Kapitel 1-2

2898 Words
Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ „Gut. Tu das nicht.“ Er beruhigte sich umgehend. Bruan hatte zwar nicht gesagt sie gehört mir, aber gewarnt hatte er mich trotzdem. Das Monster in mir bäumte sich zur Antwort auf, aber ich hielt eisern an meiner Selbstbeherrschung fest und ließ mir nichts anmerken. Ich hatte kein Anrecht auf die Frau. Würde ich auch nie. Nichts würde das ändern können. Mir war lieber, ein guter Mann wie Bruan würde sie gewinnen, als ein anderer, geringerer Mann. Ich würde mein Bestes tun, ihn nicht dafür zu hassen, dass er sie anfassen durfte. Bruan hatte die Hölle durchlebt. Folterungen. Hatte überlebt. Er hatte Glück verdient. Wenn schon nicht auf Atlan, dann zumindest hier auf der Kolonie. Auf dem Planeten für die Verdammten und Verseuchten. Die Vergessenen und die gefallenen Krieger aus dem Hive-Krieg. Seit Primus Nial, der Herrscher über Prillon Prime und Kommandant der Koalitionsflotte, den Bann aufgehoben hatte und Verseuchte auf ihre Heimatwelten zurückkehren durften, hatten ein paar wenige beschlossen, die Kolonie zu verlassen und zu ihrem alten Leben so gut sie konnten zurückzukehren. Die Prillonen und Vikens, die Trionen und Everianer, sie alle durften nach Hause zurück. Aber die Menschen hier waren mit ihren Hive-Modifikationen auf der Erde nicht länger willkommen. Der Planet glaubte ja gerade erst langsam daran, dass der Hive überhaupt existierte. Die Regierungen wollten nicht, dass Beweise für die Existenz dieses ruchlosen außerirdischen Schreckens unter ihrem Volk herumliefen. Noch nie hatte ich von Anführern gehört, die solche Angst vor der Wahrheit hatten. Die Atlanen konnten ebenfalls nicht nach Hause zurück, denn ihr furchteinflößendes Paarungsfieber und ihr Biestmodus waren unberechenbar geworden. Schon ein normaler Atlane war verdammt hart zu töten. Mit Cyborg-Technologie ausgestattet, waren sie Killermaschinen. Das Risiko für ihr Volk auf der Heimatwelt würde zu groß sein, sollte einer von ihnen ins Paarungsfieber verfallen und die Kontrolle über sein Biest verlieren. Und ich? Ich wusste, dass meine Legion auf Rogue 5 mich mit offenen Armen empfangen würde, aber unser Anführer Kronos würde mich bestmöglich einsetzen wollen. Er war äußerst praktisch veranlagt, und ein Hive-modifizierter Forsia-Abkömmling würde die schrecklichste Waffe sein, die er hatte. Er würde nicht zögern, sie einzusetzen. Mich zu benutzen. Und daher verbrachte ich mein Leben lieber damit, in meinem Handelsschiff im All umherzuwandeln, als mich auf einem bestimmten Planeten niederzulassen. Bis jetzt zumindest. Ich würde nicht auf Befehl töten. Auf Befehl kämpfen oder stehlen. Auch nicht auf Befehl ficken. Ich war niemandem außer Kronos auch nur einen Funken Loyalität schuldig, und selbst das war mit zu hohen Kosten verbunden. Hier war ich nun und büßte immer noch für die ganze Sache. Mein Schiff voll heißer Ware war immer schnell unterwegs gewesen, hatte Hive- und Koalitionskräfte gleichermaßen gemieden und Kronos alles beschafft, was er wollte, aus allen Winkeln der Galaxis. Bis vor kurzem zumindest. Jemand hatte der Koalition von meiner bevorstehenden Ankunft berichtet und von der kostbaren Ladung Transportertechnologie und Waffen, die ich an Bord hatte. Die neuesten Entwürfe der Koalition und ein paar illegale Gewehre, die auf einer Welt hergestellt wurden, die nicht zur Koalition gehörten, befanden sich in meinem Frachtraum. Ich schätze, dass es die Gewehre waren, die mir eine Gefängniszelle auf dem Koalitionsschiff eingebracht hatten. Und die Gefangenschaft beim Hive. Und jetzt war ich immer noch ein Gefangener, auf der