Sein Mal

2090 Words
Elise Sicht Ich spürte, wie sich seine Masse in meinen Körper drückte, sich in mir ergoss, bis mein Körper erschlaffte und ich nach Stunden endlosen Sexes vor Erschöpfung das Bewusstsein verlor, jede Faser meines Körpers schmerzte. In dem Moment, als ich meine Augen öffnete und mich Dunkelheit umfing, kehrten alle Erinnerungen zurück. Instinktiv griff ich nach meinem Nacken, um den stechenden Schmerz zu berühren, mich daran erinnernd, dass ich letzte Nacht gebissen wurde, ein Ritual, das den Bindungsprozess fast abgeschlossen hatte. Doch ich hatte es nicht akzeptiert. Mein Körper, der einst warm gewesen war, fühlte sich nun kalt an, als ob mir die Wärme entzogen worden wäre. Ich schoss aus dem kleinen Bett und tastete blind nach meinen Kleidern. Ich konnte kaum meinen Atem kontrollieren. Ka’al, ein Fremder, den ich kaum kannte, hatte mir meine Jungfräulichkeit genommen. „Du bist endlich wach“, ertönte seine Stimme in meinem Kopf. Ich konnte nicht anders, als bei dem plötzlichen Eindringen zu zischen. Ich drückte mich in die Ecke, wissend, dass Ka’al mich ansah. Ich konnte es an seiner Position und seinem Geruch erkennen, der noch schwer von seinem Rausch war, als er ruhig mir gegenüber saß. „Du hast dich mir aufgezwungen, du hast gesagt, du würdest mir nichts antun, wenn ich mich nicht wehre“, fauchte ich, während ich mich anzog und versuchte, die Reste meiner Scham zu bedecken. „Das habe ich nicht ich habe mein Bestes gegeben unter den Umständen, und jetzt ist es vorbei, aber das ist nicht, worüber ich jetzt sprechen will, zumindest nicht hier“, sagte er leise. „Ich plane, diesen Ort bald zu verlassen, und du wirst mit mir kommen. Falls du mein Kind in dir trägst – ich weiß, dass du es nicht wollen würdest. Diese Last werde ich dir nicht auferlegen, also werden wir es wegmachen lassen, sobald wir hier weg sind“, versicherte er. Meine Ohren spitzten sich, und ich setzte mich vollständig auf, ignorierte den Schmerz in meinen Hüften und meinem Rücken. „Wie? Wann?“ Bald, sagte er kurz. Ich wollte ihm mehr Fragen stellen, doch die Schritte von draußen signalisierten, dass Betas und Deltawachen angekommen waren. „Versucht nichts Dummes, wir haben Silberketten und Wolfswurz, wir wollen nur das Mädchen. Alpha Kyren braucht sie, also komm zur Box, um deinen Maulkorb wieder anzulegen, Köter“, befahl einer der Soldaten von außerhalb der Zelle. Ka’al ließ ein leises Knurren hören, als er zum kleinen Fensterkasten zwischen unseren Zellen ging. Rasch griffen Hände herein und legten ihm wieder den Maulkorb an. „Wo ist das Mädchen, Bestie?“ fragte der Mann draußen. Es tat mir weh zu sehen, wie sie ihn wie ein wildes Monster behandelten, obwohl ich das Gefühl, das ich für diesen völlig Fremden empfand, nicht verstand. Ich wollte den Wachmann für seine Behandlung anknurren. „Ich bin hier“, antwortete ich stattdessen, und wenige Sekunden später klickten die Türen auf, und mehr als zehn Beta-Soldaten standen draußen, ihre Blicke streng, einige von ihnen mit der Angst, dass Ka’al ihre Anweisungen vielleicht nicht befolgt hatte. Ich bemühte mich, mein Hinken zu verbergen, als ich den Raum verließ. Die Sonnenstrahlen warfen Lichtstrahlen in Ka’als dunklen Käfig, den Ort, an dem ich einen ganzen Tag verbracht hatte. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf sein langes, zerzaustes dunkles Haar, bevor die Tür wieder geschlossen wurde. Am selbstgefälligen Gesicht des Delta konnte ich erkennen, dass sie alle wussten, was dort drinnen geschehen war. „Der Alpha will dich sehen“, sagte einer der Delta-Wachen zu mir, als ich ihnen nach draußen folgte. Es dauerte nicht lange, bis wir die vertrauten Mauern des Thronsaals erreichten. Kyrens schmutzig-blondes Haar glänzte im Sonnenlicht, während er jede meiner Bewegungen aufmerksam beobachtete. Das war es, was er wollte mich gedemütigt zu sehen, mich gebrochen bis zur Unterwerfung. „Witzig, ich hätte schwören können, dass dieses Biest dir den Kopf abreißt, sobald du versuchst, dich zu wehren, da du zu stur bist, um dich zu ergeben. Aber ich muss zugeben, er hat dich ordentlich zugerichtet.