Kapitel 6 Mein Mädchen hat dich einmal erwähnt

1180 Words
„Ich bin nicht nervös, okay?“ Anna bestritt seinen Vorwurf und sah weg. Philip strich ihr die Haare hinter die Ohren. Die sanfte, lockere Bewegung beschleunigte ihr Herz; sie spürte einen Funken, als seine Fingerspitzen ihr Gesicht berührten. Er näherte sich ihr und flüsterte: „Anna, hat dir schon mal jemand gesagt, dass deine Hände zittern, wenn du nervös bist?“ Anna starrte ihn ungläubig an. Wie weiß sie nie es? Clara Parker fühlte sich mit der Situation unwohl, also trat sie zwischen sie hinaus. „Stefan, Emilia - Philip ist euer Onkel. Worauf wartet ihr?“ Stefan hörte seiner Mutter zu und konnte nichts anderes tun, als sich zu entschuldigen. „Es tut mir leid, Onkel. Es ist meine Schuld, dass ich dich nicht sofort erkannt habe.“ Es war schwer zu sagen, ob Philip einfach nicht zuhörte oder seinen Neffen nicht beachtete, aber er schwieg und sah Anna sanft an – was ihr ein unbehagliches Gefühl bereitete. Emilia war zu jung, Fragen stellen zu wollen, wenn sie sich unwohl fühlte. "Onkel, du warst lange im Ausland. Hast du da Anna kennengelernt?" Er sah sich durch den Raum um , aber sein Gesicht blieb still. Er antwortete kalt: „Das geht dich nichts an.“ Emilia war es zu peinlich zu sprechen. Aber sie starrte Anna mit Hass in den Augen an. Anna legte ihren Arm um Philips Taille und neckte ihn. Gut gemacht, dachte sie, verärgere sie! Anna fühlte sich so gut. Nach der kurzen Vorstellung zog Matina sanft an Stefans Ärmel. Obwohl sie noch keinen Ehering trägt, bleibt ihre Verlobung immer noch eine öffentliche Wahrheit. Es war eine seltene Gelegenheit, Stefans Onkel zu treffen, da er so selten nach Hause zurückkehrte. Stefan zog sie zu sich, lächelte verschmitzt und sagte zu Philip: „Das ist meine Verlobte, Matina.“ Philip sah Matina in die Augen, als sie vorgestellt wurden. Davor gab er nicht einmal die Existenz von Stefan zu. „Du bist Matina?“ Matinas Gesicht wurde rot und ihr Herz schlug schneller. Sie erwartete nie, dass er überhaupt von ihr gehört hatte. Sie starrte ihn so verführerisch wie möglich an und sagte: „Onkel, hast du schon einmal von mir gehört?“ „Ähm...“, erwiderte er sanft und nickte mit dem Kopf. Die Frauen um ihn herum sahen neidisch aus. Wie konnte Lord Philip ihren Namen kennen, sondern nicht ihren? Matina konnte nicht anders, als stolz zu sein. Schließlich war auch die Familie Meier berühmt. Und seit sie in die Unterhaltungsindustrie eingetreten ist, hat sie auch mehrere gute Werke. Aber dieser Mann war so perfekt, dass es für sie unmöglich war, ihn zu vergessen, wenn sie sich schon einmal getroffen hatten. Sie hatte so viele Abendessen voller bierbäuchigen, kahlen Männer besucht. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hielt Philip sie auf. „Mein Mädchen hat dich einmal erwähnt.“ Dann hielt er Anna fester und hob ihr kleines Kinn zu sich. Der Blick des Mannes fiel auf Annas verwirrtes Gesicht. Er sah nicht weg und sagte weiter zu Matina: „Sie hat gesagt, dass du bereit bist, den Freund von jemand anderem zu rauben.“ Anna wünschte, sie könnte diesen Mann erwürgen. Hat er nicht bemerkt, dass alle Leute sie beneiden? Außerdem hatte sie ihm nie gesagt, dass Matina so eine Schlampe war. Jetzt würde sie zum Sündenbock werden. Aber bei näherer Überlegung war alles, was Philip tat, Matina in Verlegenheit zu bringen. Anna lachte plötzlich und warf Philip einen Kuss als Geschenk zu. Dann wandte sie sich an Matina und sagte: „Ja, es ist wahr.“ Die Menge wurde still. Matinas Gesicht verzerrte sich. Sie biss sich auf die Unterlippe und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie sieht aus wie ein armes hässliches Entlein. Stefan hatte Mitleid mit Matina und hielt sie in seinen Armen. Er starrte Anna an, als wollte er etwas sagen, aber Clara hielt ihn auf, bevor er konnte. In dem Moment hatte Stefan erkannt, wer Philip war, hatte er gewusst, dass seine Anschuldigungen falsch gewesen waren. Doch Philip hatte ihn nicht aus Respekt vor seinem Bruder Elias bestraft. Also beschloss Stefan, seine Behandlung von Matina ungestraft zu lassen. Philip ist der Lord Parker, der Einzige, der Elias Parker erschrecken kann. Es wäre unklug, ihn zu beleidigen. Als die Menschen um sie herum schwiegen, sagte Philip: „Zeig deinen Respekt.“ Anna sah Philip verwirrt an. Dann drehte sie sich um und sprach den näherkommenden Mann an: „Onkel Parker.“ Aber Philip sagte ziemlich unglücklich: „Falsch.“ Was hat er gemeint? Sie nannte Elias immer „Onkel Parker“. Clara Parker ahnte, was Philip meinte. Sie sagte leise: „Es ist okay, Anna ist ein Teil unserer Familie.“ „Ja“, antwortete Philip. „Sie ist meine Frau.“ Er raucht seine Zigarre und atmete langsam aus. Alle waren schockiert! Aber was er tat, war, Anna einen Grund zu geben, dort zu sein. Diese Frage wird ihr niemand mehr stellen. Sofort begannen alle Frauen im Raum, Anna zu überdenken. Manche waren bewundernd, manche neidisch. Natürlich hassten die meisten sie. Annas Herz hörte fast auf zu schlagen, als Philip die Worte sprach: „Sie ist meine Frau.“ Das war der Mann, den sie gerade kennengelernt hatte. Er verwirrte sie, indem er sie geheim hielt. Wollte er ihr möglichweise nur helfen, an Stefans Verlobungsfeier teilzunehmen? Aber warum sollte er das tun? Bevor sie es herausbekommen konnte, trat Emilia vor. Obwohl sie immer noch unzufrieden war, schaffte sie es zu sagen: „Tante Anna.“ Als Philip zuvor sagte: „Zeig deinen Respekt“, wollte er nicht, dass Anna Elias grüßen sollte, sondern dass die jüngeren Parkers seiner neuen Frau ihren Respekt erweisen sollten. Stefans Gesicht verzerrte sich und er flüsterte: „Tante Anna.“ Elias Parker erkennt, dass Philip Anna beschützt. Also änderte er sofort seine Einstellung. Er sagte zu Anna: „Warum trinken wir nicht zusammen etwas?“ Clara zwang sich zu einem Lächeln. „Anna, nimm bitte Platz.“ Anna war nicht so dumm, sich zu ihnen zu setzen, also entschuldigte sie sich, um in den Waschraum zu gehen. *** „Anna, wie kannst du nur so eine Schlampe sein? Wie kannst du dich an Philip wenden, nur weil Stefan dich verlassen hat?“ Matina hielt Anna im Waschraum an. Ihre Augen waren rot vom Weinen. Matina war so neidisch, dass sie verrückt werden konnte. Laura Meier stand neben ihrer Tochter und reichte ihr immer wieder ihre Taschentücher an. Sie starrte Anna an und sagte: „Sei nicht zu früh glücklich. Lord Philip liebt dich nicht – du bist nur sein Spielzeug.“ Anna wusch sich die Hände und sah zum Waschbecken. Sie schien noch mehr zu lächeln. „Ähn, es ist gut, dass Lord Philip bereit ist, bei mir zu sein, auch wenn ich nur sein Spielzeug bin. Was ist mit dir? Er scheint dich nicht einmal ansehen zu wollen?“ Laura Meier war so wütend, dass sie Anna am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte. Aber gerade als sie ihre Hand hob, öffnete jemand wieder die Tür vom Waschraum.
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