Gefährten!

3336 Words
Torben Die Fahrstuhltür öffnet sich, und ich steige mit Tyrell aus. Er hatte mich überredet, mein Zimmer zu verlassen und am ersten Abend seiner Konferenz zur Veranstaltung zu kommen. Ich war gestern mit Mutter und Mina angereist, damit wir etwas Zeit mit unserer Großfamilie verbringen konnten. Ich hatte jedoch die meiste Zeit in meinem Zimmer im königlichen Stockwerk verbracht, um zu arbeiten. Eigentlich wollte ich nur an den Sitzungen teilnehmen, aber Tyrell hat mich gebeten, mich zu unterhalten. Tyrell klopft mir auf die Schultern: "Ich muss los, Hände schütteln", sagt er. "Kommst du zurecht?" "Ich bin ein erwachsener Mann, Tyrell", schnaufe ich. Mein Cousin nickt und stürmt von mir weg. Ich bleibe im Flur stehen, als Set sich wieder aufspielt. Mein Beta kommt auf mich zu. "Soll ich in der Nähe bleiben?" fragt er. Ich schüttle den Kopf: "Du kannst dich unter die Leute mischen, Beta", antworte ich ihm. Ich hatte ihn und seinen jüngeren Bruder Todd mitgebracht, der der beste Freund meiner Schwester ist. "Denk dran, kein Alkohol. Meine Regeln gelten auch hier." Beta Garth nickt langsam. "Ja, Alpha", antwortet er. Ich bleibe noch ein paar Minuten stehen, bevor ich mich auf den Weg in den Aufenthaltsraum mache. Ich gehe zur Bar und hole mir eine Tasse Tee. Der Barkeeper sieht mich seltsam an, als er mir den Tee reicht. Mein Cousin hatte mir versichert, dass er dafür gesorgt hat, dass die Bar meinen Tee hat. Ich nehme die Tasse und gehe weg in eine Ecke des Raumes. "Torben Ambrose", ruft mir eine vertraute Stimme zu, und ich sehe Alpha Edwin Dante auf mich zukommen. Ich seufze und versuche, ein höfliches Gesicht aufzusetzen. "Ich kann nicht glauben, dass du endlich aufgetaucht bist." Ich stehe auf und überrage den kleineren Alpha. "Alpha Dante", murmle ich und nippe an meinem Tee. "Tee?" Er lacht. Ich nicke, sage aber nichts. "Wie auch immer, ich habe mich gefragt, ob du dir Gedanken über mein Angebot gemacht hast. Ich glaube, dass das Produkt, das wir herstellen, das Beste für Ihre Bedürfnisse ist", sagt Alpha Dante zu mir. "Ich bin noch dabei, das Angebot zu prüfen, Alpha", antworte ich. "Es gibt viele andere Angebote für das Projekt." "Ich verstehe. Das Angebot hat ein Zeitlimit", klopft mir Alpha Edwin auf die Schulter. "Kann ich Ihnen einen richtigen Drink anbieten?" "Ich habe mein Getränk", deute ich auf meinen Tee. "Das ist kein Getränk, Torben", lacht Alpha Dante. "Das ist meine Art von Getränk", schnaufe ich. "Wie auch immer, wir sprechen uns bald wieder, in Ordnung?" Er lacht und geht weg. Ich seufze erleichtert und trete aus dem Aufenthaltsraum. Es gibt einen Balkon mit Blick auf die Königsstadt. Ich schaue hinaus und nippe an meinem Tee. Das Set wird zu einem Problem, und ich würde lieber in meinem Zimmer arbeiten. Das war das Einzige, was meine Gedanken zu beruhigen schien. Der Duft von Parfüm umweht mich, und ich drehe mich um, um zu sehen, wie sich eine overdressierte Frau mir nähert. Sie trägt ein enges Kleid, aus dem ihre Brüste fast herausschauen, und ihr blondes Haar ist hochgesteckt. Ich kann die große Menge an Haarspray riechen, die verwendet wurde. Sie reibt meinen Arm und lächelt. Ich trete von ihr weg, als Set knurrt. Er ist wild entschlossen, unsere Gefährtin zu finden, und jedes andere Weibchen wird nicht ausreichen. "Du