VII. Franz und StephanLange Zeit knieten Mutter und Sohn diesseits und jenseits der trennenden Mauer. Und dennoch waren sie einander so nah, als ob sie sich mit ihren glückstrunkenen Augen hätten ansehen und unter Liebkosungen miteinander weinen können. Sie waren trunken vor Freude. Das Leben des einen floß in das Leben des anderen über. Keine Macht der Welt konnte sie jetzt voneinander trennen, noch die Bande der Liebe und des Vertrauens zerreißen, die Mutter und Sohn verknüpften. Sein Herz schlug, und es war wirklich der sanfte, liebevolle und reizende und unschuldige Knabe, den sie erträumt hatte. »Mein Sohn, mein Sohn«, wiederholte sie unaufhörlich, als könnte sie diese wunderbaren Worte nicht oft genug aussprechen. »Du bist es wirklich, mein Sohn! Ich glaubte dich tot, tausendmal