Kolonie, wo ich jahrzehntelang versauern würde, in den Minen arbeiten und dann sterben. Der Gouverneur, ein beinharter Brocken namens Maxim, gestattete mir nicht einmal, die Planetenoberfläche zu verlassen und auf auch nur eine Mission ins All zu gehen. Er hatte Angst, dass ich fliehen würde. Er hatte recht. Aber nichts, was er tat, würde mich stoppen. Ich wartete einfach nur darauf, dass die richtigen Umstände eintrafen. Für den Plan, den ich schon seit Wochen vorbereitete. Entgegen den Wünschen von Gouverneur Rone hatte ich mich geweigert, mir eine Gefährtin zu nehmen, mich für eine Braut testen zu lassen. Die Wahrheit war nur für mich bestimmt, mein Fluch. Ich hatte Verständnis für seinen Frust mit mir, aber ich konnte mich seiner Forderung, ein Gefährte zu werden, nicht unterordnen. Ich wollte nichts weiter, als zurück in den Weltraum und mich um meine eigenen Angelegenheiten scheren. Frei sein, ohne an jemanden oder etwas angekettet zu sein. Mir eine Gefährtin nehmen und sie dann zurücklassen? Unmöglich. Allein beim Gedanken daran musste ich knurren, aber der Laut wurde übertönt vom Johlen der Zuschauer, als der erste Kampf begann und ein Prillone in der Arena seinem Gegner einen heftigen Schlag verpasste. Nein. Ich war vielleicht ein Schmuggler, ein Schurke, ein rebellischer Mann, der sich weigerte, Befehle entgegenzunehmen, aber ich war nicht völlig ehrlos. Selbst wenn unsere offizielle Besitznahme sie nicht körperlich umbringen würde, weigerte ich mich, das zarte Herz einer Frau auf solche Weise zu verletzen. Eine Frau war nicht nur ein hohes Risiko, sondern eine Verbindlichkeit, die ich mir nicht leisten konnte. Der Gouverneur und der Rest der Koalitions-Führerschaft hatten beschlossen, dass ich zu instabil war. Eine zu große Bedrohung. Rogue 5. Hyperione. Forsianer. Cyborg. Ich war ein verdammter Freak unter Freaks. Und der Gouverneur glaubte, dass nur eine Gefährtin mich zur Ruhe bringen konnte, mich auf diesem Planeten verankern und in ihrem Krieg gegen den Hive. Meine Loyalität gegenüber der Koalition sicherstellen. Aber ich war nicht in der Koalition geboren. Ich war von Rogue 5. Und ich war ein wahrer Gefangener auf diesem Planeten. Was es schwer machte, dankbar zu sein. Es gab Tage, an denen wäre ich lieber tot, so stark brannte mir das Bedürfnis unter der Haut, zu entkommen, bis ich beinahe platzte. Die Menge grölte, und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Arena. Der große Prillon-Krieger wurde bewusstlos davongetragen, und ein anderer stand verschwitzt mit siegreich erhobenen Armen da. Der Gewinner trat zur Seite, und zwei frische Kämpfer betraten das Zentrum der Arena. Einer von ihnen war ein Atlane, den ich gut kannte. Der andere war ein Prillon-Krieger, der kurz davor stand, seinen Schädel geknackt zu bekommen. „Mach ihn fertig, Tane!“ Bruans Grölen übertönte die Menge mühelos, und unser Freund Tane blickte kurz zu uns hoch und nickte Bruan zum Dank für seine Anfeuerungen zu. „Du feuerst ihn an, aber glaubst, dass sein Kampf vergeblich ist?“ Bruan grinste, lehnte sich vor, den Blick starr auf den Kampf gerichtet, während Tane den Prillonen über den Kopf hob und ihn durch die halbe Arena schleuderte. Der Prillone rollte sich auf die Füße ab und schrie ihm eine Herausforderung entgegen, und der Laut hallte über die Tribünen. Er stürmte mit Cyborg-verstärkter Geschwindigkeit auf den Atlanen zu. Er landete einen soliden Treffer auf Tanes Hals, obwohl der große Atlane davon kaum zuckte. „Tane wird diesen Kampf gewinnen, und Gwen wird seinen Anspruch abweisen. Wenn das erledigt ist, wird er keinen Protest gegen meine Versuche erheben, sie zu umwerben.