bist doch Alpha Ambrose, nicht wahr?" Sie schnurrt. Ich nicke kurz und knapp. "Das bin ich", sage ich und nippe an meinem Tee. "Cousin von König Tyrell", grinst sie. Ich nicke. "Wieder richtig." Ich trete einen weiteren Schritt von ihr zurück. Ich weiß, worauf das hinausläuft. Sie ist höchstwahrscheinlich die Tochter eines Alphas oder Betas, die nach einem Alphamännchen sucht, um ihren Paarungsdrang zu befriedigen. "Ich suche nach dem stärksten Alphamännchen, um mich zu paaren, und du bist der Richtige dafür", erklärt sie. "Vater will nur das Beste für mich", kichert sie. "Darauf wette ich. Hat er dir nicht beigebracht, dich wie eine richtige Dame anzuziehen und nicht wie eine Nutte?" Ich schimpfe, und sie verzieht das Gesicht. "Ich bin keine Nutte. Ich bin eine schöne Frau und verdiene es, mich so zu kleiden, wie ich will", jammert sie und schüttelt ihr Haar. Ich trinke meinen Tee aus, "Ich bin nicht interessiert", sage ich ihr und gehe weg. Ich höre, wie sie sich beschwert, aber ich drehe mich nicht um. Ich gehe ins Wohnzimmer und rieche Kamille. Ich schnuppere an meiner Tasse, aber dieser Duft ist überall um mich herum, und Set spielt verrückt. Ich spüre, wie er in meinem Kopf auf und ab geht. Er wimmert und versucht, die Kontrolle zu übernehmen. Ich gehe zur Bar und stelle meine Teetasse ab. Ich schaue mich in der Lounge nach der Quelle um und sehe ein junges Weibchen, das sich mit Alpha Dantes Sohn Simon und einem anderen Männchen unterhält, das ihr sehr vertraut zu sein scheint. Der Duft geht von ihr aus, und Set versucht wie wild, mich dazu zu bringen, mich ihr zu nähern. Sie trägt ein viel zu kurzes schwarzes Kleid, in dem ihre Brüste für jeden sichtbar sind. Simon Dante fasst sie ständig an, und das macht meinen Wolf verrückt. Trotz des Kleides muss ich zugeben, dass sie die schönste Frau hier ist, und ich starre sie einen Moment lang an. Zu meinem Entsetzen lässt sie sich von Dante auf die Tanzfläche führen, und ich sehe zu, wie sie eng zusammen tanzen. Set wird verrückt, krallt sich in meinem Kopf fest und versucht, herauszukommen. Ich hatte meine Gefährtin schon so lange nicht mehr begehrt, und jetzt wurde ich wütend, dass sie sich in der Nähe anderer Männchen aufhielt. Sie scheint wie betäubt zu sein, also nehme ich an, dass sie mich auch riecht und ihr Wolf sich höchstwahrscheinlich wie meiner verhält. Geh zu ihr", knurrt Set. 'Bring sie weg von dem anderen Männchen. Sie gehört uns!' Ich versuche, ihn zu ignorieren, aber meine Instinkte machen es mir schwer. Ich kann meine Gefühle nicht verleugnen, und als die Musik aufhört, sehe ich, wie Simon Dante seine schleimigen Lippen auf die meinen legt. Ich habe mich nicht unter Kontrolle, als ein donnerndes Knurren aus mir herausbricht, und in Sekundenschnelle reiße ich Dante von ihr herunter und werfe ihn quer durch den Raum. Ich packe meine Gefährtin und ziehe sie an meine Brust. "Meiner!" knurre ich heraus. Sie sieht mit großen Augen zu mir auf. 