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2816 Words

3Jeden Dienstag speisten Herr Rambaud und der Abbé Jouve bei Helene. Sie hatten sich in den ersten Tagen ihres Witwenstandes bei ihr mit freundschaftlicher Ungezwungenheit Zutritt verschafft, um sie wenigstens einmal in der Woche der Einsamkeit zu entreißen. Später waren diese Dienstagsbesuche zur Regel geworden. Die Gäste fanden sich pünktlich um sieben Uhr mit der ruhigen Erwartung ein, die eine gern geübte Pflicht verleiht. An diesem Abend saß Helene, mit einer Näharbeit beschäftigt, am Fenster, das letzte Dämmerlicht nützend, und wartete auf ihre Gäste. Ihre Blicke schweiften über Paris, über das sich dichter Schatten breitete. Es war schon völlig finster, als Rosalie mit der Lampe hereinkam. »Die Herren kommen wohl heute nicht?« Helene sah nach der Uhr. »Es fehlen noch sieben Minu

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