“ Ich starrte zurück und biss mir auf die Lippen, um ein Knurren zu unterdrücken, wissend, welche Konsequenzen es hätte, wenn er seine Soldaten zuließe, mich zu verletzen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Hast du nichts zu sagen?“ „Und wenn ich es tue, wird das ändern, was du mir angetan hast? Wird das deine Gier lindern?“ fragte ich, und seine Augenbrauen zuckten genervt bei meinen Worten. Er war in einem Wimpernschlag bei mir, seine Augen leuchteten in einem wilden Rot, und seine Fangzähne fuhren bedrohlich heraus, um mir Angst einzujagen. „Denk nicht für einen Moment, dass ich dich nicht töten könnte.“ „Dann mach es doch. Warum hältst du mich am Leben, wenn ich doch so verflucht bin?“ fuhr ich fort, ein Teil von mir wollte sehen, wo seine Grenze lag. Wir waren halb gebunden, aber nicht verpaart, es gab kein Mal und kein Blutband. Und dennoch wollte ich seine Grenze testen. „Oder bist du so ein Feigling?“ Klatsch! Meine Wange brannte, pochte von der Ohrfeige, die er mir verpasst hatte. Ich schmeckte das warme Eisen, als meine Lippen durch seinen Missbrauch aufplatzten. Seine Hand drückte schwer und schmerzhaft auf meine Schulter, bis ich ein Knacken hörte, er hatte mir als Warnung den Knochen gebrochen. Ich schrie vor Schmerz, aber Kyren lachte nur über mein Leid. „Schwächling“, spuckte er verächtlich aus. „Du und deine Mutter, ihr seid dieselben Huren, die sich einem unbekannten Biest hingegeben haben. Und so, wie sie ein Kind geboren hat, wirst auch du es tun, aber es wird nicht dein Kind sein, das du jemals sehen wirst.“ Meine Kehle zog sich bei seinen teuflischen Worten zusammen. Ka’als Worte waren also wahr. Ich würde als seine Waffe benutzt werden. „Bringt sie weg.“ „Wisse nur eines, Kyren: Du hast einen Fehler gemacht, mich nicht zu töten, als du die Chance hattest“, sagte ich, während die Wachen mich fortzerrten. Ich konnte mich kaum erinnern, wie ich zurück in die Zelle kam, nur der durchdringende Schmerz blieb. Meine Augen und mein Verstand waren erfüllt von so viel Wut und Schmerz über diese ungerechte Welt, dass ich mich fragte, ob die Mondgöttin mich und meine sanfte, unschuldige Mutter, die ihr Leben gab, um mir meines zu schenken, verflucht und verlassen hatte. Mein Körper sehnte sich nach Trost und der Bestätigung, dass alles gut werden würde. Ich konnte nicht anders, als zu dem kleinen Fenster zu blicken und an Ka’al zu denken. Warum dachte ich an den Wahnsinnigen, der gerade noch mit mir gemacht hatte, was er wollte? Das Klirren der Eisenstäbe der Zelle holte mich in die Realität zurück, und ich blickte auf, um den störenden Deltawolf zu sehen, den ich mittlerweile als Hans kannte. Seine Augen waren immer noch so interessiert an mir, dass ich mich fragte, ob ich das zu meinem Vorteil nutzen könnte, doch allein der Gedanke, ihm näherzukommen, ließ mich erschaudern. „Zeit für dein Mittagessen, Schöne. Hoffentlich hat dir ein ganzer Tag ohne Essen Appetit gemacht“, sagte er, als er ein Tablett mit Brot und Suppe unter meine Zellentür schob. Es war warm, und ich fragte mich, ob er das absichtlich tat, damit ich ihm dankbar war und ihm einen Gefallen schuldete. Aber mein Körper brauchte Nahrung, also biss ich hungrig in das Brot. „Dein Frühstück, Biest!“ brüllte er kalt in Ka’als Zelle und schob sein Essen durch die Luke in der Tür. Nachdem wir gegessen hatten, wurden unsere Tabletts zurückgenommen, und ich begann, mich schläfrig zu fühlen. Ich war erschöpft von der letzten Nacht und von dem, was passiert war. Meine Augenlider wurden schwer, und ich zog mich in eine kleine Ecke, den Rücken zur Wand, und schloss die Augen, um zu schlafen. Kein einziges Wort hörte ich aus Ka’als Zelle. Ich presste meine Augen fest zusammen und ließ die Enttäuschung sich in mir breitmachen, bis ich schließlich einschlief. Das leise Öffnen der Zellentür riss mich abrupt aus dem Schlaf. Ich blieb regungslos, bis jemand in die Zelle schlich. Die Zelle war jetzt viel dunkler, was bewies, dass die Sonne bereits unterging. Ich spürte warme, klamme Hände, die sich an meinen Oberschenkeln hinaufschoben, und schnell drückte ich mich hoch. Der Geruch von lüsterner Dunkelheit drang mir in die Nase und versetzte meinen Körper in Kampfmodus. Aber er war schneller. Mein Angreifer war niemand anderes als Hans. Er musste etwas in meine Suppe getan haben, denn ich fühlte, wie mein Körper schwächer wurde, als seine Hand sich fest auf meinen Mund presste, um mich zum Schweigen zu bringen. „Halt die verdammte Klappe, Schlampe!“, fluchte er mich an. „Du glaubst, du bist was Besseres, du denkst, du kannst auf mich herabsehen, nachdem du dieses Biest zwischen deine Beine gelassen hast, damit es dich fickt. Ich werde auch meinen Spaß mit dir haben!“ Er lachte böse. „Es gibt keine Wachen in Meilenweite, die saufen sich gerade auf dem fröhlichen Fest zu, nur du und ich sind hier, also schrei ruhig, niemand wird dich hören!“ „Lass sie los!“, brüllte Ka’al und stürmte gegen die Gitter seiner Zelle, die durch das silberne Käfiggitter und seinen Maulkorb verstärkt waren, die seine Kraft überstiegen. Er konnte nicht entkommen, ohne den Schlüssel. Er wollte mir helfen, aber er konnte es nicht. Ich sah die Verzweiflung und den Blutdurst in seinen Augen, doch der Wachmann lachte nur höhnisch. „Ich hätte wissen müssen, dass deine Zunge geheilt ist, bell ruhig, Biest, diese Türen sind mit Silber verstärkt, und ich habe nichts dagegen, wenn du zusiehst. Ich werde sie vor deinen Augen nehmen!“ Nein, ich würde nicht zulassen, dass er seinen Willen durchsetzte. Meine Zähne gruben sich in seine Hand. Ich biss so fest zu, bis ich Blut schmeckte, und er stieß einen Schrei aus. „Agh! Du Miststück!“, brüllte er. Trotz meiner halb gebrochenen Schulter rappelte ich mich auf. Kämpf zurück! Ka'als Stimme drang plötzlich in meinen Kopf. Sofort durchströmte mich eine Welle von Kraft, und ich schlug dem Delta in dem Moment, in dem er abgelenkt war, mit voller Wucht ins Gesicht. Ein kräftiger Tritt gegen seinen Bauch schleuderte Hans gegen die Wand, die unter seinem Gewicht knirschte. Gerade als er dachte, es sei vorbei, griff Ka'als Hand durch das kleine Fenster des Käfigs. Seine Arme schlangen sich um HansNacken und packten ihn in einem Würgegriff, dem er nicht entkommen konnte. Ich sah, wie das Leben aus seinen Augen wich. Mit einem geschickten Ruck ertönte ein lautes Knacken, als sein Genick brach, aber Ka’al hörte nicht auf, bis er seinen Kopf vollständig abriss. Blut spritzte überall hin, und als ich mich an das Geräusch des Genickbruchs meiner Mutter erinnerte, fiel ich zu Boden und erbrach den gesamten Inhalt meines Magens. „Atme für mich, Elise“, hörte ich Ka’als beruhigende Stimme hinter der Wand. „Kannst du das tun?“ Ich nickte stumm. Seine Stimme war das Einzige, was mich in diesem Moment noch bei Verstand hielt. „Konzentrier dich auf mich, denk an nichts anderes.“ Mit zitternden Händen wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und erhob mich auf wackligen Beinen. „Nimm die beiden Schlüssel von seinem Körper – der kleine Schlüssel links ist für meinen Maulkorb, der andere für meine Tür. Das schaffst du“, sagte er mit fester Stimme. Schnell griff ich in Hansblutdurchtränkte Kleidung und holte die Schlüssel heraus. Den für seinen Maulkorb reichte ich ihm durch die kleine Luke, während ich meine Zellentür aufschloss. Mit einem Ruck schob ich den Schlüssel in die großen, mächtigen Silbertüren, die ihn gefangen hielten. Es war mir egal, ob sie ihn für ein Monster hielten, er war der Einzige gewesen, der an meiner Seite stand. Beim letzten Schloss hatte ich meine Entscheidung getroffen: Dieser Mann war der Schlüssel zu meiner Flucht und meiner Rache. Die Tür öffnete sich, und zum ersten Mal sah ich seine imposante Gestalt im Licht. Er hob seine blutverkrusteten Hände, um mein Gesicht sanft zu berühren, doch als er das Blut daran sah, hielt er inne. Eine lange, blutige Narbe zog sich von seinen Augenbrauen bis zu seinen Lippen, noch frisch und rot, sie hatten ihm keine Zeit zum Heilen gelassen. Doch ich konnte spüren, wie seine mächtige Aura intensiver wurde, als er das Mondlicht durch das Fenster aufnahm. Seine Wunden schienen kleiner zu werden. „Gut gemacht, kleiner Wolf“, begann er. „Jetzt lass uns verschwinden.“
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