'MATE!', bestätigt Set. Es herrscht einen Moment lang Stille, bis ich wieder zu mir komme und sie versucht, sich aus meinem Griff zu befreien. Ich halte sie fest, während sie sich wehrt. "Du gehörst mir!" "Nein!" Sie wimmert und schaut weg von mir. Zwei Rüden kommen auf mich zu, und ich erkenne einen als Alpha Wyatt Moonglade vom Moonglade-Rudel. "Alpha Ambrose, lass meine Tochter los", knurrt er. "Meine!" wiederhole ich. "Vater", wimmert meine Gefährtin, als ihr Vater knurrt und mit dem jüngeren Männchen an seiner Seite auf mich zugeht. "Lass mich los!" Sie klopft mir auf die Brust, und widerwillig lasse ich sie los, und sie rennt los und klammert sich an Alpha Moonglade. Alpha Mondsichel und das jüngere Männchen rücken zusammen, und er starrt mich an. Meine Wut entlädt sich, als meine Gefährtin alles tut, um mich nicht anzusehen, indem sie ihr Gesicht in Alpha Mondblatts Rücken vergräbt. "Übergib mir meine Gefährtin, Alpha Moonglade." "Ich werde nichts dergleichen tun", knurrt er. "Sie ist meine Tochter, und du hast sie verängstigt." "Sie gehört mir!" Ich trete auf ihn zu. Der andere Alpha scheint nicht beunruhigt zu sein und bleibt aufrecht stehen. Das macht Set nur noch wütender, und er drängt sich vor. "Wenn du leben willst, schlage ich vor, dass du sie mir übergibst", sagt Set mit tiefer Stimme aus meinem Mund und schubst den anderen Alpha. Alpha Moonglade stößt zurück, und ich will ihn schlagen, als mein Cousin herbeiläuft und mich zurückzieht, während das jüngere Männchen Alpha Moonglade zurückhält. "Was ist hier los, Torben?" fragt er und sieht den anderen Alpha an. "Alpha Mondsichel?" "Er will mir meine Gefährtin nicht ausliefern", knurre ich. Ich bemerke, dass meine Gefährtin weggelaufen zu sein scheint. Ich sehe mich im Raum um und schnuppere an der Luft. "Gefährtin?" Tyrell lacht. "Du hast deine Gefährtin gefunden, Torbie?" Ich knurre meinen Cousin lautstark an, obwohl er der König ist. "Ja", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. "Wo ist sie, Alpha?" Ich knurre Alpha Moonglade laut an und stoße ihn wieder an. Ein anderes Männchen ist zusammen mit meinem Beta auf uns zugelaufen. Ich erkenne den anderen Mann als Carl Stewart. Ein Cousin väterlicherseits von Tyrell. Carl steht neben Alpha Moonglade. "Wo ist mein Kumpel?" frage ich. Tyrell versucht, mich zurückzudrängen. "Du musst dich beruhigen, Torben." Sagt er in seinem königlichen Ton zu mir. "Ihr müsst das vernünftig besprechen. Das arme Mädchen hat wahrscheinlich Angst." Er wendet sich an Alpha Moonglade. "Vielleicht solltest du deine Tochter zurückkommen lassen, Wyatt." Der andere Alpha seufzt schwer und sieht den jüngeren Kater an: "Ryland, geh bitte deine Schwester suchen." Ryland starrt mich an. "Warum, damit dieses Arschloch ihr noch mehr Angst einjagen kann?" Er knurrt. Ich wende meine Aufmerksamkeit ihm zu. "Tu einfach, worum ich dich bitte, Ryland", sagt Alpha Moonglade zu ihm. Ryland wirft mir einen bösen Blick zu und geht weg. Tyrell umklammert meinen Oberarm. "Gut, dann lass uns die Dinge besprechen", sagt er. Die Spannung im Raum ist spürbar, als wir hinausgehen. Alle im Raum haben schweigend zugesehen. "Geht zurück zur Party, Leute", sagt Tyrell mit einem nervösen Lachen. Wir gehen auf den Flur hinaus, und der Kamillenduft meiner Gefährtin umgibt mich. Und ich sehe mich nach ihr um. Tyrell schickt uns in ein Wohnzimmer, und ich bin zu angespannt, um mich zu setzen. "Okay, meine Herren, lassen Sie uns das besprechen", stellt sich Tyrell zwischen uns. "Es gibt keine Diskussion. Ich will meine Gefährtin", sage ich. "Sie ist kein Objekt, Alpha Ambrose", knurrt Moonglade mich an. "Das weiß ich, aber sie gehört mir. Ich werde sie morgen nach