“ Ich lachte laut auf und starrte meinen Freund mit großen Augen an. „Sie umwerben? Was ist das denn für ein Wort, für einen Krieger? Du klingst wie ein altes Weib.“ Einer seiner Mundwinkel wanderte nach oben. „Das ist ein Wort für einen Krieger, der die Schenkel der Frau weit öffnen wird, und der ihren süßen Schreien der Hingabe lauschen wird, während ihre nasse p***y meinen Schwanz stundenlang reiten wird, mich leersaugen, meinen Samen nehmen.“ Bei den Göttern, das war mehr, als ich hören wollte. Ich hatte keine Antwort. Ich hätte es fertigbringen sollen, Tane anzufeuern, aber die Anspannung in meinen Schultern und meiner Brust stieg in meinen Hals hoch, und ich konnte mich nicht dazu bringen, zu sprechen oder mich zu bewegen. Ich konnte nur noch zusehen und jeden Mann hier für seine Fähigkeit hassen, sie in Besitz zu nehmen. Und Bruan für seine Strategie, sie verdammt noch mal zu umwerben. Ich hätte nicht in die Arena kommen sollen. Ein Teil von mir hatte gewusst, dass es keine gute Idee sein würde, mir das anzusehen. Kein Krieger würde ihrer je würdig sein. Nicht einer in dieser elenden Gefängniswelt. Aber ebenso wenig ertrug ich den Gedanken daran, nicht zu wissen, wem sie gehören würde, wessen Aufgabe es sein würde, sie zu beschützen. Sie war eine Sucht, die ich nicht in den Griff bekam, seit sie vor ein paar Wochen hier eingetroffen war. Mein Interesse an ihr war jedoch völlig unerwünscht und unmöglich. Mein Schwanz beherrschte meinen Verstand. Ich hatte ihn in der Dusche schon oft genug in die Hand genommen und versucht, ihn zu bezwingen, aber egal, wie oft ich Erlösung suchte, mein Körper blieb hart und sehnsüchtig. Nach ihr. Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme und blickte möglichst teilnahmslos drein, während ich zusah, wie Tanes Faust auf das Kinn des Prillon-Kriegers traf und er rückwärts in die Menge am Rand der Arena taumelte. Die grölenden Krieger, die dort saßen, richteten ihn wieder auf und schoben ihn zurück in die Mitte der Arena, wo Tane ihm einen weiteren kräftigen Schlag verpasste. Bisher war er dem Prillon-Krieger überlegen, ohne sein Biest einzusetzen. Der junge Prillon-Mann kämpfte einen aussichtslosen Kampf und wusste es, seine Schritte waren weniger selbstsicher und seine Schultern sackten ein, als ein weiterer Krieger, Tyran, zwischen die beiden Gegner trat. Tyran war ein Prillon-Krieger und hatte eine Menschenfrau zur Gefährtin. Kristin. Er teilte sie mit seinem Sekundär, einem weiteren Krieger namens Hunt. Sie war wunderschön und selbst eine Art Kriegerin, ähnlich wie Gwen. Ich wusste nicht, wie sie es ihrer Frau gestatten konnten, sich Missionen zur Bekämpfung des Hive anzuschließen, aber Kristin tat das täglich, als Mitglied einer Sondertruppe von Kriegern, angeführt von einem Everis-Jäger namens Kjel. Anders als der junge Prillone, der Tane bekämpfte, war Tyran Gerüchten zufolge der stärkste Cyborg auf dem Planeten, da er Implantate nicht nur in Teilen seines Körpers, sondern auch tief in Muskeln und Knochen eingebettet hatte. Er war eine Legende in der Kampfarena, aber er hatte mit dem Kämpfen aufgehört, als er eine Gefährtin bekam. Es schien, als hätte er nun andere, lustvollere Methoden, seinen Zorn und seine Aggressionen auszuleben. Ich beneidete ihn um seine neu erworbene Entspannungstechnik. Tyran trat ins Zentrum und erklärte Tane zum Sieger. Bruan lehnte sich zurück, entspannte sich mit der Ankunft von Tyran. Dieser Krieger würde nicht zulassen, dass die Sache zu sehr außer Kontrolle geriet, und er war stark genug, Tane in Schach zu halten, selbst wenn der Atlane in Biest-Modus wechseln sollte. „Hab dir doch gesagt, dass Tane gewinnt.