Achtes Kapitel-1

2059 Words

Achtes Kapitel Irgendwo vom Ende eines Hausflurs drang der Duft gerösteten Kaffees – echten Kaffees, nicht Victory-Kaffees – auf die Straße. Winston blieb unwillkürlich stehen. Vielleicht zwei Sekunden lang fühlte er sich in die halbvergessene Welt seiner Kindheit zurückversetzt. Dann schlug eine Tür ins Schloß und schien den Duft so unmittelbar und abrupt wie einen Ton abzuschneiden. Er war mehrere Kilometer weit auf hartem Pflaster gelaufen und seine Krampfadern rebellierten. Zum zweitenmal innerhalb von drei Wochen hatte er einen Abend im Gemeinschaftshaus versäumt: eine gewagte Unbesonnenheit, denn man konnte sicher sein, daß im Gemeinschaftshaus sorgfältig Buch geführt wurde, wie oft man dort erschien. Im Prinzip hatte ein Parteimitglied keine Freizeit und war, außer im Bett, niemal

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