Hemlock Grove zurückbringen", sage ich ihm, und er verzieht das Gesicht. "Torben, du hast gesagt, du bleibst die ganze Konferenz über", sagt Tyrell zu mir. "Du kannst noch nicht gehen." Ich seufze und blicke meinen Cousin an. "Ich habe noch eine Menge zu tun, Tyrell." Kamille erfüllt meine Sinne, und ich sehe, wie mein Kumpel am Arm von Ryland hereinkommt. Ich knurre, weil ich nicht glücklich darüber bin, dass sie einen anderen Kater anfasst. "Entspann dich", knurrt Alpha Moonglade. "Ryland ist ihr Bruder." "Das ist mir egal", sage ich und starre sie an. Alpha Moonglade geht auf meine Gefährtin zu. "Du musst mit deiner Gefährtin gehen, Lenore." Sie schüttelt den Kopf. "Nein, Vater, bitte zwing mich nicht." Tränen steigen ihr in die Augen, während sie Rylands Arm fest umklammert. Die Angst, die ich in ihr spüre, lässt mein kaltes Herz wehtun. In meinem Kopf entsteht ein Wimmern. Sie ist wie versteinert vor uns. "Du musst erwachsen werden, Lenore", knurre ich. Ihr Erschrecken verwandelt sich in ein Grinsen. Alpha Moonglade berührt sie an der Schulter, und ich muss mich beherrschen, ihn nicht anzuknurren. "Lenore, du musst wenigstens mit ihm reden." Wenn ich ihren Namen höre, brummt Set wie ein verliebter Idiot. "Vater, bitte", fleht Lenore ihren Vater an. "Rede mit ihm, Lenore. Vielleicht ist er gar nicht das Arschloch, für das wir ihn alle halten", sagt Alpha Moonglade, und ich knurre wieder. Er dreht sich zu mir um. "Wir lassen euch beide allein, um die Dinge zu besprechen." Er nickt seinem Sohn und den anderen zu. Er kommt auf mich zu. "Wenn ihr meiner Tochter etwas antut, werdet ihr feststellen, dass mein Rudel viel stärker ist, als ihr denkt", knurrt er. "Ich habe nicht die Absicht, deiner Tochter etwas anzutun, Alpha", erwidere ich knurrend. Er schnappt sich Ryland, "Komm, mein Sohn." Lenore klammert sich immer noch an ihren Bruder. "Du musst deinen Bruder loslassen, Lenore", er legt einen Finger unter ihr Kinn. "Du wirst wieder gesund." Er beugt sich herunter und sagt etwas in ihr Ohr. Lenore schnieft und lässt ihren Bruder los. Sie sieht zu, wie ihr Vater und die anderen aus dem Zimmer marschieren. Tyrell lehnt sich an mich. "Versuch, ihr keine Angst mehr zu machen, Torben", er tätschelt meine Brust und geht aus dem Zimmer. Lenore steht am Rande des Zimmers in der Nähe der Tür und weigert sich, mich anzuschauen. Das macht mich nur wütend. "Warum weigerst du dich, mich anzuschauen?" frage ich in harschem Ton. "Hat dir dein Vater keine Manieren beigebracht?" Ich schließe die Lücke zwischen uns, und sie versucht, einen Schritt zurückzuweichen, aber ich lege meinen Arm um sie und ziehe sie an mich. Sie verkrampft sich und versucht zu entkommen. "Hast du solche Angst vor mir?" frage ich sie. "Bitte lass mich los", sagt sie leise. Ich lasse sie los, und sie bewegt sich zur Tür. "Geh nicht weg", befehle ich ihr. Sie seufzt und schaut auf den Boden, während sie mit ihren Händen spielt. Ich strecke die Hand aus und ergreife ihre Hände. "Ich entschuldige mich, dass ich dich erschreckt habe", sage ich leise. "Ich wünschte, du würdest mich ansehen." Ich berühre ihre Wange, und sie weicht vor mir zurück. "Ich verspreche dir, dass ich dir nicht wehtun werde", sage ich zu ihr, und langsam schaut sie mit blauen Augen zu mir auf. Sie schluckt. "Kannst du mich nicht einfach zurückweisen und es hinter dich bringen?" Mein Herz sinkt, als sie das sagt. "Warum sollte ich dich zurückweisen? Du gehörst mir." Sie holt tief Luft und sieht mir in die Augen: "Ich, Lenore Angelica Moonglade, lehne..." Ich halte ihr den Mund zu, bevor sie den Satz beenden kann. "Du lehnst mich ab?" Ich schnaube, und sie wendet den Blick von mir ab. Ich packe ihr Kinn und zwinge sie, mich anzusehen. "Hör zu, ich bin auch nicht hierher gekommen, um meine Gefährtin zu suchen. Aber du bist meine Gefährtin, und ich werde dich nach Hemlock Grove zurückbringen, ob du willst oder nicht." "Ich will nicht", sagt sie. "Irgendwann musst du erwachsen werden. Du kannst dich nicht ewig an deinen Vater klammern", spotte ich. Sie wirft mir einen bösen Blick zu, bevor sie sich umdreht und aus dem Wohnzimmer geht. Ich folge ihr, als sie mit Simon Dante zusammenstößt. Der jüngere Mann hat einen blauen Fleck auf der Stirn. Er hält Lenore auf. "Hey, geht es dir gut?" fragt er sie. Ich bleibe ein paar Meter entfernt stehen und starre ihn an. Lenore schüttelt den Kopf, sagt aber nichts. Simon berührt ihren Arm, und ich knurre. "Ich schlage vor, dass du meine Gefährtin nicht anfasst, Dante", sage ich zu ihm. "Du jagst mir keine Angst ein, Alpha Ambrose", faucht Simon. "Du hast meine Zukunft, Luna, verängstigt, und das macht mich wütend." "Du meinst meine Luna", schnaube ich. "Geh weg, bevor ich dich wieder durch den Raum werfe", knurre ich. "Mir geht's gut, Simon", tätschelt Lenore seinen Arm und will wieder weggehen. Ich packe sie am Arm, woraufhin sie quiekt und versucht, sich von mir loszureißen. "Pack deine Sachen. Wir fahren um Punkt sechs Uhr los, und ich möchte nicht zu spät kommen." Ich lasse Lenore los, und sie stürmt von mir weg, ohne sich umzudrehen. Ich beobachte, wie sie auf die Aufzüge zugeht, und eine andere Frau rennt auf sie zu. Sie steigen beide in den Aufzug ein, und die andere Frau starrt mich an, als sich die Türen schließen. Ich seufze, als Set mich auffordert, ihr zu folgen. Warum stehst du da?", knurrt er. Ich wende mich von den Fahrstühlen ab und laufe den Flur entlang. Mutter kommt mit Tante Rebecca auf mich zu. "Torben", sagt Mutter zu mir. "Ich habe gehört, du hast deine Partnerin gefunden." "Ist schon gut, Mutter", murmle ich. "Wo ist sie?" Mutter sieht sich um. "Sie ist irgendwo nach oben gegangen", murmle ich. "Wir reisen morgen früh ab." "Wir alle?" Fragt sie. "Du und Mina könnt länger bleiben, wenn ihr wollt. Aber ich muss zurück nach Hemlock Grove", sage ich. "Oh, Torben, warum?" "Arbeit, Mutter", antworte ich. "Und deine Gefährtin?" fragt sie. "Sie kommt mit mir", sage ich ihr. "Hast du verlangt, dass sie mit dir kommt?" fragt Mutter. "Sie ist meine Gefährtin", antworte ich, und sie seufzt. "Das arme Mädchen muss sich zu Tode erschrecken. Ich werde mit ihr reden", sagt Mutter. Ich schüttle den Kopf: "Das musst du nicht tun, Mutter". "Wie heißt sie denn?" fragt Mutter. "Mutter", knurre ich, und sie schlägt mir auf den Arm. "Wie ist ihr Name?" fragt Mutter mit einem strengen Ton. "Lenore Moonglade", antworte ich und Set schnurrt, als er ihren Namen hört. Hör auf, dich wie ein Hündchen zu benehmen", sage ich zu ihm. "Die Tochter von Wyatt Moonglade?" fragt Tante Rebecca, und ich nicke. "Du weißt doch, dass Carl Stewart sein Beta ist." Ich zucke mit den Schultern. "Wie