“ „Es ist noch nicht vorbei“, erinnerte ich Bruan. „Ist es wohl. Er hat noch nicht mal sein Biest eingesetzt.“ Aber das würde er. Das wussten wir beide. „Bescheuert, einen Atlanen herauszufordern“, fügte ich hinzu, auf den jungen Prillonen bezogen. „Ja. Keiner außer Tyran, und vielleicht der Jäger, könnte einen von uns besiegen.“ Einen von uns. Er schloss mich in den Rang der Atlanen mit ein, wie immer, aber ich war keiner von ihnen. Würde ich nie sein. Die nächsten beiden Kämpfe verliefen erwartungsgemäß, bis nur noch vier Krieger übrig waren. Tane, zwei Prillon-Krieger und ein Mann von Trion, dessen Haut in der Nachmittagssonne silbrig schimmerte. Ich kannte ihn nicht, aber es wurde gemunkelt, dass er mehr Maschine als Mann war, und dass seine Kampfinstinkte überragend gut waren. Tyran hob die Hand und wartete, bis die Menge der zusehenden Krieger still wurde. „Hier sind die restlichen Vier. Das Glück wird über ihr Schicksal entscheiden.“ Tyran hielt ihnen einen Stapel Karten hin. „Die höhere Karte kämpft zuerst.“ Die Menge jubelte wieder, während die Krieger je eine Karte zogen und sie in die Luft hielten. Die beiden Prillon-Krieger würden zuerst gegeneinander antreten. Dann würde Tane gegen den Mann von Trion kämpfen. Danach würden noch zwei gegeneinander kämpfen, und wer am Ende übrigblieb, war Sieger. Jeder der vier blickte selbstgefällig drein. Siegessicher. Als würde Gwen bereits ihm gehören. Ich wollte in die Arena stürmen und sie alle in den Staub niederringen, aber ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Ich wagte nicht einmal, das Gesicht zu verziehen. Stein. Ich musste wie aus Stein sein. Das zornige Brüllen einer Frau erfüllte die Luft, und die jubelnde Menge von Kriegern verstummte. Das Tor zur Kampfarena flog auf und knallte lautstark gegen die Mauer, und hindurch kam Gwen in voller Kampfmontur. Ihr Haar fiel wie schwarze Flammen über ihren Rücken, und von sie versprühte Zorn in beinahe spürbaren Wogen. Mit zusammengekniffenen Augen und angespannten Muskeln sah sie aus wie eine Kriegsgöttin, zu umwerfend schön, um wahr zu sein. Mein Atem stockte, mein Schwanz richtete sich bei ihrem Anblick auf. Zwei weitere Menschenmänner, die beide eine Kolonie-Kriegerin zur Gefährtin hatten, standen in Formation hinter ihr wie ein Angriffstrupp, aber sie waren unscheinbar im Vergleich zu Gwens Feuer, und ich ignorierte sie mit Leichtigkeit. „Was zum Teufel meint ihr, dass ihr hier tut?“, schrie Gwen Tane an, die Fäuste geballt. Der riesige atlanische Kampflord zuckte doch tatsächlich zusammen, als wäre er ein kleiner Junge, der Schimpfe von seiner Mutter bekommt. Tane guckte verwirrt drein, dann verneigte er sich vor ihr. „Meine Dame... ich—“ „Wage es nicht, mich Dame zu nennen!“ Sie marschierte auf seine hoch aufragende Gestalt zu, völlig furchtlos. Neben mir konnte Bruan sich das Lachen kaum verkneifen. Seine Schultern bebten lautlos, während er zusah, wie das Drama vor uns seinen Lauf nahm. Ich wollte ihm genauso sehr eine knallen... dafür, dass er recht gehabt hatte, Gwen besser verstanden hatte als ich. Schweiß- und blutverklebt wandten sich die vier Krieger gleichzeitig zu ihr herum, traten näher, brachten ihre Argumente vor. Ich konnte nicht hören, was sie sagten, aber nichts davon gefiel ihr. Ihre Hände stemmten sich in die Hüften, ihr Kopf legte sich schief, als würde sie zuhören und ihre Worte abwägen. Aber ihre Augen waren wie Feuer, hell leuchtender femininer Zorn. Scheiße, sie war umwerfend. Bruans zunehmend selbstgefälliges Lächeln ließ mich die Hände immer weiter zu Fäusten ballen, während er sich zurücklehnte, die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich streckte. Sich ausruhte. Amüsiert. Ich blickte wieder zu Gwen, denn ich befürchtete, wenn ich Bruan noch länger ansah, würde ich ihm diesen wissenden und ausgesprochen besitzergreifenden Blick aus dem Gesicht schlagen. Die Männer in der Arena hatten nun jegliche Chance, die sie vielleicht bei ihr gehabt hätten, verspielt. Bruan musste nur abwarten, bis sie sie alle pulverisiert hatte, und dann einschreiten. Gwens Blick blitzte in die Tribüne hinauf, und Bruan hielt den Atem an, als sie ihre Aufmerksamkeit ihm zuwandte und dann mir. Mir stockte der Atem. Ihr Blick war wie ein körperlicher Schlag, ihre Augen kniffen sich zusammen, ihre Wangen färbten sich zu einem noch tieferen Rot. Ja, ich wollte derjenige sein, der ihr die Farbe auf die Wangen zauberte. Ich wollte wissen, wie weit sich die Rötung unter ihrer Rüstung verbreitete, ob ihre Nippel die gleiche tiefe Färbung hatten. Eine halbe Sekunde später war es vorbei. Der Blick. Die Prüfung. Das Starren. Die Intensität. Gwen wandte sich ab und krempelte sich die Ärmel ihres Uniform-Hemdes hoch, aber ich hatte keine Ahnung, warum. Als sie sprach, war ihre Stimme nicht übermäßig laut, aber kalt. Hart. „Ihr wollt kämpfen? In Ordnung. Los geht‘s.“ Gwen bewegte sich fast schneller, als das Auge erfassen konnte, hob den ihr am nächsten stehenden Prillon-Krieger hoch und schleuderte ihn noch weiter fort als Tane seinen Gegner vorhin. Der Prillone leistete keine Gegenwehr, rollte sich nach der Landung auf seine Füße ab und blieb in sicherer Entfernung. Als die anderen drei Krieger zurückwichen, die Hände von sich gestreckt und eindeutig abweisend, sie zu berühren, ging sie mit ihnen hinterher und schubste den Trion-Krieger gegen die Brust. Sie griff lautlos an, und jeder Schlag ihrer Hände gegen Männerfleisch hallte laut durch die ausgeprägte Stille. Die Krieger hatten keine Ahnung, was sie tun sollten. Sie anfeuern? Zusammenzucken? Die Stille schien sie nur wütend zu machen, denn sie schrie die Menge ebenso an wie die vier Narren, die noch im Kampf waren. „Kommt schon. Scheiß auf euch, alle zusammen. Ihr wolltet kämpfen. Also kämpft.“ „Gwen, bist du dir da sicher? Ich denke, wir sollten auf Maxim warten.“ Rachel, die Gefährtin des Gouverneurs, die neben dem offenen Tor stand, versuchte, die aufgebrachte Frau zu beschwichtigen, aber ohne Erfolg. „Verzieht euch von hier, Mädels.“ Gwen blickte über ihre Schulter zu den anderen beiden Menschenfrauen zurück und deutete ihnen mit einem geschmeidigen Wink, dass sie gehen sollten. „Das hier hat mit euch nichts zu tun. Diese Idioten sollen ganz genau erfahren, mit wem sie hier spielen. Um wen sie hier kämpfen wie Hunde um ein Stück Fleisch.“ Kristin, Tyrans Gefährtin, brach in Gelächter aus, nahm ihn an der Hand und führte ihn davon, als er einschreiten wollte. Schockiert sah ich zu, wie der stärkste Mann auf dem Planeten sich von einer kleinen Menschenfrau—seiner Menschenfrau—vom Kampf weg ziehen ließ. Bruan hatte recht gehabt; Kristin dachte, dass sie unabhängig war, die Kontrolle über ihren Gefährten hatte. Er ließ zu, dass sie ihn wegführte. Als sie über ihre Schulter zurück blickte, hatte Kristin ein breites, glückliches Grinsen auf dem Gesicht. „Knöpf sie dir vor, Mädel.“ Da lächelte Gwen. Kühl, düster und bedrohlich. „Oh, das werde ich. Ich werde ihnen allen einen Denkzettel verpassen.“ Ich hatte keine Ahnung, warum sie ihnen Zettel geben wollte, oder was sie darauf schreiben wollte, und dieser Ausdruck von der Erde war mir unverständlich—aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es etwas Gutes war.
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD