Kapitel 7

814 Words
Samantha Ich hatte meine Sachen im Zimmer verstaut. Durch die Tür strömte ein Zitrusduft herein. Es roch großartig, ich fragte mich, was für einen Raumduft die Golds benutzten? So einen schönen Duft hatte ich noch nie gerochen. Ich verließ das Zimmer, um Frau Gold zu suchen. Als ich die Treppe hinunterkam, sah ich den Rücken des Kerls, den ich gestern gesehen hatte. Ich glaube, er hieß Aiden, wenn ich mich richtig erinnerte? Als ich näher kam, sah ich, wie Frau. Gold etwas zu dem Mann sagte, aber sofort aufhörte, als sie mich entdeckte. „Samantha, das ist mein Sohn Braxton“, sagte Mrs. Gold zu mir. Braxton? Richtig, die Golds hatten zwei Paare von Zwillingsjungen. Er musste Aidens Zwilling sein. „Hallo Braxton“, sagte ich zu ihm. Er drehte sich nicht um. Okay, das war komisch. Ist das so, wie die Reichen mit Menschen umgehen? Wenn du mich fragst, ist das unhöflich. „Braxton, wo sind deine Manieren? Begrüße das Kindermädchen deiner Schwester“, sagte Frau Gold zu ihm. Er drehte sich um, aber seine Lippen waren fest zusammengepresst. Er nickte mir zu. Was ist mit diesen Typen? Warum nicken die immer nur? Aiden hatte das gestern auch gemacht. Dann bemerkte ich den Zitrusduft, den ich vorhin gerochen hatte. Er schien von Braxton zu kommen. War das sein Parfüm? Warum roch er wie ein Raumduft? Das war einfach seltsam. „Na gut, Braxton, wo ist Aiden denn?“, fragte Mrs. Gold ihren Sohn. Braxton schaute mich eine Sekunde länger an, bevor er sich wieder zu seiner Mutter umdrehte. „Ähm, er hat nicht hier geschlafen“, murmelte Braxton. Es klang, als wäre es ihm peinlich, das vor seiner Mutter zuzugeben. Gut zu wissen, dass sie ihre Söhne genauso sehr einschüchterte wie mich. „Typisch, ich hoffe, ihr beide werdet dieses Wochenende hier sein. Eure Brüder kommen von ihrer Reise zurück und es wäre schön, alle vier meiner Söhne am Esstisch zu haben“, sagte sie zu ihrem Sohn. Braxton zuckte mit den Schultern. Wow, dieser Typ redete nicht viel. Aiden hatte gestern auch nicht viel gesagt. „Sag das bitte deinem Bruder“, sagte Frau Gold zu Braxton, bevor sie wieder zu mir hochschaute. „Samantha, los geht's! Eva sollte jetzt mit ihrem Frühstück fertig sein.“ „Ja, Frau Gold. Schön, dich kennenzulernen, Braxton“, sagte ich, als ich die restlichen Treppenstufen hinunterkam. Als ich an Braxton vorbeikam, streifte ich versehentlich seinen Arm. Ich spürte ein wenig statische Elektrizität dabei. Das war komisch, weil der Boden keinen Teppich hatte. Braxton hielt den Atem an. Ich schaute ihn kurz an. Ich wusste, dass ich nicht rieche. Was war mit diesem Kerl los? „Geht es dir gut, Braxton?“, fragte ihn Frau Gold. Braxton nickte mit dem Kopf und sagte: „Zu viel Spaß gestern Abend.“ Frau Gold schaute ihn an, als würde sie ihn genau beobachten. Schließlich sagte sie: „Schlaf dich aus dann.“ Danach wandte sie sich mir zu und beugte ihren Finger, um anzuzeigen, dass ich ihr folgen sollte. Während wir durch das Haus zum Essbereich gingen, sagte Frau. Gold zu mir: „Entschuldigung dafür. Braxton ist normalerweise nicht so seltsam. Ich bin sicher, dass ich irgendwann herausfinden werde, womit er und sein Bruder sich gestern Abend beschäftigt haben. Es gibt nicht viel, was sie vor mir verbergen können.“ Ich nickte mit dem Kopf und sagte: „Verstehe.“ Wir kamen im Esszimmer an und am Ende des Tisches saß ein kleines Mädchen. Sie sah traurig aus, während sie in ihre leere Schüssel starrte. „Eva, Liebes, dein neues Kindermädchen ist hier“, sagte Frau Gold mit einer süßen, liebevollen Stimme. Eva schaute auf und ihre Augen weiteten sich, als sie mich sah. „Sam! Du bist zurückgekommen!“, sagte sie aufgeregt. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. „Ja, das bin ich“, sagte ich zu ihr. „Okay, dann lasse ich dich mit meiner Tochter allein. Passe auf sie auf, sorge dafür, dass sie glücklich ist. Und sie muss drinnen bleiben“, sagte mir Frau Gold. Ich drehte mich um und schaute Frau Gold an. „Drinnen bleiben? Also darf sie nicht draußen spielen?“, fragte ich. „Nein, das sind die Regeln ihres Vaters und leider ist es etwas, dem man gehorchen muss. Es ist aus Sicherheitsgründen“, sagte Frau Gold. „Okay, das ist in Ordnung“, sagte ich. Ich verstand nicht, warum es ein Sicherheitsproblem war, draußen zu spielen. Aber wenn das ihre Regel war, konnte ich nichts dagegen tun. Aber jetzt verstand ich, warum dieses Mädchen so traurig aussah. Sie war praktisch eine Gefangene in diesem Haus. Frau Gold drehte sich um und ließ mich mit Eva allein. Ich schaute sie an und sagte: „Also, habt ihr hier schon mal Verstecken gespielt?“
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