auch immer, wir werden mit ihr reden", nickt Tante Rebecca Mutter zu. Ich seufze, "Wie auch immer. Ich gehe in mein Zimmer", brumme ich und gehe zum Aufzug. Der Duft der Kamille ist stark, und ich muss mich zusammenreißen, um meine Fassung zu bewahren. Set besteht darauf, Lenore zu finden und sie zu markieren. Als sich der Aufzug öffnet, eile ich in mein Zimmer und setze mich aufs Bett. In meinem Kopf herrscht Chaos, weil Set auf und ab geht und versucht, mich dazu zu bringen, Lenore zu finden. Ihr Wolf heißt Astrid", brummt Set. Du hast schon mit ihrem Wolf gesprochen? frage ich. 'Natürlich. Während ihr Menschen euch wie Idioten benommen habt, haben wir Kontakt aufgenommen. Lenore ist eine starke und intelligente Frau. Wir können uns glücklich schätzen, sie und Astrid als Gefährtinnen zu haben," erklärt Set. Aber sie will mich nicht", seufze ich erneut. Gib ihr Zeit," antwortet Set. Ich setze mich in einen Sessel, nehme mein Buch zur Hand und versuche zu lesen. Lenore geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich hasse es, dass ich mich in diese Freundschaftsbande verliebe. Lenore', wiederhole ich immer wieder. So ein schöner Name für eine schöne Frau. Eine Stunde vergeht, in der ich versuche zu lesen und meinen Kopf frei zu bekommen. "Nimm dich zusammen, Torben. Lass dich nicht von einer Frau so beherrschen", schimpfe ich vor mich hin. Ich muss spazieren gehen, also verlasse ich den Raum. Mein Instinkt und ihr Kamillenduft führen mich in ihr Zimmer, das ein paar Stockwerke unter meinem liegt. Ich stehe vor der Tür und höre, wie meine Gefährtin mit zwei anderen im Raum spricht. Sie hört sich an, als würde sie während des Gesprächs weinen. Ich ignoriere die Worte, die ich höre. Ich seufze und will gehen, aber Set drängt mich, wenigstens mit ihr zu reden. Also atme ich tief durch und klopfe an die Tür. Die Tür öffnet sich, und ich sehe meine Gefährtin mit einem anderen Weibchen und einem Männchen im Raum. Die Anwesenheit des anderen Männchens lässt mich zusammenzucken. Ich schaue auf meine Gefährtin hinunter, die Shorts und ein bauchfreies Top trägt. Ich will sie für ihre Kleiderwahl in Gegenwart des anderen Männchens ausschimpfen, aber Set hält mich davon ab. Erschrecke sie nicht noch einmal. "Gibt es etwas, das du brauchst, Alpha Ambrose? sagt Lenore, ohne mich anzuschauen. "I-" Ich halte inne, weil ich nicht weiß, was ich ihr sagen soll. Das ist alles neu für mich, und ihr Duft verleitet mich dazu, sie jetzt zu nehmen und zu markieren. "Ich fahre morgen früh um sechs Uhr los. Halte dich bereit." Lenore schaut auf den Boden. "Das haben Sie mir schon gesagt, Alpha Ambrose", sagt sie in einem roboterhaften Ton. "Ich möchte, dass du auch angemessen gekleidet bist. Nicht so", gestikuliere ich auf ihr Outfit. Lenore spottet: "Ja, Alpha Ambrose." Sie will die Tür schließen, doch ich halte sie auf. "Gute Nacht, Lenore. Und nenn mich bitte Torben", sage ich und lasse die Tür los. Lenore sagt nichts und knallt mir die Tür vor der Nase zu. "Ich will nicht gehen, Judi", höre ich sie rufen, bevor sie weggeht. Das lief ja wie geschmiert", brummt Set. Halt die Klappe", grummele ich zurück und eile zurück in mein Zimmer. Ich setze mich in den Sessel, nehme mein Buch zur Hand und lese weiter über König Artus.
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD