Aber da es sich um Schwestern handelt, könnte ihre Familie ein Problem damit haben.

Solange ich es jedoch schaffe, Raven hereinzulegen, bin ich mir sicher, dass ich es vor Reagan geheim halten kann. Ich müsste Raven nicht zurückweisen, und wir könnten zusammen schlafen und die kraftvollen Gefühle genießen, die damit einhergehen, mit seinem wahren Gefährten zusammen zu sein. Ich merke, wie meine Hose immer enger wird, und ich muss mich beruhigen. Außerdem darf Reagan nicht herausfinden, dass ihre Schwester, die bewusstlos auf dem Boden liegt, mich so sehr erregt. Das würde bei Reagan nicht gut ankommen. Möglicherweise muss ich Raven aus diesem Rudel herausbringen und ihr vielleicht in der Stadt eine schöne Wohnung besorgen. Ich kann mich um sie kümmern, und wir könnten unsere eigenen Kinder haben. Vielleicht könnten Raven und ich eines Tages dieses Rudel führen, besonders wenn ihre Eltern und ihre Schwester nicht mehr da sind.

„Du bist wirklich ein Idiot, wenn du glaubst, dass Raven darauf reinfallen wird. Oder dass sie nach allem, was passiert ist, jemals mit dir schlafen wird. Du wirst keine zweite Chance mit ihr bekommen. Ihr Wolf ist stark, und nichts, was ich sage, ändert ihre Meinung. Du hast deine Bedürfnisse über unsere gestellt. Ich verstehe es nicht, wir waren uns doch einig, dass wir uns auf die Suche nach unseren Gefährten konzentrieren. Es ist absolut widerlich, was du getan hast. Wenn ich dabei nicht selbst verletzt werden würde, wäre es fast lustig, wie sehr du dich selbst in diese Lage gebracht hast“, verlinkte mich Lorne. Ich spüre seine Enttäuschung, aber was soll ich tun? Ich hatte den Deal bereits gemacht, es gibt Dokumente darüber. Meine Hände sind jetzt gebunden, es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.

„Wenn sie aufwacht, musst du sie zurückweisen“, sagte Reagan zu mir, und das ist alles, was ich in meinem Kopf immer wieder höre. Lorne rastet aus und warnt mich, dass ich das besser nicht tun sollte. Ich bin gefangen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, und dann sehe ich, wie Raven aufwacht. Als ich ihre wunderschönen Augen öffne, kann ich nicht wegsehen. Wie habe ich nicht früher bemerkt, wie schön sie ist? Das erste, was sie tut, ist, sich von mir zurückzuziehen, was schmerzt. Ich war besorgt um sie, als sie sich verletzte. Ich habe einen Fehler gemacht, das passiert. Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen, und jetzt betrifft es uns beide und unsere Wölfe.

Ich höre, wie Reagan sie anschreit, aber ich bin wie in Trance und höre nicht zu. Als ich ihr wunderschönes Gesicht sehe, möchte ich sie markieren, nicht zurückweisen. Ich kann das nicht tun. Ich weiß, dass ich einen Deal gemacht habe, aber ich werde mich davon zurückziehen, weil ich meine Meinung geändert habe. Ich kann meiner Gefährtin nicht so wehtun. Ich werde ihr sagen, was passiert ist, und hoffe, dass sie und ihr Wolf uns eine zweite Chance geben. Wir können dieses Rudel verlassen und irgendwo anders hingehen, solange wir zusammenbleiben können. Wir werden völlig glücklich sein, solange wir hier wegkommen. Ich werde es ihr sagen, und sie und ihr Wolf werden wieder glücklich mit uns sein. Ich werde sie wählen, ich möchte, dass Raven meine Gefährtin wird. Ich bin der Göttin so dankbar, dass sie sie mir gegeben hat. Sie ist süß und freundlich, und sie wäre wirklich die bessere Luna zwischen ihr und Reagan.

Ich drehe mich um, um zu sehen, wie das Alpha-Paar mit einigen Kriegern ankommt, und mir wird klar, dass Reagan eindeutig versucht hat, Raven in Schwierigkeiten zu bringen und möglicherweise zu verletzen. Ich kann das einfach nicht zulassen. Ich werde der Stimme der Vernunft sein müssen, wenn es nötig ist, und dann passiert das Unerwartete. Raven zerreißt plötzlich ihre Kleidung und verwandelt sich in einen sehr großen schwarzen Wolf, ihre smaragdgrünen Augen schauen direkt zu uns. Ihre Augen zeigen nicht den geringsten Hauch von Angst. Ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der nicht glauben kann, was wir da sehen. Der Wolf dreht sich dann um und rennt los, und für ein paar Sekunden stehe ich immer noch schockiert da. Ich bemerke, dass jetzt alle in ihre Wölfe phasen und ihr hinterherjagen. Ich werde nicht zulassen, dass sie verletzt wird. Mein großer dunkelgrauer Wolf war der letzte, der die Lichtung verließ, aber der nächste zu ihr, als sie mühelos über die Grenze ins Blood Walker Territorium sprang. Ich wollte ihr folgen und sie beschützen, aber sobald wir zurück in unsere menschliche Form phasen, greift Reagan nach meinem Arm und beginnt, Raven höhnisch anzulächeln. Sie will sie wütend machen und eifersüchtig.

Ich kann nicht aufhören, Raven anzustarren, während das Argument weitergeht. Ich kann mich nur auf sie konzentrieren, sie hat Schmerzen und braucht mich. Ich beschloss schließlich, wieder in Lorne zu phasen und selbst über die Grenze zu gehen, als ich einen großen, starken Mann auf meine Gefährtin zukommen sehe, als sie sich umdreht und von uns weggeht. Ich begann zuzuhören, da er meiner Gefährtin viel zu nahe kam, und ich werde nicht zulassen, dass er sie verletzt. Ich hörte die Drohung in dem, was er sagte, sie war in seinen Worten nicht verborgen. Wenn ich rübergehe, wird er mich töten, und ich weiß, dass er nicht blufft, besonders als er Alpha Sullivan bedrohte und provozierte, selbst rüberzukommen. Wenn er bereit ist, unseren Alpha zu töten, wird er nicht zögern, auch mich zu töten. Mein Herz bricht, als ein weiterer Mann aus der Dunkelheit kommt, fast so groß wie der erste, und ich kann Raven nicht mehr sehen. Sie blockieren sie schützend vor unserem Blick.

Ich habe keine Ahnung, ob sie sicher sein wird oder nicht. Sie könnte von ihnen vergewaltigt oder sogar getötet werden, und ich habe keine Ahnung, was jetzt passiert. Ich hätte zuhören sollen, was vorher gesagt wurde, aber nachdem ich in Ravens Augen gesehen habe, war ich völlig von ihr hypnotisiert. Ihre Familie fängt an, ihr schreckliche Dinge zuzurufen. Sie drohen ihr sogar. Wie konnte ich nicht wissen, dass sie in einer so schlimmen Situation lebte?

Ich kann nicht anders, als sie zu rufen und sie zu bitten, zu mir zurückzukommen. Reagan ist wütend und schaut mich an, als würde sie gleich ausrasten. Der Alpha ist wirklich wütend, fast dampft er vor Wut, und unsere Luna sieht völlig verängstigt aus. Ich weiß nicht, was ihr Problem ist, aber die Krieger, die bei uns sind, sind offensichtlich auch aufgebracht. Die Katze ist jetzt aus dem Sack, und morgen, wenn der Alpha das Town Hall Meeting abhält, wird das ganze Rudel wissen, dass Reagan und ich sie über unsere Gefährtenschaft belogen haben.

„Kein einziges Wort davon dringt nach außen. Morgen beim Town Hall Meeting werde ich ankündigen, dass Reagan und Justin wahre Gefährten sind. Wenn ich herausfinde, dass jemand etwas anderes über sie erzählt hat, werde ich euch alle foltern, bis ich herausfinde, wer es gesagt hat. Dann werde ich die gesamte Familie des Schuldigen töten lassen. Das Rudel muss sein Alpha-Paar unterstützen. Denkt nicht, dass ich jemanden davonkommen lasse. Ich werde mir merken, wer heute Nacht mit uns draußen war. Lasst das Geheimnis nicht herauskommen, sonst ist es ein Todesurteil. Ich werde keine Unruhe in meinem Rudel zulassen. Ihr werdet alle tun, was ich in dieser Sache sage. Ich werde auch verkünden, dass Raven verrückt geworden ist und auf das Land der Blood Walkers eingedrungen ist und dass sie tragischerweise getötet wurde. Widersprecht mir nicht, wenn ich das tue, und wir werden das überstehen. Niemand kümmert sich wirklich um Raven. Sie ist mehr Ärger, als sie wert ist, und ich bin endlich froh, sie loszuwerden. Ich bin mir sicher, dass sie drüben auf Blood Walker Land mit dieser Angelegenheit richtig umgehen werden. Wir werden Raven nicht wiedersehen“, sagte Alpha Sullivan zur Gruppe.

Er ist ein Monster, wie habe ich das vorher nicht gesehen? Der Schmerz in meinem Herzen bei dem Gedanken, dass Raven getötet wird, tut weh. Er hat uns alle glauben lassen, dass er ein guter Anführer ist, aber das ist er nicht, und Reagan auch nicht. Ich bin jetzt mit ihnen beiden gefangen, weil ich vorher nicht richtig nachgedacht habe. Ich kann ihnen nicht einmal die Schuld geben, denn ich wollte damals mit Reagan schlafen. Es ist beschämend, dass ich nicht auf meine Gefährtin gewartet habe. Ich war die ganze Zeit blind, ich bin klüger als das, und ich hätte es sehen sollen. Allein schon, wie er Raven behandelt hat und dem Rudel erlaubt hat, sie zu behandeln. Sie war ein junges, unschuldiges Mädchen, das in diesem Rudel missbraucht wurde, und das war niemals das Richtige. Die ranghöchsten Wölfe sollen die schwächeren Mitglieder des Rudels beschützen, und das schließt auch Raven ein.

Während wir zurück zum Rudelhaus gehen, versucht Reagan immer wieder, meine Hand zu halten. Wir lassen uns Zeit beim Gehen, da wir alle in Gedanken versunken sind. Ich schüttle Reagans Hand von meinem Bizeps ab und beschleunige mein Tempo. Ich bin genauso schlecht wie sie, vielleicht wurde ich hereingelegt, aber ich wusste, was richtig und was falsch ist. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und Reagans Angebot ablehnen. Natürlich sanft, und dann würde ich sicherstellen, dass ich in Ravens Nähe bin, wenn sie 18 wird, damit ich sie annehmen und markieren kann. Jetzt bin ich in der Klemme, und es gibt nichts, was ich tun kann.

„Justin“, säuselt Reagan in einem Ton, der früher am Tag mein Blut in Wallung gebracht hätte, weil sie so mit mir spricht, wenn sie s*x will. Ich bin konditioniert worden. Das wird mir jetzt klar, und es macht mich krank.

„Ich brauche etwas Zeit für mich allein, Reagan. Ich sehe dich später heute“, sage ich ihr und beobachte, wie sie nach vorne eilt, um mich wieder zu berühren. Sie wollte s*x mit mir haben, um mich weiter unter ihrer Kontrolle zu halten, aber dieser Trick wird nicht mehr funktionieren. Das Schuldgefühl, das ich empfinde, macht mich krank. Raven hat recht, die Mondgöttin mag es nicht, wenn wir ihre sorgfältig geplanten Vorhaben ändern. Sie macht sie aus einem Grund, und es wird eine Strafe für unsere Taten kommen, für Reagan und mich. Ehrlich gesagt, wir haben jede Strafe verdient, die uns bevorsteht. Ich habe das Gefühl, dass ich weiß, was meine Strafe sein wird: ein Leben lang mit einer gehässigen, streitsüchtigen Person. Ich wusste schon vorher, dass sie so war – was hat mich dazu gebracht, mich von ihr in diesen Deal hineinziehen zu lassen?

Ich beobachte, wie ihr Vater sie am Handgelenk packt, als sie an ihm vorbeigeht, und den Kopf schüttelt. Er wusste, dass ich etwas Zeit für mich brauche. Er wusste auch, dass ich durch den Vertrag, den ich unterschrieben habe, vollkommen gefesselt bin. Es gibt keinen Ausweg für mich, und er weiß es.