Kapitel 1: Ich wünschte, ich wäre nie geboren worden.

2863 Words
Suri Nightingale „Wo ist das Geld? Wo zur Hölle ist das Geld?“ Seine Stimme hallte in den vier Ecken dieses winzigen, winzigen Raumes wider. Selbst mit geschlossenen Augen konnte ich leicht erkennen, wer es war. Anderson Michaels. Einer von den unglückseligen Ex-Freunden meiner Mutter. Seit ihrem Tod belästigt er mich wegen des Geldes, das meine Mutter angeblich gestohlen hat. Seine Schreie am frühen Morgen ließen meine Ohren mit einem kreischenden Geräusch klingen und meinen Kopf schrecklich schmerzen. Dann werde ich in eine betäubende Kälte gestoßen, was ich sicher annehmen kann, weil meine ohnehin schon dünne Decke komplett von mir weggerissen wird. Ich stöhnte. Er schreit erneut. „Wach endlich auf! Glaubst du etwa, ich mache Witze? Wach auf, du nutzlose Schlampe!" Seine derben und schmutzigen Schimpfwörter zeigen, wie sehr es ihm an Gehirnzellen mangelt, aber dafür gleicht er das mit seinen körperlichen Merkmalen aus, wie zum Beispiel der Tatsache, dass er zwei Meter groß ist, Adern fast aus seinen muskulösen Armen herausspringen und er mich praktisch erwürgen kann, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Also habe ich nachgegeben. „Ich habe dein Geld nicht. Das habe ich dir schon tausendmal gesagt.“ Ich antworte auf eine Art und Weise, wie es mir zur Gewohnheit geworden ist, denn seien wir ehrlich, ich habe ihm echt schon tausendmal dasselbe gesagt. Ich. Habe. Sein. Verdammtes. Geld. Nicht. Ich habe kaum genug Geld für mich selbst. Ich lebe in einem scheiß zwanzig Quadratmeter großen verlassenen Raum, in dem überall Kakerlaken und Ratten herumkrabbeln. Ich lebe von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck, die größtenteils von illegalen Jobs stammen, da sie kein minderjähriges Mädchen einstellen können beziehungsweise dürfen. Ich esse nur eine Mahlzeit am Tag, mit etwas Glück auch zwei. Aber nur dank einiger Kirchen, die ihre Türen öffnen oder Essensprogramme anbieten. Wenn ich sein oder irgendjemandes Geld hätte, wäre ich schon vor langer Zeit aus diesem beschissenen Ort weggegangen und zwar weit, weit weg. „Nutzloser Müll.“ Ein weiteres schönes Wort aus seinem riesigen Wortschatz. „Oh, danke“, sagte ich sarkastisch und obwohl ich wusste, dass es eine furchtbare Idee war, es zu sagen, konnte ich mich nicht zurückhalten und erlebte schnell die Konsequenz meiner eigenen Handlung. Der schmerzhafte Ruck an meinen Haarenden war plötzlich. Ich schreie vor Schmerz und sage ihm, er solle aufhören, aber er zieht mich einfach weiter von einer Ecke des Raumes zur anderen. Ich halte meinen Kopf fest und hoffe, dass mir nicht all meine Haare ausgerissen werden. Ich kann mir jetzt sicherlich keine Perücke leisten und eine glatzköpfige Siebzehnjährige würde in meinem Lebenslauf nicht gut aussehen. Irgendwann, ich weiß nicht wann, hört er auf, aber nicht bevor er meinen Kopf so kräftig auf den Boden drückt, dass ich dachte, ich hätte eine Gehirnerschütterung. Ich habe gerade meine Augen geöffnet, als ich ihn über mir aufragen sehe und er mir ins Gesicht spuckt. Ich winde mich vor Abscheu und Scham. „Ich werde dich finden, du kleine Schlampe. Egal wohin du gehst, egal wer du wirst, ich werde dich weiterhin finden und dein Leben zur Hölle machen, bis ich mein Geld bekomme“, droht er, aber ich reagiere nicht. Erst als er sich hinunterbeugt, ein Messer hervorholt und es mit genau der richtigen Menge Kraft über meine Wange gleiten lässt, um mich zu erschrecken, aber nicht zu vernarben, beschleunigt sich mein Herzschlag. „Deine Mutter hat sich umgebracht, weil sie gemerkt haben muss, was für eine Verschwendung du bist. Ich schlage vor, du machst zumindest ein bisschen was wieder gut, bevor du dich selbst umbringst.“ Ich beiße die Zähne zusammen und ballte meine Fäuste fest, während ich die Tränen zurückhalte, die drohen, herauszukommen. Der Moment, in dem ich die Tür zuschlagen höre und sicher weiß, dass der Idiot weg ist, ist der Moment, in dem alles herauskommt wie eine umgekippte Milchpackung. Das ist der Moment, in dem ich mir erlaube, all die Tränen freizulassen. Mein Gesicht ist komplett nass und die Spitzen meiner Haare sind vom salzigen Stoff durchnässt, als mich der Alarm auf meinem Handy zurückholt und ich es schaffe, wie auf Knopfdruck aufzuhören. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, meine Emotionen zu kontrollieren. Eine Minute könnte ich mein Herz und meine Seele ausweinen und im nächsten Augenblick ein breites Lächeln für die Öffentlichkeit haben. Ich schüttelte den Kopf und zog die Mundwinkel zu einem großen, breiten Lächeln. Zeit, zur Schule zu gehen. Zeit, mich in die Hände meiner Klassenkameraden zu begeben, die nichts anderes tun, als mich ständig zu mobben und mich mich schlecht fühlen zu lassen. Zeit, das elende Leben weiterzuleben, das ich seit dem Tod meiner Mutter führe und in dem ich ganz allein in dieser grausamen Welt zurückgelassen wurde. Zeit, der Realität ins Auge zu blicken. Ich heiße Suri Nightingale. Und jeden Tag wünsche ich mir, nie geboren worden zu sein. — „Hey, Opfer!“ Die äußerst rücksichtsvolle Begrüßung kam von hinten und ich beschloss, sie zu ignorieren und mich darauf zu konzentrieren, meine Sachen im Spind zu ordnen. Aber natürlich ist das Leben nicht so einfach, wenn man so wie ich ist. Eine Sekunde später schlug Justine Myers meinen Spind so schnell zu, dass es eine Strähne meines Haares erwischte. Ich biss mir auf die Zähne, um nichts zu sagen oder zu tun. Sie sind meine Zeit nicht wert. Niemand ist es. „Hast du mich nicht gehört oder hast du vergessen, dass du hier das einzige Opfer bist?“ Sie macht weiter, mich zu reizen, aber ich tue einfach so, als ob sie nicht existiert. Ich öffnete meinen Spind erneut, um das darin steckende Haar wegzuziehen, aber bevor ich fertig war, schloss Justine ihn so schnell, dass mein Finger eingeklemmt wurde und ich vor plötzlichen Schmerzen schrie. „Aua, verdammt!“ Ich hielt meinen Finger eng an meine Brust, um das immense Pulsieren zu stoppen, während ich die quälende Zicke neben mir mit wütendem Blick ansah. Sie legte nur ein amüsiertes Grinsen auf. „Oh, fühlst du dich heute kämpferisch, Nightingopfer?“ Meine Hand ballte sich fester zusammen. Ich hasse es verdammt noch mal, wenn sie mich so nennen. Es ist mir egal, wenn sie mich mit anderen erbärmlichen Namen bezeichnen, aber wenn sie meinen Nachnamen verwenden, erniedrigen sie auch meine Mutter, weil er ihr gehört hat. Ich hasse es mit jeder Faser meines Seins, wenn sie sie in ihr schamloses Mobbing hineinziehen. Von diesem Vorfall aufgebracht, konnte ich mich nicht zurückhalten. Ich spuckte ihr ins Gesicht und dies verursachte ein „Oh“-Geräusch von den anderen beiden Mädchen, ihrer Clique, hinter ihr, als ob Justine gerade beleidigt wurde. Ich fühlte mich siegreich für mein Handeln, aber das Gefühl des Sieges hielt nicht lange an. Es hält nie lange an. Denn das nächste, was ich weiß, ist, dass Justine ihre Hand hebt und ich keine Zeit habe zu reagieren, bevor der Klang einer lauten Ohrfeige den Flur entlang hallt und meine rechte Wange sich anfühlt, als ob sie in Flammen steht. „Verdammtes scheiß Opfer! Wage es nicht, das noch einmal zu tun, sonst wirst du den Boden mit deinen hässlichen Haaren wischen“, drohte mir Justine an und spuckte mir auf die Haare, bevor sie sich umdrehte und ihre Clique ohne Verzögerung davonmarschierte, ihre Hintern übermäßig herausgestreckt. Ich hasse sie. Ich hasse sie alle. Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, ihnen eine Lektion zu erteilen, ohne mein Stipendium zu verlieren, aber leider kann man als Bürgermeisterstochter mit allem davonkommen. Sogar damit, jemanden aus reinem Amüsement zu quälen. Wenn ich nur an dem Tag nicht zur Arbeit gegangen wäre. Wenn ich nur das Glas Limonade in meiner Hand festgehalten hätte, dann hätte das alles nicht begonnen. Ich wäre immer noch unsichtbar für sie, wie seitdem ich hier studiere, aber leider gibt es keinen Weg, die Zeit zurückzudrehen. Seit dem Moment, als ich Justine in dem Lokal, in dem ich früher gearbeitet habe, diesen Saft überkippte, ist für mich nichts mehr wie zuvor. Ich holte tief Luft, bevor ich zum Mädchen-WC stürmte und Justines Spucke schnell aus meinem Haar wusch. Mein sandiges Haar wird dunkler, während das Wasser hindurchfließt. Zum Glück dauert es nur eine Minute des Rubbelns, bis ich sicher bin, dass keine Spuren von Justines ekliger Spucke mehr darauf sind. Ich legte beide Hände auf den Tresen, bevor ich aufsah und mich im Spiegel ansah. Das einstige Leuchten in meinen Augen ist verschwunden, die Augenringe sind größer geworden, aber die Farbe meiner Augen bleibt gleich. Immer noch zwei deutlich unterschiedliche Schattierungen, die mich überall hervorstechen lassen. Das ist der Grund, warum sie mich unnormales Opfer nennen, denn welche normale Person hätte schon grüne und blaue Augen, eines links und das andere rechts? Ich seufzte. „Du schaffst das, Suri. Nur noch ein Jahr. Nur ein Jahr und du verlässt diesen Ort und siehst keinen von diesen Arschlöchern mehr für den Rest deines Lebens“, sagte ich mir selbst und versuchte mich so sehr wie möglich aufzumuntern. Mit einem letzten tiefen Atemzug stellte ich mich auf einen weiteren Tag in der Hölle namens Schule ein. — Die Schule endete wie üblich. Und mit üblich meine ich, dass Justine und ihre Clique bei jeder Gelegenheit Papier auf mich warfen und jedes Mal, wenn der Lehrer sie tadelte, nur auf mich zeigten und mir einen schlechten Ruf und eine Standpauke gaben. Noch schlimmer ist, dass alle Zeichnungen vulgär waren, also lachten die anderen Schüler um mich herum, immer wenn ein Lehrer es öffnete und schockiert war. Niemand von ihnen hat sich je für mich eingesetzt. Ich würde gerne denken, dass sie es nicht können, dass wenn sie es tun, ihr Ruf und Job auf dem Spiel stehen. Aber ich weiß auch, dass die Menschen nicht so nett sind, wie sie sein könnten. Siebzehn Jahre in diesem Höllenloch und ich habe meinen gerechten Anteil an schrecklichen Menschen erlebt, dank des Lebens, das ich geführt habe. Ich weiß also, dass, selbst wenn sie nett sein könnten, sie aus egoistischen Gründen darauf verzichten. Ich kann niemandem hier vertrauen. Oder an irgendeinem anderen Ort in der Welt, wo ich lande, um ehrlich zu sein. Nicht, dass ich in absehbarer Zeit irgendwohin gehe. Ich muss meinen Abschluss machen, einen vernünftigen Job bekommen und jahrelang sparen, bevor ich viel unternehmen kann. Es wird viel Arbeit erfordern, aber ich schaffe das. Ich muss es schaffen. — Als ich an der Haltestelle auf den Bus wartete, hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet. Hast du auch manchmal dieses Gefühl, dass dir die Nackenhaare zu Berge stehen und du einfach weißt, dass es daran liegt, dass dich jemand direkt ansieht? Genau das fühlte ich jetzt. Ungeduldig tippte ich mit dem Bein auf den Boden, als ich mich etwas aufrichtete, um einen Hinweis auf den herannahenden Bus zu finden, aber vergebens. Je länger ich wartete, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass mein Leben in Gefahr war. „Ach, scheiß drauf“, murmelte ich und stand von der Bank auf, um zu laufen. Ich warte einfach an der nächsten Haltestelle. Aber bevor ich weitergehen konnte, spürte ich, wie meine Tasche von hinten gezogen wurde und plötzlich drückte mich jemand, der viel größer war als ich, gegen das Wartehäuschen der Bushaltestelle. „Was zur Hölle?“, schrie ich schockiert, aber mir stockte der Atem, als ich meine Augen aufschlug und auf stechend graue Augen traf, die in meine Seele drangen. Das war das Einzige, was ich klar erkennen konnte, denn er trug eine schwarze Kappe und eine schwarze Maske über dem Mund. Wer zur Hölle ist dieser Kerl? „Nimm!“, murmelte er fordernd, während er mir einen weißen Umschlag vor das Gesicht hielt. Meine Bewunderung wurde unterbrochen, als ich realisierte, dass mich dieser Mann gegen meinen Willen festhielt und ich nicht über seine verdammten Augen fantasieren sollte. „Was? Nein! Bist du verrückt? Wer zur Hölle bist du?“, schrie ich zurück, aber sein Griff um meinen Hals wurde fester. Noch etwas mehr und er könnte mich erwürgen. Aber warum fand ich das aus irgendeinem Grund seltsam sexuell erregend? Oh Gott, ich glaube, ich werde verrückt. „Nimm es einfach, verdammt nochmal!“, drohte er mir weiter, woraufhin ich nachgab. „Ok, ok.“ Ich nahm den weißen Umschlag aus seiner Hand und er lockerte seinen Griff um meinen Hals. Ist es falsch zu sagen, dass ich irgendwie wollte, dass er ihn festhält? Gott, ich muss mich echt zusammenreißen. Ganz plötzlich kommt er auf mich zu. Sein Gesicht ist so nah an meinem, dass wenn er sich nur um einen weiteren Zentimeter bewegen würde und diese Maske nicht tragen würde, könnten sich unsere Lippen berühren. Heilige Scheiße. „Ich werde das nur einmal sagen, also hör gefälligst verdammt gut zu.“ Seine Stimme ist tief und so geschmeidig, dass ich weiß, dass ich vielleicht davon träumen werde, aber es ist die Gefahr darin, die mich auf eine unerklärliche Weise gefangen hält. „Was auch immer dieser Brief enthält, tu es nicht, ich wiederhole, tu es verdammt nochmal nicht. Du wirst hier bleiben, genau hier in dieser beschissenen Stadt, und keinen Gedanken daran verschwenden, den Absender zu kontaktieren. Hast du das verstanden?“ Irritiert schluckte ich. Ich weiß nicht, wovon zum Teufel er spricht, noch kann ich es verarbeiten, denn er ist so nah, dass jede Faser meines Körpers nach ihm verlangt. „Ich sagte, hast du das verstanden?“, schrie er, bevor er sich zurückzog und seine Augen wieder in meine bohrten. „Ich ... Ich habe es verstanden“, schaffte ich es zu sagen und bevor ich noch etwas sagen konnte, ließ er mich los, drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen am Rand. Was zur Hölle war das? Mein Herz schlug immer noch wie wild und der Brief, den ich festhielt, begann sich zu zerknittern. Nach ein paar Minuten des Hin und Her zwischen dem Lesen oder Nichtlesen, gab ich schließlich nach und riss ihn in Sekundenschnelle auf. — Liebe Suri Nightingale, Dieser Brief kommt vielleicht als Schock für dich, aber glaub mir, herauszufinden, dass deine Mutter Stella vor ein paar Monaten verstorben ist, war noch viel schockierender. Erlaube mir, mich vorzustellen. Ich bin Keith Whitford. Ich kannte deine Mutter vor langer, langer Zeit, zu einer Zeit, als ich niemanden außer ihr hatte. Sie hat mich nie im Stich gelassen. Ein zehnjähriger Junge, der in der Welt verloren war, und ein sechzehnjähriges Mädchen, das gerade versuchte, ihren Platz zu finden. Stella war eine bemerkenswerte Frau, und das reicht noch nicht einmal aus, um die Auswirkungen zu beschreiben, die sie auf mein Leben hatte, während ich aufwuchs. Leider war unser gemeinsames Leben nur von kurzer Dauer, als sie an meinem dreizehnten Geburtstag verschwand. Alles, was sie hinterließ, waren ein paar hundert Dollar (von denen ich sicher war, dass sie Monate lang gespart hatte) und ein Zettel, auf dem stand: „Es tut mir leid, ich liebe dich. Werde zu dem erstaunlichen Mann, von dem ich immer wusste, dass du es sein würdest.“ Das war alles. Ich hätte nie gedacht, dass ich sie wiedersehen würde. Ich habe viele Jahre lang all meine Ressourcen genutzt, um sie zu finden, aber habe nie etwas gefunden. Bis zu dem Tag, an dem mir eine bestimmte Todesanzeige in einer kleinen Stadtzeitung auffiel. Die Todesanzeige deiner Mutter. Ich weiß nicht, ob du das hier bekommen wirst, oder ob du überhaupt die Mühe machen wirst zu antworten, aber ich möchte dich treffen und, wenn du es zulässt, dir ein gutes Leben geben. Eines, das ich deiner Mutter hätte geben wollen. Also hoffe ich, dass du mir eine Chance gibst. Wenn nicht, werde ich weitermachen mit Plan B. Mit freundlichen Grüßen Keith — Meine Augen blinzelten einmal, zweimal, um zu sehen, ob das Stück feines Papier plötzlich aus meinen Händen verschwinden würde. Aber das tut es nicht. Es bleibt einfach dort, als ob es das realste Ding auf der Welt wäre, weil es das ist. Dieses Papier und dieser Brief mit seinem Inhalt, so absurd er auch klingt, könnten nicht realer sein. Aber ob es wahr ist? Das wusste ich nicht. Keith Whitford. Keith Whitford. Keith Whitford. Sein Name wiederholte sich in meinem Kopf wie ein ungewöhnliches Puzzleteil, das nicht passt, weil es nicht die richtige Form und nicht das richtige Design hat. Keith Whitford passte nicht in mein oder das Leben meiner Mutter, und so kam ich zu dem Schluss. Das hier war alles nur ein Trick und dieser Typ, der mich bedroht, war unwichtig. Bald wird er nur noch ein Teil meiner Vergangenheit sein, wie jeder andere auch. Ich steckte das schöne Papier in meine Gesäßtasche, seufzte tief und klatschte sanft mit beiden Händen auf meine Wangen, in der Hoffnung, mich wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. „Einfach ein weiterer Dienstag, Suri“, sagte ich zu mir selbst, bevor ich mir ein Lächeln aufzwang, als ich den Bus auf der Straße auf mich zukommen sah. Ein paar Tage später wurde mir klar, dass es nicht einfach ein weiterer Dienstag und der Brief mit Sicherheit keine Fälschung war, als ein Mann in einem sehr, sehr teuren Anzug vor mir auftauchte und mir die Verrückteste Sache erzählte. Nämlich, dass er mich mitnehmen wollte, um mit ihm und seinen Söhnen zu leben.
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