Prolog 2

691 Words
Prolog 2 Geheime Raumstation AR27SS4 Hope Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier schon in der kalten Finsternis hockte. Dadurch, dass es rund um die Uhr dunkel war und niemand kam, um mir meine Mahlzeiten zu bringen, verlor ich vollkommen das Gefühl für Zeit. Es war schwer zu entscheiden was schlimmer war, die Kälte oder der Hunger. Ich war mir einigermaßen sicher, dass Doktor Ivanowitsch nicht zulassen würde, dass ich hier verreckte, doch sie würden es so lange hinaus ziehen, bis ich kurz vor dem Kollaps stand. Den Gedanken an Selbstmord hatte ich verworfen. Ich wusste, dass dieser Raum videoüberwacht wurde. Ohne Waffen blieb mir nur eine Möglichkeit, mich hier selbst umzubringen. Ich müsste mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Wieder und wieder. Doch beim letzten Mal als ich es versucht hatte, waren die Wachen in Sekundenschnelle bei mir gewesen und hatten mein Vorhaben vereitelt. Die Strafe, die ich danach erhalten hatte war genug, um mich zu entmutigen, es je wieder zu versuchen. Ich hatte Tage gebraucht, um mich von den brutalen Vergewaltigungen der Wachen zu erholen. Sie hatten mich anal vergewaltigt, denn Doktor Ivanowitsch wollte nicht riskieren, dass ich von einer der Wachen schwanger wurde. Sie hatten von langer Hand geplant, einen Alien Breed mit mir zu paaren. Deswegen saß ich auch in dieser Zelle, genauso, wie wahrscheinlich Loner in einer ähnlichen Zelle eingesperrt saß. Weil wir beide uns weigerten, Verkehr miteinander zu haben. Wir hatten uns darauf geeinigt, den fiesen Bastarden nicht zu geben, was sie von uns verlangten. Ein Kind in diese Hölle zu gebären kam nicht infrage. Loner Meine Gedanken kreisten immer nur um Hope. Ging es ihr gut? Nicht zu wissen, wo sie war und was die Bastarde mit ihr getan hatten, brachte mich um den Verstand. Wenn wir ihnen gegeben hätten, was sie wollten, dann wäre Hope jetzt nicht in dieser schrecklichen Lage. Und wer wusste schon, ob wir überhaupt in der Lage sein würden, ein Kind zu zeugen. Es konnte sein, dass es nie klappte, oder dass es zumindest lange dauern würde. Das würde mir Zeit verschaffen einen Plan auszuarbeiten, wie ich uns hier rausholen konnte. Wie ein verdammtes Tier im Käfig lief ich auf und ab, mir dabei den Kopf zerbrechend. Quälende Gedanken an all die furchtbaren Dinge, die Hope widerfahren sein konnten, mischten sich immer wieder in meine Überlegungen. Wut und Hass auf unsere Peiniger gärten in mir. Wenn der Tag gekommen war, wollte ich all diese Wut und allen Hass herauslassen und dann war Zahltag für diese Schweine. Ich würde sie alle töten. Einige schnell, andere, ganz bestimmte Personen, langsam und mit Genuss. Schritte näherten sich und ich blieb stehen, meine Hände zu Fäusten geballt, die Beine breit gestellt. Waren sie gekommen, um mich hier rauszulassen? Ich wusste zwar nicht, wie lange ich schon in dieser Zelle war, doch ich war noch lange nicht durch die Kälte und den Hunger geschwächt, geschwiegen denn eingeschüchtert. Sie konnten mit mir tun was immer sie wollten, das jagte mir keine Angst ein. Was mich dagegen wirklich ängstigte war die Sorge um Hope. Ich konnte Schmerz ertragen, doch Hope leiden zu sehen, oder nicht zu wissen, ob sie gerade leiden musste, schmerzte mich mit jeder Faser, jeder Zelle, meines Seins. „BK335!“, rief eine scharfe Stimme vor meiner Zelle. Ich stand mit dem Rücken zur Zellentür und gedachte nicht, mich nach ihnen umzudrehen. Von den Schritten her die ich gehört hatte, mussten es acht Wachen sein. Offenbar wollte man mich verlegen. Ob zu Hopes und meiner Zelle, oder zu einem der gemütlichen Folterräume, wusste ich nicht. Ich würde es noch früh genug herausbekommen. „Was wollt ihr?“, fragte ich, ohne mich von der Stelle zu rühren. „Du wirst verlegt. Wir haben dein Mädchen. Wenn du also nicht willst, dass wir ihr etwas antun, dann kommst du jetzt besser mit. – Ohne aufzumucken!“ Ich knirschte mit den Zähnen, so fest biss ich die Kiefer aufeinander. Der Puls an meinem Hals pochte wild. Wie gern würde ich diese Hurensöhne jetzt auseinander nehmen. Doch ich wusste, dass sie nicht davor zurück schrecken würden, Hope Gewalt anzutun, wenn ich nicht spurte. Ich war in einem Dilemma, aus dem ich zumindest im Moment keinen Ausweg wusste.
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