KAPITEL VIER

1085 Words
KAPITEL VIER Mackenzie fand es ein wenig beunruhigend, das Stadthaus erneut zu besuchen. Während sie in diesem wunderbaren Wetter standen, als sie das Nachbarhaus erreichten, war das Wissen, das es dort ein Bett nebenan gab, das in Blut getränkt war, surreal. Mackenzie schauderte und schaute von dem Stadthaus der Kurtzes weg. Während sie und Harrison die Stufen zur Haustür der Nachbarn hochgingen, piepte Mackenzies Handy, sie hatte eine Nachricht erhalten. Sie zog das Handy heraus und sah, dass der Text von Ellington war. Sie rollte ihre Augen, während sie ihn las. Wie läuft’s mit dem Anfänger? Vermisst du mich schon? Sie antwortete beinahe, aber wollte ihn nicht ermutigen. Sie wollte auch nicht zu distanziert und abgelenkt vor Harrison erscheinen. Sie wusste, es war eingebildet so zu denken, aber sie war sich sicher, dass er sie als eine Art Beispiel sah. Und so steckte sie ihr Handy wieder in ihre Tasche und ging zur Vordertür. Sie ließ Harrison klopfen und sogar das machte er mit größter Vorsicht und Sorgfalt. Mehrere Sekunden später kam eine nervös aussehende Frau an die Tür. Sie schien Mitte vierzig zu sein. Sie trug ein lässig sitzendes Spaghettitop und ein paar Hosen, die auch gleich nichts mehr als Panties hätten sein können. Sie sah aus, als wenn sie Stammgast am Strand wäre und hatte sich offensichtlich plastischer Chirurgie unterzogen für ihre Nase und wahrscheinlich auch für ihre Brüste. “Kann ich Ihnen helfen?”, fragte sie. “Sind Sie Demi Stiller?” “Das bin ich. Warum?” Mackenzie zog ihr Abzeichen mit einer erfahrenen Bewegung heraus, bei der sie immer besser wurde. “Wir sind die Agenten White und Harrison vom FBI. Wir würden gerne mit Ihnen über Ihre Nachbarn sprechen.” “Das ist in Ordnung”, antwortete Demi. “Aber wir haben schon mit der Polizei gesprochen.” “Ich weiß”, antwortete Mackenzie. “Ich hoffte, ein wenig tiefer zu gehen. So wie ich verstanden habe, gab es ein wenig Ärger mit dem Hund neben an, über den Sie gesprochen haben.” “Ja, genau”, sagte Demi und drängte sie hinein und schloss die Tür hinter ihnen. “Natürlich hatte ich keine Ahnung, dass sie getötet wurden, als ich den Anruf gemacht habe.” “Natürlich”, sagte Mackenzie. “Wir sind deswegen auch nicht hier. Wir hofften, Sie könnten uns vielleicht ein paar Einblicke in ihr Leben geben. Kannten Sie sie den überhaupt?” Demi hatte sie in die Küche geführt, wo Mackenzie und Harrison an der Theke platz nahmen. Das Haus war genauso ausgelegt, wie das der Kurtzes. Mackenzie bemerkte wie Harrison skeptisch zu den Treppen schaute, die im nebenan liegenden Wohnzimmer nach oben führten. “Wir waren keine Freunde, wenn Sie das wissen wollen”, sagte Demi. “Wir haben uns gegrüßt, wenn wir uns gesehen haben, wissen sie? Wir haben ab und an mal mit ihnen im Hinterhof gegrillt, aber das war es auch schon.” “Wie lange sind Sie schon Nachbarn?”, fragte Harrison. “Ein bisschen weniger als 4 Jahre, glaube ich.” “Würden Sie sie als gute Nachbarn beschreiben?”, fragte Mackenzie. Demi zuckte mit den Schultern. “Meistens schon. Sie hatten hier ab und an laute Zusammenkünfte während der Fußballsaison, aber das war nicht so schlimm. Ich hätte mich auch ehrlich nie über den blöden Hund beschwert. Der einzige Grund warum ich das gemacht habe war, weil niemand an die Tür gekommen ist, als ich geklopft habe.” “Ich nehme an, Sie wissen nicht, ob sie regelmäßige Gäste hatten, oder?” “Ich denke nicht”, sagte Demi. “Die Polizisten haben mich dasselbe gefragt. Mein Mann und ich haben viel überlegt und ich kann mich nicht erinnern, jemals Autos hier regelmäßig parken gesehen zu haben, außer es war ihr eigenes.” “Und wissen Sie, ob sie in irgendetwas involviert waren, das uns ein wenig mehr Menschen bringt, mit denen wir reden können? Irgendeine Art von Klub oder merkwürdige Interessen?” “Nicht dass ich wüsste”, antwortete Demi. Als sie sprach, schaute sie die Wand an, als wenn sie versuchte, hindurchzusehen und in das Stadthaus der Kurtzes blicken zu können. Sie sah auch ein wenig traurig aus, entweder wegen des Verlust der Kurtzes oder einfach, weil sie dort mitten rein gezogen wurde. “Sind Sie sicher?”, drängte Mackenzie. “Ziemlich sicher ja. Ich glaube, der Mann hat Racquetball gespielt. Ich habe ihn ein paar Mal gesehen, als er vom Sportzentrum zurückkam. Über Julie weiß ich nichts. Ich weiß, dass sie gerne zeichnete, aber auch nur, weil sie mir einmal ihre Sachen gezeigt hat. Aber etwas anderes … nein. Sie sind viel unter sich geblieben.” “Gibt es noch etwas anderes über sie – irgendetwas – das ihnen aufgefallen ist?” “Naja”, sagte Demi und schaute immer noch die Wand an. “Ich weiß, das ist ein wenig anstößig, aber meinem Mann und mir ist aufgefallen, dass die Kurtzes ein recht aktives Sexleben hatten. Die Wände hier sind relativ dünn – oder die Kurtzes waren zu laut. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie oft wir sie gehört haben. Manchmal waren es nicht nur dumpfe Geräusche; sie waren wirklich bei der Sache, wissen Sie?” “Irgendwas gewalttätiges?”, fragte Mackenzie. “Nein, hat sich nie so angehört”, sagte Demi und sah ein wenig peinlich berührt aus. “Sie waren einfach nur sehr enthusiastisch. Es war etwas, worüber wir uns immer beschweren wollten, aber nie getan haben. Ein wenig peinlich so etwas anzusprechen, oder?” “Bestimmt”, sagte Mackenzie. “Sie haben ihren Mann ein paar Mal erwähnt. Wo ist er?” “Auf der Arbeit. Er arbeitet von neun bis fünf. Ich bleibe Zuhause, ich habe eine Teilzeit Redaktion, ein Job, den ich von zu Hause aus machen kann.” “Würden Sie ihn bitte dieselben Dinge fragen, die ich Sie gerade gefragt habe, um sicherzugehen, dass ich alle möglichen Informationen erhalte?”, fragte Mackenzie. “Ja, natürlich.” “Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Stiller. Ich rufe vielleicht später noch einmal an, wenn noch Fragen aufkommen.” “Das ist in Ordnung”, sagte Demi während sie sie wieder zur Tür führte. Als sie draußen waren und Demi Stiller die Tür geschlossen hatte, schaute Harrison zurück auf das Stadthaus, das Josh und Julie Kurtz als ihr Zuhause bezeichnet hatten. “Also, alles, was jetzt dabei rausgekommen ist, ist, dass sie ein tolles Sexleben hatten?”, fragte er. “Scheint so”, sagte sie. “Aber das sagt uns auch, dass sie eine gute Ehe hatten, vielleicht. Passt zu den Aussagen der Familie über ihre Bilderbuchehe und das macht es noch herausfordernder, einen Grund für ihren Tod zu finden. Oder andererseits kann es auch einfacher sein jetzt. Wenn sie eine gute Ehe und nie Probleme hatten, dann wäre es einfacher, jemanden zu finden, der etwas gegen sie hatte. Also... schau dir deine Notizen an. Was würdest du als Nächstes machen?” Harrison schien ein wenig überrascht, dass sie diese Frage gestellt hatte, aber er schaute geschäftig auf sein Notizbuch, wo er seine Notizen und Akten aufbewahrte. “Wir müssen den ersten Tatort überprüfen – die Sterling Residenz. Die Eltern des Mannes leben sechs Meilen vom Haus entfernt, es könnte sich also lohnen, sie zu überprüfen.” “Hört sich gut an”, sagte sie. “Hast du die Adressen?” Sie warf ihm die Autoschlüssel zu und ging zum Beifahrersitz. Sie nahm sich einen Moment Zeit, den überraschten Blick und den Stolz auf seinem Gesicht bei der einfachen Geste zu bewundern, als er die Schlüssel auffing.” “Dann los”, sagte sie.
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